Bis 2030 sollen alle Dienstwagen von SAP elektrisch fahren. Der Flottenmanager des deutschen Software-Unternehmens hat dem Handelsblatt erzählt, welche Erfahrungen man bisher bei der Umstellung gemacht hat.
Aktuell bilden demnach rund 19.000 Autos den deutschen Fuhrpark, davon sind knapp 5.000 rein elektrisch. Die Auswahl und Verfügbarkeit hätten sich zuletzt stark verbessert, berichtete Steffen Krautwasser. Es fehlten aber immer noch vor allem preisgünstigere Familienautos im Angebot.
Elektroauto-Branchenprimus Tesla ist im SAP-Fuhrpark nicht vertreten – „nicht aus politischen Gründen, sondern weil die Restwerte angesichts der erratischen Preispolitik der Marke schwer zu kalkulieren sind und außerdem das Werkstattnetz für SAP-Ansprüche immer noch zu lückenhaft ist“, schreibt das Handelsblatt.
Als eines der größten Hindernisse für E-Autos gilt neben den noch hohen Preisen die Reichweite. Letzteres sieht Krautwasser aber nicht als generelles Problem. Sorgen von Mitarbeitern, nicht mehr schnell und sicher zu einem Kunden zu kommen, hätten sich nicht realisiert. „Weit über 95 Prozent unserer aktuellen E-Autonutzer wollen als nächstes Fahrzeug wieder ein rein elektrisches“, berichtete er.
Für die Akzeptanz sei es „extrem wichtig“, dass das Laden auf der Arbeit möglichst reibungslos klappt. Dafür baue SAP nun die Infrastruktur für die Stromversorgung der Elektroautos an seinen Standorten aus. Aktuell gebe es schon 1.750 SAP-Ladepunkte an 14 deutschen Standorten. Mittelfristig solle das Netz auf 3.700 Ladepunkte wachsen.
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Sie längst nicht für jedes Auto eine Säule am Standort brauchen“, sagte der SAP-Fuhrparkmanager. Mitarbeiter seien im Homeoffice oder beim Kunden, würden unterwegs laden oder Strecken fahren, wo in der Regel das Aufladen einmal pro Woche ausreiche. Dem Unternehmen selbst sei es am liebsten, wenn das Aufladen auf dem Mitarbeiter-Parkplatz erfolgt: Denn der Großkunden-Strom vor Ort sei in der Regel günstiger als der unterwegs oder bei den Angestellten zu Hause. Darauf weise man die Mitarbeiter explizit hin.
Marc meint
Ohne-Tesla-fährt-die-SAP….gestern war halt Vatertag.
M3P_2024 meint
Was für eine wahnsinnige Erkenntnis:
„…Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Sie längst nicht für jedes Auto eine Säule am Standort brauchen“, sagte der SAP-Fuhrparkmanager. Mitarbeiter seien im Homeoffice oder beim Kunden, würden unterwegs laden oder Strecken fahren, wo in der Regel das Aufladen einmal pro Woche ausreiche…“
Und dann noch all die 50/60/80% Pensen abziehen, und dann sieht man dass „oh Wunder“ wahrscheinlich gar nicht mal so selten nicht mal 50% der Fahrzeuge zeitgleich auf dem Hof stehen.
cbzac meint
Für Menschen, die bisher kein E-Auto fahren, ist das eine wichtige Info.
Das Schreckensszenario wo der Strom herkommen soll, wenn 20 Mio E-Autos gleichzeitig nach der Arbeit mit 11kW laden wollen, taucht immer wieder auf – ist aber völlig unrealistisch.
Hat das Firmengebäude noch PV auf dem Dach macht das Laden auf der Arbeit zudem mehr Sinn als nachts zu Hause in der Garage.
Marc meint
…Sing….Ohne Tesla fährt die SAP. Ohne Tesla fährt die SAP.
Future meint
Tesla ist auf Platz 7. SAP ist auf Platz 15.
Bei den Techunternehmen ist Tesla also immer noch wertvoller – aber SAP ist nah dran. SAP könnte Tesla also noch einholen. SAP schafft, was kein deutscher Hersteller schafft. SAP ist das neue VW. Deutschland braucht mehr SAP und weniger VW.
Andi EE meint
„Bei den Techunternehmen ist Tesla also immer noch wertvoller – aber SAP ist nah dran. SAP könnte Tesla also noch einholen.“
Theoretisch ist alles möglich, aber SAP hat doch nichts was die Produktivität so wie bei Tesla in naher Zukunft boosten könnte. Wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung die Produktivität stark verbessert (in der Regel den Mensch ersetzt), dann steigt der Wert der Dinge. Dann hat man die Aussicht auf eine höhere Bewertung verdient (alle Unternehmen wollen diese Technologie, weil sie damit viel günstiger produzieren / günstigere Dienstleistung anbieten können).
Als Beispiel, wenn du ein Fahrzeug baust und dann einfach ein Neues hinzugefügst, dann verbessert sich ja nichts. Es ist vielleicht etwas besser, es bleibt aber ein Fahrzeug was immer noch gelenkt werden muss, die Arbeit des Taxifahrers oder Chauffeurs muss immer noch bezahlt werden. Erst wenn dieser riesige Kostenblock des Menschen wegfällt, kann die Produktivität gesteigert werden.
Auf die Software umgesetzt, müssten die Anwendungen komplett von der KI und nicht durch den Menschen die Arbeit erledigen, dann hättest du einen ähnlichen Produktivitätsschub. Da SAP aber im Vergleich mit anderen KI-Playern eine ganz kleine Nummer ist, wird hier irre viel reininterpretiert und wieso sollte man so ein Unternehmen höher als Microsoft bewerten, dafür gibt es doch im Moment keinen Grund zu. zusammenfassend … weil diese Firma quasi exklusiv in der EU ist, bekommt sie so viel Geld. Die Anleger denken, dass das die europäische Antwort auf die Techriesen/KI in den USA ist …
Jörg2 meint
Walldorfschule?
Rüdiger meint
Zu was brauchen IT Leute hohe Reichweiten? Ich verstehe das bei Bautrupps, die deutschlandweit arbeiten, aber die whiteboard Experten – ich dachte heute läuft alles digital? Was transporitieren die IT Heinis eigentlich? Sporttasche, Laptop und was noch?
Future meint
Für die Fahrt an den Atlantik oder ans Mittelmeer ist etwas mehr Reichweite schon praktisch. Das gilt natürlich auch für andere Branchen. Die Golfausrüstung muss natürlich auch immer reinpassen.
Rüdiger meint
achso, deswegen nennt man das Firmenwagen oder Arbeitsauto. Um damit ans Meer zu kommen.
eBikerin meint
Wusstest du, dass es Firmenwagen gibt, die man auch privat nutzen kann?
Das sind diese berühmten Dienstwagen, die dann mit 1% bzw 0,25% versteuert werden.
Stefan meint
Programmierer fahren inzwischen selten/fast nie zu Kunden. Projektleiter und Vertriebler zum Vertragsabschluss bei Neukunden fahren aber immer noch öfter zum Kunden, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Messen und Konferenzen verschwinden auch nicht so schnell, sind aber oft schon im Umfang reduziert.
Die Fahrten sind selten zeitkritisch, wenn die Fahrzeitplanung realistisch durchgeführt wurde. Entsprechend kann man dann auch einen Ladestopp unterwegs einlegen.
Wenn aber Übernachtungen gespart werden und drei Stunden Anfahrt zum Termin um 10 Uhr sind, dann kann es eng werden.
Skodafahrer meint
Heute bietet ein Mercedes CLA schon knapp 800 km WLTP. Bis 2030 wird es günstigere Alternativen mit vergleichbaren Reichweiten geben. Vor kurzem brauchte man für so hohe Reichweiten noch einen EQS.
M3P_2024 meint
für 3h Anfahrt sollte praktisch jedes Auto mit einem Ladestopp gut durch kommen. Also 20min früher aufstehen, dürfte für einen Termin um 10 Uhr (-3h, -20min) verkraftbar sein.
Jensen meint
SAP macht das vorbildlich und wird mit etwas mehr Engagement der Mitarbeiter sicher auch vor 2023 vollelektrisch sein. Zu den aktuell ca. 5000 BEV’s sind auch ca. 4500 Hybride in der Flotte.
Ich habe zwar keine Infos, ob SAP Fahrzeuge (in größeren Stückzahlen) kauft und dann nach Laufzeit x wieder verkaufen muß oder diese im Flottenleasing hat ? Beim Leasing liegt das Restwertrisiko mit Vertragsabschluß ja beim Leasinggeber, so dass das als grundsätzliches Argument bspw. gegen Tesla entfallen würde, weil die Kosten ja im Voraus exakt feststehen. Beim Servicenetz sehe ich das ebenso weniger kritisch. Es kann ja nur um die ungeplanten Werkstattaufenthalte gehen, die ggf. von dichteren Werkstattnetzen besser abgedeckt werden, weil der Mitarbeiter kürzere Strecken zurücklegen muß oder der Abschleppweg kürzer ist.Die beiden festen Werkstattbesuche im Frühjahr und Herbst für Reifenwechsel müssen auch nicht zwangsweise in einer Markenwerkstatt stattfinden. Ebenso dürften Werkstattersatzwagen den Service und Nutzungssicherheit abrunden. In Sachen Tesla dürfte es in erster Linie darum gehen, dass die Listenpreise für alle Kunden gültig sind und eben nicht der Kunde zu großen Teilen den Preis bestimmt.
So wie alles im Leben: Nichts ist in Stein gemeißelt, alle Wege sind offen – für alle Anbieter.
Hoffentlich macht insbesondere die Ausstattung mit beachtlichen Zahlen an AC-Ladepunkten auch bei anderen Firmen Schule. Die Tochterfirma von Heidelberg hat sicher noch Kapazitäten frei.
Heinz Waldo meint
Meines Wissens hat SAP die Fahrzeuge in der Vergangenheit stets gekauft, jetzt aber auf Leasing (Sixt) umgestellt.
In Sachen Charging wurde kürzlich eine umfangreiche Kooperation mit der HEIDELBERG-Tochter Amperfied bekanntgegeben.
Gegen Tesla wurden als weitere Argumente etwa die unkalkulierbaren Lieferzeiten genannt: teils zu spät, teils (für einen Flottenkunden ebenfalls nicht akzeptabel) zu früh. Und das Gesamtpaket beim Service entsprach ebenfalls nicht dem von SAP sonst gewohnten und geforderten Umfang (Kunde ist nicht nur König, sondern sogar Kaiser).
M3P_2024 meint
„…vor 2023…“ dürft ziemlich ambitioniert sein… ;-)
Jensen meint
@M3P_2024.
Streiche 2023, setze 2029. Danke für den Hinweis.
Peter meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Future meint
Das gute bei SAP: Es ist der einzige deutsche Techkonzern mit internationaler Bedeutung. Das zeigt auch der Aktienkurs von SAP sehr eindrucksvoll.
Das Gegenteil davon sind die alten Autohersteller.
Andreas meint
Ist natürlich Käse, dass „alte Autohersteller“ keine internationale Bedeutung hätten. Toyota, VW und Ford sind die drei Wichtigsten.
Theo Horste meint
Na dann vergleichen Sie mal die Marktkapitalisierung etwa von SAP einerseits und VW andererseits. Da liegen Welten dazwischen.
Future meint
Techkonzerne stehen für die Zukunft. Dazu gehört ganz klar SAP. Das spiegelt sich auch im Aktienkurs. Die alten OEMs sind keine Techkonzerne und die Aktionäre trauen denen auch nicht so viel zu, was sich in den Kursverlusten der letzten Jahre zeigt. Deutschland kann stolz sein auf SAP.
Rüdiger meint
Nicht mal von Aktien hast du Ahnung. Wirklich erstklasse. Natürlich interessiert sich an der Börse niemand für Maschinenbau oder für Firmen die die höchsten Brücken bauen… dumm e s Geld nennt man übrigens Börsenbewertungen.
Rüdiger meint
Nicht mal von Aktien hast du Ah nun g. Wirklich erste klasse. Natürlich interessiert sich an der Börse niemand für Maschinenbau oder für Firmen die die höchsten Brücken bauen… du m m e s Geld nennt man übrigens Börsenbewertungen.
Future meint
Was denn sonst außer Aktien? Vor allem Tech, Pharma, natürlich ein paar ETFs mit MSCIWorld, DAX, S&P500. In den ETFs ist bestimmt auch was mit Maschinenbau dabei. Ein paar Jahrzehnte ansparen – das ist definitv kein dum m es Geld. Keine Ahnung, warum es in Deutschland so wenig Aktionäre gibt. Die DAX-Unternehmen sind ja mehrheitlich in ausländischem Besitz und so gehen jährlich Milliarden an Dividenden ins Ausland.
Rüdiger meint
Es ging darum das tec firmen höher bewertet sind, als maschinenbauer… das ist ein alter Hut. Anfang der 19er waren Eisenbahnen auch höher bewertet, als Pferdeschmiede…
Future meint
Ach so, allerdings sind die Umsätze der Big Five schon auch extrem hoch. Da kommt kein Maschinenbauer dran. Daten, Halbleiter und Hardware sind gefragt. Aber ohne Brücken geht es auch (noch) nicht.
Tinto meint
“ Es ist der einzige deutsche Tech Konzern mit internationaler Bedeutung “
Peinlich wie wenig Ahnung man haben kann und das noch mit Überzeugung hier präsentiert.
Future meint
SAP ist unter den größten börsennotierten Unternehmen der Welt auf Platz 26. Bei den Techunternehmen steht SAP sogar auf Platz 15 weltweit. Da gibt es weit und breit keine anderen deutschen Techunternehmen in den Toprankings. SAP ist da einfach international ganz vorne. Darauf können wir stolz sein.
David meint
Das Gute bei SAP: Sie mussten Tesla nicht ausflotten.
Future meint
Und SAP hat soviel Geld, dass sie locker VW übernehmen und sich dann ihre eigenen Autos bauen könnten.
David meint
Selbst du solltest wissen, dass VW komplett vor Übernahmen geschützt ist. Auch wenn du davon noch nie im Leben gehört hast, streue ich manchmal etwas Wissen ein. Firmen mit großen Aktienbesitz wie zum Beispiel Pensionsfonds müssen sich absichern und das tun sie üblicherweise neben anderen Maßnahmen über passende Produkte. Eine Put-Option auf Tesla mit Strike nahe dem aktuellen Kurs und Laufzeit 3 Monate dürfte 8 % des Aktienwerts kosten. Dieselbe Put-Option auf VW kostet nur 3 % des Aktienwerts. Das zeigt, wie seriös und sicher die VW Aktie ist und wie unsicher Tesla.