Neptune Energy hat bestätigt, dass in der Altmark rund 43 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat (LCE) lagern. Damit zähle das Vorkommen zu den größten projektbezogenen Lithiumressourcen weltweit.
Ursprünglich hatte das Unternehmen zu Jahresbeginn eine theoretische Schätzung von 70 Millionen Tonnen LCE veröffentlicht, die auf eine mögliche jährliche Förderung von 25.000 Tonnen hinauslief – genug für die Batterien von rund 500.000 Elektroautos pro Jahr. Die nun aktualisierte Zahl liegt zwar darunter, lässt aber dennoch auf ein großes wirtschaftliches Potenzial schließen.
Das Rohstoffvorkommen könnte für Sachsen-Anhalt einen entscheidenden Standortvorteil bedeuten, da Lithium ein zentraler Bestandteil in der Batterieproduktion für Elektrofahrzeuge ist. Neptune Energy, bislang primär in der Öl- und Gasförderung aktiv, ließ die neue Bewertung durch das unabhängige Beratungsunternehmen Sproule ERCE vornehmen. Die Ergebnisse bekräftigen die Bedeutung des Standorts für die europäische Industrie.
Andreas Scheck, Geschäftsführer von Neptune Energy: „Die neuen Bewertungen unterstreichen das große Potenzial unserer Lizenzgebiete in Sachsen-Anhalt. Wir können damit einen wesentlichen Beitrag zur deutschen und europäischen Versorgung mit dem kritischen Rohstoff Lithium leisten.“ Der Standort ist kein Neuland in der Rohstoffgewinnung: Bereits seit 1969 wird in der Region Erdgas gefördert, damals noch durch das Unternehmen Erdöl Erdgas Gommern in der DDR.
Für Deutschland als einen der größten Automobilstandorte weltweit ist die Erschließung dieser Ressource ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen. Ziel ist es, sich unabhängiger von Importen – etwa aus China – zu machen. Neben der Altmark gelten laut dem Portal Electrive derzeit noch das Erzgebirge und der Oberrheingraben als relevante Lithiumförderregionen. Im Erzgebirge plant Zinnwald Lithium ab 2030 mit der Förderung zu beginnen, während Vulcan Energy bereits im Oberrheingraben aktiv ist.

Stefan meint
Es gibt/gab schon an verschiedenen Stellen in Sachsen-Anhalt Kalibergbau, nicht nur im Bereich Harz, auch weiter nördlich nahe der Altmark (z.B. Zielitz/Morsleben bei Helmstedt).
Und in der Gegend von Salzwedel könnte es auch Salz geben!?
M. meint
Nur, damit man das mal in Relation stellen kann:
43.000.000 to / 25.000 to pro Jahr = 1.720 Jahre.
Anders gesagt: ausgesorgt.
Selbst 50.000 to sollten kein Problem sein. das ist ein Güterzug alle 5 Wochen – das ist nichts.
Natürlich wird man es jetzt mit NIMBY zu tun bekommen, weil man ja nur Tourismus will, da ist es dann auch solange egal, wie die Leute an das Geld dafür kommen, bis sie nicht mehr an das Geld kommen und wegbleiben.
Aber jammern kann man ja auch später, und dann irgendwas fordern.
Delf meint
Na ja ganz so trivial ist das nicht. Das Zeug liegt ja nicht pur im Boden. Dabei entsteht ein Haufen Abraum. Was ich so auf die Schnelle gelesen habe geht von über 1 Millionen Tonnen Gestein pro Jahr aus die gefördert und verarbeitet werden müssen um die geplante Menge Lithium zu produzieren.
Insofern erstaunlich dass das durchgeht wenn man bedenkt was teilweise los ist wenn bloß ein Windrad irgendwo in D aufgestellt werden soll. 🤕😅
M. meint
Ich sagte nicht, dass das trivial ist. Nur, dass es machbar ist.
Der Abraum muss auch nicht durch das ganze Land gefahren werden, den könnte man auch nehmen, um Braunkohlegruben zu verfüllen.
Da sind 1 Mio Tonnen mal schlicht gar nichts.
Hast du gelesen, dass das „durchgeht“?
Wie gesagt, ich zweifle daran, dass damit jemals angefangen wird.
Future meint
Im Erzgebirge gibt es ebenso enorme Lithiumvorkommen und die Bevölkerung wehrt sich massiv gegen den geplanten Abbau. Die Bergbauregion lebt jetzt lieber vom Tourismus. Es ist ein Dilemma.
M. meint
Ich frage mich zwar, wer umgeben von AfD’lern Urlaub machen will (außer AfD’ler, aber die meisten wohnen dort ja), aber der Wald ist ja schön. Man muss sich seinen Wirtsbetrieb halt sehr sorgfältig auswählen und den Einheimischen bestmöglich aus dem Weg gehen.
Im Harz wäre das alles einfacher, da ist der „Wald“ (82% Fichten) irgendwann weg, da will bald niemand mehr hin, egal wer regiert.
Mal sehen, was man dort findet.
Aber es ging ja um die Altmark.
Elvenpath meint
Windräder sind ja auch die Hassobjekte der Rechten. Für den Kohleabbau wurden in der Vergangenheit problemlos ganz Dörfer dem Erdboden gleich gemacht.
Für Windräder ist es kein „bloß“, sondern genau gegen Windräder geht der heftigste Widerstand.
M. meint
Windräder stehen für „grün“ und für Unabhängigkeit, sowas darf keinesfalls zugelassen werden.
Das gemeine deutsche Schaf hat seinen Strom gefälligst von einem Großkonzern zu beziehen, damit es besser kontrolliert werden kann.
eBikerin meint
Tja es stimmt das für den Kohleabbau ganze Dörfer platt gemacht wurden – nur wurden die Leute die dort wohnten eben auch fürstlich entlohnt.
Ist ganz einfach – wenn du das Füllhorn aufmachst – dann hat niemand etwas gegen irgendwas.
M. meint
Nene, langsam.
Was „fürstlich entlohnt“ bedeutet, da gehen die Meinungen erheblich auseinander. Und kaum jemand, dem das Haus dort weggebaggert wurde, teilt deine Definition. Ich wette, im Netz finden sich noch genug Seiten von Menschen, die bis zum letzten Tag versucht haben, ihr Haus zu retten und auf die „fürstliche Entlohnung“ zu verzichten.
Oder ihre Dorfgemeinschaft retten wollten, die in irgendwelchen Reihenhaus-Retortensiedlungen, die mit dem Leben vorher nichts mehr zu tun haben, nicht mehr existiert.
Aber andersrum: wenn man in 2 km Entfernung von 3 Häusern ein Windrad aufstellen will, findet man alles: Vogelschlag, Eidechsen, Schlagschatten, Infraschall, Dunkelflaute, teuer und hässlich. Muss nicht mal stimmen, und war alles kein Argument bei 100 Dörfern, die jetzt ein riesiges Loch sind, aber ein Windrad – geht gar nicht.
Das ist schon etwas schizophren, oder was denkst du?
tutnichtszursache meint
Tja, wer hätte gedacht, dass Deutschland doch auf einem Schatz sitzt, vielen Generationen wurde gesagt, außer Kohle und Hirn hat Deutschland nix und nun…
eBikerin meint
Deutschland hat so einiges – nur wird das nicht (mehr) gefördert weil zu dreckig oder so.
Uran ist zB zu dreckig – Gas will man die Förderanlagen nicht haben.
Wie bei vielen Dingen halt.
banquo meint
Du würdest natürlich gerne selbst Uran fördern und dabei den Staub einatmen und ein Endlager der verbrauchten Brennstäbe bei dir einrichten wollen.
eBikerin meint
Ach herje – ist es so schwer mal nicht d ümmlich polemisch zu antworten? Es ging und Bodenschätze – genau wie in dem Artikel. Meinst du das der Abbau von Lithium besonders „schön“ ist?
banquo meint
at bike: Ich denke eher du hast noch nie richtig an der Urproduktion also an der Gewinnung von Produkten unmittelbar aus der Natur (durch Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Jagd, Bergbau) gearbeitet sonst würdest du das in deinem Kommentar nicht in dieser Form abschätzend bewerten.
Future meint
Deutschland hat sich gut eingerichtet und daran gewöhnt, dass der ganze Dreck für die Förderung der benötigten Rohstoffe bitteschön weit weg vom Heimatland stattfinden soll. Man will davon nichts sehen, sondern es nur nutzen. Ich habe das nie verstanden.
eBikerin meint
Tja F uture – weil du eben nicht in so einer Region wohnst. Im Erzgebirge waren die Menschen damals in der DDR auch „total“ begeistert vom Uran Abbau – warum wohl? Im Ruhrpott dagegen fangen alle den Kohleabbau total super – warum wohl?
Denk mal drüber nach.
Future meint
Im Ruhrgebiet waren die Menschen stolz auf den Bergbau. Generationen haben davon gelebt. Und die Schließung der Hüttenwerke wurde jedes Mal von sehr viel Widerstand begleitet – Demonstationen, Mahnwachen, Streiks, Großkundgebungen. Den Strukturwandel fand da keiner »super«.
Ich weiß sehr genau, was Industriestandorte sind. Ich lebe mitten in einer Großstadt mit viel Industrie und Verkehr und entsprechend hohen Emissionen.