Forscher der RWTH Aachen haben den eigenen Angaben nach weltweit ersten batterieelektrischen Lkw mit einem nachgerüsteten Pantographensystem vorgestellt und auf einer Teststrecke erprobt. Dieses System ermöglicht es, die Fahrzeugbatterie während der Fahrt über eine Oberleitung aufzuladen, was eine Reduzierung der Batteriegröße und eine Steigerung der betrieblichen Flexibilität ermöglichen soll.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „BEE – BEV Goes eHighway“ entwickeln das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) und der Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) ein Nachrüstkonzept für bestehende Serien-Lkw. Dabei werden zwei DAF XD Electric als batterieelektrische Basisfahrzeuge in Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller DAF Trucks um das neu entwickelte Pantographensystem erweitert.
Ziel des Projekts ist es, „nicht nur eine wirtschaftliche Nachrüstlösung für Pantographensysteme zu entwickeln, sondern auch die vorhandenen Schnittstellen für eine einfache Integration in serienmäßige elektrische Lkw verschiedener Hersteller zu analysieren sowie notwendige Anpassungen im Rahmen eines Normvorschlags zu adressieren“.
Durch das dynamische Laden während der Fahrt entstehe eine zusätzliche Option neben dem stationären Laden, so die Verantwortlichen. Das Projekt bewerte darüber hinaus die Einsparpotenziale bei der Batteriegröße, den Einfluss auf das Alterungsverhalten der Batterien sowie die Gesamtkosten des Nachrüstsystems im Rahmen einer Total-Cost-of-Ownership-Analyse (TCO, Gesamtkosten des Betriebs).
Nach der Abnahme des Systems durch den Pantographenhersteller Siemens und den erfolgreichen Testfahrten stehen nun die zulassungsrelevanten Prüfungen an, die das Fahrzeug später im Jahr zur Straßenzulassung führen sollen. Anschließend sind Erprobungsfahrten im Rahmen der Feldversuche ELISA, FESH und eWayBW geplant, bei denen die Einsatztauglichkeit des Systems im öffentlichen Straßenverkehr nachgewiesen werden soll.
martin g. meint
Wenn Oberleitungen so schlecht sind wie hier diskutiert wird, dann müsste es ja für die Bahn sinnvoller und wirtschaftlicher sein alle ihre Oberleitungen perspektivisch weg zu lassen und nur noch akku betriebene Züge einzusetzen.
Rainer meint
Ich halt’s im Kopf nicht aus was die Benzinköpfe und Fördergeldabgreifer der RWTH da wieder vorstellen ist ein komplett totes Pferd. Auf der A9 zwischen München und Ingolstadt wurde so eine Pantographen Teststrecke letztes Jahr abgebaut.
Dass die RWTH hier noch Gelder abgreift ist ne Frechheit !
Yoshi meint
Die Benzinköpfe mit ihren Elektro-LKW?
Lest Ihr eigentlich die Artikel bzw was Ihr da schreibt?
Hans meint
Während Deutschland „forscht“ und Unmengen Geld verbrennt, fährt der Rest der Welt einfach mal schon mit BEV LKW.
Schaut doch mal bei youtube den „Elektrotrucker“, live aus dem Alltag, er sagt, das selbst die Megawatt Charger nicht nötig sind. Wenn die LKW Batterien eine bestimmte größe haben (die heute schon stand der Technik sind) reichen die 300 kw Lader aus. Da er nach 4 std eh immer 45min pause machen muss.
Alle die vor Jahren schon Prognostiziert haben, das auch LKW zukünftig Batterie betrieben, und nicht mit H2 fahren, wurden harsch angegangen. Heute sind alle ruhig… Genau das selbe wird mit diesen sinnlosen Pantographen System passieren. Aber Hauptsache man hat einige Millionen in den schwach sinn geschoben. Baut mit dem Geld lieber LKW Ladeparks.
martin g meint
Da ich hier nur einseitig negative Kommentare lese, hier mal ein paar Pro Punkte:
Neben der Möglichkeit mit Stecker zu laden bietet sich die Möglichkeit auch während der Fahrt oder im Stau zu laden. Dies impliziert direkt mehrere Vorteile:
1. Höhere Effizienz durch Direktverbrauch des Stroms. So kann man schon 10% + Energie sparen, da der Fahrstrom nicht durch den Akku be und entladen werden muss.
2. Die Akkus können deutlich kleiner ausfallen. Anstatt 500 bis 800km Reichweite würden 100km Reichweite genügen. Das spart Geld, Ressourcen und Gewicht ein.
3. Nicht alle Streckenabschnitte auf den Autobahnen benötigen Oberleitungen z.B. nur 10%. Also 5km mit Oberleitung und 45km ohne Oberleitung. Akku wird nachgeladen und direkt verbraucht. Gerade bei Streckenabschnitten mit Stau eine tolle Sache.
4. Man spart sich deutlich viel Ladeinfrastruktur ein, die ansonsten zusätzlich errichtet werden müsste. Das passt sowohl Platztechnisch nicht überall hin noch müsste man zusättliche Flächen schaffen und dort auch noch den Netzausbau vergrößern bzw. Zu den neuen Flächen Mittelspannungsleitungen legen.
5. Wirtschaftlichkeit: Kosten für öffentliche Ladeinfrastruktur könnem massiv gesenkt werden und Netzausbau zur Erschließung neuer Flächen für Ladeinfrastruktur. Zudem werden die E Trucks deutlich günstiger, da kleinere Batterien. Die Panthografen werden vermutlich lange Zeit Günstiger sein, als zusätzlich 500kwh mehr Akku Kapazität je LKW zu verbauen. Und genau dafür sind solche Forschungsprojekte gut, um genau solche volkswirtschaftlichen Chancen zu untersuchen. Einzelne Unternehmen wie z.B. Tesla können nicht mal eben an öffentlichen Autobahnen Oberleitungen anbringen, dass kann nur von öffentlicher Hand gemacht werden. Deswegen werden solche Lösungsoptionen weder betrachtet noch untersucht.
6. Mit Pantographen versehene LKW können besser an LKW be und Entladestellen geladen werden, wenn ein LKW neben dem anderen steht und be oder entladen werden. Da kann man einfach an den Logistik Zentren Oberleitungen anbringen ohne zusätzlich Platz zwischen den LKW zu schaffen.
Jörg2 meint
Wie stellst Du Dir das eichrechtskonforme Bezahlsystem vor?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@martin g: Du schreibst: „Man spart sich deutlich viel Ladeinfrastruktur ein,“
Ich glaube, du hast gar nichts verstanden: Oberleitung ist Infrastruktur und die muss erst einmal gebaut werden. Punktuelle Ladestationen sind wesentlich kostengünstiger als eine lineare Stromverteilung über der Autobahn.
Fahre einfach mal zu einem Autobahnabschnitt mit „eHighway“ (z.B. bei Frankfurt) oder schaue dir die Oberleitungsinfrastruktur bei der Bahn an, dann müsste dir eigentlich der gesunde Menschenverstand weiterhelfen.
David meint
Ein Blödsinn sondergleichen . Eine Oberleitung ist ein teures Stück Infrastruktur, das bei den zu erwartenden heftigeren Wetterereignissen potentiell öfter Schaden nimmt als früher. Aber auch ohne Schäden ist es eine Dauerbaustelle, die ständige gewartet werden muss. Daher geht das Konzept der Zukunft dahin, auch elektrifizierte Strecken zurückzubauen in dem Sinne, dass nur die Beschleunigung mit Netzstrom realisiert wird, aber Komfortfunktionen und Geschwindigkeitserhalt aus einem Akku erfolgen.
McGybrush meint
Die Ressorcen gehen beim Bau dieser Oberleitungen wieder drauf.
Der eingesparte Verlust geht über die Schleiferkontakte statt Steckverbindung wieder drauf.
So ein Patograph wiegt auch sein Teil. Also Gewicht spart das nicht viel.
Aus gründen der Abnutzng der Oberleitungen wird die Stromaufnahme bei bisherigen LKW bei Stillstand unterbrochen. Er läd nur beim fahren, nicht stehend im Stau.
Die Aktuellen Kosten für den Brutto Strom in den Oberleitungen werden aktuell nicht offen kommuniziert. Nur der Netto Verbrauch der LKWs ist bekannt. 80-120kW
Fehleranfälligkeit ist höher.
Bei einem Unfall auf einem Abschnitt mit Oberleitung wird die komplett abgestellt. Also Laden alle 100km wieder am Stecker wenn Dein Abschnitt betroffen ist.
Stefan meint
Je mehr LKW an der Oberleitung laden wollen, desto mehr Trafostationen braucht es entlang der Strecke zur Speisung der Oberleitung.
Der LKW mag günstiger sein als ein reiner Batterie-LKW für die Langstrecke. Aber dafür sind die laufenden Kosten höher, weil die Infrastruktur Oberleitung bezahlt werden muss.
Die bisherigen Oberleitungs-LKW an den Teststrecken waren Diesel-Hybrid-LKW mit kleinem Akku und Pantograph.
South meint
Prinzipiell ist die Idee ja ans sich gut gemeint, müsste aber dann flächendeckend in großen Teilen Europas eingeführt werden. Im Grunde war es schon seit der Testphase klar, dass das System zu teuer ist und technisch im Grunde bald veraltet sein wird… man sollte allgemein bei Beginn solcher Projekte mal misstrauischer sein, wenn gar kein anderes Land einen solchen Weg einschlägt…
Kasch meint
Vor Jahrzehnten nötigte DE seine Nachbarländer den LkW-Transit auf die Schiene zu packen. DE ist das einzige Land das bis heute keine durchweg elektrifizierte Bahnstrecke hierfür bereitstellen kann. Ach Kinder, die EU und insbesondere DE nimmt die Welt inzwischen weder wirtschaftlich noch geopolitisch ernst. Preiswertere, sinnfreie Jugend-forscht-Projekte wären für den bald spärlichen Rest wertschöpferisch tätiger Steuerzahler schon langsam nötig.
Stefan Munding meint
Schwachsinn im Quadrat reicht nicht. Schwachsinn hoch zehn.
Aber schön, wenn Leute mit Fördergeldern bezahlt damit ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
Sicher nicht mehr lang.
Tadeky meint
Fahrzeuge mit Pantographenstromabnehmer gibt’s seit 100 Jahren und nennt sich E-Lok und fährt auf Schienen.
Data meint
Und Straßenbahn. Und Trolleybus.
Tja, mal passt es, und mal nicht.
Andi F. meint
Zu 1: Die höhere Effizienz bezweifle ich, da das Pantografensystem ggü. Steckersystemen eher einen schlechteren Wirkungsgrad hat. Zudem muss der relativ schwere Pantograf ja auch ständig mit transportiert werden.
Zu 3: Passt nicht zu 2. Den kleinen Akku kann man nicht innerhalb von 5km aufladen. Falls doch…und das würden dann ja alle LKW auf dieser Strecke machen müssen und entsprechend hohe Leistungen benötigen…wäre das System überlastet.
Zu 4: Platzbedarf und Aufwand für elektrische Infrastruktur ist bei diesem System höchstwahrscheinlich größer als entsprechende Ladeparks.
Zu 5: Mag teilweise stimmen. Infrastruktur siehe 4.
Zu 6: Einziges stichhaltiges Argument. Dort laden, wo man sowieso rumsteht An einem sehr kompakten kurzen Stück Oberleitung. So machen es bereits viele Linienbusse, z.B. in Hannover und Luxemburg. Aber das ist nicht das System, worum es hier geht.
Swissli meint
Nachrüstlösungen sind grundsätzlich nie wirtschaftlich. Fast immer wird neu gekauft, weil wirtschaftlicher und zukunftsträchtiger.
Haben die einfach zuviel Forschunggelder vom Staat, oder wieso wird mit diesen Pantographen nicht endlich abgeschlossen?
ID.alist meint
Noch eine Brücke ohne Strassenanschluss. Das ist keine Technologie die uns vorwärts bringt. Sehr große Investitionskosten, und optisch lässt es auch viel zu wünschen übrig.
Andy meint
Da geht es nur um das Abgreifen von Forschungsgeldern, wenn alles verbraten ist, hört man niemehr was von dem Quatsch..
Yoshi meint
Was genau soll das abgreifen von Fördergeldern eigentlich bringen? Meint Ihre ernsthaft die Fördersumme überschreitet die Investition deutlich und den Rest kann man sich einfach so in die Tasche stecken?
Mike meint
Ja, genau das. Oder denkst du ernsthaft, dass da jemand sein eigenes Geld investiert?
Yoshi meint
😂😂😂ach so einfach
Vielleicht sind auch nicht alle so ideologisch verbohrt dass sie alles hassen was keine Batterie hat?
Nils P. meint
Sehr ich auch so. Oberleitungsnüsse gibt es schon seit Jahrzehnten. Die immer bessere Batterietechnologie macht die Oberleitung irgendwann überflüssig. Die Autobahn mit Oberleitung zu versehen und das Geld dafür an der Eisenbahnoberleitung zu sparen, leuchtet mir nicht ein.
Nils P. meint
Sorry für die Onlinekorrekturen die einem ständig den Text verhunzen.