Das vor dem Aus stehende US-amerikanische Elektroauto-Start-up Fisker ruft Tausende Fahrzeuge auf dem Heimatmarkt und in Europa zurück. Es ist der dritte Rückruf in diesem Jahr.
Fisker ruft freiwillig 8.204 Fahrzeuge in den USA, 513 Fahrzeuge in Kanada und 3.806 Fahrzeuge in Europa außerplanmäßig in die Werkstätten, weil es Probleme mit den Türgriffen geben könnte. Das Unternehmen schätzt, dass 2,5 Prozent seiner Elektroautos von dem Defekt betroffen sein könnten.
Die Türgriffe des SUV Ocean können aufgrund eines fehlerhaften Mechanismus festsitzen. Das muss behoben werden, um die Sicherheit und Zugänglichkeit des Fahrzeugs für die Insassen zu gewährleisten.
„Fisker beabsichtigt, eine gründliche Inspektion aller vier seitlichen Türgriffe an jedem Fahrzeug mit einem speziellen Kraftprüfgerät durchzuführen, das vom Lieferanten der äußeren Türgriffe bereitgestellt wird“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Bei Bedarf ersetze man den Türgriff.
Fisker hat laut der Nachrichtenagentur Reuters seine Händler in den USA, Kanada und Europa in einer Mitteilung aufgefordert, den Verkauf des Ocean im Bestand zu stoppen und das Problem zu untersuchen. Bereits Anfang dieses Monats rief die Marke mehr als 18.000 Fahrzeuge in Nordamerika und Europa wegen fehlerhafter Software und Nichteinhaltung von Sicherheitsstandards zurück.
Das Start-up mit dem Ocean als bislang einziges Modell ist im Juni in ein Insolvenzverfahren gegangen. In den USA wurde ein Verfahren mit Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Der Ocean kam unter anderem wegen Problemen mit Zulieferern später als geplant auf den Markt. Während das Design und die gebotene Leistung und Reichweite durchaus gelobt werden, stehen die Fisker-Elektroautos wegen Softwarefehlern und technischen Probleme in der Kritik.
Für Firmenchef Henrik Fisker ist es die zweite Insolvenz einer von ihm gegründeten Stromer-Firma nach 2013. Er hatte zuvor als Autodesigner unter anderem bei BMW und Aston Martin gearbeitet.
sensai meint
Rückruf von 18.000 Fahrzeuge??
Soviele wurden ja gar nicht gebaut.
Michael S. meint
Fahrzeug letztes Jahr in Düsseldorf abgeholt, nach 3 Stunden Heimfahrt wollte ich aussteigen – ging nicht mehr (!), Fahrertüre konnte nicht mehr geöffnet werden. Am gleichen Abend auf mobile.de zum Verkauf gestellt…schlechteste Auto was ich jemals hatte. Daher ist es gut, dass Fisker Pleite gegangen ist um anderen den Ärger zu ersparen.
Andre meint
Im Jahr 2016 hat Tesla bereits 4 Jahre das Model S gebaut und das Ladenetz war schon ersichtlich.
Also eigentlich kein Start-up mehr.
M3P_2024 meint
Oha – wer initiiert das eigentlich, und vorallem wer bezahlt solche Aktionen, wenn der Betrieb final hopps ist…?
Dagobert meint
Irgendwann vermutlich keiner mehr…
Richtig lustig dürfte das werden falls ein durch die Behörden angeordneter Rückruf ins Haus steht und die Betriebserlkaubnis erlischt, wenn diesem nicht mehr nachgekommen werden kann.
Aber ich habe wenig Mitleid mit Menschen die ein so teures und lange zu unterhaltendes Konsumgut bei einem Startup kaufen.
Dunkel-O meint
Tesla war früher auch ein Startup.
Wenn niemand die teuren Autos gekauft hätte, dann gäbe es die Firma heute nicht mehr
Ich habe 2016 beim Kauf unseres Modell X auch überlegt, was ist wenn die Firma pleite geht.
Heinz Staller meint
Berechtigte Frage. Was ist dann dein Plan B?
Powerwall Thorsten meint
@ VollHeinz
Einfach einen anderen der ständig wachsenden 6 Millionen Flotte von Tesla kaufen – und demnächst Full Self Driving über OTA installieren, dann bekommt „Harry fahr schon mal den Wagen vor eine völlig neue Dimension – vorausgesetzt du nennst deinen Tesla Harry natürlich
;-)