Die nächste Generation der elektrischen Mini-Modelle könnte statt wie bisher mit Front- künftig mit einem Heckantrieb vorfahren. Das legt die Umstellung bei der Konzernmutter auf eine neue Elektroauto-Plattform nahe.
Die neue 800-Volt-Architektur Gen6 des BMW-Konzerns soll einen „großen Sprung nach vorn“ im Vergleich zur Technologie der aktuellen Generation von Elektroautos darstellen, berichtet Autocar. Zu den Fortschritten sollen mehr Reichweite und höhere Ladegeschwindigkeiten sowie eine Senkung der Produktionskosten gehören.
Beginnend im September mit der nächsten Generation des BMW iX3 werde die neue Gen6-Technologie in allen E-Fahrzeugen von BMW, Rolls-Royce und Mini der nächsten Modellgeneration eingeführt, heißt es. Der aktuelle Mini Cooper und der Aceman sind frontangetrieben. Sie nutzen eine maßgeschneiderte Architektur, die in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen Great Wall Motor entwickelt wurde. BMW hat noch keinen Termin für die nächste Generation bekannt gegeben, die auf die Plattform der „Neuen Klasse“ wechseln soll.
Die Auslegung der neuen Konzernplattform führe dazu, dass Fahrzeuge mit einem Motor nur mit Antriebsstrang an der Hinterachse angeboten werden können, so der Bericht. Denn die stromerregte Synchronmaschine sei der einzige von der BMW Group angebotene Motor mit integriertem Getriebe und sitze ausschließlich zwischen den Hinterrädern. Für die Front sei bei der Neuen Klasse nur ein kleiner Asynchronmotor ohne Getriebe vorgesehen.
Ein Grund dafür sei, so BMW, dass ein Heckantrieb „besser für die Dynamik“ ist. Daher könne die Plattform nur Heck- und Allradantriebe in Konfigurationen mit einem, zwei, drei oder vier Motoren unterstützen. Auf die Frage, ob dies das Ende des elektrischen Minis mit Frontantrieb in der Zukunft bedeute, wollte Einkaufs- und Liefervorstand Joachim Post dies gegenüber Autocar nicht direkt bestätigen. Stattdessen sagte er: „Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“ Bei Mini-Modellen werde aber auch künftig der Fahrspaß im Mittelpunkt stehen.
Tudor Niki meint
Der Mini wird aktuell in England pausiert. Böse Zungen munkeln eingestellt. Bisher hat man mit Mini nie Geld verdient, egal in welcher Kooperation von GWM bis Peugeot.
Aktuell verkauft man einen umgedengelten Ora 03 Funky Cat, alias muffige Katze, für 10k Euro mehr als das Original für 27k Euro in Deutschland beim Händler.
Mercedes ist Smart, dass Milliardengrab, mit 90 Prozent Umsatzrückgang in 10 Jahren, endlich an dumme Investoren aus China losgeworden.
BMW sucht noch einen Weg Mini endlich abzustoßen. Für ein Joint Venture hat es noch nicht gereicht.Aber GWM wäre ein Kandidat zum Abstoßen dieses Klotzes vom Beim.
Elvenpath meint
„Besser für die Dynamik“ ist so was von uninteressant, wenn man nicht gerade auf einer Rennstrecke ist, oder die Straße mit einer Rennstrecke verwechselt. Was zugegeben nicht so unüblich bei BMW-Fahrern ist.
Viel interessanter ist es, hinten einen enorm großen Kofferraum haben zu können, wie zum Beispiel beim Ford Puma E.
Matthias meint
Für einen enorm großen Kofferraum mit Hohlraum zwischen den Hinterrädern muss man sich auch enorm tief bücken, und weit nach vorne. Wer nicht ständig Styroporwürfel mit 1 Meter Kantenlänge spazierenfährt ist mit einer durchgehenden Ladefläche auf Höhe der Ladekante besser bedient. Man kann selbst im Smart ForTwo Zementsäcke oder Steinplatten transportieren, und das E-Auto damit überladen, weil das Kofferräumchen rückenschonend hoch über dem Motorraum liegt. Für ganz große Sachen gibt es Anhänger, oder Transportbox auf der Kupplung.
Plus Klappen für Staufächer darunter, im Smart naturgemäß Fehlanzeige. Dazu ein vorderer Stauraum (Frunk), denn vorne will man Knautschzone und keine Antriebstechnik.
Dieseldieter meint
Fahrspaß kann man auch im Rahmen der StVO haben, da macht Heckantrieb schon viel aus.
Wenn ich Laderaum brauche, kaufe ich mir einen Mini. Einen neuen 65-Zoll-Fernseher oder das 2 Meter lange Ikea-Möbel bekomme ich auch in einen mini mit Heckantrieb nicht rein, also die Szenarien wo der Mini mit Heckantrieb zu wenig und der mit Frontantrieb ausreichend Stauraum bieten sind rar gesäht.
Dieseldieter meint
*keinen Mini
Marc meint
Interessant, dass BMW die Neue Klasse vollständig durchskaliert. Man setzt also konsequent auf Ecomonies of Scale und nimmt in Kauf, dass der Mini einen Antrieb hinten bekommt, den er nie hatte. Dürfte den Kunden egal sein.
F. K. Fast meint
Was spricht für einen Frontmotor bei einem BEV:
– mehr Platz im Kofferraum – im Mini egal, da geht eh nicht mehr als eine Handtasche rein
– kürzere HV-Leitungen (Elektronik sitzt meist vorn) – so lang ist der Mini auch nicht
Was spricht für einen Heckmotor:
– mehr Spaß – für Mini sicher nicht irrelevant
– kleinerer Wendekreis – im Mini egal, da eh klein
Was vergessen?
Skodafahrer meint
BMW kauft den Frontantrieb bei der neuen Klasse zu.
Im Mini bräuchte man eine leistungsschwächere Ableitung der neuen Klasse Technik, möglicherweise mit 400V, die Skaleneffekte bringt.
M. meint
„BMW kauft den Frontantrieb bei der neuen Klasse zu.“
Quelle?
hu.ms meint
Oben ist doch zu lesen, dass auch mini 800V bekommt, und sich damit von allen anderen kleinwagen = B-segment wie kommende ID.2, bei der ladegeschwindigkeit mit bis zu 33% kürzer unterscheidet.
Gerry meint
Heckantrieb gabs im Mitsubishi EV, Citroen Zero und Peugeot Ion seit 2010.
Hat sich bewährt👍.
Future meint
BMW i3 seit 2013 natürlich auch Heckantrieb.
Frontantrieb ist doch nur was für VW.
B.Care meint
ID.3 und Frontantrieb?
Future meint
Die neuen Spitenmodelle ID1 und ID2 wurden hier doch gerade mit Frontantrieb bestätigt. Den Grund weiß ich nicht mehr.
B.Care meint
Die sind ja noch nicht auf dem Markt.
M. meint
Was sind „Spitenmodelle“?
Komm jetzt nicht mit „da fehlt ein z“, dann macht es zwar von der Rechtschreibung Sinn, aber sachlich sind wir keinen Meter weiter.
Future meint
Es geht ja hier auch um kommende Autos der nächsten Generation.
hu.ms meint
Grund bei ID.2: gesamte technik nach vorne um hinten max. kofferraum zu erhalten.
Dieseldieter meint
Na endlich – gerade bei als sportlich vermarkteten Autos wie Mini oder Abarth habe ich mich immer gefragt, warum man den E-Antrieb nicht für Heckantrieb nutzt.
Bei den Frontkratzern ist der Fahrspaß trotz aller Helferleine doch schon eingeschränkt.
Fred Feuerstein meint
Sehe ich ähnlich. Eine frontangetriebene Gurke würde ich mir persönlich nicht mehr kaufen. Erst Recht nicht mit drehmomentstarken eMotoren.
B.Care meint
Sehe ich auch so, finde gerade den Heckantrieb an meinem ID.3 in Verbindung mit dem kleinen Wendekreis richtig jeil :-)
Im Gegensatz zum Dolphin mit Frontantrieb, der war eine Enttäuschung.
Dieseldieter meint
Ich finde den id3 auch wesentlich besser als teilweise sein Ruf ist, eigentlich ein ziemlich cooles Auto. Ja, könnte schneller laden, könnte OTA, könnte besser verarbeitet sein – aber Guck mal was die gebraucht kosten. Richtig gute Kiste 👍🏻
EVFan meint
Der ID.3 ist nicht umsonst mit 93.816 verkauften Autos das meistverkaufte E-Auto eines Joint Ventures in China in 2024. Es ist inmitten der großen chinesischen Wettbewerber immerhin auf Platz 3 seiner Klasse gelandet.
Dabei hat man nur die Infotainment-Software auf chinesische Anforderungen angepasst. Die technischen und optischen Änderungen in Europa hat er nicht bekommen.
hu.ms meint
„Platz 3 seiner klasse“ sagt nicht viel.
Wie ist der BEV-marktanteil in dieser klasse / segment in china.
Matthias meint
Jetzt müssen Fiat und VW so langsam begreifen dass die Originale 500 und Käfer den Motor im Heck hatten, und nicht vorne wie die modernen Neuaufgüsse. Mit Akku ist die Gewichtsverteilung sowieso ganz anders. Heckantrieb bringt gute Traktion und kleinen Wendekreis. Allenfalls die maximale Rekuperation mag eingeschränkt sein.
Mäx meint
Gleich wird dir Ma.ik wieder erzählen wie unsicher Heckantrieb ist.
NeutralMatters meint
Mäx – Der Frontantrieb ist in sich das sicherere Antriebsprinzip, daran gibts nicht viel zu rütteln, ob der Heckantrieb perse „unsicher“ ist, ist streitbar.
Ein Frontantrieb bietet darüber hinaus den Vorteil des besseren Packages gerade bei kleineren PKW, da in der Front ohnehin nicht viel passiert und durch kurze Überhänge der vorhandene Platz effizienter ausgenutzt wird.
Selbst ein Frunk ist manchmal, wenn auch nicht immer möglich, dafür aber immer ein im Vergleich großzügigerer Kofferraum.
Powermax meint
Der Heckantriet ist und bleibt der instabilere Antrieb.
Der lenkbare Frontantrieb stabilisiert sich selber.
hu.ms meint
Matthias:
Der VW ID.3 und seine pendents haben heckantrieb ! Guten morgen !
M. meint
Bedingt zwar auswändigere Hinterachskonstruktionen – die dürften aber ohnehin gesetzt sein. Natürlich kostet etwas (sehr tiefen) Platz im Kofferraum, macht vor dem Premium-Hintergrund aber trotzdem Sinn.
Leistung ist besser auf die Straße zu übertragen, an der Vorderachse sind höhere Lenkwinkel möglich.
Wäre für Mini zwar ein Novum, aber trotzdem ein Gewinn.
Nur die 800V ergeben bei den vorstellbaren Akkukapazitäten nicht viel Sinn. Mit mehr als 200 kW werden Akkus mit vielleicht 60 kWh kaum über längere Zeit laden. Da kann man höchstens Skaleneffekte für die Produktion anführen, und etwas Gewichts- und Kostenersparnis beim Kabelmaterial.
Moritz meint
als jemand der schon lange 8oov technik fährt und die ladekurven kennt halte ich es schon für sinvoll.
wäre ja vergleichbar mit den kleinen akkus der e-gmp plattform und da sieht man an den googelbaren kurven schon ganz gut was drin ist. ein schönes plateau zwischen 150 und 180kw bis 70%, bis 80% noch immer über 100kw.
ich kann mir gut vorstellen, dass das ängste beim reisen nimmt und das fahrzeug nicht mehr nur als zweitwagen in betracht kommt.
M. meint
https://evkx.net/de/models/kia/ev6/ev6_standard_range_2wd/chargingcurve/
-> Nicht nachvollziehbare Aussagen von dir.
Die hier gezeigten 175 kW zw. 22 und 42% sind auch nichts, was ein 400 V-System nicht darstellen könnte, der EV6 profitiert sicher aber von der grundsätzlichen Auslegung, inkl. auch der Akkuklimatisierung, ohne die ein 800 V-System auch nicht schneller wäre als eins mit 400 V.
Moritz meint
zieh dir die kurve hier rein, darauf habe ich mich bezogen.
https://insideevs.de/news/514053/hyundai-ioniq5-schnellladen-kleiner-akku/
und ketzt zeig mir mal eine kurve mit einem akku in der rgöße der mit 400v vergleichbar lädt. ich habe es noch nicht gesehen.
M3P_2024 meint
800V ist doch das neue „16 Ventile“ ;-)
Moritz meint
kenne mich mit verbrennern nicht aus, sparen 16 ventile 50% zeit an der tankstelle? dann ja.
EV1 meint
50% Zeitersparnis bei 800V?
Aber nur wenn du ausschließlich von 10-25% SOC lädst und dann absteckst. Im Bereich von 10-80% SOC bringen 800V längst keien 50% Zeitgewinn. Wer das glaubt, hat noch nie einen direkten Vergleich durchgeführt.
hu.ms meint
Bei den neuen BMW und minis mit 800 V sollen es bis zu 33% sein.
Alle 250 km bei 130kmh auf der AB für 20 min. laden ist für mich schon ein fortschritt für einen kleinwagen !
Donald meint
bis zu…
Wieviel ist es bei real 10-90%?
Gibt es da eine konkrete Zahl?
Moritz meint
alle mit bekannten 800v systeme laden 10-80% soc in etwa 20 minuten, alles mit 400v, insbesondere bei kleineren akkus sind es im besten fall 30 minuten.
sorry du hast recht, es in die richtung sind es 33%..
ich kenne es nur von der anderen seite. alle mit 400v stehen im schnitt 50% länger am schnellader als ich.