Das elektrische SUV-Coupé Polestar 4 ist in Europa erhältlich. Nach dem Produktionsstart und den ersten Auslieferungen in China Ende 2023 beginnt nun der Online-Verkauf mit einem Einstiegspreis von 61.900 Euro. Der Produktionsstart für die europäischen Märkte ist für Mitte 2024 geplant, die ersten Auslieferungen werden ab August erwartet.
Der Polestar 4 basiert auf der vom Mutterkonzern Geely entwickelten Premium Sustainable Experience Architecture (SEA) und ist ein Modell im D-Segment mit langem Radstand von 2.999 Millimetern. Die Gesamtlänge beträgt 4.840 Millimeter, die Breite 2.139 Millimeter und die Höhe 1.534 Millimeter. „Die daraus resultierenden großzügigen Innenraumproportionen kommen vor allem im Rückraum zum Tragen, wo die Passagiere dank der elektrisch verstellbaren Sitze in einer komfortablen Umgebung Platz finden“, heißt es.
Der Verzicht auf eine Heckscheibe ermögliche den hinteren Fahrgästen ein neuartiges Erlebnis, erklären die Designer. Das als Standard verbaute Glasdach reiche dadurch über die Köpfe der hinteren Fahrgäste hinaus und schaffe ein einzigartiges Innenraumambiente. Der Rückspiegel wird durch einen Bildschirm ersetzt, der ein Echtzeitbild von einer auf dem Dach montierten Rückfahrkamera anzeigt. Die digitale Übertragung kann deaktiviert werden, damit der Fahrer bei Bedarf auch die hinteren Fahrgäste sehen kann.
Der Polestar 4 ist das bisher schnellste Serienfahrzeug der Marke. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 3,8 Sekunden, die maximale Leistung beträgt 400 kW (544 PS). Bei den Motoren handelt es sich um permanentmagnetische Synchronmotoren. „Die scharfe Lenkung und das Handling sorgen für ein aufregendes und agiles Fahrerlebnis für alle Fahrgäste“, wirbt der Hersteller.
Der Polestar 4 wird als „Dual-Motor“- sowie als „Single-Motor“-Variante erhältlich sein, wobei die Ausführung mit Single Motor über einen Hinterradantrieb verfügt. Die semiaktive Federung der Dual-Motor-Variante mit Allradantrieb sorgt für eine zusätzliche Abstimmung zwischen Komfort und Leistungsdynamik. Die Räder sind je nach Konfiguration zwischen 20 und 22 Zoll groß.
Beide „Long-Range“-Varianten sind mit einer 100-kWh-Batterie ausgestattet. Der Long-Range-Dual-Motor hat 400 kW (544 PS), 686 Nm und eine vorläufige Zielreichweite von bis zu 580 Kilometern gemäß WLTP-Norm. Eine Trennkupplung ermöglicht es dem Fahrzeug, den vorderen Elektromotor abzukoppeln, wenn er nicht benötigt wird, um die Reichweite und Effizienz zu optimieren. Die Long-Range-Single-Motor-Variante verfügt über einen 200 kW (272 PS) und 343 Nm starken Motor im Heck und hat eine vorläufige Reichweite von bis zu 610 Kilometern.
Beide Varianten können mit bis zu 200 kW Gleichstrom und 22 kW Wechselstrom geladen werden. Die Hardware für bidirektionales Laden ist enthalten, wobei die „Vehicle-to-Load“-Funktion (V2L), die dafür sorgt, dass externe Geräte Strom vom Polestar 4 beziehen können, zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein wird. Serienmäßig ist eine Wärmepumpe eingebaut, die es dem Fahrzeug ermöglicht, die Umgebungswärme für die Vorkonditionierung der Kabine und der Batterie zu nutzen.
Im Polestar 4 nutzt das Infotainmentsystem, das auf Android Automotive OS basiert, einen 15,4-Zoll-Bildschirm im Querformat. Durch die Integration von Google, einschließlich Google Assistant, Google Maps und Google Play, biete man weiterhin ein führendes vernetztes Fahrerlebnis, so Polestar. Darüber hinaus ist kabelloses Apple CarPlay im Lieferumfang enthalten. Wie bei anderen Polestar-Fahrzeugen werden neue Funktionen und Verbesserungen über regelmäßige Over-the-Air-Updates per Fernzugriff auf alle Fahrzeuge übertragen.
Serienmäßig ist der Polestar 4 mit zwölf Kameras, einem Radar und zwölf Ultraschallsensoren ausgestattet. Dazu gehört eine Fahrerüberwachungskamera, um die Augen und Kopfbewegungen des Fahrer zu überwachen. Dadurch sollen Unfälle aufgrund von Müdigkeit oder Fahruntüchtigkeit vermieden werden. Zusammen mit der „Hands-On“-Erkennung im Lenkrad soll das Fahrerüberwachungssystem dazu beitragen, dass die fahrende Person aktiv am Fahren teilnimmt, wenn dies erforderlich ist.
Ein 10,2-Zoll-Fahrerdisplay ist vor der Lenksäule angebracht und zeigt Informationen zu Geschwindigkeit, Batterie und Reichweite an. Wenn verschiedene Assistenzsysteme aktiviert sind, kann eine virtuelle Umgebung andere Verkehrsteilnehmer, aktuelle Fahrassistenzfunktionen und Navigationsinformationen einblenden. Um die Ablenkung zu verringern und die Aufmerksamkeit zu erhöhen, überträgt ein Head-up-Display mit einer 14,7-Zoll-Projektionsfläche vor der fahrenden Person Fahrzeug-, Telefonie- und Navigationsinformationen auf die Windschutzscheibe.
Das optionale Pilot-Paket umfasst einen erweiterten Pilot Assist mit Spurwechselassistent, der durch Antippen des Blinkerhebels in die gewünschte Richtung ausgelöst wird.
Talles meint
Für mich innen und außen eins der schönsten Autos aktuell auf dem Markt. Nur der Polestar 2 ist noch schöner ;)
McGybrush meint
Fehlende Heckscheibe ist ein Bug oder Feature?
Wäre da ne PV Platte OK. Aber hier wurde die Scheibe gegen was genau geopfert?
Keine Knöpfe der Anfang. Nun auch keine Scheiben.
Envision meint
Angeblich kann man dadurch das (aufpreispflichtige) Panoramadach weiter über die Köpfe der Passagiere hinten ziehen, hoffe man hat da einen echten mechanischen Sonnenschutz.
Gunnar meint
Design: oberaffenti..t..t…engeil.
Effizienz: leider sehr sehr schlecht. Ein Tesla Model 3 kommt mit 25 kWh weniger Kapazität deutlich weiter.
Envision meint
Im Konfigurator geht es bei 63.400 als SMLR los und Farbe „weiß“ kostet z.B. üppige 1600 Euro Aufpreis..
Kommt da noch ein Standard Range der dann 61.900 aus der Überschrifft erfüllt ?
ID.alist meint
In dem Preis im Konfigurator sind 1300€ Überführungskosten und 200€ AC-Ladekabel inkludiert. Die 200€ kannst Du weg klicken, aber die 1300€ nicht, aber Überführungskosten hat man bei jeden Auto.
Swissli meint
Keine Heckscheibe… braucht es wirklich nicht mehr. Aber schon gewöhnungsbedürftig: innen hinten dunkler und aussen (noch) seltsam anmutend.
BEV meint
stellt sich die Frage wie die Reichweite am Ende real ist …
die WLTP Angaben sind für 100 kWh nicht überragend
Warum braucht man hier eine Kupplung am vorderen Motor? Ist das eine ASM, PSM, SSM?Wieso schafft das Tesla auch ohne Abkuppeln eine höhere Effizienz zu erreichen? Als Kunde würd ich ganz klar ein Fahrzeug bevorzugen, das keine unnötigen Teile verbaut hat, die zu zusätzlichen Kosten führen und möglicherweise irgendwann Probleme bereiten.
Klar dem Leasingkunden ist das egal, aber Normalbürger fahren ein Auto länger.
gertklein meint
@BEV ich denke Sie als Neuwagenkäufer mit maximal 3 Jahren Nutzungsdauer dürfte die Haltbarkeit der Technik komplett egal sein :)
BEV meint
ja eben nicht, für das was das Ding kostet hab ich mir schon fast zwei Model 3 gekauft (in der Vergangenheit, nicht zu aktuellem Preis)
wenn man so viel ausgibt, muss es ja auch Vorteile haben, nicht nur eleganter aussehen
Reichweite aus 100kWh hätte ich mir mehr erwartet
Der AWD mit Kupplung, das wird mir schon wieder viel zu komplex, ein BEV muss weniger komplex sein als ein Verbrenner, nicht noch mehr Teile rein bauen. Das beste Teil ist gar kein Teil. Jedes Bauteil, das zusätzlich rein kommt, kostet Geld, Gewicht und macht irgendwann Probleme. Will ich nicht.
Hoffentlich gibt es irgendwann mal BEVs mit solider Technik mit „ohne Bullshiiiit“ … so würde es Dacia nennen.
Hanno meint
Deshalb nur die Single Motor Variante bestellen, der ist in jedem Fall effizienter und durch den fehlenden zweiten Motor auch weniger anfällig. Dual Motor braucht eh niemand außer Leistungsfetischisten. Mich stört die fehlende Heckscheibe, da bin ich sowieso raus.
Fred Feuerstein meint
Och Ma ik…Wieso man mit dir noch diskutiert ist mir ein Rätsel…
Aber immerhin hast du ein ähnlich unkomfortables Auto wie ich mit meinen Steinrädern…Nur dass meines Emissionslos ist, ab und an brauche ich neue Schuhe.
gradz meint
@Fred Feuerstein wie lange brauchst du mit Dachbox in die Alpen für 700km?
Mit deinem Emöhrchen wirst du 2 Stunden Später ankommen und min 2 mal irgendwo rumgestanden haben.
Mit dem GTD Variant fahren in 5:30h komfortabel und leise.
Steinzeitlich ist die Reisezeit mit einem Eauto bzw. so wie früher im Trabbi :) :).
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Gefällt mir von außen und innen sehr gut; Preis ist natürlich viel zu hoch, kann man ja noch korrigieren.
Andi EE meint
Sehe ich genau gleich, tolle Optik. Der Preis schon etwas hoch. 🙄 Ob sich das gut verkauft?
Hinterthür meint
Werden sicher viele, die vom Tesla Design mehr als gelangweilt sind, umsteigen. Das ist doch die Hauptsache.
gradz meint
Mit einem 100er Akku kann man einen Verbrenner gut ersetzen.
Aber für 60k wird sich das der normale Bürger nicht leisten können. Deshalb wird dieser weiter Verbrenner fahren müssen.
Kasch meint
Alle neuen BEVs können dank Ungeduldiger zunächst mit hohem Listenpreis verkauft werden. Nach wenigen Monaten werden hohe Rabatte gewährt. Wer da nicht mitzieht, kann seine Absatzzahlen nicht halten, selbst Hersteller wie Audi.
BEV meint
ein großer Akku bringt halt auch nichts, wenn das Auto nicht überragend effizient ist
z.B. ein BMW i5 eDrive40 kommt mit 20% weniger Kapazität laut WLTP 498–582 km weit