Für die Verbreitung von Elektroautos braucht es ausreichend Lademöglichkeiten – auch und gerade in Häusern mit mehreren Wohnungen, sogenannten Mehrparteienhäusern. Wie die Wohnungswirtschaft und die Bewohnenden zum Ausbau der Ladeinfrastruktur stehen, hat eine Studie unter Leitung des Fraunhofer ISI im Rahmen des Technologieprogramms „IKT für Elektromobilität“ untersucht.
Etwa 80 Prozent der in Deutschland zugelassenen Elektroautos werden laut den Studienautoren daheim geladen. Steht das Fahrzeug vor einem Eigenheim, ist es meist kein Problem, einen Ladeplatz einzurichten. Jedoch befinden sich etwa 70 Prozent der Wohnungen in Deutschland in Mehrparteienhäusern und sind größtenteils vermietet. Das macht es schwieriger, die Bewohner mit Ladeinfrastruktur zu versorgen – was aber für viele Menschen Bedingung ist, um ein eigenes Elektroauto anzuschaffen.
Um diese potenziellen Nutzer von Elektroautos in Mehrparteienhäusern beim Hochlauf der Elektromobilität mitzunehmen, sei es wichtig, die Herausforderungen beim Aufbau von Ladeinfrastruktur anzugehen, so das Fraunhofer ISI. Die Studie „Laden in Mehrparteienhäusern“ zeige neben den rechtlichen Rahmenbedingungen auch die Perspektiven der Wohnungswirtschaft und der Bewohner auf und leite daraus Handlungsempfehlungen ab.
„Rechtlicher Rahmen ist einfacher geworden – aber nicht einfach genug“
Zunächst hat das Projektteam etwas Erfreuliches festgestellt: Die rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich verbessert. Unter anderem ist ab 2026 in allen Bundesländern keine Baugenehmigung mehr nötig, um Ladepunkte einzurichten. Zudem dürften private Ladepunkte in Mehrparteienhäusern von den jüngsten Erleichterungen bei Netzentgelten und Stromsteuer für das bidirektionale Laden ebenfalls sehr profitieren.
Gleichzeitig legen verbindliche Vorgaben für Neubauten und Renovierungen den Einbau von und die Vorbereitung für Lademöglichkeiten fest. Doch die Umsetzung von Ladeinfrastruktur in Mehrparteienhäusern ist weiterhin komplex, dies sollte laut den Autoren der Studie vereinfacht werden.
„Wohnungswirtschaft braucht stabile Bedingungen“
Die Wohnungswirtschaft ist ein zentraler Akteur für den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Um ein Bild der Perspektive der Wohnungswirtschaft zu bekommen, interviewten die Autoren vier kommunale Wohnungsunternehmen sowie drei Wohnungsgenossenschaften aus ganz Deutschland, die jeweils zwischen 3.000 und 80.000 Wohnungen betreuen.
Eine der zentralen Sorgen der Wohnungswirtschaft: Die unsichere zukünftige Nachfrage nach Elektroautos und Ladepunkten und eventuelle Vorleistungen für später nicht genutzte Infrastruktur. Zudem lässt die Netzanschlusskapazität meist nur eine begrenzte Anzahl gleichzeitiger Ladevorgänge zu. Hier kann ein Lastmanagement helfen. Dies verursacht aber zusätzliche Kosten, ebenso wie die eventuelle Einbindung einer Photovoltaik-Anlage. Oft ist die Ladeinfrastruktur für die Wohnungswirtschaft der Studie zufolge (noch) nicht wirtschaftlich.
Zudem gibt es insbesondere in Städten oft nicht genug Stellplätze für alle Autos, und die Umwandlung von Verbrenner-Stellplätzen in reine Elektroauto-Ladeplätze hat aufgrund des Parkdrucks Konfliktpotenzial. Auch ist nicht immer klar, ob und wie sich die Kosten der Ladeplätze auf alle Parteien umlegen lassen.
Gleichzeitig betonen die Studienautoren, dass ein Angebot an Ladeinfrastruktur gerade in Gebieten, in denen das Wohnungsangebot größer als die Wohnungsnachfrage ist, einen Standort für Mietende attraktiver machen kann.
Ladelösungen unterschiedlich attraktiv für Bewohner
Für die erfolgreiche Nutzung der Infrastruktur ist die Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz durch die Bewohner zentral. Um deren Perspektiven zu erheben, befragten die Wissenschaftler in einer repräsentativen Umfrage 1.472 Bewohnende von Mehrparteienhäusern in Deutschland.
Bezüglich unterschiedlicher Lademöglichkeiten ist die private Wallbox im Schnitt die attraktivste Lösung. Anderen Möglichkeiten stehen die Bewohnenden aber auch offen gegenüber, beispielsweise dem geteilten Laden im gleichen Wohnhaus und dem Laden am Arbeitsplatz. Lediglich eine Quartierslösung ohne Kostenvorteil und das öffentliche Laden finden sie wenig attraktiv.
Die Hälfte der Teilnehmer möchte 100 Meter oder weniger zwischen Wohnung und Ladestation zurücklegen: Allerdings sind etwa 20 Prozent der Befragten auch bereit, 500 Meter oder mehr zurückzulegen. „Dies eröffnet unterschiedliche Möglichkeiten bei der Ausgestaltung von Ladelösungen“, so die Studienautoren.
Auch der Preis ist ein wichtiger Aspekt: Die Befragten wollen im Schnitt knapp 7 Euro für das Laden für eine Fahrt von 100 Kilometern bezahlen, was in etwa dem durchschnittlichen Haushaltsstromtarif entspricht. Für Kraftstoffe bezahlen die Befragten im Mittel gut 11,50 Euro.
„Verlässliche Förderung und Kombinationen verschiedener Ladelösungen essenziell“
„Die Wohnungswirtschaft kann Multiplikator für den Ausbau von Ladeinfrastruktur sein. Insbesondere Wohnungsunternehmen mit vielen Wohneinheiten an unterschiedlichen Standorten können einmal etablierte Lösungen an weiteren Standorten mit ähnlichen Charakteristika einsetzen und so Synergieeffekte nutzen und die Versorgung kosteneffizient gestalten“, so das Fraunhofer ISI.
Die Autoren der Studie empfehlen der Politik, für einen zügigen Hochlauf der Elektromobilität den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Bewohnende von Mehrparteienhäusern verlässlich zu unterstützen und diesen auch finanziell zu fördern. So lassen sich unter anderem Unsicherheiten abbauen und die oft noch geringe Wirtschaftlichkeit der Ladeinfrastruktur verbessern. Die Politik sollte zudem unterschiedliche Lademöglichkeiten wie im Haus geteilte Ladepunkte mitdenken und die rechtliche Komplexität zeitnah weiter reduzieren.
Annegret Stephan, die das Projekt am Fraunhofer ISI geleitet hat, betont: „Beim Laden für Bewohnende von Mehrparteienhäusern gibt es keine One-size-fits-all-Lösung. Für einen effizienten Ausbau können unterschiedliche Lösungen ausgewählt und gegebenenfalls auch kombiniert werden. Neben den lokalen Gegebenheiten sind auch die Präferenzen der Bewohnenden entscheidend. Und nicht zu vergessen: Eine Lademöglichkeit kann insbesondere eine Mietwohnung auch attraktiver machen.“

R2D2 meint
Wer mal bei einer WEG Versammlung dabei war, weiß was das für ein Spaß das ist. Wer glaubt ernsthaft dort Entscheidungen für die Zukunft anzutreffen.
Peter meint
Nicht alle WEGs sind gleich. Und die Frage ist auch, wie gut vorbereitet und verbal konziliant man da rein geht. Hier bei uns läuft es ganz gut mit 20 Miteigentümern.
R2D2 meint
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Grundsatz Problem ist es im Bestand etwas umzusetzen. Und im Neubau fehlt die verbindliche Pflicht von Vorinstallationen. So wird dann leider aus einem banalem 250 Euro nobrainer später ein 4.500 Euro overkill. Wenn ich sehe das selbst banale 5 Euro Leerrohre nicht verbaut werden im neubau dann wundert nichts mehr.
Peter meint
Vernünftig kommuniziert kann man auch im Bestand was umsetzen. Man muss halt an alle Seiten denken, d.h. auch positive Argumente für die Desinteressierten finden. Eine WEG ist langfristige Politik. Gönne den anderen und erinnere sie später dran.
R2D2 meint
Aha. Dann erzähl mal den WEG Teilnehmern was 5x Brandschottung pro kabel kostet.
E.Korsar meint
„Die Befragten wollen im Schnitt knapp 7 Euro für das Laden für eine Fahrt von 100 Kilometern bezahlen, was in etwa dem durchschnittlichen Haushaltsstromtarif entspricht.“
Echt? Bei Haushaltsstrom für 7€ müsste ich ja permanent über 130km/h fahren. Allerdings habe ich den durchschnittlichen Haushaltsstromtarif nur mal für eine Woche bezahlt, weil der Tarifwechsel verzögert war und ich in den Grundtarif fiel. Ansonsten halte ich mich locker 0,10€ unter dem Durchschnitt. Man muss halt regelmäßig wechseln. Kundentreue wird bestraft.
NeutralMatters meint
Nöö – 7 Eur/100km ergeben sich bei 41ct/kWh und einem Durchschnittsverbrauch von 17kWh/100km inkl. Ladeverluste (rund 10-15%), d.h. das Auto zeigt dann zwischen 14,8 bis 15,5kWh/100km an.
Das ist in beiden Fällen nicht unrealistisch.
E.Korsar meint
Ich schrieb doch von mir und meinem Hausstromtarif. Wer 0,41€ zahlt hat was grundlegend falsch gemacht.
Mäx meint
Zumal bei den immer wieder kolportierten 41 Cent/kWh ja die Grundgebühr umgelegt wird.
Stromzähler hab ich aber so oder so.
Daher darf ich das BEV nur mit dem echten Arbeitspreis rechnen.
Und der liegt dann bei ca. 35 Cent/kWh in diesem Durchschnitt und für Neukunden bei ca. 30 Cent/kWh.
NeutralMatters meint
Tatsächlich wechselte ich erst meinen Anbieter, mit der Grundgebühr (die eben auch dazukommt), liege ich bei ca. 39ct/kWh – es gibt keine günstigeren Verträge aktuell für den Südwesten Deutschlands!
South meint
Ok, ich komme ja auch aus südlichen Gefilden. Ich liege bei 32ct (incl. Grundgebühr) und mein Arbeitspreis ist 26,8ct. Also für 40ct kann man ja schon extern laden, also bei Aldi…
Steffen meint
Bei mir in der Nähe von Hamburg gibt es bei Verivox Angebote von 25 Cent pro kWh. Wenn ich dann die ca. 100 € Grundgebühr auf meine 10.000 kWh jährlichen Stromverbrauch für Haus, Teich, Auto und Wärmepumpe umlege, dann kommt genau noch 1 Cent dazu pro kWh.
Liegt’s an der Windkraft in der Nähe? ;-)
Mäx meint
@Neutral
Du lässt also für dein BEV einen neuen Zähler einbauen mit eigener Abrechnung oder sitzt ansonsten im Dunkeln?
Spannend.
Jeder! hat schon einen Stromvertrag, der eine gewisse Grundgebühr für den Zähler hat. Dazu gibt es einen Arbeitspreis.
Und mit genau diesem Arbeitspreis lade ich mein BEV.
Ansonsten müsstest du die Grundgebühr ja auch auf den angenommenen Mehrverbrauch umlegen.
Weil das unnötig kompliziert ist und man wie gesagt sowieso einen Stromvertrag hat, nimmt man eben einfach den Arbeitspreis.
Mäx meint
Gerade bei Verivox eingegeben:
Böblingen: 25/26 Cent/kWh mit 12-15€/Monat Grundgebühr
Pforzheim: 24/25 Cent/kWh mit 12-15€/Monat Grundgebühr
Heilbronn: 28/29 Cent/kWh mit 12-15€/Monat Grundgebühr
Tübingen: 26/27 Cent/kWh mit 12-15€/Monat Grundgebühr
Freiburg: 27 Cent/kWh mit 12-15€/Monat Grundgebühr
Soll ich weitermachen oder soll ich dir deine 39 Cent/kWh einfach nicht glauben?
Übrigens alle Verträge ohne irgendwelche Boni!
NeutralMatters meint
Mäx – BEV ist ein Dienstwagen und kann außerhalb oder im Geschäft per Ladekarte geladen werden, zumal das Haus (Fachwerk) noch keinen Ladeanschluss hat und die Eigentümer hierüber noch sich abstimmen müssen.
Aber die TEAG war der günstigste Anbieter für ca. 1 MWh Jahresverbrauch (kommt auf’s gleiche raus ob man bei Verivox oder Check24 sucht).
Die privaten Strompreise sind in den letzten Jahren massiv gestiegen und vorallem die Grundgebühren machen es vielen schwer. Vor ca. 5-7 Jahren kann ich mich noch an 5 Eur/Monat erinnern!
Tinto meint
Lass das bloß nicht den MichaelEV lesen, dass die Strompreise in den letzten Jahren gestiegen sind. Er behauptet doch seit Jahren das Gegenteil.
Mäx meint
Im Vergleichsportal wird die TEAG mit 13,38€/Monat gelistet.
> Pro Jahr 160,56€
Mit 1.000kWh Jahresverbrauch wären das 16 Cent/kWh auf den Arbeitspreis drauf.
Zahlst du umgelegt also 39Cent/kWh wären das ohne Grundgebühr ein Arbeitspreis von 23Cent/kWh > herzlichen Glückwunsch, das ist sehr gut.
Zum BEV nochmal:
Wenn du dir eins zulegst hast du schon einen Stromtarif oder?
Warum also mit den 39Cent/kWh rechnen und nicht mit dem Arbeitspreis?
Außerdem hättest du einen Mehrverbrauch, sagen wir mal 1.500kWh (10.000km mit 15kWh/100km).
Dann wärst du bei umgelegter Grundgebühr bei 6,4Cent/kWh.
Den Arbeitspreis von 23Cent/kWh dazu und du liegst bei ~30Cent/kWh.
In beiden Fällen ergibt es keinen Sinn mit deinen 39Cent/kWh zu rechnen.
Wenn du 39Cent/kWh ohne Umlegung zahlst, hast du dich übers Ohr hauen lassen oder wirklich sehr sehr sehr viel Pech beim Standort
> Dann ist das aber nicht allgemeingültig sondern leider ein Einzelschicksal
Ja, die Grundgebühr ist gestiegen, hat aber nichts mit dem Arbeitspreis zu tun. Für den Strompreis für dich selber kannst du das natürlich umlegen, ist aber dann wie oben dargestellt nur bedingt geeignet um einen Mehrverbraucher wie das BEV mit diesem umgelegten Preis zu berechnen.
Die Grundgebühr ist eine Dienstleistung des Anbieters und die unterliegt wie jede Dienstleistung Preissteigerungen.
Der Frisörtermin ist auch teurer geworden.
South meint
Rein kostentechnisch muss man natürlich alle Kosten, also auch die fixen Kosten wie Grundgebühr etc. betrachten und den Vollkostenpreis nehmen…. aaaaberrr, die Fixkosten hätte man ja doch immer, egal ob man ein E Auto hat oder nicht. Deshalb ist im Grunde der Arbeitspreis ausschlaggebend, beim mir 26,8ct.
Sonst subventionierst du ja quasi mit dem E Auto deinen HH Strom….
NeutralMatters meint
Mäx – bei allem Respekt, aber stets mit Boni zu rechnen führt auch zu nichts.
Die TEAG (und viele weitere sind noch teurer) verlangt auf ihrer Webseite nach dem ersten „Boni-Jahr“ folgendes:
Grundpreis 212,87 Eur; Verbrauch 36,26ct/kWh
Bei 1 MWh Verbrauch liegt man bei einem Strompreis von 57,55ct/kWh.
Würde ich das BEV privat laden, mit runden 17kWh/100km, wären das Kosten von 9,78 Eur/100km.
Freillich zahle ich weniger, weil ich die Boni abgreifen kann – aber das ist ein Hingetrickse für alle, die die Möglichkeit nicht haben und verzerrt den Rahmen.
NeutralMatters meint
… muss noch nachlegen, wollte folgendes noch aufführen:
Natürlich reduziert sich der Grundpreis über einen höheren Stromverbrauch, alles läuft ja proportional zueinander.
Würde ich das BEV rein nur über meinen Stromanschluss laden, kämen runde 3 MWh im Jahr dazu.
Hierdurch ergibt sich ein effektiver Stromgesamtpreis von 41,58ct/kWh – also ziemlich genau den 41ct wie sie im Bericht erwähnt wurden.
Günstig ist anders.
Mäx meint
Die Neuverträge waren alle ohne Boni, das habe ich dir auch geschrieben!
Und auch das TEAG Beispiel war ohne Bonus.
Wenn ich bei Verivox die TEAG als Vergleich auswähle (also als meinen aktuellen Vertrag) stehen dort eben 13,38€/Monat.
„Die TEAG (und viele weitere sind noch teurer) verlangt auf ihrer Webseite nach dem ersten „Boni-Jahr“ folgendes:
Grundpreis 212,87 Eur; Verbrauch 36,26ct/kWh“
Deswegen wechselt man ja nach der Vertragslaufzeit.
Meine Folgeangebote waren alle samt eine Frechheit.
Wenn ich dann nach einem Neuvertrag suchte, tauchte dort auch mein bisheriger Lieferant auf mit erheblich weniger Kosten.
Mal so als Tipp: Vergleich immer mal mit und ohne Bonus.
Ohne Bonus ist der Arbeitspreis fast immer geringer und dann bei eventuellem Mehrverbrauch erheblich günstiger.
Am Ende kommt es auf die Gesamtkosten an, soweit okay.
Aber würde immer gegenchecken.
Deine Rechnung ist leider kompletter Müll und zeigt dein nicht vorhandenes Verständnis.
Bei 1.000kWh beträgt der umgelegte Preis 57Cent/kWh, okay.
Aber mit jedem Mehrverbrauch sinkt dieser Preis ja!
Verbrauchst du wie gesagt 1.500kWh mit dem BEV zusätzlich wäre der Preis „nur noch“ 44,77Cent/kWh und die Kosten bei nur noch 7,48€/100km.
Dazu schreibst du selber, dass es das Folgeangebot ist nach einem Jahr, also völlig unerheblich für deine Rechnung.
Denn du schreibst ja, dass du weniger bezahlst und wie dargestellt, gibt es sehr viele Anbieter die erheblich weniger verlangen.
Zusammenfassend kann man sagen dass du eine völlig inkonsistente Argumentationskette aufgebaut hast, die an jeder Ecke zusammenfällt.
Aber glaub du ruhig weiter, dass das BEV 40Cent/kWh zuhause geladen kostet, ich lade derweil meins ruhigen Gewissens mit <30Cent/kWh und muss mir dafür nicht meine Gehirnwindungen verknoten, dass es hinkommt.
NeutralMatters meint
Mäx – Wenn du Arbeitspreise unter 30ct/kWh für deine Region findest, bei guten Grundpreisen ist das toll für dich, bei Vertragsabschluss waren diese mir nicht zugänglich – deine Angaben mit „25/26 Cent/kWh mit 12-15€/Monat Grundgebühr“ kann ich nicht nachvollziehen, vorallem nicht bei 12 Eur Grundpreis.
Die meisten (praktisch alle) Anbieter bewegen sich im Bereich von 28-32ct/kWh und zwischen 14-18 Eur, die meisten Verträge haben bei Neuabschluss ein Bonus oder mehrere Boni, um halbwegs niedrig bei der Abschlagszahlung zu bleiben.
Der günstigste Anbieter war Montana Energie (26,29ct/kWh & 14,02 Eur/Monat), aber ohne Boni und nur auf 12 Monate, ein 24-monats Vertrag läge bei 32,14ct/kWh, hätte dann wiederum Boni.
Das Ganze ist sehr undurchsichtig, unattraktiv und erfordert einen permanenten Wechsel der Anbieter.
Ich habe das Glück, dass ich eine Ladekarte gestellt bekomme und muss mich nur um meinen privaten Stromverbrauch kümmern.
Das ist aber nicht die Masse und ich habe eine priviligierte Stellung.
„Müll“ ist jedoch die Lebensrealität anderer zu unterschlagen und zu ignorieren. Erstens hat man nicht immer die Chance einen günstigen Vertrag abzuschließen und dann kommt man nicht so schnell aus laufenden Verträgen raus.
Mäx meint
Wenn eine Rechnung Müll ist darf man das auch so bezeichnen.
Ich habe nicht deine Lebensrealität unterschlagen.
Aber das was du zur umgelegten Grundgebühr und Laden des BEV geschrieben hast ist eben einfach Müll.
Das habe ich dir jetzt zweimal versucht zu erklären, daher mache ich das jetzt nicht nochmal, weil du es offensichtlich nicht verstehen willst.
Meine Beispielen waren einfach Beispiele, ich habe nicht alle haarklein durchgeschaut, sondern einfach durchgescrollt und eine Range angegeben.
Wie gesagt, ohne Boni gibt es meistens weniger Grundgebühr und weniger Arbeitspreis, aber natürlich muss man das im Gesamten sehen.
Wenn am Ende inkl. Bonus günstiger ist kann man das Angebot ja wahrnehmen.
Aber dann ist folgendes wichtig:
Bei der Umlegung der Stromkosten musst du den Bonus berücksichtigen.
Sonst belügst du dich ja wieder selber.
Oder man rechnet eben einfach den Arbeitspreis (siehe oben).
Ja, wer Geld sparen will muss sich mit dem Thema beschäftigen.
Das ist eigentlich überall so.
Wem ein paar Euro im Jahr egal sind, kann es auch sein lassen.
Dann darf er sich aber nicht beschweren, dass der Strom so teuer ist.
Wenn die Vertragslaufzeit um ist, kommt man monatlich raus, dafür hat die Regierung mittlerweile gesorgt.
Wenn dir dein Versorger wieder 12 Monate aufs Auge gedrückt hat, handelt er gegen aktuelles Recht. Zumindest wenn der Vertrag nach 2022 geschlossen wurde.
E.Korsar meint
Fakten (Statistisches Bundesamt, Stand 2022):
Gebäudetyp Anteil am Wohnungsbestand (2022)
Mehrfamilienhäuser (ab 3 Whg.) 52,5 %
Ein- und Zweifamilienhäuser 46,2 %
Sonstige (Wohnheime etc.) 1,3 %
Wie kommt man da auf so eine Behauptung?
„Jedoch befinden sich etwa 70 Prozent der Wohnungen in Deutschland in Mehrparteienhäusern und sind größtenteils vermietet.“
eBikerin meint
„Wie kommt man da auf so eine Behauptung?
„Jedoch befinden sich etwa 70 Prozent der Wohnungen in Deutschland in“
Recht einfach – du must die Ein und Zweifamilienhäuser teilen. In den Zweifamilienhäusern sind nämlich auch Mietswohnungen mit drin – ein Zweifamilienhaus ist auch ein Mehrparteienhaus – aber eben laut Definition kein Mehrfamilienhaus.
Und eben auch kein Einfamilienhaus – Einfamilienhaus ist eine Wohneinheit. Bei einen Zweifamilienhaus hast du zwei Wohnungen in eben einem Haus. Die Aussage ist also korrekt. Natürlich kann man anführen dass Ladeinfrastruktur bei einem Zweifamilienhaus ähnlich einfach wie bei einem Einfamilienhaus ist
E.Korsar meint
Danke. Dann komme ich mit „meinen“ Zahlen auf 67,7%. Damit kann ich leben.
Yogi meint
Die Mobilität in Deutschland (MiD) Studie, 2017, hat die Arbeit eigentlich schon gemacht, und 75% private Stellplätze für PKWs jede Nacht herausgefunden… an der 25% Minderheit scheitert es laut Kulturkämpfern….
eBikerin meint
“ und 75% private Stellplätze für PKWs jede Nacht herausgefunden“
Bedeutet aber eben nicht eigener Stellplatz direkt am Haus,
Da sind zB die ganzenn großen Tiefgaragen dabei – da hat man feierrechtliche Auflagen die das ganze ziemlich teuer machen.
Dann gibts noch Stellplätze „auf der Wiese“ (nicht wörtlich nehmen) usw usw usw.
Privater Stellplatz heisst eben nur, dass man sein Auto irgendwo abstellen kann, nicht aber welche Art des Stellplatzes.
Yogi meint
Das ist lustig, nun etwa 10% des TG Bestandes als einschränkendes Beispiel herauszuzaubern. Wenn es abgehängte deutsche Regelungswütige überfordert, kann einem die Verwaltung Oslo, Kopenhagen, Helsinki, Amsterdam, Shanghai, Shenzen….bestimmt Nachhilfe für eine praxisnahe Regelung geben.
Und bei 6C charging dann dem verbleibendem Rest…..
Mäx meint
Danke für die interessanten Daten.
Muss ich mir mal durchlesen.
Peter meint
Indem man die Zweiparteien-Einheiten (vulgo „Zweifamilienhäuser“) zu den „Mehrparteien“ dazu rechnet und damit die Relevanz der eigenen Ergebnisse aufmöbelt. Und „größtenteils vermietet“ stimmt bereits ab 50,1% Vermietungsrate und wertet die Relevanz der eigenen Pressemitteilung ebenfalls auf.
hu.ms meint
Unterstützungsmaßnahmen für Ladeinfrastruktur an Mehrparteienhäusern.“
Halte ich für sehr wichtig.
Viele MFH haben begrenzte strom-zuleitungen. Es ist also technik notwendig, die es ermögiicht, dass jeder am morgen die reichweite im BEV hat, die er benötigt.
Also: BEV abstellen und anstecken, an die steuerung gehen und die zu ladenden km eintippen.
Die steuerung lädt dann die autos entsprechend der vorhandenen strommenge parallel und in reihe im lauf der nacht.
Die wallbox sollte weiterhin jeder selbst bezahlen, die notwendige ansteuerung sollte gefördert werden.
Jörg2 meint
hu.ms
Ich vermute, es geht bei Leerrohren, Tiefgaragenstellplätzen etc. eher um Neubau als um den Altbestand aus den Gründerjahren.
Wenn ja, dann geht es wohl eher um Wohnungen mit E-Herd, Waschmaschine etc. Da liegen mal schnell 5…7…11kW Anschlussleistung an.
Meine Vermutung: Wenn nachts nicht alle Gänse in der Röhre und 5 Töppe auf dem Feld haben, liegt da genug Hauseingansleistung an, um viele viele km in den Nachtstunden zu laden.
Nur nebenbei: Ich vermute, dass viele auf die Hausstromtarifkosten scharf sind und nicht auf die Apothekenpreise am örtlichen öffentlichen Lader. Vielleicht entspannt sich das, wenn die öffentlichen Ladepreise mal fallen sollten.
eBikerin meint
„Da liegen mal schnell 5…7…11kW Anschlussleistung an.“
Richtig nur können die nicht gleichzeitig genutzt werden. Da ist der Gleichheitsfaktor schon eingerechnet. Wenn alle Leute in der Strasse gleichzeitig die Gans ins Rohr schieben (braucht nicht so viel Strom wie man denkt) und alle Herdplatten (die ziehen wie blöde) anmachen – dann geht in der Strasse das Licht aus.
E.Korsar meint
„(braucht nicht so viel Strom wie man denkt)“
NH1: 250 A 1,732 x 400 V x 250 A ≈ 173,2 kW
Da kann man schon ein paar Gänse mit Rotkohl und Klößen gleichzeitig zubereiten.
Peter meint
Informationsstand 2021: Beim hiesigen Netzbetreiber wird als grobe Daumenregel bei Neubauwohnungen im MFH die erste Wohnung mit 13kW Hausanschlussleistung kalkuliert und jede weitere Wohnung mit 10kW. Das ganze dann (wenn vorhanden) zzgl. benötigter Wärmepumpenleistung, was aber auch im MFH (Neubau mit entsprechender Dämmung und Heizungsinstallation) i.d.R. auch <30kW sind.
eBikerin meint
“ Es ist also technik notwendig, die es ermögiicht, dass jeder am morgen die reichweite im BEV hat, die er benötigt.“
Das ist zwar richtig aber auch falsch. Ich bin selber (noch) Vermieterin. Du willst als Vermieter keine nörgelden Mieter haben weil die eben „nur“ die Reichweite für den nächsten Tag laden können. Reicht schon wenn das nur ein mal im Jahr passiert.
Also legen Vermieter so was so aus, dass man seine Ruhe hat. Eigene Wallbox ist auch schwierig – da gehts dann im Störfall los wer nun schuld ist – das Lastmanagement welches gerade nicht mir der Mieter Wallbox will oder anders rum.
Wir hatten da so ne Anfrage mal von nem Mieter – also haben wir Eigentümer uns ein vernünftiges zukunfstsicheres Angebot machen lassen. Nicht übertrieben, aber es wären immer knapp 3 kW zur Verfügung gestanden. Wie gesagt ein Mieter will seine Ruhe haben. Wäre dann so teuer geworden, dass wir es erstmal gelassen haben. Kommt vielleicht irgendwann wenn die Nachfrage entsprechend steigt. Wir sind ja Vermieter und keine Stromanbieter
Anonym meint
„Oft ist die Ladeinfrastruktur für die Wohnungswirtschaft der Studie zufolge (noch) nicht wirtschaftlich.“
Und genau da bekommt die Politik die Pflicht den Aufbau der Ladeinfrastruktur finanziell so weit zu unterstützen dass es wirtschaftlich wird.
Thorsten 0711 meint
Ich könnte bei uns im der TG laden:
80€ Einmalzahlung
30€ monatliche Grundgebühr
38 Cent/kWh
Wir haben dankend abgelehnt.
E.Korsar meint
Dankend hätte ich gestrichen.
Mike meint
Kannst ja mal fragen, ob es eine Möglichkeit gibt, einen höheren Fixpreis zu zahlen (so wie jeder Eigenheimbesitzer).