Sowohl im Jahr 2023 als auch im ersten Quartal 2024 stiegen die Zulassungszahlen von Pkw mit hybriden, elektrischen oder brennstoffzellenbasierten Antrieben. Die Marktentwicklung der alternativen Antriebe ist jedoch weniger stark als im Vorjahr (2022) und das politische Ziel von 15 Millionen zugelassenen E-Pkw in Deutschland bis 2030 so kaum zu erreichen, berichtet die Deutsche Energie-Agentur (Dena).
2023 wurden demnach in Deutschland insgesamt 2,84 Millionen Pkw neu zugelassen, was einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Zuwachs setzte sich auch in den ersten Monaten 2024 fort und deutet auf eine Erholung des Automobilmarktes hin, der zuvor unter den Auswirkungen von Lieferkettenproblemen infolge der Corona-Pandemie gelitten hatte.
Insgesamt hatten 2023 mit 1,38 Millionen Fahrzeugen fast die Hälfte aller Neuzulassungen einen hybriden, vollelektrischen oder brennstoffzellenbasierten Antrieb. Diese alternativen Antriebsarten kommen damit auf ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings hat sich das Tempo der Marktentwicklung im Vergleich zum Wachstum von 17 Prozent im Jahr 2022 verlangsamt.
„Von zentraler Bedeutung für das Erreichen der Energieeffizienz- und Klimaschutzziele im Verkehr sind batterieelektrische Pkw. Deren Zulassungen sind 2023 trotz im November 2023 vorzeitig beendeter Fördermaßnahmen des Bundes zwar gestiegen, sie belegten unter den alternativen Antrieben allerdings nur Platz zwei hinter den Hybriden“, so die Dena. Die Zulassungszahlen im ersten Quartal 2024 bestätigten die Trends aus 2023 von steigenden Gesamtzulassungen und einem langsamen Wachstum der Marktanteile alternativer Antriebsarten.
„Das Angebot an elektrischen Fahrzeugen nimmt zu, allerdings sind hohe Anschaffungskosten und mangelnde Ladeoptionen nach wie vor Faktoren, die Verbraucherinnen und Verbraucher häufig zu anderen Alternativen, wie den Hybriden, oder gar doch wieder zum Benziner greifen lassen. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur und von Informationsangeboten z. B. zu den Betriebskosten sind deshalb jetzt besonders wichtig für das Vertrauen in die neuen Antriebsarten“, sagt Dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp.
Mit der durchschnittlichen Wachstumsrate von 11 Prozent im Jahr 2023 würden bis 2030 nur rund 7 Millionen E-Pkw auf die Straße gebracht und somit der angestrebte Wert von 15 Millionen Neuzulassungen bei E-Autos deutlich verfehlt werden. Damit das Ziel erreicht werden kann, müsste die Wachstumsrate wieder auf das ursprüngliche Niveau von über 32 Prozent aus dem Jahr 2022 steigen.
Um der Marktentwicklung zu alter Stärke zu verhelfen und die Wirtschaftlichkeit von elektrischen Fahrzeugen zu steigern, werde in den kommenden Jahren insbesondere der CO2-Preis eine entscheidende Rolle spielen, welcher auf dem neu eingeführten Pkw-Label den Käufern ausgewiesen wird, so die Dena. Hersteller wiederum seien auf Basis der europäischen CO2-Flottengrenzwerte dazu verpflichtet, ihre Verkaufsquoten an E-Pkw zu erhöhen. Für Zuversicht sorgen könnte der Fortschritt beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, dort habe sich 2023 das Verhältnis von E-Pkw pro Ladesäule verbessert.
Fritzchen meint
Alleine der Preis ist entscheidend, mit Abstrichen dazu die Reichweite. Es gibt schlichtweg kein einziges eAuto welches dem Geldbeutel und den Ansprüchen der Masse der Autokäufer gerecht wird.
Eine maximale Reichweite von 400 KM ist tatsächlich nur 240 real bei Beachtung der Ladehinweise 20/80. Und niemand will sein Auto pausenlos an der Steckdose haben.
Ben meint
Hat man auch nicht, nur wenn es sowieso sinnlos rumsteht…in der Nacht, bei der Arbeit, beim Einkaufen und auf Langstrecke zur Frühstücks- oder Mittagspause
libertador meint
Das zeigt aber auch, dass noch viel Arbeit insb. in der Ladeinfrastruktur hängt. Das E-Auto ist dann ein Fortschritt, wenn man zuhause (oder an einem Ort wo man regelmäßig steht) laden kann. Ansonsten ist es ein Mehraufwand, der zwar mit besseren Ladeleistungen geringer wird, aber nicht besser.
Futureman meint
Der durchschnittliche Neuwagenpreis in Deutschland liegt bei ca 45.000€. Dafür gibt es schon einiges mit Auswahl, auch mit bis zu 600km Reichweite.
Viele verwechseln das allerdings mit den Gebrauchtmarktpreisen. Denn der größte Teil der Autoverkäufe sind nun einmal gebrauchte Autos. Und hier dauert es natürlich noch etwas.
Mike meint
Aber nicht jeder ist bereit 45k für einen Neuwagen zu zahlen.
Futureman meint
Und einige auch viel mehr, ansonsten wäre es ja nicht der Durchschnitt.
Thorsten 0711 meint
Nur, dass diese 45k nicht der Realität des Bundesbürgers entsprechen da es sich hierbei mit überwältigender Mehrheit um gewerbliche Käufe bzw. Firmenleasing handelt.
Bei Privatkunden verkauft sich seit Jahren auf Platz 1 ein Auto, dass als Basismodell 33000€ weniger kostet als diese 45000€.
Ausserdem sind diese 45k der durchschnittliche Listenpreis, den keine Firma bezahlt, ausgenommen bei Teslas.
MiguelS NL meint
Fritzchen
“Alleine der Preis ist entscheidend, mit Abstrichen dazu die Reichweite.”
Richtig nicht eine hohe Reichweite ist entscheidend sondern ein Preis der Konkurrenzfähig ist dem Angebot der Verbrennerhersteller.
“Es gibt schlichtweg kein einziges eAuto welches dem Geldbeutel und den Ansprüchen der Masse der Autokäufer gerecht wird.”
Das am meisten verkaufte Auto in Europa (und der Welt) ist ein Elektroauto.
“Eine maximale Reichweite von 400 KM ist tatsächlich nur 240 real bei Beachtung der Ladehinweise 20/80.”
1.
Das kann natürlich sein dass die maximale Reichweite (unter günstigsten Umständen) z.B max 50 km/h über Land es 400 km beträgt, es real (in der Praxis) nur 240 km schafft. Das ist wie bei allen anderen Antriebsarten.
2.
Dass man bei einem Elektroauto nur von 20 auf 80% laden kann, ist nicht korrekt. Die gesamte Batterie ist nutzbar.
“Und niemand will sein Auto pausenlos an der Steckdose haben.”
Das Laden eines Elektroautos ist nicht wie beim Verbrenner d.h. dass man neben dem Auto stehen bleiben muss sondern man steckt wie bei Handy den Stecker rein und fertig.
Es gibt viele Infostellen (auch online) wo du dich informieren kannst.
South meint
@Fritzchen. Nö, also bei weiten Fahrten kann man das volle Spektrum ausnutzen, man sollte halt sein Auto nicht dauerhaft ausserhalb des Bandes stehenlassen. Im Alltag reichen die 240km locker und selbst da kann man das Auto unter 20% fahren, wenn man es dann gleich wieder auflädt.
Und es kommt auf den Accu an, z.B. die LFP Accus von Tesla unterliegen nicht dieser Einschränkung.
Futureman meint
Zum Glück ist das weltweite Wachstum bei E-Autos weiter hoch und wird durch immer neue und auch günstigere Modelle immer interessanter. Deutschland wird da langsam aber sicher abgehängt. Negativwerbung sei dank…