Lancia baut sein zuletzt nur noch aus dem Verbrenner-Kleinwagen Ypsilon bestehendes Portfolio um ein weiteres Modell aus. Dabei setzen die Italiener auf eine Neuauflage des Gamma, der bereits von 1976 bis 1984 als Schräghecklimousine und Coupé angeboten wurde. Geplant ist insbesondere eine vollelektrische Version.
Der nächste Gamma soll 2026 kommen, gebaut wird er im italienischen Werk Melfi. Erneut angesiedelt in der Mittelklasse liefert die Plattform STLA Medium des Mutterkonzerns Stellantis die Basis für die neue Baureihe. Die Architektur erlaubt unterschiedliche Antriebsarten.
Der neue Gamma wird laut Berichten in Form einer Schrägheck-Limousine mit rund 4,7 Metern Länge als Top-Modell der Marke antreten. Mit der Ankündigung des neuen Modells hat Lancia ein erstes Bild des Gamma veröffentlicht. Zu sehen sind allerdings nur der Modellname auf der Heckklappe und eine darüber senkrecht ausgerichtete LED-Lichtleiste. Darüber erstreckt sich quer über die Klappe ein weiteres schmales LED-Band. Beim Design soll der Gamma Elemente der Studie Pu+Ra HPE Concept aufgreifen.
„Das Flaggschiff von Casa Lancia wird ein schönes und elegantes italienisches Auto sein, schön von außen und schön von innen, wo man sich wirklich wie im Wohnzimmer eines italienischen Hauses fühlen wird“, so CEO Luca Napolitano. „Die STLA-Medium-Plattform wird perfekt für Lancia sein, denn ein natives Batterie-Elektroauto wird sehr effizient sein und ein hohes Maß an Komfort garantieren, wobei sowohl eine Version mit Frontantrieb als auch eine mit Allradantrieb angeboten wird.“
Dank der Plattform rechnet Lancia für das Spitzenmodell mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern pro Ladung. Konkretes zur Technik verrät der Hersteller aber noch nicht. Ebenfalls offen bleibt, ob auch reine Verbrenner und Hybridversionen angedacht sind.
„Der neue Lancia Gamma ist ein Meilenstein auf unserem Weg in die Zukunft“, so Napolitano. „Er verkörpert das Engagement der Marke für Nachhaltigkeit und hohe Leistung. Außerdem feiert das neue Modell die unverwechselbare Eleganz, die Lancia seit Jahrzehnten auszeichnet. Mit der Produktion im traditionsreichen Werk Melfi stärken wir unsere Verbindung zum reichen automobilen Erbe Italiens. Gleichzeitig treiben wir unsere Vision einer elektrifizierten Zukunft voran. Der Gamma wird das Beste dessen zeigen, wofür Lancia steht: Innovation, Stil und kompromisslose Exzellenz.“
Lancia plant, in den kommenden vier Jahren mit dem 2025 startenden neuen Ypsilon, dem für 2026 angekündigten Gamma und dem für 2028 vorgesehenen Delta in Europa wieder mehrere Modelle zu verkaufen – jeweils auch als Elektroautos. In Deutschland wird die Marke zunächst an 25 Standorten vertreten sein, mit einem Fokus auf Großstädte und Ballungszentren.
David meint
Stellantis versucht, eine Premiummarke für Europa zu schaffen, aber das wird natürlich nicht klappen. Die Gründe dafür sind so banal wie offensichtlich. Alle möchten eine Premiummarke gründen, um für dasselbe Produkt mehr Ertrag zu erzielen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Deshalb scheitern ja so regelmäßig alle, die das versuchen. Eher ist es so, dass man sehr schnell so eine Marke ruinieren kann. Jaguar ist gerade dabei.
Eine Marke versuchte es mit absoluter Beharrlichkeit , grenzenlosem Budget und guten Produkten in Europa, nämlich Lexus. Nach 35 Jahren muss man sagen, es hat nie geklappt und es wird nie klappen. Nur funktionieren andere Unternehmen nicht so, dass sie akzeptieren können, dass es eine Geschichte des Scheitern gibt. Sie werden sagen: Wir machen das besser. Aber sie werden scheitern.
Am besten hat es die Vizechefin von BYD verstanden , indem sie sagte, Europa sei ein sehr verwirrender, herausfordernder Markt. Wenn man zum Beispiel sich fragt, warum in Deutschland mehr teure BMW i4 als billige Tesla Model 3 verkauft werden, neigt man zu nachvollziehbaren Antworten, wie, sieht besser aus, hat bessere Materialien und Extras, großer Akku, guter Service mit dichtem Netz usw., aber vermutlich ist die Wahrheit eher, weil es ein BMW ist.