Sony hat bei der Technikmesse CES 2025 in den USA das erste gemeinsam mit Honda entwickelte Elektroauto der Marke Afeela angekündigt. Der Afeela 1 kommt zunächst in zwei Varianten und kann für eine Gebühr von 200 US-Dollar bereits reserviert werden – allerdings vorerst nur in Kalifornien.
Die Reservierungsgebühr wird Sony Honda Mobility (SHM) zufolge auf den Kaufpreis angerechnet. Der Afeela 1 Origin kostet ab 90.000 US-Dollar, die Variante Afeela 1 Signature ab 103.000 US-Dollar vor Steuern (86.400/98.900 Euro). Unterschiede gibt es bei den Rädern (19 Zoll beim Origin, 21 Zoll beim Signature), den Farben und dem Rückspiegel. Beim Origin-Modell ist ein Spiegel verbaut, die Signature-Variante hat ein Display, das das Bild der Rückkamera anzeigt. Das Modell kommt außerdem mit zwei Entertainment-Screens für die Rücksitze.
Der Afeela 1 ist den Angaben nach mit 40 Sensoren ausgestattet, Kameras, Lidar, Radar und Ultraschall. Die Kontrolleinheit, die die Daten der Sensoren verarbeitet, hat eine Rechenleistung von 800 TOPS und verwendet KI-Algorithmen, um Fahrern ADAS-Fahrunterstützung zu liefern. Die Darstellungen auf den großflächigen Displays im Cockpit werden mithilfe der Unreal Engine realisiert.
Fahrer sollen über den Afeela Personal Agent mit ihrem Fahrzeug kommunizieren können. Dabei können laut Sony nicht nur Funktionen des Autos per Spracheingabe gesteuert werden, die Nutzer sollen sich auch mit ihrem Fahrzeug unterhalten können. SHM legt Wert darauf, dass der Innenraum des Afeela 1 für Entertainment optimiert ist. Das Infotainmentsystem unterstützt eine Reihe von Apps. In der Signature-Edition können auch die Passagiere im Fond das System auf eigenen Bildschirmen nutzen. Das Lautsprechersystem verwendet Sonys 360 Spatial Sound für dreidimensionalen Klang.
„Der Afeela 1 kann als Kumpel bezeichnet werden, der fortschrittliche Software mit sorgfältig ausgearbeiteter Hardware kombiniert. Wir werden die Erwartungen unserer Kunden erfüllen, indem wir ein sicheres und komfortables Reiseerlebnis bieten“, so Yasuhide Mizuno, Vorstandsvorsitzender und CEO, Sony Honda Mobility.
Details zur Fahrzeugtechnologie gibt es bisher kaum. Zwei 180-kW-Motoren (2 × 245 PS) treiben das Elektroauto an. Der Afeela 1 soll mit einer 91-kWh-Batterie eine Reichweite von 300 Meilen (482 km) nach der vergleichsweise realistischen US-Norm EPA ermöglichen. Aufgeladen wird mit bis zu 150 kW. Der Kaufpreis enthält ein dreijähriges Abo für verschiedene Fahrzeugfunktionen, Details dazu sind noch nicht bekannt.
Der Afeela 1 in der Signature-Edition soll Mitte 2026 ausgeliefert werden, das Origin-Modell ab 2027. Laut SHM werden Reservierungen bald auch außerhalb Kaliforniens ermöglicht. 2027 soll das Fahrzeug nach Japan kommen, der Europastart bleibt abzuwarten.
Das erste Afeela-Modell wurde bereits im Januar 2023 und 2024 auf der CES gezeigt. Nun soll es sich um das nahezu endgültige Design handeln. Die Elektro-Limousine soll in den USA in einem bereits existierenden Werk in Ohio gefertigt werden. 2022 wurde auch ein SUV gezeigt – ob und wann dieses in Serie gehen wird, ist offen. Das gilt ebenso für ein laut Berichten geplantes Kompaktmodell.
M. meint
Ich war wirklich ein Fan, als das Ding der Presse vorgestellt wurde.
Aber wann war das? 2020? Warum wurde das Teil seitdem nicht weiterentwickelt?
Sorry, ich finde keinen einzigen Grund, das Auto zu kaufen, selbst WENN ich 100k€ ausgeben WOLLTE.
Future meint
Sony ist ja auch kein Autobauer.
Das ist Neuland und die Kooperation mit Honda wird ganz nicht einfach sein, denn Honda möchte sicherlich keine Konkurrenz zur eigenen Marke ermöglichen.
M. meint
Wieso denn das, Honda wird das Ding doch bauen, im Honda-Werk in Ohio.
Und bei 100k€ Einstandspreis kann ich auch keine Konkurrenz zu Honda erkennen. Deren sonstiges Angebot in den USA fängt (Sedan) bei rund 30k$ an und hört vor 50 wieder auf.
Future meint
Falls Sony erfolgreich wird, dann könnte das die Marke Honda durchaus schwächen. Und Sony könnte ja in Zukunft weitere, auch günstigere Fahrzeuge planen.
Angeblich war die Markenschwächung ja der Grund, warum Hyundai/Kia damals die Anfrage von Apple abgelehnt hat, einen Apple Car im JV zu bauen.
M. meint
Naja, Honda hat es nicht abgelehnt.
Ohne jetzt tief in deren BEV-Portfolio zu schauen: da gibt es nicht viel zu schwächen. Und eine 100k-Kiste macht das sicher nicht.
Ich meine, Sony kennt sich mit Lifestyleprodukten aus. Die sollte sowas wie Preise einschätzen können – ansonsten.
Aber mir fällt echt nicht ein, warum die sich auf ein technisch überholtes Auto zum Wucherpreis eingelassen haben.
Vor nicht mal einem Jahr war noch von rund 62.000 Euro die Rede. Was schon mutig war.
Deity meint
Diese Aktion zeigt mal wieder, das Honda beim Thema Elektromobilität komplett hinter her hinkt. Da hat sich Sony vermutlich den falschen Partner ins Boot geholt.
Ein PKW mit unter 500km Reichweite und 150kW maximaler Ladeleistung für über 100k Euro… das traut sich ja nicht mal VW.
Tadeky meint
Aber Lucid , denn die laden trotz 100k aufwärts nur mit max. 150kw h
Deity meint
Das solltest du vllt. nochmal googlen.
Der ist bei über 300kW und sinkt erst bei über 60% SOC stand auf 150kW ab.
(Und nein auch der kleine Akku im Pure nicht)
Envision meint
Hhm, hat Sony etwa den Lucid Air nachgebaut ?
Könnte man auch frei nach Milei „Afuera 1“ nennen, was so viel heißt wie kann weg, lol
Future meint
Bei meiner Spanischlehrerin habe ich gelernt, dass »afuera« im Deutschen »draußen« und »auswärts« bedeutet.
Vielleicht ist das in Argentinien ja anders oder Milei spricht Dialekt.
Envision meint
Gibt da doch so ein virales Video wo er alle Ministerien an der Tafel hat und die „unnötigen“ mit dem Ausruf „afuera“ = draussen? … quasi rausschmeißt, weil die wohl weg können.
Future meint
Ich kenne das Video nicht, aber er wird damit ganz sicher »draussen/außen« gemeint haben.
Für »Rausschmeißen« oder »weg« gibt es aber in der spanischen Sprache vollkommen andere Begriffe – so wie im Deutschen auch.
Deity meint
Wäre eine schlechte Kopie.
Der Lucid ist günstiger, hat doppelt so viel Reichweite und mehr als die doppelte Ladeleistung.
Gernot meint
Ich mag ja reduziertes Design, aber außen sieht das Auto sehr bieder und langweilig aus. Null Status. Und die Beulenpest auf dem Dach sieht schlimm aus.
Bei Autos für 90.000/100.000 Euro etablieren sich gerade 700km als Mindestreichweite und 250-300 kW als Ladeleistung. Das Auto 2026 in der Preisklasse mit 482 km Reichweite und 150 kW Ladeleistung bringen zu wollen, ist ein Witz. Ein ganz schlechter Witz. Und ontop zu biederem Design, hohem Preis und mieser Reichweite kommen dann zukünftig noch Abokosten für verschiedene Funktion.
Ich weiß nicht, wer da die Zielgruppe sein soll und halte das nicht für wettbewerbsfähig. Wenn ich das Teil z.B. mit einem Xiaomi SU7 vergleiche, dann ist der etwas größer, hat mehr Reichweite, mehr Ladeleistung, ist auch voll mit ADAS und kostet grob die Hälfte.
Ein ursächliches Problem ist möglicherweise, dass Sony keinen anderen Partner als Honda gefunden hat und Honda bei Elektroautos hinterher hinkt.
Future meint
Ich finde es gut, dass das Autodesign so unaufgeregt und lässig daherkommt. Keine Aggres sivität, keine Lautstärke, kein Linke-Spur-Look. Das passt so möglichweise zum entspannten und guten Lebensstil in Kalifornien. Es wird wohl Gründe haben, warum Sony das Land als ersten Markt ausgewählt hat. Zudem ist Kalifornien der Hauptmarkt in USA und sehr positiv gegenüber Elektromobilität eingestellt.
B.Care meint
Desigmäßig ein ID.7, nur in langweiliger und mit schlechteren Daten zum doppelten? Preis. Hätte von Sony viel mehr erwartet. Schade.
Future meint
Einen ID7 kann ich hier nicht erkennen und in Amerika gibt es den auch nicht. Auch das Cockpit und die ganze Innenraumatmosphäre ist deutlich moderner und wertiger gestaltet als bei VW. Da muss man dann mal abwarten, was die Autotester in Kalifornien so berichten.
B.Care meint
Seitenlinie ist klar ID.7, aber sowas von.
Future meint
Dann muss es aber umgekehrt sein und Sony hat von VW abgekupfert:
Sony wurde schon 2020 erstmals gezeigt, ID7 erst 2023.
Yoshi meint
Aber bestimmt kann es ganz tolle Softwaretricks, wen interessiert denn die reichweite?
M. meint
Die kann es bestimmt, aber die kann eine PlayStation auch. Mit viel weniger FLOPs sogar ;-)
Gernot meint
Wie man es nimmt. Level 2 ADAS ist für 3 Jahre inklusive. Danach soll man dafür per Abo zahlen und für Themes – also bunte Icons und so. Ich würde tippen, dass es 2030 kein große Bereitschaft gibt, für Level-2-Systeme monatliche Abogebühren zu zahlen, aber das passt ja vielleicht zu Softwaretricks? Und dann kann das Auto über eine Art Display im Frontgrill mit der Umwelt kommuniuzieren, z.B. Passanten einen schönen Tag wünschen. Das wolltest Du doch schon immer!
Futureman meint
Endlich ein weiteres Fahrzeug im sechsstelligen Bereich. Wird sicherlich einige Käufer finden, aber nicht für einen Durchbruch sorgen. Damit bleibt Honda weiter auf dem Weg zum Nischenhersteller und bei Sony wird es unter Werbung verbucht. Technikkonkurrent Xiaomi zeigt dagegen wie es geht und baut seine Produktion monatlich weiter aus.
Mike meint
Cool: kein SUV, kein aggressives Aussehen, große Heckklappe, zeitlos elegantes Design