Kia hat auf einer Messe in China den neue EV5 vorgestellt. Die Südkoreaner bezeichnen das Modell als „vollelektrisches Kompakt-SUV“ speziell für Millennial-Familien. Um sie wirbt der Hersteller mit Design, Vielseitigkeit und Komfort.
Untersuchungen von Kia haben ergeben, dass Millennial-Haushalte den Innenraum ihres Elektro-SUV auch als einen zusätzlichen „Raum“ betrachten, in dem sie ihr Leben leben. In Anlehnung an das kürzlich vorgestellte größere SUV EV9 haben die Designer deshalb den EV5 mit einem großzügigen Innenraum ausgestattet, „der in Konzept und Ausführung eher einem heimischen Wohnzimmer als einer herkömmlichen Fahrzeugkabine ähnelt“.
Kia verspricht im EV5 Lounge-Charackter. Dabei wurde auf die Ambientebeleuchtung besonderen Wert gelegt. Die Monitorlandschaft mit den beiden nebeneinanderliegenden horizontalen Displays erinnert an die bekannten Modelle von Kia. Zahlreiche Bedienelemente sind nahtlos ins Armaturenbrett integriert. Vorne fällt zudem die Mittelkonsole ins Auge, die halb unter den Vordersitzen verborgen liegt.
Details zur Technik des neuen EV5 verrät Kia noch nicht. Berichten aus Südkorea zufolge wird das Modell auf dem Heimatmarkt und in Europa mit bis zu 82 kWh Speicherkapazität ausgeliefert. Damit sollen in der reichweitenstärksten Ausführung bis zu über 600 Kilometer pro Ladung möglich sein. Die Basis stellt wie bei allen neuen Elektroautos der Marke die Plattform E-GMP. Statt eines 800-Volt-Systems wie beim Crossover EV6 soll jedoch 400-Volt-Technik verbaut werden. Das soll die Kosten senken, wird aber zulasten der Schnellladeleistung gehen.
Kia wird den EV5 in der zweiten Jahreshälfte 2023 zunächst in China auf den Markt bringen. Wann genau das neue Elektroauto hierzulande erhältlich sein wird, bleibt abzuwarten. Das gilt auch für den Preis. Der darüber angesiedelte, um die 4,7 Meter lange EV6 kostet in Deutschland ab rund 47.000 Euro, das günstigere Modell könnte für etwas mehr als 40.000 Euro vertrieben werden.
Jeff Healey meint
Kompakt…
Pffff….
Da kann ich ja meinen Meriva A hinten quer einparken.
David meint
Wieso hat er keine KI und ist nicht immersiv? Diese beiden Buzzwords fehlen. Nötig wären sie, um zu verdecken, dass Hyundais 800 V Technik von Porsche offenbar so teuer ist, dass man sub 50.000€ auf alte 400 V Systeme zurückgreifen muss. Wenn schon nicht die Ladegeschwindigkeit, ist wenigstens die Optik beeindruckend: Leicht, schlank und elegant wie ein Tresor. Etwas für Millennials, wo zwar noch nicht die Kasse stimmt, aber schon die Haltung: Weg da, hier komme ich!
Andi EE meint
Könnte sein, dass 800V bald verschwindet. Der neue BYD-LFP-Akku im Tesla hat ja eine hervorragende Ladekurve. Es ist doch die Frage, wie viel Geld ich mehr ins Fahrzeug und die Infrastruktur stecken muss, um dann vielleicht nur 10% schneller zu laden.
Für die meisten Fahrzeuge/Kunden braucht es einen guten Kompromiss aus Kosten und Nutzen. Bei deinen Fahrzeugen nicht, ich weiss, von dem lästigen Thema bist du ja befreit. ☺️
Bob Render meint
Bei der 800V Technik geht es nicht nur um die Laderkurve, sondern ganz wichtig, die Ladeverluste betragen nur einen Bruchteil der 400V Technik, auch werden weniger der teuren Rohstoffe benötig durch geringere Kabelquerschnitte. Das wird in Zukunft noch wichtiger, Einsparung von Ressourcen. Nur weil Tesla das zur Zeit noch nicht umsetzt sind die Vorteile ja dennoch vorhanden.
David meint
Das hoffen Tesla-Fans. Aber so einfach ist das nicht. Die Ladegeschwindigkeit ist es nicht alleine, es ist jede große Leistung, ob sie entnommen oder geladen wird.
Denn die Wärmeverluste sind um ein Vielfaches geringer bei 800V Komponenten. Genau genommen sind sie nicht ganz ein Viertel. Man schätzt alleine den Wärmeeintrag nur durch Verluste bei einer Nürburgringrunde mit dem Plaid auf 5 kW. Hätte er 800 V, wären es nur 1,2 kW. Dabei geht es nicht um den Verbrauch, sondern darum, die Wärme aus dem Auto zu bekommen. Schließlich fällt sie zusätzlich zur normalen Erwärmung des Akkus und der Motoren und der elektronischen Bauteile an.
Beim Laden sind es die Übergangswiderstände am Stecker. Denn die Verluste und damit die Erwärmung kommt durch die Stromstärke. Genau deshalb ist das Limit 500 A. Um also hohe Ladegeschwindigkeiten zu erzielen, wird man selbst die neuen Superzellen zu 800 V zusammenschalten müssen. Denn Volt mal Ampere ergeben Watt. Bei 400 V können es rechnerisch nur 200 kW sein, bei 1000 V können es 500 kW sein.
alupo meint
Die Teslafans hoffen nicht auf irgendetwas sondern freuen sich die ganze Zeit über ihr tolles BEV.
Grüße aus dem Südtirolurlaub, wo die Hoteleigentümer sich schon auf eine Probefahrt freuen (wir warten dazu auf schlechteres Wetter…)
Bob Render meint
In Bozen regnet es schon die letzten Tage wie aus Kübeln! Was ein Märchenonkel, der lupo
Andi EE meint
Meiner Meinung nach geht KIA mit dem Design einen riskanten Weg. Das ist wirklich nicht die goldene Mitte, ein stark polarisierendes Äusseres kann eigentlich nicht zu hohen Verkaufszahlen führen. Ich bin erstaunt über so viel Mut, dachte das grössere Modell bleibt ein Unikat … ich glaub nicht, dass sich das durchsetzt. Das was VW beim ID.7 fehlt, ist hier im Überfluss vorhanden. Auf der Mutskala würde ich den bei 8-9 einschätzen, den Multipla bei 10. 🙄 KIA EV6 war für mich ein gutes Design, ja etwas gewagt, aber man hat es nicht übertrieben.
In sich find ich das Design übrigens stimmig. Aber es muss viele Leute ansprechen. Wenn das Design nicht breit ankommt, kann bei Technik und Material alles stimmen, das Ding wird zum Ladenhüter. Das ist schon brutal wie man da vom Markt abgestraft wird.
EdgarW meint
Andi EE, deine Anmekrungen dürften sich auf den europäischen Markt beziehen und auch zutreffend sein, mir persönlich zumindest gefallen derart kantige Schiffe auch nicht – allerdings bin ich auch absolut kein USV-Käufer. Für den Chinesischen und US-Markt passt das Design jedoch sehr gut, die erreichbaren Stückzahlen sind besonders in China potenziell sehr viel höher.
Auf deiner „Mut-Skala“ erreicht aus meiner Sicht der neue Kona übrigens – zusammen mit dem Pontiac Aztek – eine glatte 11 :-D
Andi EE meint
Ja, der Aztek hat das Zeug zum Gewinner … In der Sparte. ☺️ Stimmt, der sprengt die Skala, aber ob man da noch von Design reden kann?!
Jetzt kommst du auch mit den Chinesen, ganz ehrlich, die führenden Marken sind doch ziemlich gut gelungen. Eher in der Mitte angesiedelt. So richtige Ausreißer gibt es, aber grosse Stückzahlen erreichen die auch nicht.
Die USA ist im Design schon ziemlich divers, eins darf es allerdings nicht sein, klein. 😉 Denke das ist auch den vielen Einwanderern geschuldet. Man sieht auch innerhalb einer Marke mehr Differenz in der Optik als jetzt z.B. in DE, wo es doch eine hohe Uniformität gibt.
Japan.hat im Design schon sehr hohe Eigenständigkeit. Da sieht man von Transformer bist zur flachen Flunder, dem neuen Preis, alles. Einige Marken sind auch sehr konservativ.
Das Edge-Design muss in Südkorea sehr angesagt sein, weil der Ausprägung ist es mir zumindest, noch nirgends aufgefallen.
eHannes meint
Ja, KIA scheint sich eher am Geschmack im US-Markt zu orientieren – wie schon in der Vergangenheit. Der Soul war/ist auch so ein Beispiel: In den USA beliebt, bei uns ein „Einhorn“. Wird bei uns als „Design-Ikone“ beworben! Der EV5 erinnert mich zuerst an den Aiways U5. Und scheint mir mmer noch besser als der IONIQ 5, den ich als „Darth Vaders Dienstwagen“ empfinde. Bin froh, dass mir diese ganze Blechfalterei – Design genannt – ziemlich wurscht ist, solange die Funktionalität stimmig ist.
Andi EE meint
Darth Vaders Dienstwagen 😂 echt, so extrem seh ich den gar nicht. Das wäre schon eher der Cybertruck. Pro Seite gibt es maximal 2 Winkel im Blech, das ist schon extrem die Abstraktion in der Geometrie. Wenn es nicht von Tesla käme, könnte auch der floppen.
Also mir gefällt der Soul übrigens auch extrem gut, obwohl der hier nicht populär war.
EdgarW meint
„das günstigere Modell könnte für etwas mehr als 40.000 Euro vertrieben werden“
Der neue E-Kona wird ab – mit 48kWh-Akku – 42.000€ angeboten. Wenn ein größerer EV5 mit sehr viel höherer Ladeleistung weniger kostet, kann Hyundai den Kona gleich wieder einstellen – und Kiad den Niro EV, der ab 45.600€ (mit 64er Akku) angeboten wird.
Irgendwie ergeben Niro und Kona EV bei dieser internen Konkurrenz nunr noch sehr begrenzt Sinn. Allerdings nehme ich auch an, dass der EV5 preislich sehr viel näher am EV6 (47.000€) liegen wird.
EdgarW meint
Noch zur Ladeleistung: Auch wenn beim EV5 die die Spannungsebene auf 400V zurückgenommen wird, sind die Zellen jedoch weiterhin sehr leistungsfähig und könnten – wie bei BMW, Mercedes und VW (ID.7 ab dem 86kWh-Akku des D.7) – auch an 400V mit bis zu 200 kW geladen werden. Sogar darüber hinaus, denn jede, auch die ältesten, CCS-Säule beherrscht mindestens bis zu 460V, welches auch die Schluss-Spannung des 58kWh-ID.3-Akkus ist. Theoretisch wären damit bei CCS-Standard-500A bis zu 230 kW drin. Tesla spannt diesen Bodegn mit erhöhter Stromstärke ja sogar auf bis zu 250 kW, nur an den eigenen Säulen natürlich.
Noch eine Anmerkung, „400V“ und „800V“ sind jeweils nur die nominale Bezeichnung. Weshalb die jüngeren Prahlereien einiger Herteller mit „900V“ statt „800V“ Systemen auch reines Marketing sind – nominal sind es 800. Auch alle „800V“-Säulen beherrschen standardmäßig mindestens 920V.
Stefan meint
4,7 m sind nicht kompakt, sondern Mittelklasse.
EdgarW meint
Hier wird offenbar eine US-Einstufung zitiert, dort werden sehr viel größere SUV als „kompakt“ bezeichnet als in Europa.
Peter meint
Stimmt, aber:
Die 4,7m beziehen sich doch auf den EV6, oder? Zitat Artikel: „ Der darüber angesiedelte, um die 4,7 Meter lange EV6…“
EdgarW meint
Oh und 4,7 Meter ist die Länge des EV6, der EV5 dürfte etwas kürzer ausfallen, was ihn aber aus EU-Sicht natürlich immernoch nicht zu einem „kompakten“ SUV macht.
EselAusWesel meint
es sind ja auch kompakte 4,62m um genau zu sein. Mittelklasse fängt erst ab 4,63m an, wie man weiß. Da kann ich deine Verwirrung, ob der falschen 4,70m gut verstehen.
Der Kompaktwagen EV5 ist mit 4,62m Länge x 1,72m Höhe x 1,88m Breite etwa so groß wie der Enyaq, wobei von der Höhe schon eher EQB als bester Vergleich dient.
EdgarW meint
„Mittelklasse fängt erst ab 4,63m an, wie man weiß“
Der war gut. Es gibt keine definierte Klassen-Norm. Die Hersteller (im Fall Deutschland) reichen für gewöhnlich eine Klasseneinteilung nach eigenem Gusto beim KBA ein, weches diese dann abnickt. Bei „SUV“ und „Geländewagen“ (die voneinander auch nicht wirklich abgegrenzt sind) gibt es sogar nichtmal irgendwelche Größen-Klassen, wodurch ein Dacia Spring in der selben Klasse rumwuselt, wie ein Mercedes EQS SUV.
Siehe auch z.B. der Artikel „Fahrzeugklasse“ in der deutschen Wikipedia, dort wird allein zwischen 6 Systemen unterschieden: „US-amerikanische Bezeichnung“, „Britische Bezeichnung“, „EU-Kommission“, „Euro NCAP 1997–2009“, „Euro NCAP“, „Deutsche Bezeichnung (Kraftfahrt-Bundesamt)“
EselAusWesel meint
willst du etwa behaupten, EV5, Enyaq oder EQB wären keine Kompaktwagen? Da pass ich ja jeweils grad mit Müh und Not alleine Rein. Mit meinen Wocheneinkäufen, dem Aufbaupool und den IKEA-Schränken.
Ich hab ne große Familie, 2 Leute. Da brauch ich schon was größeres. Ich kauf mir da lieber einen Kombi mit schön langem Heck. Wie dem Ford F150.
EdgarW meint
EselAusWesel haha sehr gut :-D
eHannes meint
So etwas wie die Stretch-Variante vom e-Soul, aber völlig neu designt. Eher ein Kombi als ein SUV. Macht wirklich einen familientauglichen Eindruck – außer dem Preisschild, vermute ich. Unser Nächster wird trotzdem auch wieder ein e-Soul, der sich für uns – jetzt auch noch behinderte – Senioren bald drei Jahre voll bewährt hat.
MAik Müller meint
@eHannes sie kaufen alle 3 Jahre ein neuen Auto?
Draggy meint
Wahrscheinlich Leasing.
eHannes meint
Bingo! Aber nicht jeder kommt darauf ;-)
Der nächste wird aber gekauft – für 10 Jahre plus.
„Des langt ’naus!“ – sagt man hier in Schwaben.
stromschüssel meint
Und die DC-Ladeleistung liegt dann bei max. 80 kW wie bei beim Niro EV (bzw. Hyundai Kona) mit dem veralteten 400V-System?
libertador meint
Andere Hersteller laden mit 400 V Systemen auch schneller als 80 kW. Das sollte hier auch möglich sein (theoretisch mit bis zu 200 kW bei 500 A). Das Thermomanagement der Batterie wird vermutlich nicht dem Niro entsprechen und ist wichtiger als die Frage nach 400 V oder 800 V.
stromschüssel meint
Dass es bei einem 400V-System schneller gehen kann weiß ich auch. Der Kommentar war ein Stück weit polemisch gemeint und auf die „neuen“ E-Modelle Kia Niro EV und Hyundai Kona bezogen, die halt weiterhin mit der Technik aus 2019 bestückt sind.
Mäx meint
Da es ja auch GMP ist, würde ich einfach mal die Ladekurve der 800V Systeme halbieren.
Das wären bis 50% ca. 120kW.
Wenn Sie sich trauen noch etwas mehr Stromstärke zu geben wird es nochmal etwas besser, vielleicht so um die 150kW.
Aber mal schauen was es wird.
EselAusWesel meint
Die 400V-Technik ist nicht veraltet. Der Baukasten auf dem der NiroEV aufbaut aber schon.
Der EV5 soll auch auf e-GMP basieren. Der EV5 wäre der erste Wagen, der daurauf basiert, und nicht 800V nutzen würde. Hab jetzt keine offizielle ANgabe gefunden, aber gehe stark davon aus, dass auch der EV5 800v nutzen wird.
alupo meint
400V veraltet?
Was sagst Du dann zu Deinen 230V zu Hause? Bronzezeit oder gar noch Steinzeit?
Solange die Akkupacks nicht mehr als 240 kW aushalten ohne an Lebensdauer zu verlieren reichen die 400V (es sind ohnehin mehr Volt, aber das wissen die Stammtischbesucher nicht) völlig aus.
800V fordern und sich dann über die zu hohen BEV Preise beschweren, das ist wirklich sehr d..f……
800V wird kommen, aber heute macht das vom Preis-Leistungsverhältnis einfach noch keinen Sinn. Das hat Hyundai/Kia offensichtlich nun auch erkannt.