Elektroautos brauchen technisch keine Gangschaltung. Ford erwägt laut einem Patent, die manuelle Schaltung trotzdem in Stromer zu bringen. Der US-Konzern arbeitet demnach an einer Handschaltung, die rein elektronisch arbeitet und Gangwechsel nur simuliert. Das soll mehr Fahrspaß bringen.
Ford hat in den USA das Patent mit dem Namen „Shifter Assembly For Electric Vehicle“ eingereicht, zu Deutsch: Schalthebel für ein Elektrofahrzeug. Dazu heißt es: Der Hebel steuere „den Fluss der von der Batterie gelieferten elektrischen Energie, indem er die Geschwindigkeit der Motoren und das von jedem Motor erzeugte Drehmoment steuert“. Der Schalthebel kann also die Leistung des Motors eines Elektroautos verändern. Der Schalthebel kann in einem klassischen H-Muster oder sequenziell durch Hin- und Herschieben in einer Schaltkulisse bewegt werden, um so Gangwechsel zu simulieren.
Laut Fords Patentantrag kann die Entwicklung in einer Vielzahl von Autotypen eingesetzt werden – in reinen Stromern, Plug-in-Hybriden, Hybriden ohne Stecker und Brennstoffzellenfahrzeugen. Der Autohersteller schreibt in der Patentanmeldung, dass „mit zunehmender Leistung von Elektrofahrzeugen die Fahrer alternative Modi und Möglichkeiten der Bedienung des Elektrofahrzeugs wünschen“.
Auch Toyota arbeitet an der Simulation eines Schaltgetriebes für Elektroautos, hier wird sogar ein Kupplungspedal eingebunden. Der Hyundai Ioniq 5 N kann bereits ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe simulieren, das wird aber via Tastendruck, nicht über einen Schalthebel aktiviert. Auch die neue Generation des Elektro-Lexus RZ bietet ein simuliertes Achtgang-Getriebe.
Bei Porsche hat man sich nach der Prüfung eines solchen Features dagegen entschieden. „Natürlich schauen wir uns an, was die Konkurrenz macht, aber unsere Perspektive ist immer, warum sollten wir etwas schlechter machen“, sagte Entwicklungsfahrer Lars Kern. „Der Elektromotor ist besser als ein Verbrennungsmotor, also dachten wir uns, es gibt keinen Grund, das zu simulieren, was in der Vergangenheit war.“
Franky meint
Super, man soll also dafür zahlen, dass die Karre künstlich gebremst wird…
Wie bekloppt kann die Welt eigentlich noch werden? Es gibt bei E-Autos noch mehr als genug zu verbessern, aber die Enshittification beginnt schon jetzt.
Duesendaniel meint
Für die Puristen jetzt noch eine Kurbel zum Anlassen und weg mit den Bremskraft- und Lenkverstärkern. Dann noch den Original-2-Takt-Geruch mit echtem Benzol einsprühen (bitte nur in den Innenraum) und alle sind glücklich.
McGybrush meint
Über die Sinnhaftigkeit will ich gar nicht diskutieren.
Ich bin verwirrt darüber das man ein Patent um Dinge machen kann wie:
„Eine Software macht wenn ein Hebel in der einen Position ist eine kleinerer Drehmomenten Kurve als wenn der Hebel in einer der anderen Positionen steht“.
Den Hebel könnte man jetzt auch ersetzen durch einen Schalter wie „ECO, Normal, Sport und um 3 weitere (Sinnlose) Modi (Extrem langsame Beschleunigung (4 Gang), Absurd langsam (5 Gang), Das waren schlaue Füchse am Werk langsam (6. Gang) erweitern“.
Also in wie weit ist das Patentierfähig 6 Drehmoment kurven zu haben die man über tasten anwählen kann und rein „Zufällig“ so angetippt werden wie ein Gangwahlhebel aussieht. Das doch kein Patent?
Das eher so… Kind hat Idee, als baut es das.
Das ja kein geheimes Wissen oder cleveres Wissen was man dafür braucht. Das einfach nur 6 statt 1-2 Drehmomentkurven designen und anwählbar machen.
Stefan meint
Das scheint für leistungsstarke Motoren zu sein, die allein per Gaspedal nur schwer zu kontrollieren sind.
Der erste Gang zum Anfahren verliert ab ca. Tempo 15-20 deutlich an Leistung.
Der zweite Gang für Tempo 30-Bereiche, dritter Gang für Tempo 50, vierter Gang für die Landstraße bis Tempo 100, fünfter Gang für die Autobahn. Ähnlich wie verschiedene Ecomodus-Stufen. Das ist also eher zum sparsamen Fahren von leistungsstarken Motoren gedacht als zum möglichst schnellen beschleunigen.
Bei einem Zoe oder e-up bringt ein Getriebe natürlich nichts/wenig.
McGybrush meint
Am Ende fährt auch dieser Leistungsstarke Motor in nur einem Gang und hat Echte PS die nur gedrosselt werden.
All das kann auch ein gutes Fahrpedal mit guter Kennlinie.
Ich hab knapp 500PS. Und ich kann damit mit 0.5km/h im Stau über MINUTEN so langsam Rollen wie kein Verbrenner rollen kann ohne die Kupplung zu verheizen.
Mit dem gleichen Fahrpedal kann ich aber auch 80km/h fahren und halten. Und mit ebenfalls dem Fahrpedal kann ich allen Mitfahrern ein Grinsen ins Gesicht beschleunigen.
Und all das im immer gleichen Sport Modus. Also ich muss nicht hin und her schalten zwischen wenige oder viel Leistung (obwohl es die Option gibt).
Also die Begründung kann es nicht sein. Wenn doch… Dann sollte Ford den Ingenieur ersetzen der die Kennlinie für das Fahrpedal ausgearbeitet hat.
Elvenpath meint
Demnächst werden noch gerissene Zahnriemen, klappernde Auspuffe, auslaufendes Öl und Kühlwasser und Motorvibrationen simuliert.
Dieseldieter meint
Also an meinem letzten Verbrenner hat kein Auspuff geklappert, es ist auch kein Riemen gerissen oder etwas ausgelaufen.
Vielleicht sollte Ford stattdessen die 1000 km Reichweite und die 5 Minuten „Ladezeit“ kopieren.
Elvenpath meint
Was willst du uns damit sagen? Dass so etwas nie passiert?
Persönliche Anekdoten haben keinerlei Bedeutung.
Dieseldieter meint
Aber deine persönlichen Anekdoten von irgendwelchen Schrottkisten?
Leas dir irgendein vernünftiges Auto für 3 Jahre, und du hast mit sowas nichts zu tun – egal welcher Antrieb.
Duesendaniel meint
Also mich beschäftigt mein Ladevorgang nur ca. 10 Sekunden: 5 Sekunden fürs Einstecken und 5 Sekunden fürs Abziehen des Steckers an meiner Wallbox. Dazwischen mache ich, was ich immer mache. 5 Minuten für Tanken, ohne das nervige Anstehen zwischen schmierigen Heftchen und Zuckerzeug kann ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen.
Dieseldieter meint
Geht mir ja demnächst genauso. Viele beschäftigt der Ladevorgang aber halt erheblich länger.
Die stehen dann 30 Minuten mit ihrem 5 Euro Kaffe zwischen mülltonnen und Wildpinklern am Rastplatz, ganz toll.
Powerwall Thorsten meint
Tja, dann hast du wohl den falschen Job.
Bei uns ist das maximal bei 3 oder 4 Urlaubsfahrten so, und wir sind dann immer entweder lecker Kaffee trinken oder etwas leckeres essen.
Ich denke deine in deiner Lebensplanung läuft irgendwie etwas sehr schief.
Dieseldieter meint
In meiner Lebensnung läuft gar nichts schief. Der gefahrenen km kostet mich dank Firmenwagen immer 0,00 Euro, ob Diesel, Benziner, Hybrid oder Elektro. Günstiger als dein Tesla, schätze ich.
Future meint
Zum Fremdschämen ist das, was sich Ford da ausdenkt. Der eine lässt alles weg im Auto und der andere baut es wieder ein, auch wenn es keine Funktion hat. Eigentlich ist alles im Leben wohl nur noch eine Simulation von früher.
EselAusWesel meint
Ich vermisse das Klappern der Hufe auf Pflastersteinen, den Duft der Kotfladen in der Nase und das halten der Zügel. Erst mit so einem Hü-Hott und Peitschen von Zügeln beschleunigen zu können, das wäre toll. Das würde perfekt zum Ford Mustang passen.
Dieseldieter meint
Da bist du aber einer der ganz wenigen.
Für eine Gangschaltung zahlen zumindest beim Sportwagen so einige sogar drauf.
Elvenpath meint
Ja, Leute von gestern, die Technologie von gestern haben wollen.
Dieseldieter meint
Genau👍🏻
Jeder das was er möchte, ob du es nachvollziehen kannst oder nicht.
Kein Grund sich aufzuregen.
Powerwall Thorsten meint
Keiner E-Auto Fahrer regt sich über die Dieseldieter dieser Welt auf – Mitleid trifft es wohl eher
Dieseldieter meint
Thorsten, das beruht auf Gegenseitigkeit.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Das lässt sich alle ganz einfach handhaben. Klappern über die Soundanlage abspielen und einen Eimer Pferdeäpfel auf den Beifahreresitz. Ich versende auch versandkostenfrei die notwendigen Utensiien.
Andreas Kühweg meint
Ich bin ja grundsätzlich dafür, dass es wieder mehr physische Bedienelemente in Autos gibt. Aber muss man da mit überflüssigen Funktionen anfangen?
Lars meint
Sound und v.a. Gangschaltung simulieren ist Ressourcenverschwendung. Wer möchte das? Wahrscheinlich nur 5% der Autofahrenden
Donald meint
@egomento
Bin mir sicher, der Beitrag sollte erst am Dienstag nächste Woche veröffentlicht werden.
Rolf meint
Ich vermisse das Zischen der Dampflok.
Meiner_Einer meint
Wow wie verblendet muss man sein um so etwas in seinem Auto haben zu wollen?? Was soll das bringen? Sound kann ich nachvollziehen, weil es einem die Geschwindigkeit „rüberbringt“ auf der schnellen Runde. Beim gemütlichen cruisen genieße ich die Stille. Aber in der Miko zu rühren, kann ich nicht nachvollziehen!
Mäx meint
Für meinen Daily will ich weder Sound noch Schaltung, da reicht mir der Lärm des ganzen Tages, da kann das Auto einfach mal ruhig sein > Elektroauto perfekt.
Aber das „Spaßauto“ darf gerne Sound haben (reicht auch im Innenraum) und eine Gangschaltung.
Ich fand das Konzept von dem umgerüsteten Opel Manta nicht schlecht.
Man legt einen hohen Gang ein und fährt einfach ein normales Elektroauto, oder man fährt das Auto mit Gangschaltung.
Am Ende bleibt das aber Nischenanwendung, der Automatikanteil steigt ja immer weiter.
Andi EE meint
Das stört niemand, die Umwelt und das Klima wird nicht belastet, also kein Problem. Lieber sich gegen Verbrennerhersteller engagieren, dort wäre das Engagement angebracht.
Melone meint
Warum?!
Ich versteh ja vieles… Tuning in Optik, Sound, Leistung usw… Aber das hier? Warum?
F. K. Fast meint
Weil Ford sonst schon alles perfekt hinbekommen hat.
elektromat meint
ich hätte gerne Zügel statt Bremse und Lenkrad und Beschleunigen soll das Auto wenn ich laut hüüüaahh rufe.
Mehr Fahrspaß für die alten Kutschenfans :-)
Dieseldieter meint
Macht einfach viel mehr Bock.
Donald meint
Ach, solch eine Entwicklung ist doch nur eine Brückentechnologie. In wenigen Jahren wird dann ein 8-Gang DSG und Zweimassenschwungrad verbaut. Man sollte technischer Entwicklung nicht im Weg stehen!