Der Chef des US-Batterieherstellers Lyten, Dan Cook, hat der Landesregierung Schleswig-Holsteins seine Pläne für die Übernahme und den Betrieb der im Bau befindlichen Batteriezellfabrik in Heide vorgestellt. Lyten will die Werke des insolventen Herstellers Northvolt übernehmen, der ursprünglich eine „Gigafactory“ mit 15 Gigawattstunden (GWh) Jahreskapazität plante.
Northvolt hatte für den Standort rund 3.000 direkte Arbeitsplätze und weitere 6.000 bis 7.000 Jobs bei Zulieferern und Dienstleistern vorgesehen. Nach dem Treffen in Kiel wurde klar, dass Lyten die Northvolt-Pläne für Heide (Artikelbild) deutlich reduziert. Statt 3.000 Arbeitsplätzen strebt das Unternehmen nun etwa 1.000 Jobs an, wie die Wirtschaftspolitikerin Sybilla Nitsch von der SSW nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Landtag berichtete. Über die geplante Produktionskapazität gab es bislang keine Angaben.
Immerhin will Lyten an dem deutschen Standort festhalten und setzt dabei auf einen „gestuften und modularen Ansatz mit unterschiedlichen Chemien – von Northvolts NMC Lithium-Ionen-Technologie bis zur proprietären Lithium-Schwefel-Technologie von Lyten – und mit einer intelligenten sowie datenorientierten Fertigungsstrategie“, so Dan Cook. Der Kaufprozess für die Northvolt-Standorte in Deutschland und Schweden läuft noch, die dafür notwendigen Genehmigungen liegen jedoch bereits vor.
Unklar ist weiterhin, wie der Bau und die Fertigstellung der Fabrik finanziert werden sollen. Bund und Land hatten für die Ansiedlung ursprünglich Fördermittel von insgesamt 700 Millionen Euro zugesagt, die jedoch nicht automatisch auf Lyten übertragbar sind.
Lyten-Chef Cook verwies auf die Erfahrung seines Unternehmens bei der Kapitalbeschaffung und erklärte, dass private Mittel für die Entwicklung wesentlich seien. „Aber er sagt natürlich auch, er erwartet, dass Europa, also Brüssel, ein Stück weit mit einem Tech-Programm kommt“, so Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU).
hu.ms meint
1/3 weniger MA und produktion = 1/3 weniger förderung.
Martin meint
So viele Mitarbeiter? Da arbeiten in Stuttgart mehr bei Aldi.
Mäx meint
Mhh alles noch recht unkonkret.
Arbeitsplätze kann man auch mit mehr Automatisierung ausgleichen.
Am Ende wäre die Kapazität interessant.
Spannend dass man nicht nur die eigene Lithium Schwefel Fertigung anstrebt.
Das erscheint mir nicht so nachvollziehbar, weil auch nicht wirklich übertragbar oder?