Die Automobilindustrie befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Wandels, der maßgeblich von der Elektrifizierung des Marktes geprägt wird. Eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade prognostiziert, dass der globale Verkauf neuer Elektroautos im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 32,8 Prozent steigen und die Marke von 18 Millionen Neuzulassungen überschreiten wird. An der Spitze dieser Entwicklung steht dabei Europa, hier rechnen die Analysten von Allianz Trade mit einem Anstieg der Neuzulassungen von E-Autos um 41,2 Prozent.
Trotz dieses Wachstums stehen europäische und speziell deutsche Automobilhersteller laut der Analyse vor erheblichen Herausforderungen. Sie verlieren demnach insbesondere gegenüber China an Boden, da sie spät in das Elektrofahrzeug-Segment eingestiegen sind und nun Schwierigkeiten haben, erschwingliche Modelle profitabel herzustellen.
„Das entscheidende Merkmal eines Autos verlagert sich allmählich von der Motorkapazität zu Batterie- und Softwarefähigkeiten. Inmitten dieses strukturellen Wandels hat sich China als disruptive Kraft erwiesen, da es seit mehr als einem Jahrzehnt in Batterie- und Softwarekapazitäten investiert und sich eine führende Position gesichert hat“, kommentiert Jasmin Gröschl, Senior Volkswirtin Allianz Trade und Mitautorin der Studie „Globaler Automobilausblick: Durch Turbulenzen steuern.“
Im Wettbewerb mit chinesischen Autobauern und angesichts der globalen Marktentwicklung sei es für die europäischen Hersteller entscheidend, zügig wieder Schritt zu halten. Allerdings beeinträchtigten die steigenden Transport- und Produktionskosten ihre Wettbewerbsfähigkeit. „So lagen die durchschnittlichen Preise für Elektrofahrzeuge in Europa im Jahr 2022 bei 55.821 und waren damit 27 % teurer als Verbrenner, während in China E-Autos durchschnittlich bei 31.829 EUR lagen – und damit ein Drittel günstiger waren als Verbrennungsmotoren“, heißt es.
Europäischen Autohersteller verlieren Marktanteile
„Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der europäischen Wirtschaft, sie macht 6 % der Wirtschaftsleistung aus, dient als Innovations- und Exportzentrum und beschäftigt mit 6,5 Millionen direkten Arbeitsplätzen eine große Zahl von Arbeitnehmenden in Europa“, kommentiert Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Da sie sich jedoch lange Zeit auf ihre etablierten Stärken konzentriert haben, sind die europäischen Automobilhersteller spät auf den Markt für Elektroautos gekommen und haben jetzt Mühe, erschwingliche Modelle rentabel zu produzieren. Infolgedessen erleben die europäischen Autohersteller nun auch einen Rückgang ihrer Marktanteile.“
So zeigt die Studie, dass der Wandel hin zu mehr Elektrifizierung des Automobilsektors bereits sichtbare Auswirkungen auf die Unternehmenslandschaft hat. Zwar bewegen sich die Insolvenzen unter Automobilherstellern und -zulieferern in Deutschland im Vergleich zu Frankreich oder Großbritannien noch auf einem moderaten Niveau. Doch der Anstieg der Insolvenzen um 13 Prozent im letzten Jahr belegt, dass auch hierzulande mehr und mehr Unternehmen Schwierigkeiten haben, sich an die Veränderungen in der Branche anzupassen. Das hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: Da Elektroautos aus weniger Teilen bestehen, rechnen die Analysten von Allianz Trade damit, dass die Hersteller mit 30 Prozent weniger Personal auskommen können. Das gefährde in der EU 730.000 Arbeitsplätze, 260.000 davon allein in Deutschland.
Diese Prognosen könnten sich noch verschärfen, falls die Europäischen Hersteller weitere Marktanteile verlieren. „Um im neuen Wettlauf aufzuholen und die Marktakzeptanz anzukurbeln, sollte Europa unverzüglich Maßnahmen zum Aufbau eines Ökosystems rund um die E-Fahrzeugproduktion ergreifen, die Förderung der Elektrifizierung des Automobilsektors verstärken und die Infrastruktur für Ladestationen ausbauen“, sagt Gröschl. „Dies ist entscheidend, um die Elektrifizierung des Marktes voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie zu erhalten.“
Dr. Elektrobenzin meint
Als die Bundesregierung (SPD/CDU) damals 250.000 Jobs in der Solar- und Windbranche vernichtet hat, hat sich keiner aufgeregt.
KI wird in den nächsten Jahren mindestens 1 Mio. Jobs platt machen.
Yoshi meint
Das grüne Wirtschaftswunder müsste ja jeden Moment um die Ecke kommen, also keine Sorge.
South meint
Genau Yoshi. BlauBraune Phrasen dreschen ohne Wissen und ohne nachzudenken. Schau doch mal nach, wieviele Jobs allein bei erneuere Energien entstanden sind… kleiner Tipp es sind deutlich mehr als die 260T, mit steigender Tendenz… und dann schreib nochmal…könntest zur Abwechslung mit Wissen glänzen….
Steffen meint
Touché. :-)
Yoshi meint
South, wie ist deine Einschätzung bzgl unseres Wirtschaftswachstums im Vergleich zur restlichen EU, bzw der Briten?
Ps: Ich wähle SPD, aber dass wir momentan schlechter da stehen als viele andere Länder lässt sich nicht abstreiten.
Ich bewundere aber deinen Idealismus.
Steffen meint
Bei den Briten liegt so gut wie alles am Boden, da kann man eigentlich nur große Wachstumsraten haben. Von sehr, sehr niedrigem Niveau herkommend.
Yoshi meint
@Steffen, und der Rest der EU?
Ich möchte damit mir sagen – die Ampel ist in eine schwierige Lage ihnen gestartet, die Abhängigkeit von günstigem Gas, die aktuellen Krisen usw hat sie nicht zu verantworten.
Sie hat aber auch keine Lösungen parat. Das ganze dann „Wirtschaftswunder“ zu nennen ist schön vermessen.
Und das muss man sagen dürfen, ohne „blaubraun“ genannt zu werden.
South meint
Dachte ich mir, du hast nämlich überhaupt keine Ahnung wieviele Jobs entstanden sind, aber Hauptsache mal meckern und die nächste Phrase dreschen ohne Verstand. Die Arbeitsplätze sind tatsächlich entstanden, was ist den daran Idealismus? Denn keiner hier hat irgendwas von Wirtschaftswunder geschrieben ausser du. Und wenn du nicht blaunbraun genannt werden willst, dann solltest du auch nicht deren Phrasen verwenden…
Ganz lustig. Es gibt auch keinen Zusammenhang? Es haben heute ohne Zweifel mehr Leute Arbeit wegen der EE. Und jetzt? Wo ist der Zusammenhang zum geringen Wirtschaftswachstum?
Yoshi meint
Siehe die ganz aktuelle Wachstumsprognose fürs BIP 2024: 0,1%
Dann kann man viele Argumente bzgl EE bringen, aber Fakt ist, dass kein anderes Industrieland diesbezüglich so schlecht dasteht.
Anonym meint
260.000 Arbeitsplätze fallen weg? Wie passend, für die Energiewende braucht es ähnlich viele zusätzliche Fachkräfte.
Und für den Netzausbau des Stromnetztes kommen nochmal einige Zehntausend hinzu.
Und dann ist da noch der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Ebenfalls einige Zehntausend Arbeitskräfte benötigt.
Also kein Problem. Natürlich sollen kostenlose Umschulungen angeboten werden.
Wer KfZ Mechatroniker bei einem Autohersteller ist kann z.B. auch recht einfach Mechatroniker in einem Windenergie Betrieb werden.
In fast allen Branchen ist ein Mangel an Personal also die betroffenen Fachkräfte sollten alle was finden.
Thrawn meint
Ein ganz normaler Vorgang in einer wachstumsorientierten Ökonomie, würde ich mal sagen.
Durch die Entscheidungsfreiheit der Unternehmen und deren Streben nach Gewinn ist Rationalisierung und Automatisierung bestehender Prozesse das Ziel und ein kontinuierlicher Vorgang. Durch steigende Automation braucht es weniger Personal.
Der erzielte Gewinn muss wieder in Forschung und Entwicklung für neue Produkte investiert werden, um damit neue Märkte zu erschließen, wodurch wieder neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Wirtschaft erneuert sich so kontinuierlich. Das Alte geht, das Neue kommt.
Unser gesamter Wohlstand ist durch Automatisierung und Rationalisierung entstanden. Das hat bisher auch immer relativ gut funktioniert.
Unsere lokale, von branchenfremden Geldsäcken diktierte, quartalsweise gewinnorientiert denkende Autoindustrie versucht nun aber, in diesen Kreis ein zu greifen und diesen zum Stillstand zu bringen, um den Ist-Zustand zu erhalten. Man verdient ja gerade so gut. Wen interessiert da schon, was in 5 oder 10 Jahren ist? Den Rücken bekommt sie dabei von inkompetenter konservativer Politik gestärkt.
Langfristig ist das ein fatales Vorgehen. Sollte es kein Umdenken geben, wird man das verlieren, was man eigentlich erhalten will: unseren Wohlstand.
South meint
In Kürze. Die die Größenordnung ist nicht der Rede Wert und wenn man nochdazu betrachtet, dass der Wandel über ein Jahrzehnt dauert, nochdazu schleichend vor sich gehen wird.
Da werden künstliche Intelligenz und Robotik weit größere Spuren am Arbeitsmarkt, auch in der Automobilindustrie hinterlassen…
Solariseur meint
Porsche benötigt demnächst massiv Personal in seinen „Hochvolt-Hubs“.
25729 Akkus Dichtigkeitsprüfung + ggf. tauschen
858 Akkus wegen defekter Zellen tauschen
Gibt also genug Arbeit.
ChriBri meint
Ich denke, das ist der normale Verlauf mit entsprechenden Konsequenzen, wenn sich Wirtschaft weiterentwickelt. Da ließen sich etliche andere Vergleiche finden, von der Verdrängung der Kutschen durch das Automobil, Verdrängung der Schreibmaschinenhersteller, Verdrängung klassischer Telefonhersteller (Nokia) und und und… schade, dass in der hochintelligenten Studie keine Hinweise dahingehend erteilt werden, wieviel Jobs in neu erschlossenen Bereichen entstehen. Ich habe schon vor längerer Zeit einmal gelesen, dass für den Aufbau und die Unterhaltung von Ladeinfrastruktur eine sechsstellige Zahl von Arbeitskräften benötigt werden soll (genauere Daten habe ich nicht mehr)… vieles verlagert sich halt bei Entwicklungen
Eichhörnchen meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Detlef K. meint
Wo ist das Problem?
Überall wird über die Demografie gejammert und dass uns die Facharbeiter heute und in wenigen Jahren noch sehr viel deutlicher fehlen werden. Dann ist es doch eine gute Nachricht, wenn der Automobilbereich effizienter wird und Kapazitäten auf anderer Seite freischaufelt. Dieses Land muss sich schon entscheiden… entweder im Alten verharren und über Arbeitslose in sterbenden Branchen jammern oder den Weg zu neuen Ufern suchen und sich auf die Zukunftsbranchen mit wirtschaftlichem Zuwachs und vielen neuen „anderen“ Arbeitsplätzen einstellen. Wir haben da gar nicht die Wahl, also einfach mutig und mit Hirn machen.
BEV meint
Ich bin mir sicher, dass mit der Erfindung und Industrialisierung des Staubsaugers auch einige Arbeitskräfte in der Besenproduktion weggefallen sind… wollt ihr jetzt den Staubsauger auch wieder abgeben?
Jürgen Baumann meint
Ja grauenhaft. Und wahrscheinlich werden wir beim Rückgang der Verbrenner auch noch Entlassungen in der Pharmaindustrie haben, weil immer weniger Asthma-Mittel gebraucht werden. Sicher werden noch die Lungenärzte Kompensation fordern wegen entgangener Geschäfte durch die weniger grosszügige Verteilung der sieben Wohlgerüche des Orients in Höhe der Kinderwagen: Stickoxide NOx, teilverbrannte Kohlenwasserstoffe CxHy, andere flüchtige organische Substanzen wie das krebserregende Benzol, Kohlenmonoxid CO, Schwefeldioxid SO2, Feinstaubpartikel aller Grössen und natürlich das klimaschädliche Kohlendioxid. Und erst die Ohrenärzte und Verkäufer von Hörgeräten – die werden ja auch unter der zunehmenden Stille leiden. Wer hier Ironie findet, darf sie gerne behalten.
LOL meint
da wir aber auch Fachkräftemangel in der Medizin haben, könnte das am Ende sogar positiv sein ;-)
Egerling meint
Stimmt. Wer früher Flüssigkeiten am Fahrzeug befüllt oder gewechselt hat, betreut jetzt Dialyse Patienten. Ist ja ungefähr das Gleiche.
ID.alist meint
In Januar 2024 hat Deutschland die Marke von 45 Millionen Marke bei Erwerbstätigen, um genau zu sein waren es 45,91.
260.000 Arbeitsplätze sind „nur“ 0.6%
Ich glaube es gibt andere Themen wie KI oder die Robotisierung der Produktion die mindestens genau so viele Arbeitsplätze „vernichten“ könnten.
Leider (oder nicht) ist es so, dass die Technologie kürzere Zyklen hat als das menschliche Arbeitsleben, von daher müssen die Menschen sich ständig Weiterbilden um nicht zurück zu bleiben.
Mäx meint
Danke für die Einordnung!
Heiner meint
Juhuuu, ich gehöre nicht zu den 0,6% :-))
DerOssi meint
Ich sehe das wie @Jörg2 auch nicht so kritisch… gerade im Maschinenbau/-produktion gibt es jede Menge Möglichkeiten und Leute werden überall gesucht…
Dadurch wir jährlich mindestens 400.000 ausländische Arbeitskräfte benötigen würden, um unser Niveau zu halten, und woran ich jetzt erstmal nicht glaube, dass das passiert, ist so ein Rückgang nicht unbedingt was Schlechtes bzw. bedeutet nicht automatisch, dass dann genau diese Anzahl an Arbeitnehmern plötzlich ohne Job dastehen… es wird Verschiebungen geben…
Jörg2 meint
(Die „400.000“ kommen von der Bundesregierung, die sie auch irgendwo her hat…, und betreffen den Rückgang der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte auf Grund von „gehe in Rente und Junge kommen in der Zahl nicht nach“. Mit den 400.000 wäre dann wohl kein Schwund. Ob man das Niveau halten muss [Automatisierung] und ob unser Zuwanderungs“system“ passend qualifizierte Zuwanderung absichert, das steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.)
DIBU meint
Na ja, ich halte das für eine schonungslose Einschätzung der Lage, die ich teile. Die Frage, die sich mir dabei stellt ist: Kann das irgendwie verhindert werden? Dazu gibt diese Studie leider, wie unzählige Studien vorher, keine Antwort.
Ausser dem üblichen Geschrei nach Subventionen oder der Beschränkung der chinesischen Importe kommt da nicht viel.
Wie wäre es mit Innovation und sich einfach mal dem Wettbewerb stellen?
eCar meint
Die Arbeitskräfte kommen woanders überall unter. Kein Grund Panik zu schieben. Tesla in Grünheide wird in den nächsten Jahren noch gut einstellen.
Egerling meint
Dann auf nach Grünheide für die Hälfte an Lohn :-)
Tesla stellt doch bald seine Optimus Robbys ans Band, Mercedes hat jetzt schon den Apollo, wer braucht da noch Menschenmaterial für die Produktion? Niemand.
BEV meint
bei Mercedes und BMW hört sich das stark nach Marketing an, man will einfach auch mitmischen, macht aber nichts selber sondern kauft sich nur ein, aber das ist ja nichts Neues …
wenn es irgendwann mal funktioniert, dann wird es eingesetzt, bis dahin ist es nur Spielerei
Egerling meint
Besser gut eingekauft, als schlecht selber entwickelt.
Powerwall Thorsten meint
Das ist natürlich schade für Leute wie dich – aber hey – wo gehobelt wird, da fallen Späne.
Egerling meint
Du meinst für Leute wie mich ab 60? Die gehören hoffentlich nicht zur Zielgruppe für deren Produktion.
BEV meint
Was willst du denn verhindern??? Den technischen Fortschritt?
Dann bitte sofort deinen PC oder Smartphone oder was du auch immer nutzt um die Kommentare hier zu schreiben, abgeben! Mit der Ware aus China wurden in Deutschland auch schon Firmen geschlossen! Wieder zurück zum Volksempfänger und Röhren-Bildschirm.
South meint
Absolut korrekt DIBU. Die Hersteller sollten ihre Energie lieber in anstatt gegen die Transformation stecken und es gäbe richtig Potential dafür.
Die heimischen Hersteller hypen immer den Motor in die höchsten Höhen, aber im Grunde interessiert sich doch keiner ernsthaft für diesen. Ich habe noch kein Modell anhand des Motors ausgewählt, wenn dann eher ausgeschlossen. Die Stärke liegt im Design und in der Qualität (welch die letzten Jahre schlechter wurden), das muss jetzt mit einem guten Preis- Leistung in ein Auto mit Accu UND guter Software. Die Industrie muss sich allgemein wieder auf Leistung besinnen…
Cupra meint
Und wenn wir am Verbrenner fersthalten verlieren wir noch mehr Jobs
M. meint
Dann ist die Automobilindustrie in 10-20 Jahren nur noch in Museen zu bewundern.
Jörg2 meint
Dann werden Fachkräfte frei, die in anderen Zusammenhängen händeringend gesucht werden. Von den jährlich benötigten 400.000 neuen Arbeitskräften für die deutsche Wirtschaft werden dann weniger durch Zuzug aus dem Ausland benötigt.
Also: Gute Nachricht!
brainDotExe meint
Werden die Fachkräfte denn in den anderen Branchen genau so gut bezahlt?
Ich hätte nicht unbedingt Lust eine (etwas) andere Tätigkeit, für signifikant weniger Geld auszuüben.
Jörg2 meint
brain
Ob nun jedwedes Einzelschicksal sich in solchen Studien und Marktverschiebungen wiederfindet?
Brain, vielleicht könntest Du Dir für Dich überlegen, ob Deine Qualifikationsniveau auch zukünftig nachgefragt wird und welche Tarifvertragssituation in den einzelnen Branchen vorliegen.
Ansonsten: Ich wünsche Dir viel Glück bei der Dir offenbar drohenden Umstellung.
brainDotExe meint
Mir persönlich droht aktuell keine Umstellung. Als Softwareentwickler ist man relativ flexibel und muss sich sowieso ständig weiterbilden.
Nur würde ich nicht weniger Geld akzeptieren, auch muss ich mich mit dem Produkt identifizieren können.
Wenn ich mich jetzt in die betroffenen Leute hineinversetze, dann würde ich auch nicht unbedingt Wärmepumpen bauen wollen, wenn ich bisher Autos gebaut habe und dafür ggf. mehr Geld bekommen habe.
Fred Feuerstein meint
„Nur würde ich nicht weniger Geld akzeptieren, auch muss ich mich mit dem Produkt identifizieren können.“
Dann kann man dir die Daumen drücken, dass in deiner strukturschwachen Region dein Arbeitgeber sehr lange erfolgreich am Markt bestehen kann, so dass deine Wunschvorstellung deines Jobs weiter mit deinem Wohnort vereinbar ist.
Jörg2 meint
Brain
Ich weiß jetzt nicht, was Deine „mich betriffts nicht“-Situation mit der von Dir konstruierten „Autobauer muss dann Wärmepumpen bauen“-Situation für einen Wissensmehrwert bieten sollte.
brainDotExe meint
@Fred:
Ich arbeite nicht am Wohnort (wenn man Home-Office ausklammert), ich bin Pendler.
Ansonsten muss du dir keine Sorgen machen, mein Arbeitgeber ist erfolgreich und einer der größten der Region.
Fred Feuerstein meint
Ich mache mir keine Sorgen um dich oder deine Situation. Mir ist es schlichtweg egal ob du einen Job machst der dir Spaß macht oder nicht. Aber ich finde nur eine solche Aussage wie „Nur würde ich nicht weniger Geld akzeptieren“ von dir ziemlich arrogant, wundert mich aber bei dem was du sonst hier schreibst nicht wirklich…
Ansonsten kann ich dem Beitrag von Jörg2 nur beipflichten.
South meint
Ja genau, wo kommen wir denn da hin, wenn sich da eine Branche verändert, obwohl „brainDotExe“ selbst höchstpersönlich dort arbeitet und ihn betreffen könnte? Also da darf im wahrsten Sinne des Wortes lieber die Welt untergehen…. wie schön waren doch die Zeiten, indenen der Trabbi ohne Größe Veränderungen vom Band rollte, welche dann aber nicht einmal mehr die eigenen Leute haben wollten. So eine egoistische Kundenbande… kaufen doch glatt marktgängige Produkte und interessieren sich nicht für das Einzelschicksal von den Arbeitern. Hast du damals auch noch extra einen Trabbi für die armen Leute in der Branche gekauft?
brainDotExe meint
Dass man seinen Lebensstandard zumindest halten oder gar verbessern will findest du arrogant? Ich halte das eher für normal, zumindest in der westlichen Welt.
Kennst du den Unterschied zwischen „Job“ und „Beruf“?
Fred Feuerstein meint
So Mitarbeiter mit deiner Einstellung wie deiner kann ein Unternehmen eigentlich nicht gebrauchen. Dem Unternehmen geht es nicht so gut —> Nein, weniger Geld würde ich nicht akzeptieren…Ich möchte meinen Lebensstandard verbessern, das verstehen sie doch sicher…Und eine andere Tätigkeit möchte ich auch nicht aufnehmen.
Egerling meint
Lohnverzicht hat noch nie ein Unternehmen gerettet, aktuelles Beispiel Kaufhof, da hatten die Mitarbeiter bald 20 Jahre auf Lohnbestandteile verzichtet.
Der Deutsche ist aber so, dass er an seinem Unternehmen festhält, in anderen Ländern sind die Mitarbeiter sofort weg wenn es woanders nur 50 Cent mehr Stundenlohn gibt. Das Problem, wenn eine ganze Branche schwächelt, kann man eben nicht mal schnell zur Konkurrenz wechseln.
Hier sieht man aber wieder, wie wichtig Tarifverträge sind, so wird ein Jobverlust oder Wechsel nicht sofort zum existenziellen Problem, nur weil ein Mitbewerber ev. denkt er kann jetzt billig gute Arbeitskräfte rekrutieren.
Von gerechten Löhnen profitieren doch letztendlich alle.
BEV meint
genau die Fachkräfte brauchen wir dann um die Wärmepumpen einzubauen :)
Egerling meint
Nicht jeder eignet sich zb. zur Altenbetreuung, da sollte auch eine Gewisse Liebe zum Beruf vorhanden sein. Ich kenne aber Blechschlosser und Installateure die endlich Sinn in ihren neuen Jobs als Kita Betreuer und Notfallhelfer gefunden haben.
Jedes Jahr ziehen 900.000 aus Deutschland weg, aber nur 400.000 kommen hier rein. Wenn sich da nix ändert, sieht es sowieso schlecht aus. Ich bin ja selber 60, aber ich sehe überall nur Alte, das nervt mich.
ShullBit meint
Primär ist es ein Managementversagen der deutschen Autoindustrie. Die deutschen Autohersteller haben zu spät umgesteuert und die Massen an deutschen Zulieferern haben im Prinzip gar nicht umgesteuert. Kein einziger hat in Batterien investiert und nun findet die Wertschöpfung für BEV bei anderen Zulieferern aus Asien statt, die durch die Manangementfehler der deutschen Zulieferer innerhalb weniger Jahre zu den weltweiteren Topzulieferern aufsteigen konnten. Und die Asiaten bauen nun auch die Werke in Europa, die die deutschen Zulieferer eben nicht gebaut haben. Mahle und Co. haben auf Kolben, Benzinfilter, Pleuel, Kolbenringe, Ölpumpen. Turbolader, Katalysatoren, Ventile, Getriebe, Kupplungen usw. gesetzt und das Zeug will jetzt kaum einer mehr haben. Mahle, ZF usw. streichen deswegen bereits zehntausende Jobs.
Statt jetzt zu retten, was zu retten, fordern sie jetzt eine Aufhebung des Verbrennerverbotes ab 2035. Man will noch weiter zurück fallen dürfen. Und für dieses „Top-Management“ bekommen sie Millionen.
Horst meint
anstatt hier dein Wunschdenken kundzutun, solltest du dich evtl mal vorab informieren, womit die von dir genannten Unternehmen den Großteil ihres Gewinns GLOBAL einfahren. Das sind aktuell und auch mindestens die nächsten 5-10 Jahre zu weit über 90% Verbrennerprodukte
eCar meint
Achso? Und warum jammern gerade diese Unternehmen, welche ihren Umsatz global machen?
Horst meint
Wer genau jammert, dass er mit Verbrennerprodukten nix verdient? Der „Experte“ oben schreibt, dass keiner das Verbrennerzeugs haben will und die Zulieferer daher bereits zehntausende Jobs streichen. Das ist komplett falsch!
e-fan meint
Deine Aussagen treffen die Nägel auf dem Kopf,
Das Northvoltwerk in der Windstromlage in Heide hätte mit einem weitsichtigeren Management genau so gut VW vor 5 Jahren bauen können.
Da müssten auch die Windräder nicht dauernd abgeschaltet und bezuschusst werden.
GrußeinesNiedersachsen meint
Verbrenner-Völker hört die Signale…. auf zum leeeeetzten Gefehehecht.
Thorsten 0711 meint
Soll das witzig sein?
Egerling meint
Er findet sich ganz toll dabei.
BEV meint
Sind wir jetzt wieder im Mittelalter?