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24M stellt neue Batterietechnik für 50 Prozent mehr E-Auto-Reichweite in Aussicht

07.10.2025 in Technik von Thomas Langenbucher | 9 Kommentare

Mercedes-EQE-SUV

Bild: Mercedes-Benz (Symbolbild)

Das US-amerikanische Unternehmen 24M Technologies aus Massachusetts hat nach eigenen Angaben eine neuartige Batterietechnik entwickelt, die Elektroautos bis zu 50 Prozent mehr Reichweite ermöglichen soll – ohne dass sich die Größe der Batterie verändert.

Grundlage dieser Innovation ist ein „Electrode-to-Pack“-System (ETOP), das laut dem Unternehmen eine „unerreichte Energiedichte“ bietet. Dabei werden die Elektroden jeweils in eine dünne Polymerfolie eingeschlossen und direkt in das Batteriepaket integriert. Mit diesem Ansatz verabschiedet sich 24M von der herkömmlichen Methode, Batterien aus einzelnen Akkus zu Modulen und Packs zusammenzusetzen.

In herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bestehe ein großer Anteil aus „inaktiven, nicht-energiespeichernden Materialien“ wie Metallen und Kunststoffen, die lediglich der Struktur dienen, erklärt 24M. Durch den Wegfall dieser Materialien könne „die höchste Energiedichte“ überhaupt erreicht werden.

Das ETOP-System ist den Angaben nach nicht auf eine bestimmte Zellchemie beschränkt. Der entscheidende Vorteil liege darin, dass bei ETOP rund 80 Prozent des Batterievolumens aus Elektroden bestehen – im Vergleich zu den 30 bis 60 Prozent bei herkömmlichen Batteriepacks. Dies führe nicht nur zu einer deutlich höheren Kapazität auf gleichem Raum, sondern auch zu geringeren Produktionskosten.

Darüber hinaus seien die polymerbasierten Zellen formflexibler und erlaubten es, Batterien in „nahezu jeder Form“ herzustellen, um sich besser an verschiedene Anwendungen anzupassen.

Technologie kurz vor der Produktionsreife

Nach Unternehmensangaben befindet sich die Technologie kurz vor der Produktionsreife. Erste Prototypen seien fertiggestellt und würden derzeit getestet. 24M zufolge ist das System „bereit für Hersteller, es schnell und kosteneffizient in bestehende Prozesse zu integrieren“. Die strukturelle Ähnlichkeit zu heutigen Batterien bedeute, dass nur „mäßige Investitionen“ nötig seien, um ETOP in der Produktion einzuführen.

Der Aufbau einer entsprechenden Produktionslinie erfordere „eine relativ bescheidene Investition“, sei jedoch wegen des geringeren Materialbedarfs „deutlich kostengünstiger als herkömmliche Cell-to-Pack-Ansätze“.

Auf die Frage des Portals Autocar, warum ETOP-Batterien trotz ihrer Vorteile noch nicht auf dem Markt seien, erklärte 24M: „ETOP ist eine neue Innovation, und wie bei allem, was mit Automobilproduktion zu tun hat, braucht es Zeit, bis sie den Markt erreicht.“ Das Unternehmen zeigte sich jedoch optimistisch: Man sei „ermutigt durch das starke Interesse“ der Autohersteller und plane, erste Prototypen im Herbst auszuliefern.

Ein namentlich nicht genanntes, „prominentes“ Fahrzeugunternehmen soll in den kommenden Monaten Prototypen für eigene Tests erhalten. Gleichzeitig arbeitet 24M mit weiteren Herstellern an der Entwicklung und Erprobung der Technologie. Erste Produktionsstarts könnten 2027 beginnen, mit einer möglichen Markteinführung nach 2028 – abhängig von den Prüf- und Produktionsprozessen der jeweiligen Kunden.

Neben der Automobilbranche berichtet 24M auch von Interesse aus der Luftfahrt, anderen Bereichen der E-Mobilität und Energiespeicherung. Diese Industrien hätten „kürzere Qualifikationszeiten“, weshalb ETOP dort möglicherweise früher kommerziell eingesetzt werde.

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Via: Autocar & 24M
Tags: BatterieUnternehmen: 24M Technologies
Antrieb: Elektroauto

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Über den Autor

Thomas Langenbucher ist Experte für Elektromobilität mit beruflichen Stationen in der Automobilindustrie und Finanzbranche. Seit 2011 berichtet er auf ecomento.de über Elektroautos, nachhaltige Technologien und Mobilitätslösungen. Mehr erfahren.

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Futureman meint

    07.10.2025 um 18:52

    Kommt nicht von CATL oder BYD, daher kaum Marktchancen.

    Antworten
    • Mäx meint

      08.10.2025 um 08:26

      Es geht ja eher um ein Produktionsverfahren für unterschiedliche Kathoden-/Anodenmaterialien (NMC LFP etc.).
      Also die Elektrodenfertigung kann einfach so bleiben wie sie ist, nur die Zellfertigung ist anders, einfacher, günstiger (laut 24m).
      Also jeder bisherige Hersteller (CATL, BYD, LG, etc.) könnte das Produktionsverfahren lizensieren mit den bisherigen Elektrodenfertigungen.

      Antworten
  2. Jensen meint

    07.10.2025 um 13:41

    Kommt auf den Berg der forschenden Batterieunternehmen mit sensationellen Versprechungen.

    Antworten
  3. IDFan meint

    07.10.2025 um 12:35

    Gut, das Prinzip ist klar, aber das Produkt gibt es nicht. Das gilt für fast alles, was hier in den letzten Jahren vorgestellt wurde an Sensationen auf dem Zellmarkt. Insofern unbeachtlich bis es das gibt.

    Antworten
    • paule meint

      07.10.2025 um 17:43

      „das Produkt gibt es nicht.“
      Klingt nach Einheitszelle aus Salzgiga.

      Antworten
  4. Mäx meint

    07.10.2025 um 12:15

    Das zeigt mal wieder wie viel bei Batterien noch geht.
    Laut 24m soll damit das Pack auch 30% weniger kosten
    > Gut, somit wäre ein größeres Pack (Volumen gleich, mehr Kapazität) zu ähnlichen Kosten möglich

    Noch ein paar Fragen:
    Handelt es sich nicht im Prinzip um eine Art Solid State Batterie?
    Die Zelle wird so hergestellt (vereinfacht):
    . Vorproduzierte Kathode und Anode befinden sich auf Plastik Film
    . Beide werden in gewünschte Form der Zelle geschnitten
    . Beide werden mit Elektrolyt besprüht
    > Nass, aber kein richtiger Flüssigelektrolyt
    . Noch ein Separator zwischen beide, aufeinandergelegt, verschweißen, fertig
    . Alles in einer Maschine wo man vorne das Kathoden/Anoden Material als Film eingibt und hinten kommt die fertige Zelle in gewünschtem Format raus

    Wie wird die Kühlung bewerkstelligt?
    Man spricht davon mehrere der „Pouch“ Zellen aufeinanderzulegen und das in einen Batteriekasten zu „schmeißen“, fertig ist die Batterie.
    Aber wo und wie wird gekühlt? Wenn ich Boden- und Kopfkühlung mache, habe ich die ganzen Zellen dazwischen nicht gekühlt.
    Nach eigenen Aussagen ist Schnellladefähigkeit gegeben, also muss auch irgendwie die Wärme abgeführt werden können.
    Würde mich nur interessieren wie.

    Antworten
    • Envision meint

      07.10.2025 um 15:19

      Tja und wie ist das im Fehlerfall und mit der Brandgefahr ?
      auch da klingt das Konzept – mit bestehender Zellchemie – eher noch unsicherer,

      Antworten
      • Mäx meint

        07.10.2025 um 16:26

        Die Firma sagt selber, dass die Brandgefahr geringer ist, weil eben weniger brennbares Elektrolyt enthalten ist.
        Austauschbarkeit hab ich mir auch schon gedacht.
        Aber das ist teils bei anderen Ansätzen ja auch so.

        Antworten
        • paule meint

          07.10.2025 um 17:52

          Brennt nicht? Ist nicht für Tesla. 🤣

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