Das europäische Gemeinschaftsunternehmen ACC (Automotive Cells Company) hat drei Batteriezellfabriken angekündigt, eine davon in Kaiserslautern. Das Joint Venture ist im Besitz von Stellantis, Mercedes-Benz und der Batterie-Tochtergesellschaft Saft des französischen Energiekonzerns TotalEnergies, derzeit im Verhältnis 45:30:25 Prozent. Totalenergies blickt mittlerweile skeptisch auf weitere Standorte.
„Aus meiner Sicht als Industrievertreter ist es besser, die Anstrengungen auf ein Werk zu konzentrieren als auf drei“, sagte Vorstandschef Patrick Pouyanné laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vor Journalisten. Damit stellte er auch die Sinnhaftigkeit der Pläne im italienischen Termoli infrage. Übrig bliebe nur die vor knapp anderthalb Jahren eingeweihte Akkufabrik im nordfranzösischen Billy-Berclau. Dort ist die Produktion des ersten Blocks angelaufen und der Hochlauf im Gange. Ein zweiter Block soll im Laufe dieses Jahres in Betrieb gehen.
Es wurden immer wieder Schwierigkeiten beim Hochlauf berichtet. Es sei bekannt, dass die Fertigung von Batteriezellen eine komplizierte Sache sei, für die es viel chemische Expertise brauche, so Pouyanné. Darauf habe er den im Herbst geschassten Stellantis-Chef Carlos Tavares deutlich hingewiesen.
„Totalenergies wird sich auf Frankreich konzentrieren“
Wenn die beiden anderen ACC-Anteilseigner weitere Fabriken wollten, könnten sie die gerne haben, so der Totalenergies-Chef. Als Automobilhersteller verfolgten sie ja auch nicht die gleiche Strategie wie Saft. Selbst lägen seine Prioritäten auf Billy-Berclau. „Totalenergies wird sich auf Frankreich konzentrieren“, erklärte Pouyanné. Es sei ein Wagnis, eine zweite Fabrik zu bauen, wenn die erste noch nicht voll funktionsfähig ist.
Damit ist fraglich, ob die in Kaiserslautern geplante Batteriezellproduktion von ACC tatsächlich realisiert wird. In diesem Jahr werde an dem alten Opel-Standort in der Westpfalz die Produktion „hochmoderner Zellen“ starten, hieß es im September 2021. „Mit Batterien made in Germany sichern wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze von morgen!“, sagte der damalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und überreichte einen Förderbescheid über mehr als 400 Millionen Euro.
Doch seit Monaten liegen die Pläne für Kaiserslautern und Termoli auf Eis. „Wir haben beschlossen, unsere Investitionen in Deutschland und Italien auszusetzen, bis wir unseren Plan für die industrielle Entwicklung an die tatsächlichen Bedürfnisse unserer Kunden und des Marktes in Europa angepasst haben“, teilte ACC mit.
Die im ersten und bisher einzigen ACC-Werk in Billy-Berclau bis Ende 2024 produzierten Mengen reichen laut der FAZ gerade einmal für 2.000 bis 3.000 Fahrzeuge. Verbaut würden sie im elektrischen Opel Grandland und in den Peugeot-Modellen e-3008 Long Range und e-5008 Long Range. Auch der neue DS N°8 solle damit fahren. Der zweite Block des Standorts solle Module für Mercedes herstellen.
„Die Lernkurve bei der Großserienproduktion von Batterien für Elektrofahrzeuge“ sei schwieriger, als man es sich bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens im Jahr 2020 vorgestellt hatte, räumte ACC ein.
Powermax meint
Es bleibt dabei: ohne Akkuabriken wird es keine Volumenmodelle geben können. Da vor 2030 nichts großen weiter in der Ausführung ist wird es Volumenmodelle erst danach geben können.
Voljmenmodelle sind z.B. Golf Focus usw.