Niedersachsen will mit einer Bundesratsinitiative den Weg für eine verbraucherfreundliche Preisgestaltung von Ladestrom ebnen. Die Landesregierung erklärt „Preisstabilität an Ladesäulen“ zu einem wichtigen Baustein für die Verkehrswende und bringt auch Preisobergrenzen ins Spiel.
Die Regierung Niedersachsens will beim Thema Ladepreise Einfluss auf die Bundes-Gesetzgebung nehmen. Dazu greift sie auf die Möglichkeit zurück, im Bundesrat eine Initiative zu starten. Dort will Niedersachsen „für eine verbraucherfreundliche Preisgestaltung von Ladestrom“ eintreten.
„Solange die Elektromobilität mitunter sogar teurer ist als das Fahren mit Verbrennern, ist der Umstieg für die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht interessant. Wir brauchen also bessere Rahmenbedingungen“, sagt Landesverkehrsminister Olaf Lies. Neben ansprechenden Preisen für Fahrzeuge sei auch ein günstiger und verlässlicher Ladestrompreis von zentraler Bedeutung. „Der Ladestrompreis muss so gestaltet sein, dass er zwei Vorteile gegenüber fossilen Kraftstoffen bringt: er schont den Geldbeutel und das Klima.“
Zum niedersächsischen Vorstoß im Bundesrat gibt es bisher nur stichpunktartige Angaben. Den Initiatoren geht es um die folgenden sechs Punkte:
- ein rascher Ladeinfrastrukturausbau auf Grundlage der Masterpläne Ladeinfrastruktur I und II des Bundes
- die erforderliche Reform der staatlich induzierten Energiepreisbestandteile
- ein funktionierender Wettbewerb, um preisgünstige, passgenaue und verbraucher-
freundliche öffentliche Ladestromtarife dauerhaft zu gewährleisten - die Prüfung von Preisobergrenzen und die freie Auswahl von Stromanbietern an öffentlichen Ladesäulen
- die Etablierung eines Online-Ladestrommonitors
- die Förderung und den Abbau von Marktbarrieren für neue Technologien (Schlüsselrolle: Bidirektionales Laden)
Earth is Burning meint
Preisobergrenze finde ich gut. Ich würde 0,25 EUR je kWh vorschlagen.
Und wir brauchen eine SUV-Steuer. 75% vom Kaufpreis on top. Das merkt son Millionär doch gar nicht. Und das zahlt er gern für seine Mitbürger.
Yoshi meint
Den Vorschlag mit der SUV-Steuer finde ich super, ich hoffe die Grünen fangen sofort an Wahlkampf damit zu machen!
Thorsten 0711 meint
Ich möchte noch anregen, dass nichtveganes Interieur verboten wird und alle verwendeten Materialien aus dem Recycling stammen müssen.
Dann noch maximal 2 PKWs pro Haushalt erlauben und natürlich müssen diese zwingend aus regionaler Produktion stammen.
Gerry meint
Veganes Interieur müsste Joshi ja gefallen.
Übrigens das Unmögliche ist ab 1.1.2025 in Norwegen Realität. Kein Döspaddel kann dann mehr einen neuen Verbrenner zulassen.
Yoshi meint
Ja, veganes Interieur gefällt mir, z.b. die Stoffsitze in meinem 19.000€ Fiat-Kombi.
Thorsten 0711 meint
„Übrigens das Unmögliche ist ab 1.1.2025 in Norwegen Realität. Kein Döspaddel kann dann mehr einen neuen Verbrenner zulassen“
Und für eAutos muss keine MwSt bezahlt werden beim Kauf. Ich meine dies gilt für Kfz bis umgerechnet 43000€
Gerry meint
Tja die Norweger habens begriffen 👍. In D dauerts noch.
@Joshi, Stoffsitze gibts auch im eAuto 😉. Hab ich auch drin 👍 und ein unbeheiztes Lenkrad (das beheizte gabs nur in Lederausführung😾).
Yoshi meint
Danke für den Tipp Gerry👍
Wenn es neben den Stoffsitzen im Bev auch so ca. 350 km Autobahnreichweite, laden von 10-80% in 20-25 Minuten gibt und sich der Mehrpreis in 5 Jahren rechnet kaufe ich eins, versprochen.
F. K. Fast meint
Max 150% vom Hausstrom wäre IMHO eine vernünftige Basis. Wer ein stromfressendes Fahrzeug hat oder entsprechend fährt, soll trotzdem nicht gepampert werden.
Michael meint
Die Stromsteuer muss weg. Und dann müssen endlich die Ladeparks auf der Autobahn her. Da kann der Bund ja dann die Preise festlegen, die haben ja das Monopol.
M. meint
Quark.
Stromsteuer weg. Diese Steuer sind 2,05 ct./kWh – als wenn das der Preistreiber wäre.
Auf die Netzentgelte hat das keinen Einfluss, auf die Investitionen der Ladeparkbetreiber hat es keinen, und auf deren Idee, damit Geld zu verdienen, sowieso nicht.
Es nutzt auch nix, wenn Strom auf der Autobahn billiger wird. Das nutzt Leuten, die ständig auf der Autobahn sind. Die ganzen Leute, die ständig im urbanen Umfeld unterwegs sind, nutzt das gar nichts.
Und denen muss man ein Angebot machen, nicht den Gutverdienern, zu-Hause-Ladern und den von-der-Steuer-Absetzern.
Kalle meint
Zum Thema: „Solange die Elektromobilität mitunter sogar teurer ist als das Fahren mit Verbrennern, ist der Umstieg für die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht interessant. Wir brauchen also bessere Rahmenbedingungen“
Wie wäre es denn auch mal damit, Subventionen für fossile Kraftstoffe (Stichwort: Dieselprivileg) ersatzlos zu streichen…
NeutralMatters meint
Nur ists beim Kleinwagen auch mit dem Benziner durchaus günstiger, als ein vergleichbares BEV zu nutzen (Bsp. 208/e208; Zoe/R5/Sandero/Clio o.ä.) – hier gibt es bekanntlich kein Dieselprivileg (zum Glück).
Ich wünschte es wäre anders herum.
Stefan meint
Das Dieselprivileg ist hauptsächlich für LKW und Landwirte gedacht.
Die LKW haben mit Abstand den größten Dieselverbrauch.
Steigen dann wieder die Lebensmittelpreise?
Im Durchleitungsmodell wird der Ladesäulenbetreiber wahrscheinlich 20-30 Cent Aufschlag verlangen für Ladesäulenaufbau, Leitungen, Trafo und Betriebskosten.
FahrradSchieber meint
„Stichwort: Dieselprivileg“
Man könnte einfach die Energiesteuer auf Benzin auf Dieselniveau absenken, schon gibt es kein „Dieselprivileg“ oder gar eine „Dieselsubvention“ mehr ;-)
Mike meint
Warum nicht gleich geschenkt?
Envision meint
Dann auch bitte den mit Abstand teuersten Industriestrompreis unter den G20 auch gleich mit senken, satt wie von Habeck veordnet je nach Wetterlage – NOCH teurer – und unkalkulierbarer zu machen (Ersetzten des Bandlastprivileg)
Das ist nämlich der Sargnagel für das Gros der hiesigen industriellen Investitionen (neben dem Steuern/Sozialabgaben/Gehälter/Fachkräftemangel), der örtliche Industriecluster bei uns macht schon Stück für Stück dicht, aktuell wie ein Domino, noch in Zeitlupe – mit der Gemengelage bleibt für Zukunft nur verlagern oder schließen.
Mäx meint
Laut BDEW (vor 5 Tagen) betrug der Industriestrompreis 16,99 ct/kWh bisher in 2024.
Das sind fast 7,5 ct/kWh weniger als in 2023.
2023 lag Deutschland im Mittelfeld der EU.
Hast du aktuelle Zahlen die deine These bestätigen?
Ben meint
Deutschland hat die 4 höchsten Strompreise in Europa mit 0,32€/kWh.
Die 3 anderen Länder mit niedrigeren Preisen haben zwischen 80-98% Erneuerbaren Energien im Stommix, siehe Norwegen 98% Wasserkraft, Strom quasi kostenlos und nein Frankreich hat keine günstigeren Stromperise als Deutschland die Erzeugerpreise in FR sind 0,65-0,68€/kWh und der Staat subeventioniert diese auf 0,25€/kWh runter um die Illusion vom günstigen Atomstrom aufrecht zu erhalten.
Oh und hier nach was lustiges zu FR:
https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/akw-habeck-bild-fake/
eBikerin meint
Ach Ben – nichts ist so langweilig wie der Volksverpetzer von gestern.
Die EDF hat 2023 seine Schulden um 10 Milliarden verringert und zusätzlich einen Gewinn von 10 Milliarden eingefahren,
Steffen meint
Ist jetzt aber ja auch quasi ein Staatsbetrieb. Da kann man teilweise anders agieren.
M. meint
Der Volksverpetzer ist eigentlich auch immer aktuell.
Und dass Frankreich den Strom subventioniert, nun keine Neuigkeit aus 2022 – egal, wie der Strompreis nun für die Kunden ist, und wie man das bei einem Staatsbetrieb so regelt…
Apropos, der Preis soll von aktuell 45 Euro /MwSt auf 70 Euro steigen.
Die Engländer haben für Hinkely Point schon über 90 abgenickt, + Inflationsausgleich.
Und dann noch immer ohne alle Nebenkosten, die sonstige Kraftwerke selbst zahlen.
Wie Versicherungen zum Beispiel. Der Rückbau ist da ja erstmalig drin, wenn auch zu niedrig eingepreist.
Oder Kleinigkeiten wie die Endlagerung.
Wir wohnen ja nicht in Finnland, wir suchen noch.
Owl meint
Des einen Privileg sind des anderen Kosten. Als Otto-Normalverbraucher möchte ich eher nicht den Strompreis industrieller Großkunden verdeckt subventionieren, weder daheim noch an der Ladesäule. Ist das unsolidarisch? Ich bin mir nicht sicher. Auch weil ich befürchte, dass sich manches Unternehmen auf dem Bandlastprivileg ausruht und Anpassungen vermeidet, die sich unter dem Privileg nicht rechnen. Ich bin misstrauisch, weil ich erlebt habe, wie bei Energieaudits geschwindelt und getäuscht wurde.
MichaelEV meint
Eine Prämie für stetige Abnahme ist obsolet, ist nicht mit dem System vereinbar und schädlich. Die Prämie der Zukunft kann sich nur nach der Netzdienlichkeit richten. Natürlich hat Habeck hier vollkommen recht.
Eine Deckelung der Preise steht auf einem anderen Blatt, kann man natürlichen diskutieren und ist auch logisch als Brücke. Idealerweise reist man einmal in die Zukunft, nimmt sich von dort die Strompreischarts mit und setzt sinnvoll den Deckel (denn der Deckel darf auch nicht zu tief liegen und auf Dauer subventionieren).
Nils P. meint
Ich hoffe diese Initiative aus Niedersachsen kommt durch! Das würde wirklich etwas voran bringen.
Daniel meint
Gaz einfach: Durchleitungsmodell. Man besorgt sich eine Ladekarte, bei der der Herausgeber den Strompreis angibt. Dann kommt eine Infrastrukturabgabe für den Ladesäulenbetreiber drauf, deren Maximalbetrag von der EU vorgegeben wird und fertig ist der Lack.
Nils P. meint
Genau so sehe ich das auch.
Deity meint
Das wird so leicht leider nicht funktionieren und in den meisten Fällen wird man am Ende sogar mehr für den Strom an der Ladesäule bezahlen.
Es ändert sich ja nichts an den Kosten für die Ladeinfrastruktur und das werden die Ladesäulenbetreiber entsprechend über die Infrastrukturabgabe einkalkulieren.
Der einzige Unterscheid ist, dass jetzt ein neuer Mittelsmann dazwischen geschaltet wird der ebenfalls die Hand aufhalten wird. Es wird einen neuen Service geben müssen der die Abrechnung zwischen den Beteiligten Koordiniert und abrechnet, und das wird der sich ebenfalls für ein paar Cent/kwh entlohnen lassen.
In der Theorie klingt das natürlich erstmal attraktiv und es muss definitiv etwas passieren im derzeitigen Preisgefüge. Aber die Stellschrauben liegen hier woanders.
Ben meint
Warum sollte sich nicht ändern Sprit wird doch auch hart subventioniert warum nicht Ladestrom, oder kannst du mir erklären warum man zur Herstellung von 1l Diesel 2,10€ Stom benötigt dieser aber nur rund 1,60€/l kostet.
Einfach diese Subventionen abschaffen und auf den Ladestrom umlegen.
David meint
Ja, weil das, wie jeder Beitrag von dir, frei erfunden ist.
eBikerin meint
Ohje Ben – nein es werden keine 2,1 Euro Strom benötigt – ich weiss gar nicht warum so etwas immer wieder kommt. Bei Bayernoil verbraucht die raffenerie zB 0,04 kWh Strom pro Kilo. Insgesamt wird für einen Liter 1,6 kWh Energie aufgewandt.
Yoshi meint
Nachplappern was man irgendwo mal gehört hat ist halt bequemer als nach Fakten zu googlen.
Wenn das ein Verbrenner-Fahrer macht heißt das hier „FUD“, wenn das jemand wie Ben macht bekommt man dafür Applaus.
Thorsten 0711 meint
Wenn Ben Recht hätte wären weltweit sämtliche Raffinerien pleite…
Im Jahr 2023 erzielten der Bund und die Länder in Deutschland Einnahmen aus der Energiesteuer in Höhe von rund 36,7 Milliarden Euro. Zuzüglich der Einnahmen aus der Maut und der CO2- und Kfz-Steuer. Ohne das Steueraufkommen aus dem Bereich Verkehr wäre der deutsche Staat sofort pleite. Soviel zum Thema „Subvention“
eBikerin meint
Da braucht man nur nachdenken – das es unmöglich ist Sprit für 1,60 anzubieten, wenn schon der Strom 2,10 kostet sollte jedem klar sein.
Nur ihm nicht. Sagt leider sehr viel über ihn aus.
Ben meint
Zum Glück gibts mehr als genug YT Videos die das ausfühlich erklären, einfach mal schaum bei YT, passt euch ja aber nicht ins Narativ.
eBikerin meint
Lieber Ben – deine tollen YT Kanäle erzählen alle den gleichen Uns… schau einfach den Umweltbericht von Bayernoil an – einfach nach Bayernoil Umweltbericht 2024 suchen – da steht genau drin, was verbraucht wird und was rauskommt. Rechnen musst du dann aber selber,
Aber eigentlich sollte dir klar sein, dass in einem Produkt für 1,6o Euro keine 2,10 Euro Strom drin stecken können.
Stefan meint
Der Großteil der Energie zum Umwandeln des Rohöls in Benzin oder Diesel kommt aus dem Rohöl selbst. Vereinfacht gesagt wird Rohöl (oder Gas oder ähnliches) verbrannt, um die Wärmeenergie für die Umwandlung zu bekommen.
Yoshi meint
Das passiert, wenn jem
Ben, du meinst wahrscheinlich die Behauptung, dass man für 6 Liter Diesel 42 kWh Strom benötigt um die herzustellen. Diese Aussage findet man auf mehreren Seiten im Internet, nur eher nicht auf seriösen und ohne Quellen zum Rechenweg.
Wenn du kurz recherchierst, ist Grundlage des Ursprungsartikels bei „e-engine de“ eine Bachelorarbeit von 2013, die auf ein online-tool zum berechnen des co2-footprints von 2006 Bezug nimmt.
Ich würde dir jetzt ein Papier von einem Dr Uwe Gärtner verlinken, glaube aber das wäre ein bisschen zu viel für dich. Da du gerne YouTube schaust, schau doch Mal bei Paddy Lectric vorbei. Der macht Touren quer durch Europa mit seinem E-Motorrad, berichtet aber auch mit sehr guter Recherche über Fake News von Verbrenner-Freunden und Bev-Enrhusiasten.
Yoshi meint
Ben, wenn du gerne YouTube schaust sieh dir mal den Kanal von Paddy Lectric an. Der Poster regelmäßig über elektrische Motorräder und fährt damit auch Touren durch Europa.
Er ordnet den Bericht, der deiner Aussage (42kwh für 6 Liter diesel, basierend auf einer Bachelorarbeit von 2013) zu Grunde liegt gut ein.
MichaelEV meint
Exakt Deity. Es ist ein Irrglaube, dass es dadurch günstiger würde. Aktuell würde es nur teurer, es kommt zusätzlich der mitverdienende Mittelsmann dazu und es gibt zahlreiche andere stark negative Implikationen. Eine Entwicklung in die vollkommen falsche Richtung.
Daniel meint
1. Wieso benötigt man einen Mittelsmann? Geht auch ohne.
2. Jetzt gibt es den Mittelsmann auch.
MichaelEV meint
Ist doch eure Idee seinen eigenen Stromanbieter mit in die Kette zu integrieren. Seit doch nicht so naiv, diese zusätzliche Partei will auch mitverdienen und das kommt on top dazu.
Wer wird denn bei EnBW, EWE und Co. der Stromanbieter sein…