Das chinesische Unternehmen Nio hat im Mai seine neue Elektroauto-Marke Onvo und deren erstes Modell offiziell vorgestellt. Auf das Crossover-SUV L60 mit 900-Volt-Architektur sollen weitere Modelle folgen, die auch in Europa erwartet werden.
Onvo werde im nächsten Jahr zwei neue Modelle auf den Markt bringen, nachdem der fünfsitzige L60 letzten Monat in China auf den Markt gekommen ist, berichtet CN EV Post. Die zweite Baureihe werde ein sechs- oder siebensitziges SUV sein, das ab Mai ausgeliefert werden soll.
Von Onvo selbst heißt es bislang offiziell, dass ein neues Modell pro Jahr eingeführt werden solle. Für 2025 wurde ein mittelgroßes bis großes SUV angekündigt, das im dritten Quartal kommenden Jahres auf den Markt gebracht werden soll. „Wenn Sie den L60 für gut halten, dann ist dieses neue Modell ein viel wettbewerbsfähigeres Produkt“, so Nio-Gründer und -CEO William Li.
Laut dem Bericht dürfte Onvo in der zweiten Hälfte 2025 auch noch eine Limousine als dann dritte Baureihe der jungen Marke ankündigen.
Nicolas Vincelot, General Manager von Nio France, hat erklärt, dass der L60 Ende 2024 „weltweit auf den Markt kommt“. Das Modell wird mit zwei Batterieoptionen für bis zu mehr als 1000 Kilometer Reichweite nach der eher unrealistischen China-Fahrnorm CLTC angeboten und nutzt eine 900-Volt-Hochspannungsplattform. Die Batterien der Onvo-Modelle sind wie bei Nio-Elektroautos in wenigen Minuten auswechselbar.
„Mit der Aufnahme von Onvo in unsere Markenpalette können wir mehr Anwender erreichen und bedienen. Da wir die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens nutzen, haben wir volles Vertrauen in Nio und Onvo“, so Li bei der Vorstellung der Marke.
Die Vorbereitungen für das Projekt liefen unter dem Arbeitstitel „Alps“. International wird nun Onvo verwendet, in der Volksrepublik China Ledao. Onvo soll für günstigere elektrische Autos zwischen 200.000 und 300.000 Yuan stehen (etwa 26.000 bis 39.000 Euro) und sich zwischen Nio und der weiteren geplanten neuen Marke Firefly positionieren.
Fra p. meint
In china gibt es immer noch geld für die zig auto marken. Aktuell sieht es so aus dass die meisten kurz oder mittelfristig konkurs gehen werden. Wenn man aber nun der regierung zeigen kann das man wichtig ist für china bekommt man weitere unterstützung.
Die marke wird vermutlich mit einer anderen provinz zusammen gearbeitet oder sie bekommen geld für denn aufbau einer neuen marke.
Es gab mal eine liste von +100 EV firmen in china und man geht davon aus dass nur ca. 5 firmen überleben werden. Byd, geely, saic, gwm sind eher gesetzt wer der letze platz oder die letzen erhält ist noch offen. Eine auflistung findet man auf wikipedia: List of automobile manufacturers of China
Gernoty meint
Deine Liste ist ziemlicher Quatsch. Es gibt in China die traditionellen Big 4 Auto: SAIC, FAW, Changan, Dongfeng. Die Big 4 sind staatlich und werden überleben. FAW produziert z.B. 3 mal so viele Autos GWM im Jahr. Daneben gibt es weitere staatliche Anbieter wie BAIC (hat u.a. Joint Venture mit Mercedes), die auch gute Chancen haben, zu überleben.
Außerdem musst du unterscheiden zwischen Marken und Hersteller. Wenn in China ein Autohersteller heute eine Kooperation mit Huawei, morgen mit Baidu und übermorgen mit Alibaba eingeht, dann schafft er dafür 3 neue Automarken. Deswegen haben viele chinesischen Hersteller 5, 10, 20 Marken im Markt. Wenn absehbar einzelne Marken davon wieder verschwinden, sind deswegen die Hersteller nicht vom Markt.
Richtig ist, dass die kleineren privaten Anbieter mangels Skaleneffekten nicht überleben werden, wenn sie nicht in 1, 2 Jahren mindestens eine halbe Million Fahrzeuge im Jahr absetzen können. Deswegen ist auch das Überleben von Nio, XPeng und anderen schon relativ bekannten Marken noch nicht sicher und Aiways, HiPhi und andere sind praktisch schon Geschichte.
angelo791027 meint
Nio ist wie Tesla mit hochpreisigen Produkten in den Markt eingestiegen. Tesla machte auch erst gewinn, als sie das Model 3 anboten. Vorher nur Verluste, aber mehrere Gigafactories gebaut und eine Ladeinfrastruktur aufgebaut. Nio hat mittlerweile auch seine dritte Fabrik und abenso Ladepunkte (23.000) und Batterietauschstationen (2.480) aufgebaut. Sie verkaufen mittlerweile ca. 240.000 hochpreisige Fahrzeuge p.a. Ich denke Nio hat Tesla beim Model S schon eingeholt. Mit dem Onco L60 werden p.a. ca. 240.000 Fahrzeuge verkauft werden und mit den anderen neuen Modellen (einschließlich Firefly) werden es wohl über eine mIllion werden. Sie stehen ja erst am Anfang. Bezüglich dem deutschen Markt, kann man nur sagen, dass er kleiner wird und auf dem Weltmarkt eine immer kleinere Rolle spielen wird.
Gernot meint
Weil seit Jahren viel über Nio berichtet wird, haben ja so einige den Eindruck, dass Nio irgendwie ein etablierter Anbieter für BEV sei. Tatsächlich ist noch völlig offen, ob die überleben werden. Die Absatzzahlen von Nio in Deutschland in 2023 waren katastrophal. Wirklich katastrophal. 2024 liegt der Absatz nach 3 Quartalen noch mal 63,5% niedriger. Und es ist nicht nur Deutschland. Auch global ist der Absatz noch viel zu niedrig, um überleben zu können. Ohne ausreichende Skaleneffekte hat man in der Autobranche einfach null Chance, zu überleben.
Mit Arroganz und Ignoranz haben die chinesischen Manager von Nio darauf verzichtet, den Markt hier zu analysieren und sind dann mit Produkten und einer Strategie in den Markt eingestiegen, die null Chance auf Erfolg hat. Ich glaube, 90% der Kommentatoren hier hätten Nio eine bessere Strategie entwerfen können. Zig Millionen für nichts verbrannt.
Das Nio auf die krachend gescheiterte Strategie mit 2 neuen Marken reagiert, halte ich für den nächsten Fehler. In China ist das üblich, für jedes Projekt, für jede Kooperation noch eine Automarke mehr zu schaffen. Aber in Europa spielen Markenidentität und Markenversprechen eine größere Rolle. Mit 2 weiteren Marken hat Nio dann wieder doppelte Kosten, um diese Marken zu etablieren.
Jeff Healey meint
Leider richtig, wobei die Fahrzeuge an sich gar nicht so schlecht aussehen. Nur ist das Eintritts-Segment der Chinesen komplett falsch gewählt:
Eine neue Marke etabliert man in Europa nur über den Preis, und das wollen die meisten chinesischen Hersteller nicht verstehen. Dazu kommt das Servicenetz und überdurchschnittliche Garantien um Vertrauen zu gewinnen.
angelo791027 meint
Nio ist wie Tesla mit hochpreisigen Produkten in den Markt eingestiegen. Tesla machte auch erst gewinn, als sie das Model 3 anboten. Vorher nur Verluste, aber mehrere Gigafactories gebaut und eine Ladeinfrastruktur aufgebaut. Nio hat mittlerweile auch seine dritte Fabrik und abenso Ladepunkte (23.000) und Batterietauschstationen (2.480) aufgebaut. Sie verkaufen mittlerweile ca. 240.000 hochpreisige Fahrzeuge p.a. Ich denke Nio hat Tesla beim Model S schon eingeholt. Mit dem Onco L60 werden p.a. ca. 240.000 Fahrzeuge verkauft werden und mit den anderen neuen Modellen (einschließlich Firefly) werden es wohl über eine mIllion werden. Sie stehen ja erst am Anfang. Bezüglich dem deutschen Markt, kann man nur sagen, dass er kleiner wird und auf dem Weltmarkt eine immer kleinere Rolle spielen wird.
David meint
Oh, ein Tesla Model Y mit 900 V Technik und richtigem Akku. Das wird zwar in Europa grundsätzlich nichts werden, aber zumindest könnte es einen kleinen Erfolg unter Tesla Fahrern geben.