Porsche hat den Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen im ersten Halbjahr 2025 gesteigert: Insgesamt wurden zwischen Januar und Juni weltweit 146.391 Fahrzeuge an Kunden übergeben, davon waren 36,1 Prozent elektrifiziert (+14,5 Prozentpunkte). Diese unterteilen sich in 23,5 Prozent vollelektrische Fahrzeuge und 12,6 Prozent Plug-in-Hybride.
Das stärkste Wachstum unter den sechs Modellreihen des Sportwagenherstellers verzeichnet das in Europa neuerdings nur noch als Elektroauto erhältliche Kompakt-SUV Macan mit plus 15 Prozent. Auch die Verbrenner-Oberklasselimousine Panamera liegt mit einem Plus von 13 Prozent deutlich über dem Vorjahreszeitraum.
„Der vollelektrische Macan trägt entscheidend zu unserer Elektrifizierungsquote bei. Insgesamt ist es uns gelungen, das Absatzvolumen über die Vertriebsregionen stabil und ausgewogen zu halten, trotz der andauernden geopolitischen Herausforderungen“, sagt Matthias Becker, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Porsche AG. „Unsere Kunden legen nach wie vor viel Wert auf individuell ausgestattete Fahrzeuge. Das Angebot in diesem Bereich werden wir weiter ausbauen.“
Wachstum in Nordamerika, Übersee- & Wachstumsmärkten
Größte Porsche-Vertriebsregion bleibt Nordamerika mit 43.577 Auslieferungen und einem Plus von 10 Prozent gegenüber 2024. Damit ist es das stärkste erste Halbjahr für die Vertriebsregion. Die Vertriebsregion Übersee- und Wachstumsmärkte entwickelte sich mit einem Zuwachs von 10 Prozent ebenfalls positiv und erzielt damit ein Allzeithoch. Insgesamt konnten hier 30.158 Fahrzeuge in Kundenhand übergeben werden.
In Europa (ohne Deutschland) hat Porsche im ersten Halbjahr 35.381 Fahrzeuge ausgeliefert. Das sind 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Heimatmarkt Deutschland konnten 15.973 Kunden ihr Fahrzeug entgegennehmen – ein Minus von 23 Prozent. Ursache für den Rückgang in beiden Regionen ist laut dem Unternehmen unter anderem ein starker Vorjahreszeitraum aufgrund von Nachholeffekten aus 2023.
In China wurden 21.302 Fahrzeuge in Kundenhand übergeben (-28 %). Wesentliche Gründe für den Rückgang bleiben Porsche zufolge die herausfordernden Marktbedingungen, vor allem im Luxussegment, sowie die Wettbewerbsintensität im chinesischen Markt. Der Fokus liege weiterhin auf einem wertorientierten Absatz, der darauf abzielt, die Nachfrage und das Angebot auszubalancieren.
Weltweit bleibt Porsche im ersten Halbjahr 6 Prozent unter den Vorjahreszahlen, „bei einer über die einzelnen Vertriebsregionen weiterhin sehr ausbalancierten Absatzstruktur“.
Macan bestverkauftes Modell im ersten Halbjahr
In der ersten Jahreshälfte wurden 45.137 Macan in Kundenhand übergeben (+15 %). Fast 60 Prozent davon (25.884 Fahrzeuge) entfallen auf die vollelektrische Variante. Parallel wird in den meisten Märkten außerhalb der EU weiterhin der Macan mit Verbrennungsmotor angeboten, von dem 19.253 Einheiten an Kunden übergeben wurden. Der Panamera entwickelte sich mit 14.975 Auslieferungen ebenfalls positiv und verzeichnete ein Plus von 13 Prozent.
Die Sportwagen-Ikone 911 wurde im ersten Halbjahr 25.608 Mal ausgeliefert. Der Rückgang von 9 Prozent erklärt sich laut Porsche mit dem starken Schlussspurt des Vorgängermodells im vergangenen Jahr sowie den gestaffelten Produkteinführungen der neuen Derivate. Die kleinen Sportwagen 718 Boxster und 718 Cayman verzeichneten 10.496 Auslieferungen, das sind 12 Prozent weniger als im Vorjahr. „Diese sind im Wesentlichen durch die eingeschränkte Modellverfügbarkeit aufgrund der EU-Vorschriften zur Cybersicherheit begründet“, heißt es. Die Produktion der aktuellen Baureihe 718 wird im vierten Quartal 2025 auslaufen.
Vom als Sportlimousine und Kombi erhältlichen Elektroauto Taycan wurden im Zeitraum Januar bis Juni 8.302 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert (-6 %). Das große Verbrenner-Cayenne wurde 41.873 Mal in Kundenhand übergeben. Dies entspricht einem Rückgang von 23 Prozent und ist Porsche zufolge unter anderem auf Nachholeffekte im Vorjahreszeitraum zurückzuführen.
Gunnar meint
2024 waren es 39.114 Porsche-BEVs mit einem Anteil von 12,6% am Gesamtabsatz der Marke.
Jetzt sind es nach nur 6 Monaten schon 34.186 BEVs mit 23,5% Anteil. Gute Entwicklung, wird vorrangig durch den Macan getragen. Beim Taycan sind scheinbar die Preise zu hoch.
Gunnar meint
Aber Q1/2025 war stärker: 18.388 BEVs gegenüber 15.798 BEVs in Q2.
CaptainPicard meint
Verstehe nicht warum der Taycan so einbricht, sowohl optisch als auch technisch ist es eines der besten Elektroautos die es gibt. Aber offenbar gibt es auch bei Porsche-Käufern irgendwann mal ein Limit wenn es um den Preis geht.
brainDotExe meint
Irgendwann ist auch die Sättigung erreicht.
Till meint
Wer Geld hat, hat in der Regel was im Kopf. Und wer was im Kopf hat, kauft E.
Könnte nun auch mal dem Porsche-Blume dämmern. Die Tipicos sind zwar große Porsche Fans, und bedienen sich mit Gebrauchtwagen vom Fähnchenhändler, doch sie beleben weder das Geschäft, noch sind sie gut fürs Image. Vielleicht erkennt Porsche, nach den Fehlentscheidungen der letzten Monate doch noch, wo die Zukunft liegt.
Dieseldieter meint
Ziemlich genau 26% der Neuwagen 2025 bei Porsche waren elektrisch. Haben die restlichen 74% Käufer kein Geld oder doch Geld aber nichts im Kopf? Dann wäre ja mindestens eine deiner Thesen falsch
Mäx meint
911 nicht als BEV erhältlich > 17% fallen weg
718 nicht als BEV erhältlich > 7% fallen weg
Cayenne nicht als BEV erhältlich > 28% fallen weg
Also 52% der Menschen „konnten“ sich gar nicht für ein BEV entscheiden.
Wenn man den Taycan als BEV Version des Panamera sieht, beträgt der BEV Anteil hier ca. 35% (8k gegenüber 15k).
Beim Macan sind es ja wie im Artikel genannt 60%.
Also da wo es eine direkte BEV Version gab, haben sich fast exakt 50% der Menschen für ein BEV entschieden.
Dieseldieter meint
So viel im Kopf und dann muss man einen Porsche kaufen statt ein anderes Fabrikat… Da muss man halt 911er kaufen, auch wenn man Angst hat im Extremwetter zu Ersaufen. Absolut wasserdichte Argumentation.
Tim Leiser meint
Ein Freund von mir hat (sehr viel) Geld und neben 2 Porsche 718 in der Garage auch noch 2 dicke BMW Panzer für die Familie (eine Frau und ein Kind). Er hat jede Menge im Kopf aber steht der Elektromobiliät „skeptisch“ gegenüber. Hat immer noch die alten Vorurteile (zu wenig Reichweite, gefährlich, eher schlecht für die Umwelt). Trotzdem hat er seiner Frau einen Macan gekauft. Ich frage sie, wie sie ihn findet und sie sagt: eigentlich gut, muss man aber immer aufladen, wegen der geringen Reichweite. Die Frau fährt hier nur im Stadtgebiet rum und zum shoppen in die Mall. Zuhause haben die einen riesigen Hof mit Ladepunkt. Die Frau ist 44 Jahre alt und hat studiert. Das ist bestimmt nicht repräsentativ, aber zeigt eine so ganz andere Realität als ich sie mir ausmalen könnte.
Haubentaucher meint
Bei diesem CO2-Fußabdruck hilft eh nichts mehr. Veränderung beginnt im Kopf und gegen Beqemlichkeit hilft auch Intelligenz wenig.
Gunnar meint
„Er hat jede Menge im Kopf aber steht der Elektromobiliät „skeptisch“ gegenüber.“
Dann hat er wohl einfach das falsche im Kopf.
Till meint
…ach.. …sie muss den Macan (echte Reichweite 500 Kilometer Praxis) immer wieder aufladen. Entsetzlich! Der Verbrenner, den sie vorher hatte wurde beim Kauf mit vollem Tank übergeben, der dann 50.000 Kilometer hielt? Sehr merkwürdige Geschichte.
Nebenbei ein Handwerker kann mehr im Kopf haben als ein Akademiker. Ist sogar recht häufig der Fall. diese Geschichte beweist es ebenso, wie manche der hiesigen Kommentatoren.
Tim Leiser meint
Wie gesagt. Sicher nicht repräsentativ. Aber gibts eben auch.
Dieseldieter meint
Hm, hat der Verbrenner vorher vielleicht schneller wieder „aufgeladen“? Tatsächlich, ein Rätsel was die gute Frau damit meinen könnte.
Mäx meint
Nach hause kommen, anstecken, morgens abstecken > 1 Minute.
Umweg für Tankstelle > 1 Minute
Zapfen > 2 Minuten
Bezahlen > 2 Minuten
Also wenn man 1x die Woche lädt oder alle 2 Wochen tanken fährt ist die Tankstelle zeitlich immer noch im Nachteil.
Dieseldieter meint
Stimmt Mäx, da hast du Recht👍🏻
mabra meint
Gewagte These mit dem Geld und dem was im Kopf haben. Meine Ehrfahrung sagt: da gibt es nur einen Teilzusammenhang. Die Leute mit viel Geld, die ich kenne, sind in der Regel intelligent (ich kenne einige). Würde ich aber meinen Freundeskreis nach „haben was im Kopf“ sortieren, kämen die mit viel Geld (ich rede von denen, die deutlich sechsstellig verdienen) zwar im oberen Drittel, aber nicht ganz oben. Und leider ist denen (bis auf zweien) die Umwelt komplett egal. „Ich kauf doch kein E-Auto, dann muss ich mir ja für jeden Ski-Urlaub ein Auto leihen“.
Die E-Autos in meinem Bekanntenkreis werden von der (oberen) Mittelschicht gefahren.
David meint
Da kann man sich als Porsche wirklich nicht beschweren. Der Kunde ist anstrengend und China ist für alle anstrengend. In diesem Umfeld ist das doch ziemlich gut gelaufen. 23,5% BEV ist für einen Luxushersteller, der Jahre 70 Jahre für seine Verbrennermotoren gefeiert wurde, gar nicht so schlecht. Auf der Langstrecke ist der Taycan immer noch unerreicht. Es gibt kein anderes Elektroauto, bei dem es in der Praxis sinnvoll ist, mit 200 km/h Richtung Ziel zu fahren.
Donald meint
Hat leider für fich als Dacia -Fahrer keine Relevanz. Aber klar, das Taycant-Poster motiviert dich täglich, die Träume davon zu teilen.