Der Preisanstieg bei europäischen Gebrauchtwagen setzt sich 2023 laut einer Auswertung des Online-Automarkts AutoScout24 fort, verliert aber an Dynamik. So geben die europäischen Verbraucher zwar durchschnittlich 9 Prozent mehr für ihre Gebrauchtwagen aus als noch im Vorjahr. Im Vergleich zu 2022, als die Teuerung noch bei 21 Prozent lag, verlangsamt sich der Preisanstieg jedoch deutlich.
Wie das Branchenbarometer von AutoScout24 zeigt, verläuft die Preisentwicklung in den ausgewerteten Ländern nicht einheitlich. Am stärksten ziehen demnach die Gebrauchtwagenpreise in Frankreich an, während sie in Belgien, Deutschland und Italien eher moderat steigen. Positiv ist die Angebotsentwicklung: 12 Prozent mehr Fahrzeuge sind 2023 auf dem europäischen Markt verfügbar, das Angebot an E-Autos steigt sogar um 143 Prozent. Stark nachgefragt sind Modelle von VW: Wie im Vorjahr ist der Golf das beliebteste gebrauchte Fahrzeug der Europäer. Anders sieht es bei gebrauchten Stromern aus, hier dominieren die Modelle von Tesla.
„Nachdem die Preiskurve europäischer Gebrauchtwagen in den vergangenen Jahren konstant gestiegen ist, verliert die Teuerung 2023 erstmals an Schwung. Die Zahlen lassen vermuten, dass der Gebrauchtwagenmarkt sich wieder auf Normalisierungskurs befindet“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „Wir gehen davon aus, dass die Preisentenwicklung so schon bald wieder zu ihren üblichen saisonalen Schwankungen zurückkehrt. Die Zeit der auffallend hohen Preise ist vorbei. Während das für Endverbraucher eine gute Nachricht ist, gilt das für Händler nicht unbedingt. Denn viele konnten ausbleibende Volumina zumindest teilweise mit höheren Preispunkten für ihre Fahrzeuge kompensieren. Von nun an wird es wieder wichtiger werden, verstärkt um neue Kunden zu werben.“
Preise variieren in Europa
Die Preisentwicklung verläuft 2023 uneinheitlich in den europäischen Märkten. Mit einem Anstieg von 10 Prozent steigen die Preise am deutlichsten in Frankreich. Es folgen die Niederlande mit einer Teuerung von 9 und Luxemburg mit 7 Prozent. Während Österreicher 2023 im Schnitt 5 Prozent mehr für ihren neuen Gebrauchten ausgeben, fallen in Deutschland und Italien nurmehr moderate Zuschläge von 4 Prozent an. Am deutlichsten auf Erholungskurs ist der belgische Markt, wo die Analysten nur noch einen Preisanstieg von 3 Prozent ermitteln.
Der Europa Report zeigt auf Basis der Angebotspreise auch das allgemeine Preisniveau von Gebrauchtwagen in den jeweiligen Ländern an. Europaweit am teuersten sind Gebrauchtwagen 2023 demnach in Luxemburg: 37.488 Euro werden hier durchschnittlich für ein entsprechendes Fahrzeug fällig. Es folgen Frankreich mit 30.995 Euro, Deutschland mit 28.609 Euro und Österreich mit 28.406 Euro. Moderatere Preise finden sich in den Niederlanden (24.543 Euro), Belgien (24.834 Euro) und vor allem in Italien, wo Gebrauchte im Schnitt nur für 22.693 Euro angeboten werden.
VW beliebtester Hersteller
Deutsche Autohersteller dominieren die Top 5 der beliebtesten Herstellermarken in Europa, die AutoScout24 auf der Basis konkreter Kaufanfragen ermittelt: Wie schon im Vorjahr platziert sich VW auf Rang eins, gefolgt von Mercedes-Benz auf dem zweiten, BMW auf dem dritten und Audi auf dem vierten Platz. Nur den fünften Rang müssen die Deutschen an Fiat nach Italien abgeben.
Der Volkswagen-Konzern stellt 2023 nicht nur die beliebteste Herstellermarke, Fahrzeuge des Unternehmens fahren auch auf allen 5 Plätzen in der Top 5 der gefragtesten Modelle vor. Schon fast routinemäßig setzt sich hierbei der VW Golf (europäischer Durchschnittspreis: 20.124 Euro) an die Spitze des Rankings. Es folgen der VW Polo (14.431 Euro), der Audi A3 (24.587 Euro), der Audi A4 (27.746 Euro) und der Audi A6 (36.440 Euro). Ein Grund für den Erfolg der Modelle aus Wolfsburg und Ingolstadt dürfte nicht zuletzt in ihrer relativen Preisstabilität liegen. So markiert ein Plus von 4 Prozent beim Audi A4 schon den stärksten Ausschlag auf der Preisskala. Der Audi A3 und der Golf verbilligen sich mit -1 und -2 Prozent sogar leicht im Vergleich zum Vorjahr.
Markt für gebrauchte E-Autos wächst deutlich
Viel Bewegung gibt es 2023 im Markt für gebrauchte E-Autos. Während die Kaufanfragen hier europaweit um 2 Prozent rückläufig sind, steigt das Angebot deutlich an – um 143 Prozent im Vergleich zu 2022. Doch so erfolgreich Volkswagen und die deutschen Autobauer insgesamt im europäischen Gebrauchtwagenmarkt agieren, im Wachstumsmarkt der E-Modelle spielen sie 2023 eine untergeordnete Rolle. Dreimal in den Top 5 der beliebtesten Stromer ist hingegen Tesla vertreten: Mit dem Model 3 und dem Model Y erhalten die Amerikaner die meisten Kaufanfragen und belegen so die ersten beiden Plätze. Zudem fahren sie mit dem Model S auf Rang 4 vor.
Der Renault ZOE behauptet den 3. Platz. Boden gut macht auch der Smart ForTwo, in dem er den Nissan LEAF von Platz 5 im Ranking der beliebtesten Elektroautos verdrängt.
Holger meint
Dürften ja jetzt weiter steigen da kein Umweltbonus mehr bei den Neuwagen
Soeri# ch meint
Weiss nicht ob ich jetzt noch eine E Auto gebraucht kaufen würde?
Wo jetzt bald die Festkörperbatterien mit höherer Reichweite rauskommen.?
eCar meint
Natürlich Festkörperbatterien….. die werden in den nächsten Jahren noch nicht Marktreif sein…
TDI Gurke meint
Ma ik, es ist keine Feststoffbatterie, sondern lediglich eine sogenannte „Semi-Solid State Battery“. Richtige Feststoffbatterien werden noch einige Jahre dauern. Aber das weißt du als lötender Batterieexperte natürlich.
Gerry meint
Fahre seit 7 Jahren eAuto, seitdem kam wirklich jede Woche eine Meldung, dass nun der revolutionäre Durchbruch bei der Akkutechnik unmittelbar bevorsteht…
Oder anders gesagt, Du kannst Dir bedenkenlos jetzt ein neues oder gebrauchtes eAuto kaufen. 👍
derSchnabler meint
Gestern gab es eine Fahr vom Nio ET7 mit 150 KWh Feststoffakku der genauso groß und schwer wie der 75 KWh Akku ist.
Mäx meint
Fehler über Fehler…aber sind wir ja nicht anders gewohnt.
Der Nio Akku ist ein Semi Solid State…also kein 100% Feststoffakku.
Ob es die jemals geben wird…mal schauen.
Der 150kWh Akku wiegt so viel wie die 100kWh Variante, nicht die 75kWh Variante!
Die Abmessungen(!) sind gleich der 75kWh bzw. der 100kWh Variante.
Also prinzipiell ~50% gravimetrische und ~50% volumetrische Dichte gesteigert. Das ist schon gut, keine Frage.
Bleibt die Frage, was es kosten soll und wann Serienproduktion ist und natürlich wie der Output ist.
Selbst wenn der Akku den gleichen Preis haben sollte pro kWh, werden mehr kWh verbaut und wird damit teurer also die beiden anderen Varianten.
Also was interessierts dich…ist eh nicht deine Preisklasse.
Mäx meint
Ach guck mal, hätte ich mal noch 3 Zeilen weiter gelesen:
„Allerdings wird die Batterie sehr teuer sein. Laut Nio-Präsident Qin Lihong soll der Akku alleine so wie kosten wie ein Nio ET5. Mit 75-kWh-Batterie kostet dieser in China 298.000 Yuan (rund 38.000 Euro).“
maxaffe meint
@Mäx was hast du gegen Feststoffakkus?
Wir halten fest der ET7 fährt auf der Straße im Jahr 2023.
Mäx meint
@Ecomento
Ich bitte doch darum, beleidigende Usernamen zukünftig ebenfalls zu löschen.
Es gibt hier einen bestimmten, der teils offensichtlich beleidigende Usernamen auswählt.
Das zählt glaube ich nicht unter Netiquette
Ansonsten werde ich das jetzt auch anders handhaben.
@dullimaik
Du erzählst Quatsch, mehr habe ich nicht zu sagen.
Lesen, verstehen.
Futureman meint
Wasserstoff, es kommt doch Wasserstoff.
Oder doch der Flux-Kompensator.
Also lieber weiter warten…
Yoshi meint
Ich habe mich auch nach gebrauchten E-Autos ungesehen, aber ein aktuelles (deutsches) Auto zu fahren dass nach 12 Monaten keine Garantie mehr hat gleicht einem Glückspiel.
Ich möchte das Auto gerne länger fahren – wenn bei einem 10 Jahre alten ID3 die Warnleuchte angeht und der Händler nicht identifizieren kann welches der 87 Steuergeräte ist, kannst du die Karre direkt in den Container fahren. Andere deutsche Marken natürlich genauso. Ich spreche aus leidvoller Erfahrung;)
Sollte das Verbrennerverbot fallen und der Strompreis wie vom Umweltministerium prognostiziert bis 2045 um 50% steigen, sitzt du auf einem Haufen Schrott.
Solariseur meint
Also, wenn ich zwei TDIs hätte, würde ich lieber damit das Geld ordentlich verbrennen und meine Werkstatt sponsorn. Man muß damit auch keine Ladepause auf dem Weg zum Gardasee machen.
derSchnabler meint
@Solariseur eine Werkstatt sehen meinen beiden TDI alle 4-6 Jahre.
Was sollte da auch gewechselt werden?
Yogi meint
Für 30.000€ im aftersale hat er eben auch noch Schrauberfreude mit Ölfingern an seiner NCAP Null-Sterne Rostlaube….
Yogisack meint
@Yogi im Schnitt gebe ich ca 500€ im Jahr für Reifen, Bremsen usw aus.
Günstiger geht es nicht. Der Antrieb spielt dabei keine Rolle.
Was hast du für dein Emobil in der anschaffung ausgegeben oder wieveil Geld gibst du in 5 / 10 Jahren aus :) :)
Tesla-Fan meint
Soeri# ch,
ich weiss nicht wie alt du bist, aber ich würde auf den Nuklearantrieb warten, der soll kurz vor dem Durchbruch stehen. Damit sind auch 1000km am Stück im Winter kein Problem.
alupo meint
Eher 100.000 km am Stück. Das reicht für alle Gardaseeurlaube ohne zu laden/tanken und überzeugt somit auch hardcore Dieselfans.
Endlich ein A(!)EV für Ma ik.