Der chinesische Hersteller von Autos mit alternativer Antriebstechnik Seres hat eine Expansionsstrategie verkündet, die den deutschen Markt umfasst. Mit dem Ausbau von Vertrieb und Service wolle man „den Markt für Luxusfahrzeuge mit Hilfe intelligenter Technologie neu definieren und bis 2030 zu einer der zehn weltweit führenden Luxusautomarken aufsteigen“.
„Wir stehen an der Spitze der Elektroauto-Revolution und haben das Ziel, Luxus im Elektrozeitalter mit intelligenter Technologie neu zu definieren“, so Zhang Xinghai, Gründer und Vorsitzender der Seres Group. „In den kommenden Jahren wird Seres eine Vorreiterrolle bei der ‚Definition von Fahrzeugen über Software‘ übernehmen und intelligente Technologie tief in seine Fahrzeuge integrieren, um die gesamte Wertschöpfungskette smarter Produkte, intelligenter Sicherheit und intelligenter Dienste abzudecken. Dies wird ein völlig neues Erlebnis bieten, das die grundlegendsten Luxusbedürfnisse der Nutzer erfüllt.“
Seres will bis Jahresende 50.000 Fahrzeuge aus China exportieren. Das Unternehmen plant, seine Verkäufe ins Ausland innerhalb von drei Jahren auf 200.000 zu steigern. Langfristig, bis 2030, sollen 500.000 Fahrzeuge in andere Länder verkauft werden.
Der Fokus liege auf „luxuriösen, smarten und komfortablen SUVs“, erklärt das Unternehmen. So sollen demnächst die Modelle der Serien Seres 5, Seres 7 und Seres 9 weltweit starten. Dabei handelt es sich um Elektroautos sowie E-Fahrzeuge mit Verbrenner als „Range Extender“ für mehr Reichweite. Im Jahr 2024 sollen insgesamt sechs Modelle dieser drei Baureihen auf den Weltmarkt gebracht werden, um Privat- wie Geschäftskunden anzusprechen.
Drei E-Modelle kommen nach Europa
Der Seres 7 ist ein Luxus-Crossover mit einer Länge von knapp über fünf Metern, der wahlweise als Fünf- oder Sechssitzer erhältlich ist. Für den Antrieb des Plug-in-Hybridfahrzeugs sorgt ein 1,5 Liter großer Vierzylinder, der bei der Version mit Hinterradantrieb von einem Elektromotor mit 200 kW (272 PS) Leistung unterstützt wird. Die Allradvariante bietet an der Vorderachse einen weiteren E-Motor, was die Gesamtleistung auf 330 kW (449 PS) erhöht. Die Fahrbatterie hat eine Kapazität von 40 kWh, was für elektrische Reichweiten zwischen 130 und 200 Kilometern sorgt.
Das 4,71 Meter lange SUV Seres 5 bietet mit seinem 40-kWh-Akkupaket eine rein elektrische Reichweite von bis zu 260 Kilometern, die durch einen benzingetriebenen Reichweitenverlängerer auf über 1.400 Kilometer erweitert werden kann. Der Seres 5 ist auch als vollelektrische Sportversion erhältlich, mit 430 kW (585 PS) Antriebsleistung. Ein 90 kWh großes Akkupaket nebst Elektroantrieb ermöglicht den Angaben nach die Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 3,7 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 200 km/h.
Später soll mit dem Seres 9 noch ein elektrisches „Fullsize-Luxus-SUV“ von 5,23 Metern Länge folgen. Beworben werden unter anderem die 800-Volt-Architektur für besonders schnelles Aufladen und eine 100 kWh große Batterie für 630 Kilometer Reichweite. Der luxuriöse Fahrgastraum mit zehn Bildschirmen bietet Platz für bis zu sechs Personen. Vorgesehen ist zudem eine Version, bei der ein 112 kW (152 PS) starker Vierzylinder-Turbo als Reichweitenverlängerer arbeitet. Die Batterien mit 42 und 52 kWh Speicherkapazität sind für 225 beziehungsweise 275 Kilometer gut. Mit Unterstützung des Verbrenners sollen Fahrten von bis zu 1.402 Kilometern möglich sein.
Preise nennt Seres bislang nur für den Seres 5 und Seres 9. Bei letzterem verlangen die Chinesen 63.900 Euro für die Basisversion und 67.900 Euro für die Allradversion respektive 74.900 Euro für deren Top-Ausstattung. Für den Seres 5 ist nur der Preis von rund 75.000 Euro für die Sportversion bekannt.
Um sein „Premium-Vertriebs- und Servicenetzwerk“ zu erweitern, will Seres die Zusammenarbeit mit Partnern ausbauen. Die Zukunftspläne umfassen die Entwicklung von Servicesystemen, lokalen Vertriebsgesellschaften und den Bau von Produktionsstätten im Ausland.
Seres ist eigenen Angaben nach schon erfolgreich in mehr als 20 Ländern weltweit präsent. Schlüsselregionen seien unter anderem Europa, der Nahe Osten und Nordafrika sowie die lateinamerikanischen Märkte. In diesem Jahr plant das Unternehmen, in 30 weitere neue Länder zu expandieren und seine globale Präsenz bis zum Jahresende auf 60 große Märkte auszuweiten.
ShullBit meint
Seres muss ein Top-Managment haben. Das ist wirklich ein bewährtes Konzept – quasi mit Erfolgsgarantie. Die Liste der ausländischen Premiummarken, die hier Audi, BMW, Mercedes und Porsche aufgemischt haben, ist lang. Bei Premium-ICE konnte schon Lexus, Infinity und Genesis gigantische Erfolge auf dem deutschen Markt erzielen. Aktuell schreiben hier Nio, HiPhi, Lucid bei Premium-BEV eine Erfolgsstory nach der anderen. Was soll da schief gehen?
Steffen meint
Ja, was soll da schief gehen. ;-)
Ich musste echt lachen beim Lesen dieses ironischen Schreibstils. :-)
Jeff Healey meint
Wunderbar 👍
Samsun meint
Hiphi ist inzwischen pleite. Da muss nix mehr kommen. Fisker hat heute verkündet, dass die Verhandlung mit einem externen Partner (Nissan) gescheitert sind.
Produktion wurde eingestellt, Kredite nichtbmehr bedient und Aktie vom Handel ausgesetzt.
Man geht den Weg von den ganzen Herausforderern von Aiways bis Lordstown. Man ist pleite.
Kawusie meint
Lordstown Motors, Fsiker, Lucid, Human Horizon, Weltmeister, Sono, Dyson, Apple und auch bald Seres. Selbst heiliges T schraubt die Produktion im Millionen Werk Shanghai deutlich zurück. Das wird nichts mehr für kleine Klitschen.
Solariseur meint
Meinst Du mit kleine Klitschen sowas in der 50k-BEV-Größenordnung wie Porsche?
Zu Shanghai hab ich mal gegoogelt. Konnte nur „Bloomberg beruft sich in seinem Bericht auf Insider, eine offizielle Bestätigung von Tesla gibt es demnach noch nicht“ finden. Na mal sehen, wie es sich entwickelt. Wird sie nicht umwerfen, aber kein guter Trend, wenn es sich bewahrheitet.
Thorsten 0711 meint
Gähn… 🥱
Lexus, Genesis, Infinity…
Solariseur meint
Wenn man in Europa – speziell in Deutschland – schnell große Umsätze mit asiatischen Produkten machen will ist die beste Strategie, den Namen einer untergegangenen deutschen Marke zu kaufen und damit den Markt zu fluten.
Würde Stellantis ab sofort „Stellantis“ an seine Autos schreiben, der Laden wäre nächstes Jahr pleite. So nimmt man z.B. Opel-Aufkleber, funktioniert.
Oma kauft lieber einen Grundig-TV als einen von Arçelik.
Kawusie meint
Borgward wäre doch ein super Name – Oh klappt wohl doch nicht.
Solariseur meint
Wartburg….
Zumal dort in Eisenach bestimmt bald ein Automobilwerk frei wird, die halten sich nur noch mit regelmäßiger Kurzarbeit über Wasser. Scheinwerfer können die in Brotterode in stillgelegten Marelli-Werk bauen.
Helmut Schönherr meint
Tja wohl auch, weil die Oma s die Borgward kannten, auch schon unter der Erde liegen.
Eugen P. meint
Asiatisch ist nicht chinesisch, grade japanische und koreanische Marken müssen sich nicht hinter Fake Labels verstecken, ich habe letztens eine neue Waschmaschine gekauft, es ist Bosch geworden, weil die billiger als Samsung waren. Bei Elektro Artikeln würde ich grundsätzlich japanische/koreanische Marken bevorzugen.
Solariseur meint
„…weil die billiger als Samsung waren. ..“
Ja, ist bekannt. Leider MIC und somit nicht preiwerter.
Egerling meint
Bosch Waschmaschinen kommen aus Nauen, BB
tanzer meint
Ja da gibt es bestimmt belastbare Zahlen mit den riesen Unsätzen und, dass das „speziell in Deutschland“ so ist? Oder will man sich mal wieder nur schlau und überlegen ggü. dem unwissenden Konsumpöbel fühlen? Denke stark letzteres, da lokalisierte Marken weltweit vertreten sind. Sharp heißt auch noch Sharp trotz Übernahme von Foxconn. Verrückt! Komisch natürlich auch dass ein Lidl oder Kaufland mit ihren eigenen Werkzeug- oder Toastermarken erfolgreich/erfolgreich genug sind, auch ohne jede Historie dieser Handelsmarken.
„Würde Stellantis ab sofort „Stellantis“ an seine Autos schreiben, der Laden wäre nächstes Jahr pleite. So nimmt man z.B. Opel-Aufkleber, funktioniert.“
Ja wow. Würde Ecomento morgen einfach eautomagazin123 heißen ohne jede Weiterleitung würde die Reichweite wohl auch drastisch sinken. Wo ist denn bei Opel oder Citroen jetzt der große Nachteil als Kunde, dass man da jetzt empört sein muss? Stellantis gibt es als Namen sowieso erst seit ein paar Jahren.
„Oma kauft lieber einen Grundig-TV als einen von Arçelik.“
Und? Auch hinter manch anderen noch existierender Marke verbirgt sich im Billigsegment auch oftmals ein Auftragsfertiger. Wenn der Preis für das gebotene passt ist doch alles ok? Und eine Marke wie Grundig ist bei Fernsehern wahrscheinlich eine der günstigsten.
Egerling meint
Klappt bestimmt …
tutnichtszursache meint
Kann den Chinesen bitte jemand mal erklären, dass Premium in Europa aus exakt drei Marken besteht – Audi, BMW und Mercedes – JLR hat nur auf der Insel wirkliche Stückzahlen, Stellantis mit Alfa Romeo oder DS nicht präsent und Lexus oder Infinity nicht vorhanden.
Auch in den USA ist Premium unter den Japanern nur mit einer bekannten Hauptmarke entstanden…
Eugen P. meint
Eher Porsche, BMW und Mercedes. Audi sind teure Skodas, mehr nicht.
M. meint
Kann jemand dieser Firma mal erklären, dass es bereits überbordend viele SUV gibt, der Markt aber eher nach sparsamen, zuverlässigen und bezahlbaren Klein- und Kompaktwagen giert, und dass die wenigsten Kunden bereit sind, von einem chinesischen Noname ohne Werkstattnetz etwas zu kaufen, wenn es nicht deutlich günstiger ist als von etablierten Herstellern?
Jeff Healey meint
Das habe ich mittlerweile aufgegeben.
Hat keinen Sinn. Sie (er-)hören uns nicht.
Die Premium-Strategie der chinesischen Hersteller zieht in Europa aus den vorgenannten Gründen nicht.
Eugen P. meint
Der Markt giert nach SUVs, was fehlt sind kleine und günstige SUVs unter 2m Breite die auch in jede Garage passen.
„Arme Leute“ die sich nur mit Mühe und Not einen neuen Kleinstwagen leisten können sind als Zielgruppe für niemanden interessant.
Jeff Healey meint
„…„Arme Leute“ die sich nur mit Mühe und Not einen neuen Kleinstwagen leisten können sind als Zielgruppe für niemanden interessant.“
Es geht nicht einmal darum, ob arm oder reich. Es geht um Millionen Zweitwagen, für die es keine Monster-Akkus braucht. Es gibt mehr intelligente Menschen als gemeinhin angenommen wird, da sind gut Situierte darunter, die sehr an den CO2-Rucksack denken. Und freiwillig ein kompaktes E-Auto wünschen. Nur kommt da nichts von der Industrie.
Eugen P. meint
Als Zweitwagen dürfte ein kleiner Benziner nachhaltiger sein als ein E-Auto, Vollhybride liegen da teils unter 4L.
Jeff Healey meint
Eugen P.,
und aus dem Auspuff kommen immer noch schädliche Abgase.
Beim Umweltaspekt ist ein E-Auto immer die bessere Wahl.
Egal ob neu oder gebraucht.
Mir kommt keine Stinke-Karre mehr auf die Auffahrt.
Eugen P. meint
Ein E-Auto wiegt 300 bis 600 KG mehr als ein vergleichbarer Verbrenner, dieses Mehrgewicht muss erstmal abgebaut und verarbeitet werden, ein Akku unterliegt einer kalendarischer Alterung die es so ausgeprägt beim Verbrenner auch nicht gibt und dann ist Strom auch nicht CO2 neutral, selbst mit dem eigenen PV Strom nicht.
Aber glauben und fahren Sie was sie wollen, elektrische Zweit- und Drittwagen werden das Klima nicht ändern.
Steffen meint
Eugen P.: Natürlich ist Strom aus der eigenen PV-Anlage CO2-neutral. Bereits nach 8-9 Monaten ist der CO2-Rucksack abgetragen. Danach CO2-frei…
Eugen P. meint
Wer sauberen PV Strom selbst verbraucht anstatt ihn einzuspeisen, sorgt dafür, dass der Strommix fossil-lastiger wird. Am Ende verbraucht ausnahmslos jeder den realen Strommix, es gibt nichts anderes.
M. meint
@Eugen P. Dieser Schmarrn wird nicht wahrer, nur weil er ständig wiederholt wird. Wenn du etwas gegen fossilen Strom tun willst, bau doch selber eine PV-Anlage. Aber wehe, du nutzt ihn selbst, denn dann machst du den anderen Strom noch dreckiger.
Ben meint
Kannste deine Aussage mal bitte mit ner Quelle belegen, danke.
Aber ja schau mal nach den Zulassungszahlen:
Meist verkaufter PKW weltweit und in Europa 2023: Model Y
Meist verkauftes BEV 2023 in Deutschland: Model Y
Im Januar 2024 BEV in Deutschland: 1. Model Y 2.Enyaq 3. Q4 e-tron
Im Februar 2024 BEV in Deutschland: 1. Model Y 2. MG 4 3. Enyaq
Wo giert der Markt nach Klein-/Kompaktwagen ???
gradz meint
@Ben es gibt keine bezahlbaren Kompaktwagen.
banquo meint
@Gra*z, m*aik: Die Akkugrößen sind seit Jahren absolut ausreichend groß und die EV‘ s sind preiswert. Ich komme mit 35kWh seit 3 Jahren sehr gut klar und bin damit nun 50Tkm unterwegs.
Keine Neuwagen-Verbrenner mehr ab 2024 kaufen!!!!