Der zum Renault-Konzern gehörende Hersteller Alpine hat die neue Baureihe A390 vorgestellt. Der fünfsitzige, in Frankreich entstehende Sport Fastback soll die DNA der Marke und das Fahrerlebnis des Verbrenner-Sportwagens A110 mit zusätzlicher Vielseitigkeit verbinden. Bestellbar ist die A390 ab dem vierten Quartal, Preise wurden noch nicht genannt.
Drei Elektromotoren (einer vorne, zwei hinten) bilden den ersten Allradantrieb von Alpine und sollen im Zusammenspiel mit dem Alpine Active Torque Vectoring System für Dynamik, Sicherheit und Agilität sorgen – „und eine Fahrkultur, die sonst nur in höheren Segmenten zu finden ist“, heißt es. „Die neue A390 ist so konzipiert, dass sie ihre Leistung auch unter den anspruchsvollsten Bedingungen ungebremst entfalten kann, sei es beim Erklimmen von Bergpässen oder auf der Rennstrecke.“
Die 4.615 Millimeter lange, 1.885 Millimeter breite und 1.532 Millimeter hohe A390 mit 532 Liter Kofferraumvolumen ist das zweite Modell in der „Dream Garage“ von Alpine. Schon verfügbar ist der Kleinwagen A290, als Nächstes soll die zukünftige A110 mit Elektroantrieb vorgestellt werden, die bisher noch als Verbrenner vom Band läuft.
„Die Alpine A390 verkörpert den Geist der A110 in einem fünfsitzigen Sport Fastback“, sagt Philippe Krief, CEO von Alpine. „Sie ist die Quintessenz von Alpine: eine Verbindung aus Sportlichkeit und Performance mit Technologie und Raffinesse für ein einzigartiges Fahrerlebnis im Alltag und bei sportlichen Fahrten. Inspiriert von französischem Design-Know-how, wird das unverwechselbare Design alle Liebhaber schöner Sportwagen begeistern, so wie es Alpine seit mehr als 70 Jahren tut.“
Plattform AmpR Medium als Basis
Um der neuen A390 die erwünschte Dynamik zu verleihen, wurde die Plattform AmpR Medium der Renault-Tochter Ampere überarbeitet. „Die angepasste Aufhängung mit High-Performance Fahrwerksteilen aus Aluminium sorgt für einzigartiges Fahrverhalten. Der niedrige Schwerpunkt und die ideale Gewichtsverteilung mit 49 Prozent vorne und 51 Prozent hinten bilden die perfekte Basis für ein ausgewogenes und spielerisches Handling“, heißt es. Die Skateboard-Architektur und der Frontmotor ermöglichen eine kompakte Frontpartie. Ein spezieller Aluminiumträger beherbergt die beiden hinteren Motoren. Dank dieser Konstruktion konnte der Kofferraumboden tiefer abgesenkt und damit die Ladekapazität erhöht werden.
Der Sport Fastback biete „lebendige Fahreigenschaften“ und sei leicht zu kontrollieren, so der Hersteller. „Die spezielle Federung mit hydraulischen Anschlagspuffern bietet einen idealen Kompromiss zwischen Komfort und Handling. Die Entwicklungsingenieure von Alpine haben sich für eine sehr kurze Lenkübersetzung entschieden, die einen minimalen Lenkeinschlag ermöglicht und ein direktes Fahrgefühl vermittelt. Besonderes Augenmerk wurde zudem auch auf das Bremsgefühl gelegt, um ein leichtes Dosieren unter allen Fahrbedingungen zu gewährleisten. Fading-Gefühl, Beständigkeit und Bremsleistung sind auf die hohe Leistung der A390 abgestimmt, die als erstes Modell der Marke über 365 mm große Bremsscheiben mit 6-Kolben-Bremssätteln verfügt.“
Zwei Leistungsstufen
Die A390 GT entwickelt 294 kW/400 PS und beschleunigt in 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h. Die A390 GTS produziert 346 kW/470 PS Leistung und ein maximales Drehmoment von bis zu 808 Nm und sprintet in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 km/h.
Die Batterie des 400-Volt-Systems bietet eine Netto-Kapazität von 89 kWh und verleiht der A390 eine Reichweite von bis zu 555 Kilometern nach WLTP-Norm. Alle Ausstattungsvarianten sind serienmäßig mit einer Wärmepumpe ausgerüstet, die die Innenraumtemperatur optimiert und die Reichweite erhöht. Die Gleichstrom-Schnellladeleistung (DC) beträgt bis zu 190 kW. Die Batterie soll sich in weniger als 25 Minuten von 15 auf 80 Prozent aufladen lassen. Das 11-kW-Bordladegerät (optional 22 kW) verfügt über eine V2L-kompatible (Vehicle-to-Load) bidirektionale Ladefunktion und einen optionalen Adapter, um etwa ein E-Bike aufzuladen. Via V2G (Vehicle-to-Grid) können – je nach Region – mit Renaults Mobilize-Power-Service Einsparungen beim Laden zu Hause erzielt werden.
„Die herausragende Performance der A390 kann ohne Leistungsverluste abgerufen werden, auch wenn die Batterie nicht vollständig geladen ist“, verspricht der Hersteller. „Über das zentrale Display lässt sich zudem die manuelle Batterievorkonditionierung aktivieren, um etwa die maximale Leistung für den intensiven sportlichen Einsatz zu erreichen oder nach Runden auf der Rennstrecke die Temperatur zu senken.“
Alpine Active Torque Vectoring
Die beiden hinteren Motoren steuern die Räder unabhängig voneinander an und ermöglichen so das Alpine Active Torque Vectoring. Die aktive Drehmomentsteuerung nutzt den Unterschied der Längskräfte zwischen den beiden Rädern der Hinterachse und leitet mehr Drehmoment an das kurvenäußere Rad. Dies soll zu einem natürlichen Giermoment um die Hochachse des Fahrzeugs führen. So entstehe „eine beeindruckende Dynamik und Agilität, die dem Fahrzeug trotz seiner Größe eine bemerkenswerte Leichtigkeit verleiht“, erklären die Entwickler.
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Das Alpine Active Torque Vectoring wird durch das vorgeschaltete Drehmomentmanagement Alpine Torque Pre-Control ergänzt, das auch in der A290 zum Einsatz kommt. Es sorgt dafür, dass das hohe Drehmoment der A390 sicher und kontrolliert auf die Straße gebracht wird. Über eine spezielle Taste am Lenkrad können fünf Fahrmodi ausgewählt werden: Save, Normal, Sport, Perso und ein Track-Modus. Die elektronische Stabilitätskontrolle ESC kann über eine Taste am Armaturenbrett auch vollständig deaktiviert werden.
Mit der roten OV-Taste (für Overtake) am Lenkrad lässt sich eine Überholfunktion aktivieren, die bei Betätigung bis zu 10 Sekunden lang zusätzliche Leistung liefert. Nach einer Aufladezeit von 30 Sekunden kann sie wieder mit voller Leistung genutzt werden. Nach 15 Sekunden kann ein weiterer Boost abgerufen werden, der 5 Sekunden lang anhält. Zudem verfügt die A390 über eine Launch Control, die eine bestmögliche Beschleunigung aus dem Stand ermöglichen soll.
„Sound-Feedback-System“
Ein Sound-Feedback-System liefert direkte Informationen über den Betriebszustand des Antriebsstrangs. Der intensivere der beiden gebotenen Sounds heißt „Sport“ und ist reicher an tiefen Frequenzen, um die Drehmomentspitzen zu begleiten und soll mehr Charakter bieten. Er erinnert den Angaben nach an die akustischen Eindrücke am Steuer der A110, ohne dabei aber den Verbrennungsmotor zu imitieren. Der Sound „Daily“ sei leichter und sanfter, ideal für den Alltag.
Im Cockpit findet sich eine 12,3-Zoll-Instrumententafel hinter dem Lenkrad sowie ein vertikaler 12-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Das Alpine Portal System basiert auf dem Android Automotive Connected System und Google Automotive Services. Es wird mit „over the air“ aus der Ferne aktualisiert. Die GPS-Navigation Google Maps mit einer Routenplanung für E-Autos gehört ebenso zur Standardausstattung wie der Sprachassistent Google Assistant. Über Google Play ist eine Palette von Apps verfügbar. Die A390 verfügt über einen Internetzugang zum Herunterladen und Verwenden von Apps, zum Hören von Musik und zum Ansehen von Videos. Smartphones lassen sich per Android Auto und Apple CarPlay entweder kabelgebunden oder drahtlos mit dem Bordsystem verbinden.












LMdeB meint
Leider viel zu klobig, übergewichtig, durch das (notwendige?) HochbeinDesign. Ich weiß die Akkus müssen irgendwo hin. Designoid geht das für mich leider gar nicht für den sportiven Anspruch von Alpine …
Rüdiger meint
Wir können die Akkus gerne für dich oben am Dach abbringen.
Stefan meint
Von der Plattformbasis her hat er wohl Ähnlichkeiten mit dem Scenic e-tech electric.
David meint
Gefällt mir wirklich gut als Konzept und auch als Gesamtfahrzeug. Das einzige, aber sehr große Problem dieses Fahrzeugs ist der Cupra Tavascan. Der ist sparsamer, 570 km WLTP, ebenfalls sehr sportlich gezeichnet, und mit einem genial günstigen Preisschild versehen, wenn man die zum Leasen erforderliche Bonität hat. Trotzdem mag der Alpine jenseits der großen Nachfrage eine gewisse Kundschaft finden, besonders in Frankreich. P.S.: Das mit dem Geist des A 110, der 1t wiegt, in diesem 2 t Fahrzeug ist natürlich blanker Unsinn.
Kirky meint
Leasen ist was für arme Schlucker. Wer kann, der kauft…
M. meint
Der Tavascan ist ein hässlicher Chinabomber. Auch innen macht der keinen Stich gegen den A390 – aber da gehen die Meinungen sicher auseinander.
Die 14 (nicht 20) km mehr Reichweite nach WLTP beziehen sich auch auf die Basisversion mit 286 PS – die reichen für den Alltag vollkommen aus, aber vielleicht will ja jemand mehr. Wollte man mit dem Basis-A390 („GT“) dynamisch auch nur halbwegs mithalten, sind es noch „477–521 km“ beim (dynamisch immer noch unterlegenen) „VZ“. Und so geht er dahin, der WLTP-Vorteil…
Ich bin jetzt auch kein potenzieller Käufer des A390, aber wenn ich zwischen dem A390 und dem Tavascan entscheiden sollte – das wäre nicht schwierig.
Ich kritisiere selbst, den A390 immer mit dem A110 in Verbindung zu bringen, aber ein Tavascan VZ wiegt 2273 kg.
CJuser meint
Ich finde das Package für ein durchaus extravagantes Auto, durchaus passend, wenn der Einstiegspreis von 65t Euro stimmt. Ich frage mich nur, womit die Differenz von 12t Euro begründet werden soll. Unterscheidet sich die E-Motor Konfiguration? GT ein Motor, GTS zwei Motoren? Details fehlen hier dann doch noch. Sehr erfreulich ist allerdings, dass in einem solch kompakten Fahrzeug, 90 Netto-kWh stecken, die beworbene Ladekurve, da lässt sich die 400V-Technik verschmerzen, und ein voller Leistungsabruf runter bis 30% SoC.
CJuser meint
Ich meine natürlich beim GT ein, beim GTS zwei Motoren jeweils an der Hinterachse ;)
M. meint
Nachdem, was ich bisher gelesen hatte, sind immer 3 Motoren an Bord, nur mit unterschiedlicher Spitzenleistung.
Und nein, ich halte das für keine gute Idee. Aber das muss Renault / Alpine wissen.
Vermutlich hat man sich konstruktiv da etwas festgefahren und kann jetzt nicht variieren.
EVrules meint
M. dir ist bekannt, dass der neue Nissan Leaf eine ähnliche Karosserieform hat (um nicht zu sagen gleich) und mutmaßlich deutlich anders positioniert sein wird, als die A390.
Bilder der Erlkönige/Erprobungsträger des Leafs sind bereits auf verschiedenen Autojournalen einsehbar, die Präsentation des Autos dürfte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, soll das Modell noch dieses Jahr starten.
M. meint
Nein, den neuen Leaf habe ich mir noch nicht angeschaut. Da warte ich einfach die Präsentation ab.
Letztlich ist auch das egal, wichtig ist, was beim Händler aufschlägt.
Deine Mudder meint
Der Innenraum gefällt mir und so sollten Sitze in einem leistungsstarken Auto aussehen, Grüße an Tesla wie mans richtig macht ;)
Giordano Bruno meint
Wow, als E-Auto-Enthusiast möchte man aber vielleicht auch Frau den doch unbedingt haben, oder? So ging es mir vor einigen Jahrzehnten mit dem Calibra auch. Aber: Quanta costa?
EVrules meint
Wärend der Präsentation gestern wurde gegen Ende ein Bereich zwischen 65.000 und 76.000 Eur erwähnt.
Hansi3000 meint
Selbst 65k wäre noch zu teuer. Ein GTX kostet mit Navi 55k. Und darauf gibt es noch fast 20% Rabatt. Klar, der Renault hat mehr PS und wirkt hochwertiger. 60k wäre ein fairer Einstieg.
Tt07 meint
Du willst nicht wirklich die A390 mit dem 0815-Design des ID.5 GTX vergleichen…btw, der GTX kostet 58k
Mäx meint
Aber du willst mir nicht erzählen, dass die A390 als Design Ikone in die Geschichte eingehen wird oder?
Tt07 meint
@Mäx, whataboutism? Aber um Deine Frage zu beantworten: Das wird Renault wohl der kommenden A110 überlassen.
Mäx meint
Nix Whataboutism.
Du hast gesagt, dass man die A390 nicht mit dem 0815 Design des ID.5 GTX vergleichen kann
Ich sage eben, dass ich beide nicht besonders hübsch finde und sich daher für mich kein Unterschied darstellt.
Daher die Frage, ob du meinst, die A390 wäre besonders ikonisch.