Ford macht mit Elektroautos noch hohe Verluste, das wird laut dem Management auch noch eine Weile so bleiben. Trotzdem treibt der US-Traditionshersteller seine Elektrifizierung voran: Bald sollen neue, ambitionierte Pläne vorgestellt werden.
In einer Telefonkonferenz mit Investoren zum zweiten Quartal sagte CEO Jim Farley laut der Detroit Free Press, dass Ford demnächst seine künftige Elektroauto-Strategie vorstellen werde. Sie soll das Unternehmen in die Lage versetzen, mit dem Verkauf von Vollstromern Geld zu verdienen und effektiv mit den in den Markt drängenden chinesischen Angeboten zu konkurrieren.
„Am 11. August wird ein großer Tag für uns alle bei Ford sein“
„Am 11. August wird ein großer Tag für uns alle bei Ford sein“, so Farley. „Wir werden in Kentucky sein, um mehr über unsere Pläne für die Entwicklung und den Bau eines bahnbrechenden Elektrofahrzeugs und einer Plattform in den USA zu berichten. Eine Chance, eine neue Fahrzeugfamilie auf die Welt zu bringen, die unglaubliche Technologie, Effizienz, Raum und Eigenschaften bietet.“ Im Fokus steht laut Farley auch die groß angelegte Produktion von kostengünstigeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien in den USA mit staatlicher Unterstützung.
Der Firmenchef sagte, dass Ford zuletzt beobachtet habe, wie die Verbrauchernachfrage und die staatlichen Vorschriften für Elektroautos schwankten. Das habe das Unternehmen dazu veranlasst, seine Ausgaben für E-Autos und die Kapitalzuweisung „ziemlich massiv“ zu verändern. Als Teil der neuen E-Strategie werde das Unternehmen nur einige wenige „Top Hats“ anbieten – Karosseriestile auf einer Fahrzeugplattform – und sein Timing anpassen, um in Segmenten zu sein, „in denen wir tatsächlich Geld mit E-Autos verdienen können“.
Ford setzt bisher vor allem auf elektrische SUV und SUV-Crossover. Zwei neue Modelle für Europa, der Explorer und Capri, werden in Köln mithilfe von Technik des Kooperationspartners Volkswagen realisiert. Das weltweite Angebot kommt noch nicht wie erhofft an und sorgt für wirtschaftliche Herausforderungen: Die Elektro-Sparte „Ford Model e“ fuhr im zweiten Quartal 2025 einen Verlust von 1,3 Milliarden US-Dollar ein.
Ford setzt auf Antriebsmix
Nun will die US-Marke auf einen Mix aus Antrieben setzen, darunter insbesondere diverse Hybride und auch Elektroautos mit kompaktem Verbrennungsmotor als Stromgenerator an Bord. „Wir glauben, dass dies ein viel besserer Schritt ist als ein rein elektrischer Crossover für 60.000 bis 70.000 Dollar“, erklärte Farley. „Wir sind der Meinung, dass die Kunden langfristig eine Vielzahl von Antrieben wollen, und wir investieren viel in langlebigere Antriebe mit Verbrennungsmotoren.“
Nach den Worten des CEO wird Ford in den nächsten Jahren mehrere neue Elektroautos einführen. „Unsere Strategie ist sehr einfach: Wir glauben, dass wir nur dann mit den Chinesen konkurrieren können, wenn wir unsere Entwicklung, unsere Lieferkette und unseren Produktionsprozess radikal überarbeiten und umgestalten“, so Farley.
Ford sehe nicht die etablierten globalen Autohersteller als seine Konkurrenten für die nächste Generation von E-Autos, sondern chinesische Anbieter wie Geely oder BYD, sagte der CEO. Darauf würden die neuen Fahrzeuge hinsichtlich der Produktion und Lieferkette ausgerichtet. Dabei setzte der Konzern laut Detroit Free Press auch auf Partnerschaften mit Unternehmen der Volksrepublik.
Sebastian meint
Der Kunde hat die die Wahl. Entweder BEV oder was anderes… jeden Monat sehen wir an den KBA Zahlen, das wir niemals über 18% kommen. DAS haben die Kunden entschieden, diesen Fakt muss man annehmen. Und 18% sind noch verdammt gut, gibt Länder in Europa da muss man mit der Lupe suchen.
Ich möchte ABER sehen, wie Ford das umsetzt. Sagen wir ein Akku mit 40 kWh, ein Generator mit sagen wir 30 kW – das würde schon ausreichen um auf Strecke konstant fahren zu können, ohne zu laden. Vergessen wird von einigen Kommentaren das man bei so einem System das man den Akku ja nach wie vor laden kann! Nur mit dem Unterschied, das nicht JEDES Auto gleich 80 bis 100 kWh rumfahren müsste. Ich sehe da schon etwas nachhaltige drin.
Man muss das einfach akzeptieren, das kaum jemand Lust hat, wegen einer Strecke von 500 KM real 3x zu laden.
1. bei Beginn
2. unterwegs
3. am Zielort
Das holt niemanden ab.
E.Korsar meint
„Man muss das einfach akzeptieren, das kaum jemand Lust hat, wegen einer Strecke von 500 KM real 3x zu laden.
1. bei Beginn
2. unterwegs
3. am Zielort
Das holt niemanden ab.“
1. Stört nicht, da hängt er an AC.
2. Mache sogar 2 Pausen bei 500km.
3. Da hängt er wieder an AC. Stört wieder nicht.
Bei mir geht das gut, aber bei Krankenschwestern, die im 13. Stock wohnen, auf einem Dorf ohne Ladeinfrastruktur, geht das nicht.
Sebastian meint
Mich wundert nicht, das das Thema der eine oder andere, in dem Fall du, nicht verstehen möchte oder kann oder will…
Wer Start Ziel laden kann, soll sich glücklich schätzen und das Leben genießen. Aber GENAU DA ist der PUNKT an dem es eben bei den aller-aller-meisten scheitert.
Sebastian meint
hahaha… bei 500 KM zwei Pausen… ich lach mich tot.
Wenn ich morgens starte, Tagesausflug oder Zielort Hotel… dann muss ich bei max. kurz aus Klo… in den meisten fällen läuft der Motor wenn jemand von uns für 2 Min. auf dem Edelstahlpalast entlang der Autobahn seine Entsorgung tätigt. Zu was sollte ich eine Pause machen? Ich hab daheim gefrühstückt oder what ever. Und am Ziel wartet Verwandtschaft, Freunde oder 5* Hotel. Sicher esse ich nicht das überteuerte Zeugs vom Rasthof, wenn am Zielort der Italiener den Tisch schon warm gehalten hat für mich!
Mary Schmitt meint
Den T-Modell Moment gab es früher nicht. Die Zeit war der wichtigste Faktor. Die economies of scale griffen erst später und weil die als Preissenkungen weitergegeben wurden, heizte das den Markt an. Wenn er das initiieren möchte, braucht er Zeit, die er vielleicht nicht mehr hat.
Elvenpath meint
Hintergrund ist, dass Trump den Bundesstaaten verboten hat, eigene Standards für Emissionen zu setzen.
Das heißt im Klartext: Feuer frei für neue V8-Motoren. Schei… was auf das Klima und die Umwelt. Ford jubelt über die zu erwartenden Einnahmen mit Dino-Motoren.
M. meint
So ist es. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Firmenchefs in den USA bei Trumps Wahl insgeheim gejubelt haben – wenn sich auch keiner so entblößt hat wie der eine, der keine Verbrenner baut.
Inzwischen ist es aber auch egal, ob einer gejubelt hat oder nicht. BEV werden mittelfristig in den USA keine Zuwächse mehr haben. die Stückzahlen sind für neue, auf die USA zugeschnittene Modelle uninteressant. Wer Stückzahlen verkaufen will, muss Verbrenner haben. Trump hält den Sprit billig, damit das funktioniert.
Das ist komplett verrückt, aber trotzdem die Realität.
Die brauchen vielleicht einfach noch ein paar mehr Hurricans. Klingt blöd, aber anders lernen die es nicht.
E.Korsar meint
„Die brauchen vielleicht einfach noch ein paar mehr Hurricans. Klingt blöd, aber anders lernen die es nicht.“
Selbst das hilft nicht. Der greatest POTUS of the world wurde 1946 geboren und hat die allgemeine Lebenserwartung bereits überschritten. Ist da der Bau einer Pyramide nicht wahrscheinlicher als ein Lerneffekt?
M. meint
Beim Lerneffekt hoffe ich auch eher auf die Wähler.
Ok – das klingt schon naiv, nachdem The Greatest trotz aller Erfahrungen von Runde eins noch eine zweite spendiert bekam. Aber da kommen ja die Hurrikans ins Spiel. Erst wenn man im Bible Belt versteht, dass ihr großer Gott da keine Hemmungen hat, beim nächsten Mal noch ne Schippe draufzulegen, und sein selbsternannte Vertreter auf Erden (nein, nicht der aus Chicago, der kennt seine Grenzen) ihnen nicht helfen wird, wenn das Dach zum dritten Mal beim im Nachbarort gefunden wird – erst dann fangen die an, sich Gedanken zu machen.
Die brauchen das, glaub mir.
CJuser meint
Grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn GM und Ford mal Fahrzeuge entwickeln, die auch dem europäischen Geschmack entsprechen würden und nicht nur Kleinwagen und überdimensionierte Dickschiffe. Da braucht sich Trump nicht zu wundern, wenn deren Kisten an der Kundschaft vorbei entwickelt werden.
Futureman meint
Bereits vor über 10 Jahren hat Ford dafür gesorgt, dass Tesla den Buchstaben E nicht für sein Auto nutzen durfte und bisher haben sie immer noch nichts vergleichbares am Markt. Traurig, aber ansonsten wäre wohl schon mehr etwas bei der Namensgebung bei Tesla aufgefallen: Modell S, E, X, und Y wären auch mehr in einschlägigen Magazinen aufgetaucht :-)
Powerwall Thorsten meint
Man muss eben „machen“ und nicht nur „verhindern“ – aber wem sage ich das hier
;-)
Future meint
Deshalb also das Model 3. Das ist ja ein gespiegeltes E.
Insofern passt alles perfekt.
Mäx meint
Sag bitte nicht, dass dir das nach fast 10 Jahren Model 3 und 6 Jahren Model Y, dass dir das gerade erst klar geworden ist…
Future meint
Modellnamen waren mir immer vollkommen egal. Also habe ich diese Storys auch nie beachtet.
Futureman meint
Dank Ford sieht es als S3XY halt komisch aus. So versuchen sie die Konkurrenz auszugrenzen.
M. meint
Es sieht sogar besser aus und passt besser zum Chef.
Vielleicht es auch der Grund, warum die alten S-X-Kisten „aus Nostalgiegründen“ weiter gebaut werden.
Sonst müsste es ja irgendwann CT2Y3R heißen – richtig cool ist das nicht, oder?
C3PO hätte ja noch was.
Mary Schmitt meint
Es sieht halt so sexy aus, wie Tesla ist. Nämlich gar nicht.
Future meint
Haha, das sagt die richtige. Aber Etron hört sich auch nicht gut an, wenn man gerne mal zusammen mit den anderen Beraterfamilien in Saint Tropez eine Ferienvilla gemietet hat.