Kia hat in Korea beim „Kia EV Day“ drei neue kleine bis mittelgroße Elektroautos vorgestellt. Die Modelle erweitern das Stromer-Angebot der Südkoreaner nach der Einführung des großen SUV EV9 und des Crossovers EV6 nach unten. Darüber hinaus informierte das Unternehmen auf der Veranstaltung über seine Elektroauto-Strategie.
Ihr Debüt gaben auf dem EV Day der EV5, ein Kompakt-SUV, sowie zwei Studien: Der Concept EV3 sei darauf ausgelegt, die Vorzüge des EV9 in ein kompaktes SUV-Modell zu übertragen. Und der Concept EV4 interpretiere die Elektro-Limousine mit einem markanten Design neu, heißt es.
„Kia konzentriert sich stark darauf, Lösungen für die Anliegen zu finden, die Menschen bei der Kaufentscheidung für ein Elektroauto zögern lassen. Wir werden die Erwartungen der Kunden erfüllen, indem wir eine vollständige Palette von Elektroautos in verschiedenen Preisklassen anbieten und die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur verbessern“, so Ho Sung Song, Präsident und CEO der Kia Corporation.
Ziel der Marke sei es, bis 2026 weltweit jährlich eine Million Elektrofahrzeuge zu verkaufen und den Jahresabsatz bis 2030 auf 1,6 Millionen Einheiten zu erhöhen. Kia hat vor, eine „breit gefächerte“ Palette von Elektrofahrzeugen im Preisspektrum von 30.000 bis 80.000 US-Dollar zu entwickeln (ca. 28.000 bis 75.000 Euro). Sie soll neben den bestehenden Modellen wie EV6 und EV9 auch künftige, auf die B- und C-Segmente zugeschnittene Angebote umfassen. Der Hersteller beabsichtigt, mittelgroße und kleinere Elektroautos wie den EV5, EV4 und EV3 zu Preisen zwischen 35.000 und 50.000 Dollar (28.000 bis 47.000 Euro) einzuführen.
Bis 2025 will Kia seine weltweite E-Fahrzeug-Produktion auf insgesamt acht Standorte erweitern. Diese Einrichtungen werden Forschung, Entwicklung, Produktion und Belieferung umfassen, wobei Korea als zentraler Hub dient. In Europa wird Kia sich auf die Produktion von kleinen und mittelgroßen Elektrofahrzeugen konzentrieren, in China wird der Schwerpunkt auf mittelgroßen bis großen Stromern liegen. E-Modelle speziell für aufstrebende Märkte werden in Indien hergestellt. Man plane auch in Nordamerika die Einführung einer breiten Elektro-Modellpalette, so das Unternehmen. Darüber hinaus baue man aktiv Batterie-Joint-Ventures auf.
Der EV5 basiert auf der bestehenden Elektro-Plattform E-GMP. Produziert wird das Kompakt-SUV in China und Korea. Kia veröffentlicht zunächst nur Details für drei Varianten für den chinesischen Markt: Die Modelle mit Heck- oder Allradantrieb leisten von 160 kW (218 PS) bis 230 kW (313 PS) und schaffen pro Ladung von 530 bis 720 Kilometer gemäß der eher unrealistischen China-Norm CLTC. Mit der Schnelladefähigkeit des EV5 lassen sich die Akkupacks in 27 Minuten von 30 auf 80 Prozent ihrer Kapazität aufladen. Der EV5 wird später auch in einer besonders sportlichen GT-Version erhältlich sein.
Der Concept EV3 repräsentiere die Kia-Vision eines kompakten Elektro-SUV, das „Funktionalität und Fahrspaß mühelos in Einklang bringt“, heißt es. Er biete die Technologie, den praktischen Nutzen und das Design des Kia-Flaggschiffs EV9 in kompakter und erschwinglicher Form.
Zum Concept EV4 sagt Kia: „Während das Viertürer-Format noch auf eine Kategorisierung als Limousine hindeuten könnte, machen die starken, eindrucksvollen Linien der Studie klar, dass es sich hier um einen ganz neuen Typ von Elektrolimousine handelt.“ Die Studie stehe für „eine neue Wertigkeit, einen neuen Ansatz, ein neues Kundenerlebnis und eine neue Typologie“. Attribute wie die auffällig schnittige, tiefe Nase, die langgestreckte, dynamische Silhouette und der technische Dachspoiler sollen an Sport- und Rennwagen erinnern und den Status des EV4 „als völlig neuer E-Limousinen-Typ“ unterstreichen.
Technische Details zu EV3 und EV4 verrät Kia noch nicht. Das gilt auch für den Zeitplan der Einführung der Serienversionen der vorgestellten neuen Elektroautos.
Nostradamus meint
Die Entwicklung bei Kia und Hyundai geht sehr schnell voran, die Neuigkeiten kommen fast jeden Monat! Das Design neuer Studien würde ich wie folgt beurteilen:
– Außenform: Die Grundformen sind in Ordnung, die Oberflächenverformung und Kanten sollten ruhiger und eleganter sein.
– Innenraum: Die Stimmung erinnert an das Wohnzimmer aus den 60er Jahren, nur die Spitze fehlt. 😊 Der Versuch, die Verkleidungen aus Textil herzustellen, ist nur eine optische Täuschung – da wir alle wissen, dass sich dort unten jede Menge Plastik befindet Anders geht einfach nicht.
Mike meint
Manche Hersteller entwickeln sich in eine Designrichtung, dass deren Modelle für mich nicht mehr kaufbar werden. Vor noch nicht vielen Jahren fand ich Kias richtig gehend attraktiv.
Anti-Brumm meint
Aussen Star-Wars, innen 70er-Jahre Wohnzimmer. Naja, wer’s mag.
Kia war in Europa einmal stark vertreten, weil sie Autos nach europäischem Geschmack zu einem guten Preis bauten. Mittlerweile sind sie weder hübsch noch günstig.