Škoda wertet die Elektroauto-Modellfamilie Enyaq mit mehr Leistung und Reichweite auf, hinzu kommen kleinere optische Änderungen. Zu letzteren gehören neue Logos und Schriftzüge, der Zusatz „iV“ verschwindet völlig. Die verschiedenen Versionen unterscheiden sich äußerlich künftig nur noch durch die Zahl in der Modellbezeichnung beziehungsweise durch ihre „RS“- oder „Laurin & Klement“-Embleme.
Die Produktion der 2024er-Modelle startet Anfang November. Die neuen Versionen Enyaq 85 und Enyaq 85x ersetzen dann die bisherige 80er-Reihe, das Gleiche gilt für die Coupé-Variante. Die geänderte Bezeichnung deutet auf das Leistungsplus hin, das auf neue Elektromotoren an der Hinterachse und ein verbessertes Batteriemanagement zurückgeht. Dank dieser Optimierungen verfügen die Fahrzeuge des neuen Modelljahrs über eine größere Reichweite sowie eine verbesserte Gesamtladegeschwindigkeit.
So legt der Enyaq 85 mit einer Batterieladung bis zu 563 Kilometer im WLTP-Zyklus zurück. Das Aufladen von 10 auf 80 Prozent der Kapazität klappt in 28 Minuten. Diese Verbesserung gilt auch für den Enyaq Coupé, dessen WLTP-Reichweite auf bis zu 573 Kilometer steigt. Der Elektromotor an der Hinterachse der 2024er-Modelle liefert nun eine Spitzenleistung von bis zu 210 kW (286 PS) – ein deutliches Plus gegenüber dem bisherigen Stand von 150 kW (204 PS). Der Enyaq 85 sprintet fortan in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, fast zwei Sekunden flotter als bislang.
Auch die Allradvariante Enyaq 85x profitiert von dem 210-kW-Antrieb, der in diesem Fall ein Plus von 15 kW (20 PS) darstellt. Aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt der Allradler in 6,6 Sekunden. Die SUV-Version des 85x kommt mit einer Akkuladung bis zu 536 Kilometer weit, der Enyaq Coupé 85x bringt es auf noch neun Kilometer mehr. Beide Versionen können mit bis zu 175 kW schnellladen, sodass ein Nachladen von 10 auf 80 Prozent der Kapazität in 28 Minuten erledigt ist.
Dieselbe Ladegeschwindigkeit legt der überarbeitete Enyaq RS an den Tag. Eine optimierte Zellchemie der Batterie mit verbessertem Thermomanagement erlaubt eine höhere maximale Ladegeschwindigkeit. Gleichzeitig profitiert der Enyaq RS von einer Leistungsspritze auf jetzt 250 kW (340 PS). Damit vergehen beim Spurt bis 100 km/h 5,5 Sekunden. Die SUV-Version erzielt nun eine Reichweite von 537, das RS-Coupé von 543 Kilometern. Bei 180 km/h wird der Vortrieb der RS-Versionen abgeriegelt, Enyaq 85 und 85x kommen jetzt auch auf diesen Topspeed. Möglich machen es die neuen Elektromotoren mit höherem Drehmoment und die dadurch machbaren längeren Getriebeübersetzungen.
„Eine wichtige neue Funktion für das Modell 2024 des Enyaq 85 und alle darüber angesiedelten Modellversionen ist die Möglichkeit, die Batterie vorzuwärmen. Wenn der Nutzer die Route zu einer HPC-Schnellladesäule im Navigationssystem eingibt, startet sie automatisch, der Fahrer kann sie aber auch manuell im Infotainmentsystem des Fahrzeugs aktivieren“, erklärt Jaromír Mendl aus dem Enyaq-Produktmarketing.
Weitere Neuerungen
Darüber hinaus erhalten der aufgewertete Enyaq 85 und alle weiteren Modellversionen zahlreiche Neuerungen. Zum Beispiel neu angeordnete Bedienknöpfe und eine automatische Verriegelungsfunktion, die das Fahrzeug verschließt, sobald sich der Fahrer mit dem Schlüssel entfernt. Das neue Feature ist mit dem „Clever“-Paket und weiteren Paketen erhältlich.
Vom Enyaq 85 aufwärts verfügt das Infotainmentsystem jetzt über die neue Software-Version 4.0, die unter anderem eine komplett neue Bedienoberfläche einführt. „Vor allem ist sie intuitiver zu bedienen und alle Fahrzeugfunktionen lassen sich noch einfacher regeln“, heißt es. Das virtuelle Kombiinstrument und Head-up-Display weisen ebenfalls die neue Grafik auf. Die digitale Sprachassistentin Laura versteht die Spracheingaben der Nutzer jetzt besser, zur Kontrolle sehen diese ihre Befehle in Echtzeit auf dem Infotainmentdisplay.
Was der aufgewertete Enyaq kostet, ist noch nicht bekannt. Aktuell bietet Škoda die SUV-Version ab 44.200 Euro an, die Coupé-Variante ab 51.150 Euro.
Gunnar meint
Jetzt muss ich leider doch nochmal einen Vergleich mit dem Tesla Model Y ziehen. Bisher dachte ich, dass die Teslas in Sachen Preis-Leistung auf Platz 1 liegen.
Das ist aber so jetzt leider nicht mehr der Fall. Den 85er Enyaq bekomme ich inklusive aller Rabatte für knapp 39 Tausend €. Für das Model Y als LR, um die gleiche Reichweite zu haben (560 km), zahlt man mehr als 50.000 €. Da sind absolut keine Rabatte außer dem gesetzlich verpflichteten Umweltbonus drin.
Klarer Sieger Skoda Enyaq.
Das lässt mich jetzt etwas grübeln. Wollte eigentlich Ende 2024 ein Model Y kaufen. Das wird nochmal gründlich überdacht.
Moritz Kürten meint
Nicht nur das, beim Skoda Enyaq gibt es viele Ausstattungsdetails, die man beim Tesla Model Y auch gegen Aufpreis nicht bekommt:
– HeadUp Display
– Matrix-LED-Scheinwerfer mit Maskierungsfunktion
– Kurvenlicht
– DCC Fahrwerk
– Seitenrollos an den Fenstern hinten
– Android Auto
– Apple CarPlay
– elektrisch entriegelbare und schwenkbare Anhängerkupplung
– sehr kleiner Wendekreis (10,20m vs. 12,60m beim Model Y)
um nur mal ein paar zu nennen.
Selbst wenn der Tesla günstiger wäre (ist er nicht, dazu kostet die Versicherung mehr!), so bietet der Enyaq 85 doch das bessere Gesamtpaket, sofern man nicht die Priorität auf maximale Leistung, maximalen Platz und maximale Anhängelast legt, denn da liegt das Model Y vorne – und beim Sound der Musikanlage!
M3YP_2023 meint
Wieso im Herbst 23 grübeln wenn man Ende 24 was neues bestellen will? Bis dann sieht die E-Welt schon wieder ganz anders aus und Preise von heute schon lange wieder Makulatur.
EdgarW meint
Besonder interessant daran finde ich, dass die WLTP-Reichweite mit Heckantrieb auf 573km (Coupé-Heck, vorher 553km) bzw 563km (Kombi-Heck, vorher 542km) steigt, also eine größere, als beim ID.3 mit gleich großem Akku, der noch mit dem alten Motor produziert/ausgeliefert wird: 550 km.
Allerdings, kleine Einschränkung, würde ich auf der Autobahn den ID.3 noch im leichten Vorteil vermuten, da die aerodynamischen Nachteile des höheren Gesamt-Luftwiderstands (Cw*A, größere Strinfläche des Enyaq) bei höheren Geschwindigkeiten zunehmen. Die Reichweitenvorteile ggü. dem alten Antrieb dürften zwar auch auf der BAB spürbar sein, umso mehr aber bei niedrigeren Geschwindigkeiten.
So oder so, ein schöner Effiziez-Fortschritt verbunden mit deutlich größerem Kraft-Zuwachs. Sehr schade allerdings, dass die Anhängelast nicht ebenfalls gesteigert wurde.
EdgarW meint
Übrigens, schön dass die Zusatzbezeichnung „iV“ verschwindet. Sie mag beim elektrischen Citigo eine gewisse Berechtigung gehabt haben, beim ausschließlich als BEV erhältlichen Enyaq war sie aber schon immer nicht nur überflüssig, sondern da sie auch bei anderen Modellen mit Plug-in-Hybrid genutzt wurde, sogar potenziell irreführend.
Steffen meint
„Bei ŠKODA bekommen nur die innovativsten Modelle mit Hybrid- oder Elektroantrieb die Bezeichnung „iV“ (innovative Vehicle). Sie steht für die Entwicklung und Nutzung von innovativen Ideen, aus denen Fahrzeuge hervorgehen, die intelligenter, individueller und intuitiver bedienbar sind.“
Tja, dann sind die Modelle ab jetzt also nicht mehr innovativ. Schade. ;-)
https://www.skoda-auto.de/_doc/25c2a5d8-484c-4452-b9a2-7e2ce47a3ee1
Leser meint
Also für mich bleiben die Autos von Skoda trotzdem immer wieder innovativ. Von Skoda hätte sich VW für seine ID-Modelle vor allem auch einiges bei der Gestaltung der Innenräume, speziell der Cockpit-Gestaltung „abschauen“ können.
Scheint also einen „fruchtbaren Wettbewerb“ zwischen den Marken im Konzern geben zu können. Wenn man sich im Vergleich die Skodas so anschaut.
EdgarW meint
@Steffen haha ja, das bestätigtigt mich noch mehr, es ist sinnfreies Marketing-Blabla und transportiert keinerlei echte information – außer vielleicht jener, dass dahinter nämliche Marketing-Laberformel steckt. Also eine Information, die nur sich selbst enthält. LOL.
Wiklich gut, dass es verschwindet.
Und danke für die Info ;-)
CJuser meint
Ob wohl noch eine Antriebsvariante unterhalb vom 85 ins Programm kommen wird?
EdgarW meint
Da es günstiger ist, nur eine Motorvariante zu produzieren (trotz der unterschiedlichen Spitzenleistungen hatten alle MEB-Modelle bisher den selben Heckmotor, batteriebedingt und zum teil software gedrosselt [die Nicht-„Performance“-Modelle bei den VW IDs] aber unterschiedliche Spitzenleistungen), darf sicherlich damit gerechnet werden, dass der effizientere Motor nach Umstellung aller höherwertigen Modelle (inkl. der 58er und 77er ID.3s, die ja nächstes Jahr noch eine weitere Modellpflege bekommen sollen) auch in den Basismodellen Einzug finden wird.
Steffen meint
Schön zu sehen, dass die neuen Features des ID.7 so schnell auch zu Skoda wandern. Da lohnt sich dann vielleicht doch nochmal der Blick vom ID.7 zu den Skoda-BEVs…
Thomas meint
„Was der aufgewertete Enyaq kostet, ist noch nicht bekannt. Aktuell bietet Škoda die SUV-Version ab 44.200 Euro an, die Coupé-Variante ab 51.150 Euro.“
Der 85er beginnt bei 48.900 EUR (siehe Konfigurator). Das ist echt ein Top Preis-Leistungsverhältnis im aktuellen Marktumfeld.
Mäx meint
Und bei Skoda gibt es noch Rabatte (siehe diverse Neuwagenportale), ca. 15%.
Auf jeden Fall das rundere Angebot gegenüber einem ID.4
Thomas meint
„Wenn der Nutzer die Route zu einer HPC-Schnellladesäule im Navigationssystem eingibt, startet sie automatisch, der Fahrer kann sie aber auch manuell im Infotainmentsystem des Fahrzeugs aktivieren“
Halleluja! Was war daran eigentlich so schwer? Und bekommt mein Enyaq das auch per SW nachgereicht?
Steffen meint
Möglicherweise nicht, weil die neue Version 4.0 wohl höhere Anforderungen an die verbaute Hardware haben soll.
Gunter Pernt meint
Hab ich gemischte Gefühle: Bin eigentlich kein „Navi-Fahrer“, zumal ich das deutsche Autobahnnetz aus dem Effeff kenne und teils das Angrenzende auch. Jetzt also mit Navi fahren, damit er automatisch vorheizen kann? Hmm tsss.
Fitz Carraldo meint
Nein, das wird niemals kommen für Fahrzeuge mit ME3.x, da die Volkswagen Gruppe in Sachen IT völlig unfähig ist. Alle Bestandsfahrzeuge werden unter dem Deckmäntelchen „UNECE“ werden niemals die ME4 sehen, eine Weiterentwicklung und Pflege der ME3 ist wirtschaftlich ein Fass ohne Boden. Von daher darf man davon ausgehen, dass heutige Fahrzeuge und diejenigen, die bis zum Modelljahrwechsel KW 44.2023 ausgeliefert werden, bereits jetzt veraltet sind und keinerlei Support mehr erhalten.
Die Liste mit nicht implementierten Features und niemals behobenen Fehlern ist lang, die ME3 kann ich persönlich nur als Beta-Version bezeichnen. Schade, dass die fahrzeugtechnische Basis beim Enyaq sonst super ist, aber die Software ist eine reine Katastrophe und der Wertverfall der Bestandsfahrzeuge, die niemals ME4 sehen werden, wird immens sein.
Bei weiterem Interesse gerne den YT-Kanal von Speicher Elektrisiert besuchen, die Anlaufstelle für handfeste Infos rund um den Enyaq.