US-Elektroautobauer Tesla hat mit sinkender Nachfrage zu kämpfen. Vor allem auch in europäischen Märkten ging in diesem Jahr der Absatz zurück. Für die Fabrik in Brandenburg bleibt die deutsche Politik dennoch zuversichtlich.
„Aus Grünheide werden mittlerweile 38 Staaten beliefert, darunter viele im arabischen Raum und auch Taiwan“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) der Märkischen Oderzeitung. Dadurch sei die Tesla-Fabrik widerstandsfähiger gegen Schwankungen auf dem europäischen und deutschen Markt aufgestellt.
Tesla büßte im ersten Halbjahr in Deutschland rund 58 Prozent seiner Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein und kam auf 8.890 Elektroautos. Das entspricht einem Marktanteil von 0,6 Prozent. Dabei legte der Markt für Vollstromer um gut 35 Prozent zu, aber bei anderen Marken. Tesla-Werksleiter André Thierig hatte sich bisher optimistisch gezeigt und darauf verwiesen, dass der deutsche Standorte Märkte in- und außerhalb Europas beliefert und neue Märkte hinzukommen sollten.
Die erste und bisher einzige Elektroauto-Fabrik von Tesla in Europa in der Gemeinde Grünheide nahe Berlin öffnete im Jahr 2022. Der Standort ist der größte industrielle Arbeitgeber in dem Bundesland sowie Zugpferd der regionalen Wirtschaft. Die „Giga Berlin“ beschäftigt nach Angaben des Konzerns etwa 11.000 Menschen. Die geplante Erweiterung für den deutlichen Ausbau der Produktionskapazität verzögert Tesla wegen der schwächelnden Nachfrage. In der ersten Ausbaustufe sollen bis zu 500.000 E-Autos pro Jahr gefertigt werden.
„Ich bin überzeugt, dass Tesla in Grünheide eine gute Gegenwart und Zukunft hat. Wir profitieren von der Fabrik massiv“, sagte Brandenburgs Regierungschef Woidke. „Die Rekordzeit, in der das Großprojekt in Brandenburg umgesetzt wurde, ist zudem ein großes Plus bei Gesprächen, die wir mit potenziellen neuen Investoren führen.“
Das Tesla nach längerem Höhenflug derzeit auch in Deutschland weniger Elektroautos verkaufen kann, hat laut Branchenkennern mehrere Gründe. Einer davon ist das kontroverse politische Engagement von CEO Elon Musk, das auch die deutsche Politik im Visier hat. Als Reaktion auf die rechten politischen Ansichten von Musk gehen immer mehr auf Abstand von Tesla. Woidke zeigte sich gegenüber der Märkischen Oderzeitung überrascht: Er habe ihn ganz anders erlebt, „gerade hinsichtlich seiner Grundeinstellung zu Fragen des Klima- und Umweltschutzes“.
Dieseldieter meint
Das Werk könnte ideal als Basis für den neuen Lada aus Russland dienen, um den ostdeutschen Markt zu bedienen.
Sebastian meint
Lada Käufer haben recht wenig mit Russland am Hut, sondern brauchen einfach ein banales 4×4 Gefährt als Untersatz. Es soll Leute geben, die kaufen sich einfach ein Auto nach Bedarf, und haben weder was mit Politik oder Religionen am Hut. Ganz im Gegensatz zum Groß hier auf dem Infokanal.
Sebastian meint
Brandenburgs Politik hält deutsche Tesla-Fabrik für widerstandsfähig
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Das Fabrikgebäude wurde erstklassig gebaut, da bin ich mir ganz sicher!
Hält also auch Nutzungsänderungen gut Stand.
Was ist nicht ganz kapiere, was die mediale Wellnessbehandlung dessen eigentlich soll? Liest irgend jemand über die Entwicklungen von Dacia in Rumänien? Die Fabrik ist etwas größer als die in Grünheide…
Aztasu meint
Brandenburgs Politik hat einer Fabrikerweiterung in Grünheide auf 1 Mio Fahrzeuge zugestimmt, gegen die Erkenntnisse von Experten und gegen eine realistische Bedarfsplanung, um sich politisch zu profilieren. Nun baut Tesla wie viele Autos dort? 333k im Jahr? Brandenburgs Politik ist beim Thema Tesla befangen und Ahnungslos
Sebastian meint
Ich denke das 99% der Leute die seit dem „Tesla baut in Brandenburg“ nicht mal wussten das es in Deutschland ein Brandenburg gab. Politiker brauchen auch etwas Zuwendungen
Future meint
In Brandenburg wollen die Politiker eben noch neue Fabriken haben und setzen sich auch dafür ein. Woanders ist man ja bei der Deindustrialisierung schon weiter. Natürlich war Tesla das letzte neue Automobilwerk in Deutschland. Warum sollte man in Deutschland auch zu überhöhten Kosten produzieren? Und dann kommen noch die ganzen Probleme mit den Nachbarn dazu. Aber Trumps Strafzölle werden eh dafür sorgen, dass es weniger wird mit diesen ganzen Fabriken in Deutschland.
PP meint
„Aus Grünheide werden mittlerweile 38 Staaten beliefert, darunter viele im arabischen Raum und auch Taiwan“
Wer wird denn im arabischen Raum außer Dubai noch aus Grünheide beliefert ?
Donald meint
Zamunda.
David meint
Das ist ja auch wieder so ein Tesla-Narrativ. Die 38 Länder und ihre Zulassungen werden nicht aufgeschlüsselt, aber da ist Vatikanstaat, San Marino und Luxemburg dabei. Dagegen haben Tesla Buchhalter auch schon die Halbjahresbilanz für die einzelnen Tesla Modelle in Europa und für „Sonstige“ aufgeschlüsselt: 70.597 Model Y. Da 200.000 gebaut werden, dürfte klar sein, da läuft man in große Probleme.
Donald meint
Russland fehlt.
Future meint
Saudi Arabien wird ganz frisch seit April aus Grünheide mit Teslas versorgt.
Mary Schmitt meint
Und Legoland und Kaufland. Du hast nicht zufällig die Auslieferungszahlen des Model Y in diesen Ländern?
David meint
Man darf nicht vergessen, aktuell sind erst 8.890 Autos ausgeliefert worden und das mal zwei sind 18.000. Im besten Jahr, das lange her ist, waren es 70.000. Das bedeutet, alleine in Deutschland fehlen 52.000 Kunden. In Europa steht man zum Halbjahr bei 110.000 Zulassungen und kann zum Vorjahr eine sechsstellige Mindermenge erwarten.
Da würde ich mal gern wissen, wo in Arabien die aufgefangen wird. Denn das ist ja nicht so, dass Tesla Fans nicht kreativ im aufspüren von winzigen Einzelmärkten sind, bei denen es für Tesla noch gut läuft. Weil aber schon das Narrativ greift, „die Verkäufe interessieren mich gar nicht“, gehe ich davon aus, die Suche war nicht erfolgreich.
Außerdem hatte ja niemand gefragt, man hat proaktiv gesagt, wie toll es gerade läuft und dass kein Handlungsbedarf wäre. Wer sich verteidigt, klagt sich an. Bin gespannt, was Woidke sagt, wenn Kurzarbeit beantragt wird.
Donald meint
Du bröckelst ja nur im Stundentakt dein Unverdautes hervor, weil Tesla noch immer Millionen Kunden dem VW-Konzern wegschnappt. Mehr ist aus deinem Kauderwelsch nicht herauszulesen.
Powerwall Thorsten meint
Vielleicht sollte er in „Einfacher Sprache“ schreiben, damit es jeder versteht.
Future meint
Seit vielen Jahren ist Kurzarbeit immer eine gute Methode, damit VW seine Bilanzen verbessern kann. Sowas ist schon sehr industreifreundlich. Vermutlich haben die Amerikaner noch nicht davon erfahren, wie man das so ausnutzt in Deutschland.
ZastaCrocket meint
Solche Kommentare beruhigen mich und geben mir Hoffnung! Mehr davon bitte! Ich rieche Verzweiflung!😉