Der europäische Autokonzern Stellantis hat in den jungen chinesischen Elektroautobauer Leapmotor investiert. Gemeinsam bringt man mit dem Gemeinschaftsunternehmen Leapmotor International erschwingliche Modelle nach Europa. Dazu gehören auch teilelektrische Fahrzeuge, die der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen sollen.
In einem Gespräch mit Autocar sagte Tianshu Xin, CEO von Leapmotor International, dass der Start von Leapmotor in Europa in einer Zeit erfolge, in der die Akzeptanz von Elektroautos in der Region noch schwanke. Der Manager prognostizierte aber einen Wendepunkt bei der Einführung von Stromern in drei Jahren. „Es geht nicht um die Nachfrage“, meinte Xin. „Der Markt ist auf und ab, aber es geht nicht um die Nachfrage, sondern um das Angebot.“
Xin verwies auf den Erfolg von elektrischen Autos in China, für den es seiner Erklärung nach mehrere Gründe gibt: Es gebe eine gut entwickelte Ladeinfrastruktur, die E-Autos und ihre Technologie würden von den Kunden akzeptiert und, was am wichtigsten sei, Stromer kosteten seit 2024 in der Volksrepublik so viel wie Verbrenner. Die Kombination dieser drei Faktoren in China stelle einen „Wendepunkt“ dar, durch den das Wachstum von Elektrofahrzeugen nun an Fahrt gewinne.
„Die Frage in Europa ist also nicht, ob, sondern wann dies geschehen wird. Meiner persönlichen Meinung nach wird dies innerhalb der nächsten drei Jahre geschehen“, so Xin. Ein weiterer Schritt dahin sei der Range-Extender-Antrieb von Leapmotor, bei dem ein Verbrennungsmotor an Bord als Stromgenerator E-Autos größere Reichweite ermöglicht.
So ist das nach Europa kommende mittelgroße SUV C10 mit REEV-Technologie (Range Extender Electric Vehicle) mit einem 158 kW (215 PS) leistenden Elektromotor und einem 1,5-Liter-Verbrennungsmotor ausgestattet. Die 28,4-kWh-Batterie ermöglicht eine elektrische Reichweite von 145 Kilometern nach WLTP-Norm. Im Zusammenspiel mit dem Verbrenner soll die kombinierte Gesamtreichweite 950 Kilometer übersteigen. Die zuerst hier gestartete rein elektrische Version C10 kommt auf 420 Kilometer, bevor sie an die Steckdose muss.
Die Räder werden bei REEV-Technologie stets vom E-Motor bewegt. „Das Ergebnis ist“, so Xin, „dass der Motor immer auf die effizienteste Weise arbeitet“. Range-Extender-Elektrofahrzeuge seien „eine gute Zwischenlösung“, da die Ladeinfrastruktur in Europa im Vergleich zu China noch in den Kinderschuhen stecke. „Aus Sicht der Verbraucher ist die Reichweitenangst also immer noch eine große Herausforderung. Aber die Reichweite der REEV-Technologie wird dieses Problem lösen.“
Mark Müller meint
Solange eine 25kWh-Batterie und ein kompletter Verbrenner günstiger sind als eine 75kWh-Batterie werden PHEV attraktiv bleiben. Wenn die richtigen Leute sie fahren – die mit Ladestation zuhause und/oder beim Arbeitgeber – ist das auch ökologisch sinnvoll. Man spart 2/3 CO2 mit 1/3 Lithium.
M. meint
Wenn das so einfach ist, warum lässt man den überflüssigen Verbrenner nicht gleich auch weg und bleibt bei einer 25 kWh-Batterie?
Sobald der Verbrenner läuft, geht die ganze CO2-Rechnung ja nicht mehr auf.
Hans Meier meint
Ökologisch sinnvoll sind Zugfahren und Fahrrad :)
PHEV ist eine teure Mogelpackung die vorallem den Herstellern nützt.
Futureman meint
Ein Auto mit Verbrenner zu entwickeln dauert mindestens 2 Jahre. In der Zeit sind die Batteriepreise um 50% gefallen. Diese Preisentwicklung führt zu größeren Batteriepacks und damit werden Rangeextender überflüssig.
F. K. Fast meint
Statt größerer Batteriepacks wäre es an der Zeit, windschnittigere Fahrzeuge (als SUV) zu entwickeln.
Peter meint
Leider sind die großen Batteriepacks dann schwerer als der Ränge Extender und man schleppt unnötige Kilos mit.
... meint
Kilos sind bei Elektro ziemlich egal. 2% Mehrverbrauch pro 100 kilo.
Stdwanze meint
Reichweitenangst und angeblich zu wenige Ladesäulen, im Jahr 2025? Sag das du kein bev fährst ohne es zu sagen
Futureman meint
Probleme haben nur die, die Probleme haben wollen. Die BEV-Fahrer genießen einfach weiter.
Peter meint
Auch wenn die Reichweitenangst unnötig ist, hält sie doch viele davon ab, einen Stromer zu kaufen. Der Range Extender hilft gegen diese Angst, reduziert die Batteriegröße auf ein vernünftiges Maß und schützt davor, einen verkappte Benziner (= klassischer Hybrid) zu fahren.
Peet meint
Xin ist der Meinung, dass mehr Hybride den Umstieg auf die Elektromobilität beschleunigen. Ich bin der Meinung, dass bessere Elektrofahrzeuge den Umstieg auf die Elektromobilität beschleunigen. Aber klar Leapmotor möchte from Hybridmarkt was abhaben und Stellantis keine neuen Verbrenner Konzepte entwickeln.
Gerry meint
BMW hat schon vor Jahren den Range Extender beim i3 rausgeschmissen. Hat am Ende kaum noch jemand gekauft.
Ist ja auch überflüssig.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Letztendlich stehen die Kosten des Extenders gegen zusätzliche Batteriekapa. Die Kostenentwicklung bei den Batterien spricht für diese.
Peter meint
Die Abschaffung des Range Extenders bei BMW und Mazda war einer der größten Fehler der Autoindustrie. All die Leute mit Reichweitenangst könnten heute bedenkenlos einen Stromer (mit RE) fahren, man müsste nicht auf die Perfektionierung der Ladeinfrastruktur warten und die Batteriegrößen könnten auch auf ein vernünftiges Maß reduziert werden.
Gerry meint
Warum haben diese Leute dann nicht den i3 mit rangeextender gekauft?
Phev ist eine überflüssige Krücke auf dem Weg zum BEV.
Jeff Healey meint
Quanta di Kosta?
(Auf Hochdeutsch, wat kostet dat?)
Das Verbrenner-Gedöns zusätzlich zum E-Antrieb? Weiss nicht so recht…
Dieseldieter meint
Ich denke mal die Kosten können Leapmotor und co besser abschätzen als wir Experten hier …
David meint
Range Extender scheint die neue Idee von Stellantis zu sein, nachdem sie in den alten Chef rausgeschmissen haben. Dazu kann ich sagen: Nein!
lanzu meint
Eigentlich nimmt man hier einfach das Rezept, dass in China gerade gut funktioniert. Das Wachstum bei PHEV (inkl. EREV) war dort letztes Jahr sehr groß. Es sind zwar weniger als BEV, aber vermutlich will man damit schnell den Verbrennermarkt angreifen, der noch stärker in Händen nicht-chinesischer Autohersteller liegt.
Future meint
In China mag das gut funktionieren. In Europa hat man den Range Extender in 2017 abgeschafft. Die Batterien werden ja auch immer größer und billiger. Aber wer weiß, vielleicht gibt es eine Renaissance. Jetzt, wo alles überall wiederkommt.
B.Care meint
Ja, auch die Chinesen jetzt zurück zu den guten alten Werten. Wer weiß, vielleicht fahren die in einigen Jahren wieder alle Fahrrad? Dem Klima würde es helfen.
Hans Meier meint
Wird nicht kommen in Europa aus Kundensicht. Alle Rex Fahrzeuge haben das TCO Problem. Im Alltag wird der Motor selten benutzt, der Wartungsaufwand und die Werkstattkosten sind hoch. Darum war der i3rex auch ein Flop, man hat über Jahre den teuren Verbrennerpart im Auto dabei den man immer mitfinanzieren muss, nutzt ihn im im Alltag aber kaum bis nicht und hat trotzdem kein BEV.
Die Regierung sollte das Ladeproblem bei Parkplätzen endlich angehen, das EVs weniger als gewünscht zünden liegt alleine an den Herstellern & Gesetzesgebern, nicht am Kunden. Hier versucht man einfach den Müll den Kunden zu verkaufen damit die Anderen nichts müssen.
Ralf Glotter meint
.. und ich sage ja!
Wir haben aktuell den zweiten Prius PHEV: Erster ab 2017, zweiter nun seit 2024. Ein BEV wäre uns nicht auf den Hof gekommen.