Der chinesische Elektroautohersteller Aiways könnte zur reinen Exportmarke werden. Dafür benötigt das Unternehmen mehr Kapital, um auch wieder die Produktion seiner bisherigen beiden Modelle aufzunehmen. Später könnte ein neues Einsteiger-Modell die Produktpalette erweitern.
Seit einiger Zeit gibt es Berichte, dass es um die Zukunft des Start-ups nicht gut steht. So sollen Zulieferer und Mitarbeiter nicht mehr bezahlt worden sein. Im eigenen Werk in China gab es zudem einen Produktionsstopp.
„Wir brauchen eine große Investition und sind zuversichtlich, dass wir sie bekommen“, zitiert nun die Nachrichtenagentur Reuters den Unternehmenssprecher Bernd Abel. Wie viel Geld Aiways braucht, spezifizierte er nicht, äußerte sich aber zur geplanten neuen Strategie: Man wolle sich darauf konzentrieren, eine reine Exportmarke zu werden – vorerst in Europa. „Wir werden nicht in China verkaufen, weil der Preiskampf in China unglaublich ist. In China kann man nur Verluste machen“, so Abel.
Sollte Aiways mit frischem Kapital die im vergangenen Sommer im Werk in Shangrao eingestellte Produktion der bestehenden Modelle U5 und U6 wieder aufnehmen, hofft das Unternehmen, in diesem Jahr zwischen 15.000 und 25.000 Autos zu exportieren und innerhalb weniger Jahre „sechsstellige Zahlen“ zu erreichen.
Aiways arbeitet zudem laut dem Bericht an einem günstigeren Elektroauto, das bei etwa 25.000 Euro starten könnte. Aktuell kostet das zuerst eingeführte SUV U5 hierzulande ab 33.250 Euro, das SUV-Coupé U6 gibt es von 48.178 Euro an.
Vor den aktuellen finanziellen Schwierigkeiten verkaufte Aiways die Modelle U5 und U6 in 16 europäischen Märkten. Zu den bisherigen Investoren gehören der Technologieriese Tencent, der Ride-Hailing-Konzern DiDi und der Akkuhersteller CATL. Ob sie Interesse haben, dem 2017 gegründeten Start-up weitere Mittel bereitzustellen, ist nicht bekannt.
alupo meint
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Steven B. meint
1. Ich würde Maik, gradz (oder wie auch immer) einmal empfehlen einen Fahrtenbuch zu führen, um wirklich seine Laufleistungen zu beurteilen.
2. (Fast) Niemand hat wirklich daran geglaubt, dass die vielen StartUps in China international etwas aussergewöhnliches bewirken könnten. Oftmals wurde berichtet und kommentiert, dass diese neuen Hersteller nicht genügend finanzielle Mittel haben, um zu überleben.
3. Mir tun die Käufer dieser Autos nicht leid, es wurde oft darauf hingewiesen, dass sie weder Vertrieb noch Werkstätten aufbauen können und wollen. Jetzt tragen diese die Rechnung, zu Recht!
4. Hände weg vom China Müll!
ShullBit meint
Eine Marke, die in China im Wettbewerb nicht bestehen kann, glaubt in Europa zu punkten: „Wir sind in China zu schlecht und nicht wettbewerbsfähig, aber in Europa haben die bestimmt total Bock auf unseren Schrott“.
Zu besten Zeiten hat Aiways hier um die 3.000 Autos im Jahr abgesetzt. Um die für eine Wettbewerbsfähigkeit nötigen Skaleneffekte zu erreichen, brauchen die Minimum eine halbe Million oder mehr Absatz. Das ist unerreichbar. Es kommt schlechtes Design dazu, wie oben am U6 sichtbar. Das ist im Prinzip eine Karosse für einen Sedan, der aber viel zu hoch geraten ist. Man versucht das optisch durch den breiten schwarzen Balken mit den 4 Streifen zu kaschieren, was aber nicht wirklich gelingt.
Und wo ist eigentlich der Geschäftsführer Alexander Klose? Der hat uns doch hier jahrelang mit einer angeblichen Erfolgs-Jubelmeldung nach der anderen erheitert, als schon lange absehbar war, dass es für Aiways in Europa genau so katastrophal läuft wie in China.
Ossisailor meint
Irgendwie träumt der Abel, glaube ich. Die haben im Moment Produktionsstopp und brauchen Geld, damit sie wieder produzieren können. Dann wollen sie auch noch ein 25.000 EUR-BEV entwickeln und bauen, um dann auf Verkaufszahlen von 15 bis 20.000 Autos/Jahr zu kommen.
Für dieses Jahr steht der Verkaufserfolg lt. eu-evs.com bei 75 BEV in diesen Ländern (noch ohne D). Wow.
Wundert mich eh, wer die noch bestellt und an der Resterampe abholt.
gradz meint
@Ossisailor was gab es für aggressive Diskussionen mit Besitzern des U5 wo ich vor 3 Jahren geschieben habe das es KEINE Ersatzteile geben wird.
Heute werden die Besitzer anders Denken. Mein damals verachteter TDI läuft übrigens immer noch lässig und schnell :) :) und wird alle U5 locker überleben.
M. meint
Niemand interessiert sich für einen Vergleich zw. deiner Rüttelplatte und diesem Chinakracher*.
*wäre normalerweise sicher abwertend zu verstehen, aber hier passt es doch gut
gradz meint
@M. der tdi fährt halt 3x solange wie ein Eauto. In der GTD Variante auch komplett ohne rütteln.
M. meint
3x so lange leiden…
und wie lange die fahren, ist ja noch nicht raus.
Weder beim BEV noch beim GTD.
Doch, der rüttelt. Und klingt wie ein Sack Nüsse.
Du bist es halt gewöhnt.
gradz meint
@M. ? Auf der Autobahn gibt es beim Geräusch keine Unterschiede zwischen GTD und Modell 3.
Leiden? Warum? Du musst auf der rechten Spur krauchen und an der Ladesäule rumstehen. Alle anderen 100%-3%=97% lachen über die heutigen Eautos mit halbem Akku.
In den Nachrichten wird „urplötzlich“ von CO2 beim Eauto gesprochen und evtl fällt das Verbrenner aus. Ich hoffe das es bei 2035 bleibt sonst muss ich meine tdi noch viel länger fahren.
Zudem gibt es „bald“ Strafzölle auf günstige Eautos aus China.
Heute habe ich Getriebeöl bestellt das wieder ca. 15 Jahre im Getriebe seinen Dienst verrichtet.
M. meint
Beim Vor-Facelift- Model 3 könntest du recht haben, das war sehr laut. Ein Golf ist ja auch sehr laut. Wir haben die Dinger als billige Poolautos, daher kenne ich die besser als mir lieb ist.
Das Faceliftmodell (Highland) liegt bei gleichmäßiger, normal schneller Fahrt (130) auf dem Niveau meines R6 Diesels, der vielleicht 1/4 des infernalischen Krachs eines TDIs macht. Da ist jeder Vergleich einfach nur lächerlich. Oder du bist taub. Aber dann müsstest du doch wenigstens die Vibrationen spüren.
In der Stadt, beim starken Beschleunigen und bei hohen Geschwindigkeiten gewinnt der Highland aber auch hier, am deutlichsten natürlich in der Stadt. Ist halt ein BEV.
Steffen meint
In den ersten zwei Zeilen wirst du ja Recht haben, aber diese völlig überflüssigen Querverweise auf Steinzeittechnologie nerven gewaltig.
gradz meint
@Steffen Steinzeit sind die heutige Eautos mit halbem Akku.
ShullBit meint
Steinzeit sind die Leute, die so tun, als wenn sie jeden Tag 500 km fahren müssen und als wenn sie bei der Fahrt in den Urlaub einmal im Jahr mit dem Verbrenner 8 Stunden am Stück ohne jede Pause durchfahren. Bis auf wenige Ausnahmen, zu denen die meisten Kritiker aber nicht zählen, ist Elektromobilität heute uneingeschränkt praxiskompatibel.
Envision meint
Und die Fahrzeuge sehen noch nicht mal toll aus, gerade der abgebildete U06 …
Wird ein arges Sterben kommen, bei einigen wie Rivian und Lucid hält das IPO Geld noch 1-2 Jahre, die sind aufgrund ihrer technischer Position auch eher Übernahme Ziele, andere ohne Substanz werden einfach verschwinden, da zähle ich Aiways dazu, denen offensichtlich jetzt das Wasser schon bis zum Hals steht.
Origami meint
Finde das Design nicht mal schlecht, der U5 fand bei Tests auch positive Resonanz, der Antrieb wurde von Bosch entwickelt. Eigentlich schade dass es bei Aiways nicht rund läuft.
M. meint
Woher kommt der Glaube, dass eine Marke, die nicht mal auf ihrem Heimatmarkt die Füße auf den Boden bekommt, das hierzulande schafft?
Produziert die Autos doch in Europa. Schafft euch hier eine Identität. Vermeidet künftige Zollkosten, zahlt hier Löhne und Steuern.
Dann können wir darüber reden, die hier zu kaufen. Wie bei BYD. Bei Autos aus China haben wir inzwischen Auswahl, und bessere Angebote. Wenn das denn sein muss.