Ein Jahr nach der Gründung arbeitet das Joint Venture „Rivian and Volkswagen Group Technologies“ (RV Tech) erfolgreich mit der Volkswagen Group und Rivian zusammen. Das teilt der deutsche Autokonzern zu seiner Kooperation mit dem US-Elektroauto-Start-up mit. Die Entwicklung einer „hochmodernen“ zonalen Architektur für künftige software-definierte Fahrzeuge (Software Defined Vehicles/SDVs) gehe gut voran.
Aktuell bereitet RV Tech Referenzfahrzeuge der Marken Volkswagen, Scout und Audi mit der SDV-Architektur für den Wintertest in Q1 2026 vor. Parallel wird die Organisation aufgebaut: Mittlerweile verfügt RV Tech laut Volkswagen über ein internationales Entwicklerteam von mehr als 1.500 Mitarbeitern. Mit seinem neuen Standort in Berlin stärke das Joint Venture zudem die standortübergreifende Zusammenarbeit mit den Marken der Volkswagen Group in Europa. Die Teams von RV Tech arbeiten zudem an Standorten in den USA, Kanada, Schweden und Serbien.
„Das im November 2024 gegründete Joint Venture entwickelt für die Volkswagen Group und Rivian eine hochmoderne zonale Elektronikarchitektur und dazugehörige Funktionssoftware – die sogenannte Software-Defined Vehicle (SDV) Architektur – für die westliche Hemisphäre“, erklärt das Unternehmen. Leistungsstarke, modulare Zentralrechner sollen im SDV sämtliche Fahrzeugfunktionen steuern. Die Kunden sollen unter anderem hochautomatisierte Fahrfunktionen sowie moderne Infotainmentlösungen erhalten, die sich mit Over-the-Air-Updates und ohne Werkstattbesuch aktualisieren und erweitern lassen. „So bleiben Fahrzeuge stets auf dem neuesten Stand und das Fahrerlebnis verbessert sich fortlaufend“, verspricht Volkswagen.
„Technologisch führende Produkte“
Die Volkswagen Group will diese von RV Tech entwickelte SDV-Architektur in Elektroautos auf Basis der künftigen Fahrzeugplattform SSP einsetzen, der Scalable Systems Platform. „Das Unternehmen will damit technologisch führende Produkte über verschiedene Segmente, Preisklassen und internationale Märkte hinweg anbieten“, heißt es. Das geplante konzernweite Fahrzeugvolumen auf der SSP umfasse bis zu 30 Millionen Fahrzeuge.
Rivian wird die im Joint Venture entwickelten Technologien in seinen zukünftigen Modellen R2, R3 und R3X einsetzen sowie zur Aktualisierung der bestehenden Fahrzeugflotte nutzen. Mit dem mittelgroßen SUV R2 wird der Start der Expansion des Start-ups nach Europa erwartet.
„Unser Joint Venture mit Rivian zeigt, wie wir im Volkswagen Konzern Fortschritt denken und umsetzen: schnell, präzise, kundenorientiert“, so Oliver Blume, CEO der Volkswagen Group. „Mit hoher Geschwindigkeit wird dort die Architektur für unsere künftigen software-definierten Fahrzeuge entwickelt … In enger Zusammenarbeit mit unseren Marken ist so in nur zwölf Monaten eine technologische Basis entstanden, die für unsere Kundinnen und Kunden ein neues digitales Fahrerlebnis zu erschwinglichen Preisen ermöglichen wird. Gemeinsam werden wir in dieser strategischen Partnerschaft Maßstäbe setzen – für die Mobilität von morgen.“
„Wir sind begeistert von der Arbeit, die aus unserem Joint Venture mit der Volkswagen Group hervorgeht“, sagt RJ Scaringe, Gründer und CEO von Rivian. „RV Tech hat sich in den vergangenen zwölf Monaten stark entwickelt und wird neue Referenzen in der automobilen Technologie setzen. Wir bei Rivian freuen uns besonders auf den Marktstart des R2 in der ersten Jahreshälfte 2026, der die Fortschritte des Joint Ventures eindrucksvoll unter Beweis stellen wird.“
Wintertest mit Referenzfahrzeugen soll im Q1 2026 starten
Zu Beginn des Jahres 2026 will RV Tech mit den Marken Volkswagen, Scout und Audi Fahrzeuge in den ersten Wintertest schicken. Die Umfänge für Hardware und Elektronikarchitektur für diese Referenzfahrzeuge sind bereits festgelegt. Ziel sei es nun, die Leistungsfähigkeit der zonalen SDV-Architektur unter anspruchsvollen klimatischen Bedingungen zu validieren.
Zu den Fahrzeugen zählt unter anderem der ID.Every1 (Artikelbild) der Marke Volkswagen. Bereits seit Sommer 2025 läuft an den RV-Tech-Standorten in Palo Alto und Irvine die Arbeit mit technischen Erprobungsträgern. Das Serienmodell des Kleinwagens soll 2027 als erstes Konzernfahrzeug „mit einer Version der SDV-Architektur“ auf den Markt kommen und damit führende digitale Technologien im vollelektrischen Einstiegssegment bieten.
Darüber hinaus arbeitet das Joint Venture mit den Marken des Volkswagen-Konzerns an den nächsten Entwicklungsstufen und technischen Spezifikationen für weitere Modelle auf Basis der SSP-Plattform, die ab Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen sollen. Damit solle sichergestellt werden, dass die Marken ihre kommenden Modelle optimal auf die SDV-Architektur ausrichten können und digitale Fahrzeugfähigkeiten möglichst planungssicher und effizient in die Serienproduktion gelangen.

hu.ms meint
Die ICV-architektur kommt erst vollständig mit der SSP-plattform. Also nicht vor 2028.
Bis dahin nur kleine teile an hard- und software.
Das höherpreisige gesamtpaket kommt sich nicht in die neuen ID.up. Nur ein kleines legitimations-teilchen um damit werben zu können, vermute ich.
Und es wird auch in der SSP keine vollständige ICV-software von der gemeinschaftsfirma. Warum auch: automatisch einparken kann auch der e-golf von 2017 bestens.
Future meint
Also alles ein Kuddelmuddel und nicht schön neu aufgebaut?
Das wird ein Chaos mit dem JV.
Paul L meint
Wie ich im September schon geschrieben habe:
3 Stück Autos sind das Ziel für 2027.
Daran darf Blume gemessen werden.
Noch ist das Ziel erreichbar.
Das Manager Magazin hat wie in vielen Fällen, die Geschichte groß aufgeblasen.
Es wurde bewusst ICV-Probleme zu BEV-Probleme gemacht, alle haben schön abgeschrieben.
Bad News and Good News …
Wie gestern berichtet, wird wohl die Plattform mit in ICV integriert. Das Gleiche passiert ja mit der gekauften Xpeng-China „CEA“
Dafür möchte Rivian Geld sehen, das kostet halt nochmal 2 Mrd.
Future meint
Hahahaha: »Gute Fortschritte« :-)
Das ist halt so typisches PR-Sprech, um die internen Kritiker zu beruhigen. Wir erinnern uns an die Berichte aus dem Joint Venture selbst, die wir hier auch alle nachlesen können – es ist auch noch gar nicht lange her:
»Software-Joint-Venture von Volkswagen und Rivian soll Probleme machen« (22.09.2025)
Das liest sich alles noch ganz ganz ganz anders. Viel Spaß. Die Zukunft von Blume bei VW würde vom Erfolg des JV mit Rivian abhängen, das konnte man im September auf SPON auch noch dazu lesen. Gucken wir mal.
IDFan meint
Das war frei erfunden, es gab null Fakten dazu und das weißt du auch! Natürlich macht es dir wenig Freude, dass Tesla in den Abgrund rauscht. Schlechtester Monat in China seit drei Jahren. Genau wie in Europa. Noch mehr ärgert dich, dass VW voll auf der Spur ist. Aber bleib mal in der Realität und lerne! Denn natürlich werde ich dir deine D.um.mheit 2027 vorwerfen, wenn der ID.1 auf den Markt kommt.
Future meint
Was einem nicht passt, das sei also alles frei erfunden? Das ist wohl keine gute Strategie für die Zukunft. Wir werden sehen, welche »Fortschritte« VW und Rivian tatsächlich machen oder nicht machen und was dann alles noch »erfunden« wird.
M. meint
„Das ist halt so typisches PR-Sprech, um die internen Kritiker zu beruhigen.“
Das ist halt was ganz anderes als Aussagen wie „unsere Firma wird bald Millionen von Robotern verkaufen und auch ganz viele Robotaxis“, wenn quasi nix davon auf der Straße ist oder vor der Spülmaschine steht.
Lass es uns doch so machen:
„Wintertest mit Referenzfahrzeugen soll im Q1 2026 starten“
Das ist ja nicht mehr lange. Mal sehen, ob die irgendwo von den Jägern mit der Kamera ertappt werden. Wenn die nicht fahren, wird das nicht passieren.
Tinto meint
Der Future zeigt hier wieder sein wahres Gesicht, sehr aufschlussreich.
Nach seinem Wunsch “ soll “ es schlecht laufen, es läuft aber aber hervorragend.
VW hat ihm mal wieder den Tag vermiest :-)
Future meint
Ich bin ja ein großer Fan von Rivian und mache mir seit Monaten Sorgen, ob sie das als kleines Startup überleben ohne die Steuergutschriften. Und ich habe auch mehrfach darauf hingewiesen, dass Rivian und VW sich voneinander abhängig gemacht haben, weil beide jetzt aufeinander angewiesen sind: VW braucht die Technik von Rivian zum Überleben, Rivian braucht das Geld von VW zum Überleben.
Vor ein paar Wochen gab es dann die Schreckensmeldungen direkt aus dem JV, die auch hier ausführlich debattiert wurden. Jetzt kommt dazu endlich die Pressemeldung, dass es doch eigentlich gute Fortschritte gebe. Hahaha.
TomTom meint
Schön das sämtliche Hersteller immer von Zukunft, demnächst, bald, nicht mehr lang, … reden.
Hätten sie den Hintern mal eher gehoben anstatt drauf zu spekulieren das es mit dem Verbrenner weitergeht wären wir heute schon viel weiter.
Man kann ja zu chinesischen Derivaten stehen wie man will, aber die haben den Zapfen gezogen und innerhalb von wenigen Jahren extreme Entwicklungssprünge gemacht.
Ist schon gut das Europa die fürchtet – und wenn es denn so sein soll dann geht halt der eine oder andere europäische Hersteller flöten.
Davon geht die Welt nicht unter.
Wenn was weg ist wird Platz für was neues – das war schon immer so und wird auch immer so sein…
IDFan meint
Du hast ü-b-e-r-h-a-u-p-t keine Ahnung.
Der Ersatz der klassischen Steuergeräte durch einfache Recheneinheiten ist ein Abfallprodukt aus Gaming und Mining, zwei Disziplinen, in denen man seit vielen Jahren einen Wettbewerb um viel Rechenleistung und Echtzeitfähigkeit zum kleinen Preis führt. Seit drei Jahren ist das alles so gut und günstig, dass man einen Automotive-Einsatz denken kann.
In China sind es eine handvoll Hersteller, die daran arbeiten, darunter auch VW, in Japan macht es keiner, in den USA macht es nur Rivian und in Europa nur die drei deutschen Hersteller. Tesla zum Beispiel hat nicht einmal eine domänenbasierte Struktur. Sondern es ist ein historisch gewachsenes Sammelsurium aus Steuergeräten und Zentraleinheiten. Wenn man das SDV umsetzt, steht nämlich Domäne gegen Zone. Zone ist überlegen, weil kürzere Wege und weniger Recheneinheiten, dafür komplizierter.
Nur VW hat mit Rivian die Zonenarchitektur weltweit. Da steht VW also ganz vorne. Und wer zweifelt, dass der VW nicht auf den Markt kommt?
Jörg2 meint
„Da steht VW also ganz vorne.“
Was Du beschreibst, kann auch als „steht einsam und allein“ gelesen werden. Manche werden da noch „… auf der Klippe“ dazupacken.
TomTom meint
Hab ich halt keine Ahnung, juckt mich nicht.
Wenn ein ausländischer Hersteller die selbe Leistung mit traditionellen Mitteln erreicht wie unsere abgehobenen europäischen Hersteller mit den von dir hochgelobten (aber noch nicht vorhandenen) Mitteln und gleichzeitig der Preis für den traditionellen tiefer liegt bezahl ich sicher nicht mehr.
Hochmut kommt stets vor dem Fall…
atamani meint
@IDFan
Sorry, BMW hat jetzt schon die Zonale Architektur auf der Straße…mit der Neuen Klasse. Selber entwickelt.