Die Nachfrage nach Elektroautos sinkt in Deutschland seit Jahresbeginn deutlich. Bis die Stromer wieder die Marktanteile der Vorjahre erreichen, wird es laut einer Studie dauern.
Anhaltende E-Auto-Diskussionen und Förder-Hickhack werfen demnach die E-Mobilität in Deutschland um fünf Jahre zurück. Erst 2027 oder 2028 werde der Markt sich vom aktuellen Zulassungs-Einbruch erholt haben, wie laut Welt.de das Center Automotive Research in Bochum berechnet hat.
Habe der gemeinsame Marktanteil von E-Autos und Plug-in-Hybriden 2022 bei voller „Umweltbonus“-Förderung noch bei 31,4 Prozent gelegen, sei er im laufenden Jahr auf 18,6 Prozent gefallen. Einen Wert oberhalb von 30 Prozent erwartet Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer erst wieder für 2028.
Beim E-Auto allein sieht die Perspektive etwas günstiger aus. Die Förderung lief dort bis Mitte beziehungsweise Ende 2023, was in einem Marktanteil von 18,4 Prozent resultierte. Aktuell liegt der Wert bei 12,5 Prozent, 2027 dürfte er mit 19,2 Prozent wieder das gewohnte Niveau erreichen. Triebkräfte sind dabei vor allem ein wachsendes Modellangebot, günstigere Fahrzeuge und drohende CO2-Strafen für Autohersteller, die die Industrie zum intensiveren Bewerben von elektrischen Autos motivieren dürften.
Deutschland verliere den Anschluss bei diesem großen Zukunftsthema der Mobilität, warnte Dudenhöffer. „Ein Großteil dieses Problem ist durch gegensätzliche Politikentscheidungen und Diskussionen verursacht“, so der Experte. Kritisch sieht er vor allem die Streichung des Kaufprämie Umweltbonus für Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge Ende 2022 und das überraschende Förderende für reine Stromer ein Jahr später. Hinzu komme die politische Parole über eine „Rettung der Verbrennungsmotors“. Die nun geplanten Abschreibungserleichterungen für E-Firmenwagen können das in der Zulassungsstatistik den CAR-Berechnungen zufolge nicht ausgleichen.
Releit meint
Ich denke es gibt zur Zeit einen oft nicht beachteten Faktor bei der E-Auto Kaufzurückhaltung.
Als überzeugter E-Fahrer seit 2016 (Leaf 24 -> Ioniq Classic -> Kona) denke ich, dass es momentan ein nicht optimaler Zeitpunkt für einen Neukauf ist. Es stehen sehr, sehr interessante Akkutypen vor der Tür (z.B. CATL Shenxing Plus und BYD Blade mit 6C Laderate), auch Tesla wird bald deutlich schneller ladende und größere Akkus verbauen, BMW kommt bald mit der neuen Klasse usw….
Ich habe daher für mich entscheiden, etwas zuzuwarten mit dem nächsten Auto, mein 64er Kona leistet immer noch gute Dienst nach 4 Jahren.
Das nächste Auto wird aber viel schnell laden und noch weiter fahren, coming soon…
Jörg2 meint
Wenn die jetzigen Eckdaten zum Fahrprofil passen und das Fahrprofil sich nicht ändert, wäre das lange Halten des aktuellen Autos ökonomisch und ökologisch auch sinnvoll.
Aber natürlich kann man auch bis zum Markteintritt der nächsten Hardwareentwicklungsstufe warten. Ich bin mir sicher, um diesen Zeitpunkt herum gibt es dann schon genügend Meldungen, was als nächstes kommen wird.
South meint
Ob Dudenhöffer tatsächlich bei E Auto noch der Guru ist, als der er früher mal in der alten Welt galt, würde ich doch stark bezweifeln. Bei den BEV gibt genau genommen bestenfalls eine Stagnation und keinen Rückgang und das trotz der fehlenden Förderung und dem mittlerweile offen dagegenarbeiten der Industrie. Ob man daraus gleich wieder einen Niedergang der heimischen Hersteller herleiten muss, bloß weil es eben nicht so steil nach oben geht, wie noch vor ein paar Monaten vermutet, ist schon arg pessemistisch. Ich persönlich sehe Hybride nicht ganz so verbissen, viele in meinem Bekanntenkreis sind vom Pln-Hybriden zum BEV gekommen, aber der Rückgang ist keine Tragik. Wir wollen ja BEV haben und keine Hybride. Ja, in Summe wird es nicht so schnelle gehen, wir noch vor einem Jahr prognostiziert, aber immer gleich mit typisch deutscher Hysterie ranzugehen, ist halt Banane. Ich glaube übrigens nicht, dass es eine fünf Jahr anhaltende Stagnation oder gar ein Rückgang sein wird, aber mal sehen…
David meint
Mal ne andere Frage, vielleicht weiß es auch die Redaktion: „Studienleiter Dudenhöffer“, ist der nicht im November bei CAR rausgeflogen?
Thorsten G. meint
Hotel und Haustür stehen bei ihm auf der Autobahnraststätte und der i30 hat so ein Überholprestige, dass alle Platz gemacht haben für seinen 120er Schnitt. Pinkeln muss er auch nie.
Dagobert meint
A81 und A6 sind zu weiten Teilen offen, dort bin ich Tempomat 160 km/h gefahren. Natürlich waren jeweils davor und danach auch noch ein paar km Landstraße bzw. Stadtverkehr dabei. Wenn man um kurz vor 5 Uhr los fährt, ist man vor 5 Uhr hinter Stuttgart, um halb 8 Uhr an Nürnberg vorbei und danach kommt bis Pilsen im wesentlichen „nichts“ mehr. Wer zu geschickten Uhrzeiten fährt braucht auch kein „Überholprestige“ – Die Autobahn ist oft genug frei.
Pinkeln und Nachtanken dauert zusammen 5-10 min und Brunchen kann man dann in Prag an der Moldau.
South meint
Hahaha, genau und nachdem Höllenritt in der Nacht bei 160kmh, kaum ohne Pausen, in einem Kompaktauto bist du voll entspannt am Urlaubsort zum Brunchen gegangen. Geil.
Also klar, man kann mit einem Verbrenner bei optimaler Autobahn und volle Pulle mal ein Stunde rausholen, keine Frage, aber dann „völlig enspannt“ brunchen. Hihihihi. Ich musste auch mal auf die schnelle einen Kumpel in Italien abholen und bin ohne große Pausen was die Limite hergeben gefahren, aber ich würde sicher nicht behaupten, dass das eine entspannte Reise gewesen wäre. Und wiederholt habe ich sowas auch nicht freiwillig….
Dagobert meint
Ohne Frau im Auto dienstlich unterwegs wäre ich auf der Strecke in weiten Teilen deutlich über 200 km/h gefahren. Mit dem Abstandstempomat 160 km/h bei freier Autobahn gemütliches in den Urlaub Cruisen und nicht ein „Höllenritt“.
South meint
Schon klar Dagobert, alter Märchenopa, mit einem Kompaktauto 200kmh, mit 5,5l/100km entspannt in den Urlaub, als wie wenn wir alle noch nie Autobahn und Verbrenner gefahren wären.
Du kannst nur in BRD über 130km/h fahren und das auch nur wenn die Autobahn frei ist und kein Limit. Selbst dann fährt dir mal einer vorne ran, wo es mit abbremsen, beschleunigen hin und hergeht. Und die Zeit die du da schneller sein könntest, kannst du nicht sinnvoll in den Tagesablauf einplanen, da du bei 500km+ keinen Stau, Zähflüssig vorhersehen kannst…
Wie lange war den deine Strecke über 130 kmh? Bei mir wäre das eine Strecke von maximal 150km gewesen… ?
Duesendaniel meint
Das sind die Heldengeschichten, die keiner mehr hören will. Erinnert mich an Opa, wenn er vom Krieg erzählt.
Dagobert meint
Na ja, Elektroauto ist doch irgendwie sooo 1905…
Wil meint
Sonntags in den Urlaub gefahren, 1200 km, ca.10 Stunden, Durchschnittsgeschwindigkeit bei 116 km/h, Durchschnittsverbrauch 6,5 L (Bordcomputer, BMW 220i Active Tourer,), wirklich entspannt am Zielort angekommen und im Garten mit Freunden Wein getrunken. Ist halt auch möglich. Klar gibt es auch Reisen, die die nicht so klappen (fahre seit 35 Jahren die Strecke), aber dann höchstens eine Stunde länger. Das hier immer unterstellt wird, dass solche Fahrten übertrieben sind. Viele haben halt keine Blasen- oder Rückenprobleme sondern sind körperlich fit und machen das locker.
Es ist ja keinem verboten, mehr oder länger Pause zu machen, jeder so, wie es ihm passt.
Rudirabe meint
Wenn man sich, egal welchen, Scifi – Filme der letzten Jahrzehnte anschaut, hat sich jeder eine superschnelle Mobilität, gespeist aus nahezu unerschöpflichen Energiequellen, vorgestellt.
In der Realität gurkt man mit 100 km/h auf der Mittelspur, ein Auge immer auf der Ladeanzeige …
Noch nie waren wir von der Zukunft so weit entfernt, wie derzeit.
Wenn einen die Entwicklung um Jahrzehnte zurück wirft, sollte man über die Entwicklung nachdenken.
Immerhin hatte die Entwicklung des Verbrenners stetige Verbesserungen gebracht.
Ausser einer Vorklimatisierung, die bei einer guten Klimaanlage gar nicht nötig ist, sehe ich keine Vorteile beim BEV.
Sepp meint
Das kommt stark darauf an, was man als Fortschritt sieht. Wenn Fortschritt als 180 auf der Autobahn gesehen wird, hast du recht aber Fortschritt konnte z.B. auch „keine Autobahn mehr“ sein?
Haubentaucher meint
Dazu braucht es keine Studie. 16 Jahre Merkel haben das Land ins Wachkoma versetzt und suggeriert alles belibt auf ewig so und niemand müsse sich oder sein Verhalten ändern. Auf dieser Welle surfen ja die CxU-Parteien derzeit wieder und die Messagees fällt bei einer überalterten senilen Bevölkerung auf fruchtbaren Boden. Niemals BEV, Wärmepumpe etc.. Der Deutsche mag halt gar keine Veränderungen und wenn schon dann möge es doch der Staat regeln (= Bezahlen). Wir steigen in die Kreisklasse ab, das wird die der nächsten Regierung noch deutlicher werden.
Sepp meint
Ich gehöre dieser „überalterten senilen Bevölkerung“ an und merke in meinem senilen überalterten Bekanntenreis sehr viel Aufgeschlossenheit und Verantwortung für die Zukunft (der anderen).
Habe aber auch viele Diskussionen mit Jungen, die auf alles pfeifen und mit den Vielfalt der (Fehl))Informationen aus den Medien nicht umgehen können und sich auf „Influencer“ mit Schmink- Fitness und Tatoo- Tipps zurückziehen.
Schlumpf7 meint
„Die Nachfrage nach Elektroautos sinkt in Deutschland seit Jahresbeginn deutlich.“
Nicht die Nachfrage sinkt, sondern die Kauflust nach Fahrzeugen die nicht dem
Anwenderprofil des Kunden entsprechen. Mobile Wohnzimmer sind nicht
jedermanns Wunsch. Was geht sieht man gut an den Absatzzahlen kleinerer
E-Fzge. aus dem Portfolio von Stellantis.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, die verfehlte Modellpolitik der KFZ-Industrie ist die Schuld des Kunden. Eigentlich stört der Kunde nur.
David meint
Welche „kleineren E-Fahrzeuge aus dem Portfolio von Stellantis“ dominieren denn da gerade den deutschen Markt? Hast du alternative Zahlen? Über 5.000 Zulassungen in den ersten 7 Monaten haben ein Audi, zwei BMW, ein Hyundai, ein Mercedes, ein MG, ein Seat, ein Skoda, ein Tesla, ein Volvo und zwei VW. Alleine diese zwölf Modelle repräsentieren mehr als die Hälfte aller Zulassungen.
Wie dir sicher aufgefallen ist, ist da kein einziges Auto von Stellantis dabei. Deren elektrischer Bestseller ist der Fiat 500, der macht über 50% der Elektroverkäufe von Stellantis aus und danach kommt nichts. Der Marktanteil unter den elektrischen ist knapp über 4%. BMW hat dieses Jahr zweieinhalb mal so viel Elektroautos verkauft wie alle Stellantis-Marken zusammen… Ich weiß also beim besten Willen nicht, was du meinst.
Thorsten G. meint
Ich sehe keine Zahlen, sie das untermauern. Oder verkauft Stellantis in D etwa mehr Autos als die deutschen Hersteller?
Ben meint
Du hast Rwcht Schlumpf, ganz Europa, die USA und Cjina sid alle doof nur Deutschland ist der schlaue.
David meint
Ich denke auch, die Elektromobilität nimmt mittelfristig Fahrt auf.
Die Autos der Kompakt- und Mittelklasse werden Reichweiten und Ladegeschwindigkeiten haben, die in der Praxis keine Einschränkung mehr bedeuten. Kleinwagen in der Preisklasse 20-30.000 € werden verfügbar und attraktiv sein.
Vor allem werden die Menschen lernen, die Elektromobilität hat praktische Vorteile. Vorklimatisieren und das tanken zuhause nur mal genannt. Beim Thema tanken zu Hause werden viele Tiefgaragen in den nächsten Jahren Lademöglichkeiten bekommen.
Besonders wird der Firmenwagen elektrischer. Einfacher kann man als Unternehmen nicht „green“ werden. Das gilt auch für staatliche Fuhrparks. Da gibt es EU-Vorgaben, bis wann welche Quote der Einrüstung geschafft werden muss.
Das alles führt zu einer Welt, in der zunehmend Elektroautos fahren und bei Menschen als sozialem Wesen dazu führen, dass man auch das Elektroauto erwägt. Diese Effekte sind in der Diffusiontheorie lange erforscht.
Und alles deutet darauf hin, dass die etablierten Hersteller das Geschäft machen. Sie haben bereits die Kunden, sie sind etabliert und können in bestehenden Vertragsverhältnissen dynamisch Verbrenner durch Elektrofahrzeuge ersetzen. Vor allem haben sie den Finger direkt am Puls des next big things, dem autonomen Fahren.
Andi EE meint
„Vor allem haben sie den Finger direkt am Puls des next big things, dem autonomen Fahren.“
😄😄😄😄😄😄, der Witz des Jahrhunderts. Musst du deinen Arbeigeber mit Märchen befriedigen. Was bringst du als nächstes, dass deine Blume und VW SpaceX konkurrenziert.
David meint
Wie süß! Ausgerechnet Tesla hat doch auf diesem Gebiet gar nichts zu bieten, gar nichts. Oder hilf mir mal schnell, wo denn offizielle Tests im öffentlichen Straßenverkehr genehmigt wurden? Du kennst die Antwort: Weltweit nirgends.
Auf der letzten Q2 Besprechung kam Murks in große Schwierigkeiten, weil die Investoren auch langsam solche gemeinen Fragen stellen. Ihnen war aufgefallen, dass man keine Zulassung bekommen kann, bevor sich die Verkehrssicherheitsbehörden umfassend überzeugt haben, wie zuverlässig so ein Fahrzeug im Langzeittest ist. Daher musste er zusagen, bis zum Jahresende in China den FSD zuzulassen.
Wir alle wissen, der FSD ist ein Scam. Ich bin also gespannt, wie er sich da rauswindet. Denn wenige Tage später, ist der Druck massiv erhöht worden, weil Mercedes eine Testzulassung Level 4 im öffentlichen Straßenverkehr für China bekommen hat. Damit ist die Ausrede, ausländische Hersteller haben es in China schwer, schon jetzt nichts mehr wert.
Aztasu meint
Bildung täte gut. Mercedes, BMW und Volkswagen tun und investieren viel in die Richtung und machen sehr gute Fortschritte
Solariseur meint
Ach, Du untertreibst mal wieder.
Die tun ALLES und machen ALLE Fortschritte, die es gibt!
BMW sogar in ALLE Richtungen!
Ich würde das nicht so bescheiden und besonders unkonkret mit „viel“ tiefstapeln.
Auch, dass Bildung gut tut, solltest Du nicht in Konjunktiv setzen. Oder schränkst Du das etwa ein?
Andi EE meint
Deine Hersteller können nix, das sind alles Zuliferer die ihnen diese Assistenzsysteme verkaufen. Das ist übrigens eine ziemliche Frechheit, dass du diese Fähigkeiten von Waymo uns Co. deinen Herstellern zuschreibst.
Aztasu meint
Die Software wird selbst entwickelt, und Kooperation bei den Komponenten eingegangen umd die Spezifikationen festzulegen oder sogar gemeinsam zu enteixkepn. Warum aber sollte man selber Lidar und Radarsensoren oder Kameras herstellen? Das ergibt überhaupt keinen Sinn, hauptsache verblendete Tesla-Sektenenanhänger zeigen wieder ihre Ahnungslosigkeit. Übrigens kommt das Steer-by-wire system beim Cybertruck von ZF, genau wie andere Bauteile von anderen Zulieferern.
Aztasu meint
*entwickeln
Andi EE meint
Welche Software ist selber entwickelt?
Solariseur meint
Ich habe aus Spaß mal zu dem Thema gegoogelt. Finde immer dasselbe dazu:
wollen
werden
künftig
geplant
Chaos
Probleme
Der Wikipedia-Artikel zum VW.os bringt das schön transparent. Für mich sind die mehrfach abgerutscht bei dem Versuch etwas selbst zu programmieren, und machen jetzt den x-ten Anlauf.
wtf? meint
„konkurrenziert“ sagt hier schon alles…
Kaiser meint
Andi, im Gegensatz zu dir darf sich David freuen, VW hat heute trotz der Sparmaßnahmen beschlossen, die Gehälter der Führungskräfte anzuheben :-)
David meint
So lange Murks für das Chaos, was er bei Tesla angerichtet hat, 56 Milliarden kassieren kann, sind jegliche hohe Bezüge von Führungskräften bei irgendwelchen Unternehmen absolut in Ordnung.
Elvenpath meint
„Anhaltende E-Auto-Diskussionen“ sprich die endlose Lügenpropaganda der Fossilindustrie und ihrer Anhänger ist erfolgreich.
Halberakku meint
? die Rautos sind einfach extrem Überteuert. Das ist der einzige Grund warum die Mehrheit keins kauft.
Dagobert meint
Es reicht Tatsachen zu benennen, mach muss sich keine Lügen ausdenken.
Ich bin letzten Samstag mit meiner Frau nach Prag gefahren. 600 km, knapp 5 Stunden von unserer Haustüre zur Hotelgarage. Mit einem Auto der Kompaktklasse, der ab 27.500 € in der Preisliste steht, dem Hyundai i30. Wobei es den noch ab 17.450 € gab, als wir 2017 gekauft haben. Woran nicht nur die Inflation schuld ist, sondern auch die EU mit Abgasnormen, Ausstattungszwang und vor allem Flottengrenzwerten.
Dennoch, bis ein BEV der Kompaktklasse das in der Grundausstattung nachmacht fließt noch VIEL Wasser den Rhein runter – falls es jemals dazu kommt…
Elvenpath meint
Du solltest dich vielleicht mal mit den Umfrageergebnissen vertraut machen.
80% der Bürger glauben tatsächlich, dass ein Diesel die Umwelt stärker belastet, als ein E-Auto. Dass E-Autos reparaturanfälliger sind, als Verbrenner. Dass man Angst haben muss in einen Stau zu kommen, dass man Angst haben muss, dass das E-Auto zu brennen anfängt, dass man keine Ladestation findet etc.
Und genau dieser Wahn, dass für einen kleinen Bruchteil der Fahrten, wo ein E-Auto weniger optimal ist, so eine überhöhte Bedeutung beigemessen wird, ist auch ein Teil der Anti-E-Kamapgne die von der Fossilindustrie und anderen E-Hassern gefahren wird. In 99% der Zeit ist das E-Auto die bessere Wahl.
Die hast 5 Stunden gebraucht? Bei normaler Fahrweise braucht man dafür 6 Stunden, sagt Google Maps, Ich bräuchte mit kleinem Akku 7 Stunden. So what? Wenn das ein Problem ist, dann fallen mir dazu Begriffe wie „Wohlstandsverwahrlosung“ und „spätrömische Dekadenz“ ein.
Pinocci30? meint
Für gute 17.000€ bekommt man heute gerade noch einen ordentlich ausgestatteten i10, mit Verhandlungsgeschick vielleicht einen passablen i20. Solche Preisvorstellungen haben ungefähr so viel mit der Realität zu tun wie eine 600 km Reise bei einem Schnitt von 120 km/h inklusive aller Pausen.
Vermutlich hat dein supergünstiger i30 eine Trockentoilette im Sitz integriert, Sonderrechte und weit über 200PS, obwohl du an der Tanke sogar noch Geld raus bekommst…
South meint
Das ist ja lustig Dagobert. Ich fahre ein E Kompaktauto und ich komme günstiger Weg als mit einem Verbrenner und könnte jetzt behaupten, dass du lügst. ;-)
Woran liegst? Warum stimmen deine „Tatsachen“ da nicht?
Ich bin übrigens mehr als 600km gefahren und hatte sogar einen, wenn man so will freiwilligen Stopp mehr als einen Ladestop. Ganz einfach, weil einem nach drei Stunden schlicht die Knochen weh tun, die Blase drückt, mal was vernünftiges Essen will, die Kinder (zu recht) quengeln. Wenn einer anstatt in den Weg in Urlaub auf der Flucht ist und es bei 600km am Stück, die er vielleicht ein, zweimal im Jahr fährt, die Pause fett macht, dann sollte er noch kein E Auto kaufen… die Halbe Stunde, die du dir „gespart“ hast, die hast du erstmal gebraucht, dich von dem Ritt in deinem Alter zu erholen. Da würde ich drauf wetten … hihihi…
Gernot meint
Jede Wette, dass BEV spätestens 2026 auch in D wieder boomen. Gründe:
1. Batteriepreise haben sich seit Januar 2023 halbiert, was bei einem Auto mit 80 kWh Batterie die Kosten netto um 6.000 Euro und den Verkaufspreis um mindestens 7.500 Euro senken sollte. Das wird aufgrund des Wettbewerbes früher oder später an die Kunden durchgereicht und das überkompensiert dann die entfallende staatliche Kaufprämie bei weitem.
2. Auf fast allen anderen Märkten außerhalb Deutschlands haben BEV Zuwächse bei den Verkaufszahlen. Die steigenden Stückzahlen werden bis 2026 auch bei BEV zu Skaleneffekten führen, wie sie die Hersteller bei ICE lange haben (hatten), d.h. weitere Kostensenkungen.
3. 2025/26 kommen zahlreiche neue Plattformen auf den Markt, die attraktivere Spezifikationen (beispielsweise bei Reichweite und effektiver Ladegeschwindigkeit) bringen werden und die Kosten weiter senken werden.
4. Das toxische Gesabbel von Union und FDP vom Verbrenner-Aus-Aus, das viele Menschen hier zutiefst verunsichert, wird nach der Bundestagswahl 2025 aufhören. Aktuell geht es diesen populistischen Parteien darum, dem Wähler zu suggerieren, man hätte mit Verbrennern, E-Fuels und anderem Unsinn programmatisch die besseren Alternativen zu den Grünen. Das wird nach der BTW aufhören, denn man kann nicht gegen physikalische Gesetze und wirtschaftliche Realitäten Recht haben.
In Summe wird dann 2026 hier erreicht sein, was in China schon heute der Fall ist: BEV sind billiger als ICE, nicht nur in einer TCO-Rechnung sondern auch ganz schnöde beim Kaufpreis.
Envision meint
Jup, warte auch auf die next Gen ab Ende 2025, z.B. BMW „Neue Klasse“ und Mercedes „eATS 2“ sind ja gesetzt und versprechen großen Fortschritt ihrer Plattformen, andere Hersteller werden dem nicht nachstehen – die jetzigen „1st Gen“ sind dann eher altes Eisen – ähnlich wie bei Smartphones die Sprünge am Anfang etwas größer waren.
– bin als reiner Langstreckenfahrer (Stammstrecke >400km) natürlich etwas Exot, aber ich erhoffe mir auch da dann den finalen Durchbruch.
Andi EE meint
Dann bist du 5 Stunden am Tag im Auto (Pkw oder Lkw)? Job?
Envision meint
Nein, WE Pendler, aber halt weit … die Woche über Fahrrad/Öffi bzw Homeoffice.
Gerry meint
…auf Langstrecke wär die Bahn eventuell die bessere und kostengünstigere Alternative👍.
Peter meint
@Gerry
Vor Tür zu Tür betrachtet oftmals nicht. Es kommt außerdem darauf an, wie viele Umstiege man zu bewältigen hat. Und das können bei 400km Einige sein. Und auch als Wochenendpendler muss man nicht zwingend pro Richtung 2-3 Stunden länger brauchen wollen, als mit dem Pkw.
M.a.W.: Berlin -> Hamburg geht sicherlich deutlich besser, als Marl -> Ilmenau.
Envision meint
@Gerry, LEIDER: mal abgesehen von der Mehrdauer bei Tür zu Tür und das ich gerne mein Auto an beiden Orten auch nutze… bin tatsächlich einige mal Bahn gefahren – wenn ich dann in Freundeskreis berichtet habe wurde ich von einigen nur verspottet wie man so doof sein kann auf den kaputten Saftladen zu setzten – in 50% der Fälle Einschränkungen/Fehler im Betriebsablauf und gerade wenn man drei mal umsteigen muss, vergeht einem da der Spaß, statt 4,5h Autofahrt halt oft 7h-10h Reise – früher hat man auch noch gewartet bei Regional Anschluss wenn der ICE ein paar Minuten später ankam, ist lange vorbei, alles fahren gerade so wie sie können, der Schaffer hat auf Frage nur gelächelt, blöd auch wenn das Abends der letzte reguläre Zug in die Provinz war.
Gernot meint
Ja, vor 2 Jahren haben 80 kWh Batterie auf Zellebene ca. 12.000 USD gekostet. Heute kosten 100 kWh auf Zellebene 7.500 USD. Entsprechend ist es wirtschaftlich darstellbar, größere Batterien mit 100, 120 oder auch 150 kWh für mehr Reichweite zu verbauen – auch wenn ich persönlich das nicht brauche. Damit das aber auch in der Praxis möglich ist, muss die Plattform entsprechend große Batterie-Kompartments vorsehen, in denen man so viel Batterie unterbringen kann, denn die volumetrische Energiedichte ist bei NCM-Zellen nicht so gestiegen, als dass man die 100-150 kWh beim selben Volumen wie 80 kWh verbaut bekommt. Fahrwerk und Leistungselektronik müssen auch darauf ausgelegt werden. Auch Designentscheidungen wie Modulbauweise oder Cell-to-Pack spielen eine Rolle. Entsprechend braucht es teils neue oder weiter entwickelte Plattformen, um das zu realisieren. Und die
Andi EE meint
@Envision
Ok, schaffst du die Strecke mit deinem BEV am Stück … wahrscheinlich nicht / Autobahn? 400km ist ja jetzt etwas was zumindest theoretisch möglich wäre. 300km wäre natürlich auch schon gut, weil viele BEVs 100km aufgrund der Ladekurve sehr schnell nachgeladen haben.
Andi EE meint
@Gernot
„4. Das toxische Gesabbel von Union und FDP vom Verbrenner-Aus-Aus, das viele Menschen hier zutiefst verunsichert, wird nach der Bundestagswahl 2025 aufhören.“
Ihr müsstet vor allem eure Presse austauschen. Die hätten jeden Tag Gelegenheit diese Lügen zu widerlegen. Ihr Deutschen glaubt selber nicht an die Elektromobilität = das Volk ist das Problem. Und da spielt ja der Klimawandel gar keine Rolle mehr, eure Hersteller sind mit den Elektomodellen nicht erfolgreich, ergo darf die Sache nicht gut sein. Wenn die Elektromobilität dem Verbrenner überlegen wäre, wären ja die Deutschen Hersteller schlecht die es auf diesen Sektor nicht hinkriegen.
Ich denke diese Kränkung, dass es die eigenen nicht hinkriegen, zwingt die Patrioten so über die Elektromobilität zu schreiben. Wenn die Deutschen Millionen Elektroautos verkaufen würde, gäbe es das Problem in der Presse und natürlich dementsprechend in der Politik nicht. Die Politik nimmt die Grundstimmung der Bevölkerung auf und schwatzt dann in diese Richtung, damit sie gewählt wird (die Wahlen stehen an).
Es braucht Verkaufserfolge mit Deutschen BEVs, sonst wird sich an der Misere nichts ändern. Für CAM kann es natürlich unmöglich an den eigenen Herstellern liegen, es ist immer die Politik. So kann man sich immer noch gut finden.
Gernot meint
Was für ein Geschwurbel. Es kann nicht jeder auf jedem Gebiet ein Experte sein und die ganze Materie tief durchdringen. Dann muss man auf externe Expertise vertrauen, z.B. durch Experten oder Politiker. Das macht abhängig vom Thema jeder von uns regelmäßig (z.B. bei Ärzten). Wenn die BILD dann angeblich renommierte Professoren präsentiert, die davon faseln, dass eFuels in Kürze billiger als Benzin heute sind, dann ziehen Leute den Schluss „Dann bleibe ich doch beim bewährten Benziner“. Die wissen es nicht besser. Das gäbe es aber auch, wenn die deutschen Autohersteller erfolgreicher mit ihren BEV wären, denn der Kurs wird vom Springer-Chef vorgegeben, der im Auftrag seines größten Anteileigners KKR agiert, die noch stark in fossile Energie investiert sind.
Wenn man sich dann anschaut, wie allein Frank Schaeffler von der FDP wirkt: Der Mann ist erklärter Klimawandelskeptiker, aber in der FDP gut verdrahtet. Der organisiert sich in der FDP Mehrheiten. Die FDP blockiert dann in der Bundesregierung und die Bundesregierung muss wegen der FDP in der EU blockieren. Und dann gilt „eFuels und Verbrenner sind auch nach 2035 fein“ für 27 Länder und 450 Mio. Menschen in der EU. Nur wegen Frank Schaeffler, dessen „Prometheus Institut“ nachweislich von ExxonMobil, Koch Industries usw. finanziert wird, eben der Öl-Industrie. Auch das hätte es gegeben, wenn die deutschen Autohersteller erfolgreicher mit ihren BEV gewesen wären.
Diese ganzen Lügen und der ganze Unsinn lassen sich aber nicht viel länger aufrecht halten.
Noch zu den deutschen Autoherstellern: Die haben sozusagen einige Schlachten verloren, aber der Ausgang des Krieges ist noch offen.
Andi EE meint
@Gernot
FDP hat doch einen lächerlichen Stimmenanteil und soll in der Koalition alles bestimmen, wie naiv ist das bitte?! Natürlich nicht, es braucht die SPD die diesem fossilen Schwachsinn jeweils zustimmt, sonst findet man doch keine Mehrheit. Mathe ist nicht deine Stärke.
Das ist wie auf dem Bazar, die SPD verlangt bei Soziales und Arbeitsplätzen, muss aber als Kompensation bei Verkehr und Ökonomie verzichten. Die SPD kann sich doch nicht fürs Klima entscheiden, wenn so viel Arbeitsplatzverlust in dieser alten Verbrennerindustrie droht. Die Mehrheiten sind nicht so, als es in absehbarer Zeit zu einer vernünftigen Verkehrspolitik in DE kommen könnte.
Von wo bitte soll in diesem Umfeld Veränderung kommen? Das ist nicht nur die FDP, AfD und BSW sowieso, die am liebsten Verbrenner.only unterstützen würden. Die CDU würde Elektro unterstützen, aber nicht wenn man Verbrenner bestraft … das muss zwangsläufig zu einer schizophrenen Politik führen, wo Verbrenner keinerlei Nachteile haben. Wie sollen sich die DE.BEV mit ihrem eh schon schlechten P/L durchsetzen?
„Wenn die BILD dann angeblich renommierte Professoren präsentiert, die davon faseln, dass eFuels in Kürze billiger als Benzin heute sind, dann ziehen Leute den Schluss „Dann bleibe ich doch beim bewährten Benziner“. Die wissen es nicht besser.“
Der Deutsche Journalismus besteht doch nicht nur aus der Bild. Dass die Bild auf der patriotischen Schiene unterwegs ist, ist zwingend so. Jeder Boulevard-Journalismus ist extrem patriotisch. Dort wo das Land spitze ist, wird gehypt, der counter part nach Strich und Faden in den Dreck gezogen. Patriotismus ist die DNA des Boulevard-Journalismus.
Yoshi meint
Andi, ich weiß nicht wie viel du aus unserer Presse und den Medien mitbekommst.
Teilweise stimme ich dir bei privaten Publikationen zu.
Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland kann man aber sicher nicht vorwerfen, übertrieben patriotisch oder rückwärts gewandt zu sein, ganz im Gegenteil.
Trotzdem fährt bei weitem nicht jeder, der Tagesschau guckt oder WDR hört ein Bev (und das dürfte der Großteil der Bevölkerung sein).
Verfängt also ausschließlich die negative Presse oder wie erklärst du dir das?
Ben meint
Naja wenn im ARD halt ne Doku über 2 Mädels kommt die dafür bezahlt werden sich dumm anzustellen mit nem BEV und nen professioneller Sprecher erklärt das es ein Steckerchaos gibt, da man ja 5 Verschiedene Steckertypen hat, wird das halt geglaubt anstatt mal nen 3min YT zu dem Thema zu suchen.
Jeff Healey meint
Negative Schlagzeilen verkaufen sich besser…
Yoshi meint
Ben, YT ist auch keine verlässliche Quelle. Ein pro Bev eingestellter Kanal wird sicher anders berichten als der Kanal der Autobild.
Jeff, ich glaube man macht es sich zu einfach, wenn man hinter allem eine Verschwörung der Medien usw sieht und wenn man dem Verbraucher unterstellt, einfach auf diese plumpen Versuche reinzufallen und nicht selbst denken zu können (nicht auf deine Kommentare bezogen). Ein Auto ist für viele die größte oder zweitgrößte Investition überhaupt, die wenigsten kaufen irgendwas, weil sie in der Bild lesen das und das ist schlecht.
Davon mal ab, dass selbst die Bild gar nicht überwiegend negativ berichtet, was sollten die für ein Interesse haben was die Leute für Autos kaufen?
Stell dir mal vor ein alteingesessener deutscher OEM geht den Bach runter, mehr Klicks kann man doch gar nicht generieren.
Stefan meint
Eingegangene OEM? So wie Borgward oder NSU oder e.Go? Oder Grundig.
Gute Marken gehen nicht so schnell pleite, werden aber übernommen und laufen ggf. später aus.
South meint
Hihihi, jaa, die Doku hab ich auch gesehen. Mit dem IQ hätten sie bei der ersten Fahrt mit einem Verbrenner aus dem Tankstutzen getrunken. Aber das ist kein E Autos Ding, Du mm und Aufreger Serien haben gerade Hochkonjunktur und das gibt es auch bei ARD/ZDF…
TESLA-Tussie meint
Top. Prima Argumentation!
Martin meint
Ich bin auch optimistisch das es in ca. einem Jahr deutlich aufwärts geht mit der E-Mobilität. Trotzdem glaube ich das es zum Überzeugen der breiteren Bevölkerung noch einige Entwicklungen mehr braucht als nur die von GERNOT genannten:
– Verlässliche, transparente und dauerhaft günstige Strompreise. Vor allem am AC-Lahmlader und am DC-Schnelllader unterwegs. OHNE zig Ladekarten und Monatsabos.
– Reichweite, Reichweite, Reichweite – zu erschwinglichen Preisen.
– Tempolimit (ich fände ja 150 km/h toll).
– mehr erschwingliche Autos die < 20 min laden können
– mehr Einstiegs-e-Autos wie e-Up und e-Polo
– Marketing nach BMW Vorbild: "Ich lass dir die Wahl (aber wenn du genau hinschaust ist die Variante mit e-Motor die beste Wahl, für die meisten jedenfalls)" schließlich will niemand bevormundet werden.
Und niemand das Gefühl haben das er schlechtere Ausstattung bekommt wenn er E fährt (wie bei VW oder Mercedes aktuell noch).
Frank meint
Finde ich alles richtig. Die Hersteller sollten sich aber auch darauf konzentrieren, die Vorteile des E-Antriebs stärker zu nutzen, um gegenüber Verbrennern mehr spezifische Vorteile zu haben, z. B. ernst zu nehmenden Frontkofferraum, kleiner Wendekreis, hohe Anhängelast, flexibler Innenraum mit drehbaren Vordersitzen, herausnehmbaren Rücksitzen, V2x etc.