Die zum chinesischen Konzern Sokon gehörende Marke Seres hat die Einführung ihres vollelektrischen SUV Seres 5 in Europa angekündigt. Der Seres 5 soll ab März über das europäische Vertriebsnetz des Anbieters erhältlich sein.
Mit Dimensionen von 4710 x 1930 x 1620 Millimetern bei einem Radstand von 2875 Millimetern tritt der Seres 5 in der Mittelklasse an. Der Hersteller selbst bewirbt das Modell als „sportlichen Premium-E-SUV“. Das in China mit Hybridantrieb angebotene Fahrzeug kommt in Europa als Vollstromer in drei Varianten auf den Markt. Angeboten werden die Ausführungen „Standardversion 2WD“, „Premiumversion 4WD“ und „Flagship-Version 4WD“.
Serienmäßig ist ein LFP-Akkupaket (Lithium-Eisen-Phosphat) mit 80 kWh Speicherkapazität verbaut, das bei der Standardversion 2WD eine Reichweite gemäß WLTP-Norm von 500 Kilometern ermöglicht. Die Leistung gibt Seres nur bei der Topversion an: 430 kW/585 PS und 960 Nm Drehmoment für den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden. Die WLTP-Reichweite dieser Allradversion liegt offiziell bei 530 Kilometern. Hier stellt eine nicht näher beschriebene Semi-Solid-State-Batterie mit 90 kWh die Energie bereit.
Zur Ladeleistung machen die Chinesen noch keine Angaben. Innen finden sich im Cockpit drei Bildschirme: ein Head-up-Display, ein zentraler, 15,6 Zoll großer Kontrollbildschirm und ein 12,3 Zoll großes LCD-Display. Optional ist eine sogenannte Deluxe-Panorama-Skyline in 85-Zoll-Größe verfügbar, die das Sichtfeld erweitern soll. Im Bereich Konnektivität- und IT-Funktionen spricht Seres unter anderem von 18 Fahrassistentfunktionen, Sprachassistenten und Sprachsteuerung.
Als Preise für Deutschland hat Seres 63.900 Euro für die Basisversion veröffentlicht sowie 67.900 beziehungsweise 74.900 Euro für die Allradversionen Premium und Flagship. Der Seres 5 wird hierzulande in acht Außen- und fünf Innenfarben erhältlich sein, die kombiniert werden können.
Der Hersteller gewährt eine 8-Jahres-Garantie (bei bis zu 160.000 km) für die Batterie, den Elektromotor und das elektrische Steuersystem sowie eine 4-Jahres-Garantie (bei bis zu 100.000 km) für das Fahrzeug.
„Um Seres zu einer hochwertigen, intelligenten Marke für neue Energiefahrzeuge zu machen, hat die Gruppe seit 2016 jedes Jahr über zehn Prozent ihres Gesamtumsatzes in intelligente Elektroauto-Technologien investiert“, so John Zhang, Vorsitzender und Gründer der Seres-Gruppe. „Wir haben intelligente Fabriken nach Industrie-4.0-Standard gebaut, Hochleistungsbatterien sowie eine Reihe anderer intelligenter EV-Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. Heute sind diese Technologien nicht nur in China führend in der Branche, sondern gelten auch weltweit als fortschrittlich.“
prief meint
Wie schon viele hier geschrieben haben, wird das (chinesische no-name Marken im Premiumsegment zu europäischen Preisen) so wohl nicht funktionieren.
Am klügsten und erfolgversprechendsten erscheint mir die Strategie von Geely.
1. Europäische Marke kaufen (Volvo) und an deren Image angehängt eine Submarke platzieren (Polestar)
2. Bei europäischer Marke einsteigen (Mercedes) und von denen einen Submarke übernehmen (Smart)
3. Beim Design Europäer zumindest mitreden lassen, was bei beiden zu recht gut nach Europa passenden Modellen führt.
… das könnte klappen
M. meint
Oje.
Ne, ich sag nix mehr, außer: dann mal viel Spaß, John Zhang!
Stdwanze meint
Einzige Chance, ABO Modelle bei Sixt etc. Wo ich nicht gebunden bin. Sonst ist der in dieser Preisregion chancenlos
Envision meint
Frage mich immer wer mit welcher Motivation ? kauft jemand oder eine Firma in der Preisklasse so einen No-Name ? Da kann ich mich echt nicht reindenken.
Tesla ist für mich schon kein Premium aber die waren immerhin die ersten und Hip und haben Fans, also kann ich noch verstehen, aber sowas …
Gunarr meint
Dass die neuen hochwertigen Chinaautos so teuer sind, liegt, glaube ich, nicht an der Gier der Hersteller. In China werden die nämlich zu attraktiven Preisen angeboten. Wahrscheinlich haben die einfach schlecht mit dem EU-Zoll verhandelt.
Shullbit meint
Nein, die verhandeln nicht individuell mit dem Zoll, sondern es werden auf alle Autos von da (auch auf Teslas aus Shanghai) bei Import in die EU 10% Zoll fällig.
Shullbit meint
Noch ein chinesischer NoName, der glaubt, hier gleich im Wettbewerb mit heimischen Premiummarken bestehen zu können. In dem Preissegment sind ca. 90% aller abgesetzten Autos Firmenwagen. Kein Geschäftsführer oder Außendienstler wird auf absehbare Zeit mit einem Seres, Wey Coffee o.ä. bei Kunden vorfahren. Für unter 70.000 Euro gibt es auch einen Mercedes EQE. Seres wird mit absoluter Sicherheit erst mal scheitern – zumindest auf dem deutschen Markt.
Tommi meint
Ersetze Deutschland mit USA und Detroit und China mit Japan und gehe ein paar Jahrzehnte zurück. Warum soll jemand so ein billiges japanisches Auto kaufen, wenn es doch so gute Straßenkreuzer aus Detroit gibt. Heute hat Detroit verloren.
Oder deutsche Autoindustrie mit Nokia oder Kodak oder was auch immer. Es gibt genügend Beispiele, wo auch große an ihrer Überheblichkeit gescheitert sind.
eBiker meint
Da hast du dir mit Detroit aber ein sehr schlechtes Beispiel rausgesucht.
Glaubst du Detroit wäre untergegangen wenn die Japaner anstatt billigen sparsamen Autos – Autos gebaut hätten die genauso teuer gewesen wären und genauso viel verbraucht hätten? Wohl eher nicht.
Shullbit meint
Das ist schlicht Nonsens und den Fakten nach falsch. Es geht eben nicht um irgendwelche Autos sondern um das Premiumsegment. Selbst die Edelmarken der Japaner und Südkoreaner bekommen hier im Premiumsegment seit Jahrzehnten nichts gerissen: Lexus, Infinity, Genesis. Und anders als die Chinesen sind deren Muttermarken Toyota, Nissan und Hyundai hier seit Jahrzehnten etabliert und als verlässliche Anbieter klassifiziert.
Chinesische Automarken können hier durchaus Erfolge haben. Aber man kann nicht als absoluter NoName in Deutschland gleich ins Premiumsegment einsteigen und zu Premiumpreisen verkaufen wollen. Auch Nio und andere rudern längst zurück, weil sie merken, dass ihre Strategie falsch war.
Tommi meint
Ein Tesla Model S wird nie ein Erfolg werden. Das ist Premium und Tesla ein NoName. Wer will schon ein schlecht gebautes teures Pseudo-Premium-Fahrzeug. Tesla wird untergehen. Die können durch die guten deutschem Marken nichts reissen.
Man kann nicht als absoluter NoName in Deutschland gleich ins Premiumsegment einsteigen und zu Premiumpreisen verkaufen wollen.
Ach, haben wir schon 2023? Ich dachte, wir sind noch bei 2013.
stromschüssel meint
@Tommi: Tesla hatte mit seinen ersten E-Autos ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Mittlerweile gibt es Mitbewerber auf dem Markt und was macht Tesla? Passt die Preise so an, wie es der Markt hergibt bzw. welche Nachfrage nach ihren Produkten herrscht. Vor gut einem Jahr: M3 Standart +10.000 €, seit einer Woche -9.000 €.
Thorsten meint
Tommi
Tesla wäre als chinesisches Unternehmen niemals so erfolgreich gewesen.
– Tesla ist technischer Vorreiter bei Antrieb und Software
– Elon wurde hochstilisiert wie Jobs
– Silicon Valley stand schon immer für Fortschritt und Innovation
– US Autos haben eine Historie inklusive vieler Kultautos
– Tesla war von Anfang an der Liebling deutscher Medien, jeder Pups einen Artikel wert
– Amerika sind „die Guten“
– Eigenes Ladenetzwerk, beste/einfachste Ladeplanung
Ich bin wahrlich kein Teslafan, aber Fakten habe ich noch nie ignoriert. Und da spricht eben viel für Tesla.
Wenn die mal einen richtigen B2B Service anbieten für Flottenkunden können sich die deutschen OEMs warm anziehen.
Shullbit meint
@Tommi
Glückwunsch: Der Vergleich ist tatsächlich noch absurder. Tesla hatte damals ein Monopol in einem neuen Marktssegment und war der große Innovator. Man konnte nichts Vergleichbares von Mercedes, Audi, BMW und Co. kaufen. Sonst wäre der Aufstieg von Tesla so nicht möglich gewesen. Wollte man ein BEV kaufen, so gab es ein Model S oder gar nichts. Heute kann man für 70.000 Euro auch ein BEV von Mercedes, BMW, Audi kaufen. Im Übrigens bekommt Tesla Model S und Model X hierzulande mittlerweile eben auch nur noch in homöopathischer Dosis verkauft.
Unzählige chinesische NoNames wollen hier im Premiumsegment antreten, die sich teilweise nicht mal auf dem chinesischen Heimatmarkt gegen den dortigen Wettbewerb durchsetzen können und bei denen man nicht weiß, ob die in 2 Jahren überhaupt noch in Deutschland aktiv sind. Natürlich werden die scheitern. Wir können gern eine Wette zu Seres abschließen.
Swissli meint
Die Lernkurve diesbezüglich scheint bei den chinesischen Herstellern sehr flach zu verlaufen. Vielleicht müssen sie erst mal Lehrgeld bezahlen bis ein Licht aufgeht.
Shullbit meint
Ja, ich finde das auch unfassbar, wie dumm und unvorbereitet die in den hiesigen Markt eintreten wollen. Nochmal: In anderen Ländern könnten die durchaus einigen Erfolg haben. Lexus ist in den USA und Arabien auch sehr erfolgreich. Aber in Deutschland eben nicht. Wer hier 70.000-100.000 Euro für ein Auto ausgibt, der will eben nicht nur von A nach B kommen. Der kauft damit auch Status- und Lifestyle-Symbolik ein. Das haben die Chinesen NullKommaNull zu bieten. In den technischen Kernparametern sind die Chinesen nicht besser. Und der vermeintliche Preisvorteil ist spätestens beim Wiederverkauf dahin.
Eugen P. meint
Lexus ist die Premiummarke des (zweit) größten Autobauers der Welt der ohnehin für überragende Zuverlässigkeit bekannt ist, der Vergleich mit chinesischen No-Names hinkt da etwas, zumal auch die Muttermarke Toyota in den USA überaus erfolgreich ist, weitaus erfolgreicher als VW in den USA.
ID.alist meint
Ich habe meine Probleme, wenn die Hersteller nur ein Render vom Auto zeigen können. Ein paar Bilder vom echten Auto mit Innenansichten wären angebracht, mMn, wenn die wirklich irgend ein Auto verkaufen wollen.
Naja, viel Glück.
Eugen P. meint
Das sind Mercedes-Preise, wer soll dafür die Zielgruppe sein, zu solchen Preisen Fahrzeuge von gänzlich unbekannten Herstellern zu kaufen, wenn selbst Marken wie Lexus hierzulande chancenlos sind? Genesis und Infiniti werden die meisten nicht mal dem Namen nach kennen.
Randy meint
Die Liste an hier gescheiterten Premium Marken kann man noch erweitern: Acura, die Edelmarke von Honda wurde nie in Deutschland angeboten weil man sich keine Marktchancen ausgerechnet hat. Oder Xedos, die gehobene Marke von Mazda, sollte im BMW und Audi Segment wildern. Nach wenigen Jahren mangels Erfolg wieder eingestellt.
in den 80ern hieß es, die Japaner werden den deutschen Markt aufrollen. Davon ist nichts geblieben, nur noch Toyota hält sich wacker mit immerhin 3% Marktanteil. Die Koreaner machen es besser, Hyundai/Kia zusammen Marktanteil ca. 7%
Bin gespannt ob es die Chinesen besser hinbekommen hier Fuß zu fassen.
Eugen P. meint
Bei den Preisen wüsste ich nicht wie. Die Koreaner bieten günstige Preise, gute Garantiekonditionen und was man so hört mindestens die gleiche Qualität (in puncto Zuverlässigkeit) wie die deutschen/europäischen Hersteller. Koreaner zu Mercedes Preisen würde nicht funktionieren, auch nicht mit Mercedes Qualität.
Die Japaner sind keine Billigheimer, vll. scheitert es daran.
stdwanze meint
Ich glaube der Grund ist einfach. Viel Billiger kann man premium nicht bauen. Auch bei Mercedes, BMW etc kommt der Gewinn über die Masse (oberes Premiumsegment rausgenommen). Nur was bleibt? Eine (wahrgenommene) Kopie ohne Händlernetz und Image….
Thorsten meint
Ich fahre einen Kia Sportage GT mit Technik Paket, 177 PS Turbobenziner, DKG, AWD und es ist eines der besten Autos, die ich je besessen oder gefahren habe. Einzig der Verbrauch ist wegen viel Stadtverkehr bei 8,7 Liter etwas hoch.