Audi hat 2020 auf der von der Konzernschwester Porsche für die Sportlimousine Taycan entwickelten Plattform J1 die Baureihe e-tron GT herausgebracht. Nach dem Zuffenhausener Modell steht nun auch bei dem Ingolstädter Stromer ein umfangreicheres Update an.
Die J1-Architektur komme immer noch von Porsche, aber die Techniker aus Zuffenhausen hätten an einigen Stellen kräftig nachgebessert, berichtet das Portal Edison – unter anderem an den Batterien und vor allem am Fahrwerk. „Die Entwicklungsziele sind mehr Alltagsnutzen, mehr Reichweite, ein optimiertes Fahrwerk und Lenkung. Unterm Strich eine nochmals verbesserte Fahrbarkeit“, wird Chefingenieur Stephan Reil zitiert.
Wie der Porsche Taycan bekommt laut dem Bericht der Audi e-tron das aktive Fahrwerk bestehend aus einer Einkammer-Luftfeder, kombiniert mit einer aktiven Dämpferregelung. Dabei gleichen die hydraulischen Dämpfer die Bodenunebenheiten permanent aus, um die Karosserie stets waagrecht zu halten und das Nicken beim Bremsen sowie Wanken in den Kurven zu minimieren.
Die Übersetzung der Lenkung hätten die Techniker nun im Verbund mit der Hinterachslenkung um 15 Prozent direkter gestaltet. Der Vorderwagen lenke dadurch agiler als bisher ein, die „Mitteilungsfreude des Volants“ habe deutlich zugenommen. Man spüre jederzeit, wie es um die Traktion der Vorderräder bestellt ist. Das Fahrwerk halte die Karosserie auch bei schnellen Richtungswechseln stabil. Im Komfort-Fahrmodus neige sich der Aufbau in den Kurven etwas.
„Das Auto ist mehr Gran Turismo als für die Rennstrecke“, so Fahrwerksexperte Carsten Jablonowski. Zur Antriebsleistung äußern sich die Ingolstädter noch nicht. Edison vermutet, dass der Audi zur Wahrung des Abstandes zum sportlichen Porsche Taycan mit weniger Power auskommen muss. Die sportliche RS-Topversion könnte demnach zukünftig aber immer noch „mit deutlich mehr als 500 kW“ (680 PS) aufwarten. Aktuell sind es bei der stärkeren von zwei verfügbaren Versionen 440 kW (598 PS).
Die Batterie hat beim neuen Taycan eine Speicherkapazität von bis zu 105 Kilowattstunden (97 kWh netto), lädt mit maximal 320 kW und lässt den Porsche nun bis zu 634 Kilometer weit fahren. Wie weit der Audi e-tron GT und die Topversion RS e-tron GT in den neuen Versionen mit einer Ladung kommen werden, bleibt abzuwarten – bisher sind bis zu 501 Kilometer gemäß WLTP-Norm möglich.
Der Preis ist ebenfalls noch offen. Bei den Audi-Händlern werden für Restexemplare der bisherigen Generation derzeit ab 106.900 Euro aufgerufen, für RS-Modelle wenigstens 126.700 Euro. Der neue e-tron GT wird nach Einschätzung von Edison „noch ein paar Tausender“ teurer werden.
Auf die Optik des aktualisierten e-tron GT geben die hier gezeigten aktuellen Bilder eines Prototyps einen Ausblick. Die Überarbeitung des Designs fällt demnach dezent aus.
RainerLEV meint
Sieht schon rattenscharf aus. Schade, dass das Porsche so gar nicht kann oder will.
CJuser meint
Zurzeit sieht es ja ganz danach aus, als würde es mindestens drei Varianten geben:
– e-tron GT quattro
– RS e-tron GT
– RS e-tron GT performance
Mal abwarten, ob es diesmal auch ein Modell mit Heckantrieb gibt. Zusammen mit dem kleineren Akku (89 statt 105 kWh; bisher 93 kWh) könnte der Preis hier sogar vielleicht gerade so fünfstellig starten.
eBiker meint
Super – der schönere Taycan. Wundere mich ein wenig, warum der sich schlechter verkauft als der Porsche. Aber gut – ist halt auch „nur“ ein Audi.
Mäx meint
Ich glaube die Produktion gibt nicht mehr her oder?
Der wird ja auf einem Band mit dem R8 gebaut, der hatte auch keine Riesenabsatzzahlen.
MiguelS NL meint
„schlechter verkauft als der Porsche“
Soviel ich weiss verkaufen sich die Taycan-Modelle sehr gut, wenn ich nicht irre insgesamt um die 40.000 Einheiten pro Jahr.
Ich denke da gibt sehr wenig wovon mehr als 40k verkauft werden. Mir fallen da nur der BMW i4 , der BMW iX1 und der Audi Q4 ein. Die jeneweils (deren Varianten insgesamt) schätze ich, um die 50.000-60.000 Einheiten pro Jahr liegen.
Diese EVs sind aber keine EVs in de Preisklasse der Taycan-Modelle.
In der Preisklasse des Taycan d.h. Mercedes EQE, EQS, BMW i7, Maserati, Lucid, Lotus.. werden (im Vergleich) wenig Mengen verkauft. Ausnahme sind der Model S und Model X von Tesla, insgesamt um die 70.000 pro Jahr.
Blitz meint
Interessante Überschrift.
Konnte man das Auto vorher nicht auf der Straße halten?!
Karsten meint
😂 War schon nicht so einfach. Ein bekannter Infaulenzer hat ja im GT ein paar Wildschweine auf dem Gewissen.
Solariseur meint
Och, dann lieber nen Fuffie drauflegen und offen Maserati fahren.