Der scheidende Staatssekretär Sven Giegold hat sich bei der EU-Kommission über die Preisgestaltung an öffentlichen Elektroauto-Ladesäulen beschwert. In einem Brief an die Generaldirektion Mobilität und Verkehr schrieb der Grünen-Politiker im Namen des Bundeswirtschaftsministeriums, auch ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten der AFIR-Verordnung (Alternative Fuels Infrastructure Regulation) sei für Verbraucher „nicht gesichert, dass sie in jeder Ladesituation einen ‚angemessenen‘ Preis bezahlen“.
Es häuften sich Berichte, „die das Preisniveau, aber auch die große Preisdifferenz zwischen dem Ad-hoc-Laden an öffentlich zugänglichen Ladesäulen und vertraglichem Laden mit und ohne Roaminggebühren kritisieren“, so Giegold laut dem Portal Energate Messenger. Die dadurch entstehende Unsicherheit erschwere das Reisen mit E-Autos in andere Länder der EU und könne viele Interessenten vom Kauf eines Stromers abhalten.
Die AFIR sieht unter anderem vor, dass bis 2025 alle 60 Kilometer entlang der wichtigsten Verkehrskorridore Schnellladepunkte für Pkw und Nutzfahrzeuge errichtet werden. In der Richtlinie wird betont: „Die Nutzer von mit alternativen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeugen sollten vor Beginn des Lade- oder Betankungsvorgangs genaue Preisinformationen erhalten. Der Preis sollte klar strukturiert angegeben werden, damit die Endnutzer bei der Berechnung des Preises eines Ladevorgangs die verschiedenen Preiskomponenten, die der Betreiber in Rechnung stellt, erkennen und so die Gesamtkosten vorab einschätzen können.“
Außerdem verbietet die AFIR dem Portal Energate Messenger nach die Erhebung von Roaminggebühren – also Aufschläge auf den Preis für Ladestrom, wenn zum Freischalten des Ladepunkts Karten oder -Apps anderer E-Mobility-Service-Provider benutzt werden. „Betreiber von Ladepunkten sollten keinem dieser Mobilitätsdienstleister eine ungebührliche Vorzugsbehandlung gewähren – beispielsweise durch ungerechtfertigte Preisdifferenzierung – die den Wettbewerb behindern und letztlich zu höheren Preisen für die Verbraucher führen könnte“, heißt es in der Richtlinie.
Giegold fordert Kriterien, um den Begriff „Angemessenheit“ aus der Verordnung genauer zu definieren. Es fehle ein Prüfungsmaßstab für die Angemessenheit von Ladestrom-Preisen. „Wir können nicht warten, bis Gerichte nach jahrelangen Verfahren für Klarheit sorgen“, so der Noch-Staatssekretär in seinem Brief.
Nach Erhebungen für den „Charging Radar“ betrug der durchschnittliche Preis für die Kilowattstunde Gleichstrom (kWh/DC) an öffentlichen Schnellladern im Oktober 87 Cent. Für Wechselstrom (AC) an langsameren Stromtankstellen 64 Cent. „Die Preise für die kWh sind im Durchschnitt weiter gestiegen, was auch auf das zunehmend unattraktivere Angebot im Roaming zurückzuführen ist“, so Ludwig Hohenlohe, Geschäftsführer der auf Elektromobilität spezialisierten Unternehmensberatung TheonData. „Viele der großen Ladedienste haben die Preise insbesondere im Roaming deutlich erhöht und versuchen mit vergleichsweise günstigen Preisen im eigenen Ladenetzwerk zu punkten.“
Till meint
Wenn man sich den Thread zum Beitrag durchliest – also die ansichten zum Thema – wundert es nicht, dass noch sehr viele Menschen Bedenken wegen eines e-Autos haben.
…ad hoc Laden, Ladekartenanbieter, Ladeabomodell, Vertrag, Roaming, Ladeapp, etc. …
Man wünscht sich Fortschritt und Erleichterung. Und da fehlt hier in der Diskussion „plug and charge“. Wenn es mal möglich ist, dass man als Endkunde überall, an jeder Ladesäule, egal ob AC oder DC, betreiberunabhängig, mit einem fairem, transparentem Preis, der – wie an Tankstellen – präsent dauerhaft angezeigt wird, laden kann, ohne Gefahr zu laufen „der Dumme“ zu sein, weil man nicht die Ladeapp von XY im Abo mit variablem Vollmondtarif an dessen Säule nutzt.
Future meint
In der Verordnung steht also „Angemessenheit“ und Gliegold fordert eine Definition davon.
Gliegold: „Wir können nicht warten, bis Gerichte nach jahrelangen Verfahren für Klarheit sorgen.“ Hat denn tatsächlich schon jemand geklagt?
F. K. Fast meint
Vielleicht wäre es eine gute Idee, an den Ladesäulen den günstigsten Preis aller Anbieter ohne Grundgebühr anzeigen zu müssen. Wenn man sieht, dass der eigene Ladeanbieter doppelt so teuer ist, könnte man geneigt sein, zu wechseln.
Setzt natürlich eine Roamingpflicht voraus.
MichaelEV meint
Transparenz generell könnte ein Gamechanger sein. In Österreich glaub ich soll es jetzt ein zentrales Verzeichnis für Ladepreise geben.
Die konkrete Idee ist ja ziemlich Absurd. Der „günstigste Anbieter“ ist sehr dynamisch, wie häufig soll man das ändern müssen.
Und wo ist gesagt, dass der „günstigste Anbieter“ dort ein tragfähiges Angebot macht. Den B2B-Preis für diesen „günstigste Anbieter“ bestimmt der Ladesäulenbetreiber selbst. Wenn der Ad hoc-Preis 79 Cent/kWh ist und der B2B-Preis sich ebenfalls auf 79 Cent/kWh beläuft, wird der Ladesäulenbetreiber das gerne mitmachen, seine 79 Cent/kWh bekommt er in jedem Fall (und ggf. mehr als wenn der Kunde einfach die eigene App herunterlädt).
Ergebnis: Der „günstigste Anbieter“ ist ganz schnell aussortiert.
embee meint
in der EU? what? gestern 23 Cent in den Niedlanden. Teil der EU…
32 Cent in Frankreich
aber wenn man sich bei der übergeordneten Instanz beschwert ist man ja wahrlich nicht selber Teil des Problems
South meint
Das ist vollkommen richtig. Der derzeitige, man kann schon sagen, Missbrauch, bremst den Markt aus.Falls der Markt sich nicht selbst reguliert, muss über eine gesetzliche Regelung nachgedacht werden. Es kann doch nicht sein, dass man als E Autofahrer sogar über das doppelte des normalen Preises bezahlen muss und man für jeden Anbieter extra Zugang braucht, dafür gibt es keinen sachlichen Grund.
Und Meiner Einer hat da völlig recht. Eine solche Struktur würde im Tankstellennetz niemals toleriert werden. Muss ja nun wirklich kein Bargeld sein, aber ein einfache Zahlung mit Bankkarte und eine Regulierung des Roaming ist überfällig. Wie genau das ausschauen kann, da muss man genau darüber nachdenken, aber im Mobiltelefonmarkt hat es ja auch funktioniert.
Und der Vergleich mit den Tankstellen hinkt sehr stark, klar, auch beim einem Ölkonzern kann man mit einer Karte Rabatt bekommen, aber da geht es um wenige Cent…
eBikerin meint
Einfache Zahlung mit Debi9t-karte ist doch längst Pflicht. Und das mit dem Roaming: da hinkt der Vergleich mit dem Mobilfunktmarkt doch sehr.
Erstens: es gibt kein Nationales Roaming – heisst wenn du keinen Empfang hast – hast du keinen. Und EU weit ist das erst gekommen, als der Markt gesättigt war.
South meint
Das die Debitkarte Pflicht ist, weiß ich, es ging darum dass man mit dem Tankstellenmarkt gleich ziehen muss, also Debitkarte UND kein Roaming. Und warum spielt es eine Rolle, ob es internationales oder nationales Roaming ist ?
eBikerin meint
Naja das spielt schon eine Rolle wenn du vergleichst. Idr hält man sich die meiste Zeit in dem Land auf in dem man wohnt – und nur sehr selten im Ausland. Heisst, die Kosten für internationales Roaming sind überschaubarer.
Wenn du aber nationales Roaming hast, dann kann es passieren, dass jemand überwiegend an „fremden“ Säulen läd.
South meint
Und wo ist das Problem, wenn einer überwiegende Fremd lädt, wenn er sogar mehr als die Kunden des eigenen Anbieters zahlt?
South meint
Sorry, und es gibt ja dann kein „Fremdladen“. Ich fahre einfach hin und bezahlen mit meiner Bankkarte….
MichaelEV meint
Irgendwie ist das klassisch „Thema verfehlt“. Das jetzige Problem ist doch nicht das Roaming, sondern die zu hohen Ad hoc-Preise.
Wenn ich die Zahlen von unten nehme sieht es wie folgt aus:
-mit Roaming: EnBW per App 59 Cent/kwH, Ad hoc 89 Cent/kWh, im Roaming z.B. bei EWE für 62 Cent/kWh
-ohne Roaming bleibt nur: EnBW per App 59 Cent/kwH, Ad hoc 89 Cent/kWh
Das Ergebnis wird für den Kunden ohne Roaming erheblich schlechter!
Autohersteller können ihren Kunden auch eine Ladekarte in die Hand drücken, mit gedeckelten akzeptablen Preisen im Roaming. So nimmt man den Kunden diese Problematik vollständig (für einen bestimmten Zeitraum). Mit einem Roaming-Verbot hingegen schlägt das Kernproblem (hohe Ad hoc-Preise) für alle vollständig durch. Wäre ein Bärendienst für die Elektromobilität.
„Und warum spielt es eine Rolle, ob es internationales oder nationales Roaming ist“
Die Verteilung der Anteile zwischen eigenen und fremden Netzen. Beim Beispiel Mobilfunk ist man in Deutschland nur im eigenen Netz unterwegs (Hauptanteil, kein Roaming!!!, wenn es kein Netz gibt, hat man ganz simpel kein Netz). Nur bei der Ausnahmesituation Ausland (kleiner Anteil) gibt es Roaming.
Mobilfunk ist doch eher nur Negativbeispiel, man kann froh sein, dass es nicht wie hier beim Laden abläuft:
Kein Roaming im Inland. Kein Netz = kein Netz. Gar kein Ad hoc-Preis! Wenn man dringend an Ort X Mobilfunk-Versorgung benötigt, muss man eine Prepaid-Karte nutzen (mit teuren Konditionen, mit Identifikation).
eBikerin meint
Stimmt Michael – und was wohl sehr viele nicht wissen: wenn du mit deinem Handy mehr im Roaming bist, als im eigenen Netz kann dir dein Provider einen Zuschlag berechnen.
South meint
@MichaelEV. Mann kann durchaus den Markt so regulieren, dass ein Kunde, der keinen Vertrag und mit Bankkarte bezahlt preislich nicht stark diskriminiert wird. Es würde dann keinen (großen) Unterschied mehr geben zwischen App/Vertrag bei EnBW mit Roaming oder Spontankunde, denn genau das ist doch gewollt.
Denn deine naive Annahme, dass die Preise dann für alle nach oben gehen werden, glaube ich eher nicht, denn genau die Änderung würde zu viel mehr Wettbewerb führen, der momentan ja gerade nicht funktioniert. Und das sollte definitiv preissenkend wirken… und am wichtigsten, es würde das E Autofahren für den Kunden deutlich leichter machen und das ist zwingend erforderlich, bei zunehmender Verbreitung der E Mobilität….
MichaelEV meint
Das ist immer ein Argumentation-Jumping. Gerade noch „kein Roaming“ und kurz danach ist man wieder bei „Preise regulieren“.
Um mal kurz festzuhalten: Ihr habt keine Ahnung, was ihr konkret wollt (und erst recht nicht welche Implikationen damit verbunden sind)!
Naiv ist, bei bereits nicht auskömmlichen Preisen noch niedrigere Preise regulieren zu wollen und dann auch noch zu glauben, dass die so bestraften Ladeanbieter den dringend notwendigen Ausbau der Ladeinfrastruktur erledigen werden.
Eine Regulation analog der Netzentgelte führt natürlich zu höheren Preisen, weil der Gewinn (den die Betreiber noch gar nicht erzielen) festgeschrieben wird. Nach dem Motto: Wenn der Staat eine freie Preisfindung untersagt, mit der der Betreiber seine Gewinnmaximierung sonst betreiben würde, muss als Ergebnis ein fixer Gewinn vorgegeben sein.
Und was soll es in der jetzigen Situation für einen Wettbewerb geben, wenn nicht mal große Betreiber bei diesem Geschäft einen Gewinn erzielen? In der jetzigen Situation wird man mit der jetzigen Bepreisung das beste Ergebnis erzielen (=bisher leider nur eine Minimierung des Verlustes).
Das Problem aktuell sind schlechte Auslastungen und damit hohe Kosten für die Ladeinfrastruktur pro abgesetzter kWh:
-zu wenig Kunden, weil der BEV-Absatz in DE stark gelitten hat
-zu niedrige durchschnittliche Ladeleistungen der BEVs im Verhältnis zu den ausgebrachten HPCs. Der schwere Spagat zwischen einer Ladeinfrastruktur, die zukünftige Bedarfe abdecken soll (hohe Leistungen bietet, mit heutigen BEVs aber gering ausgelastet und somit teuer ist) und einer Ladeinfrastruktur, die auf heutige Bedarfe optimiert ist, hier hohe Auslastungen und niedrige Kosten erzielt (aber für zukünftige Bedarfe potentiell unterdimensioniert sein könnte).
South meint
Na, kommt offenbar auf die Sichtweise an, ich würde eher sagen du springst argumentativ. Also nochmal langsam.
Roaming beim E Autoladen bedeutet ganz genau genommen nur, dass du mit einer App bei mehreren Anbieter laden kannst und das ist normalerweise teurer, als wenn du direkt bei dem anderen Anbieter mit seiner App bist. Klar, denn der App Betreiber verlangt ja was als Dienstleistung, noch dazu, weil er dich zur Konkurrenz lotst, denn der App Betreiber ist ja der Ladebetreiber. In Folge brauche ich mehrere App für mehrere Anbieter und muss mich auskennen. Bei ein paar Cent geschenkt, aber der Unterschied kann schon mal ordentliche 50% ausmachen….
MichaelEV meint
Ist schon speziell, wenn sich das Problem darauf zuspitzt, dass manche EMPs zu günstige Preise im Roaming anbieten. Deshalb kein Roaming mehr, damit es die günstigen Preise auch nicht geben kann.
Das ist doch eine Mischkalkulation (die langfristig nicht tragfähig sein kann). Und wenn man sich von dieser Mischkalkulation wie EnBW entfernt und differenziert, bricht auch ein Shitstorm über einen hinein (auch wenn diese Differenzierung sinnvoll ist).
Ich würde wetten, dass die Ad hoc-Preise in etwa den Preisen wie einer Regulation analog den Netzentgelten entspricht (Vollkosten + kleine Gewinnmarge/Menge). Mit Kundenbindung (App, Ladekarte) klammert man einen Teil der fixen Kosten aus und bietet attraktivere Preise an, die im Gesamten aber nicht tragfähig sind. Am Ende bleibt es ein Verlustgeschäft. Und die CPOs kriegen neben dem Verlust noch die Klagen der Kunden ab.
Es geht alles am Thema vorbei. Das Problem ist die fehlende Auslastung und damit zu hohe Kosten. Mit genug Auslastung, dadurch niedrigeren Kosten und der Erzielung von Gewinnen entsteht Wettbewerb. Und nur dieser Wettbewerb führt aus den zu hohen Preisen hinaus.
Mehr Auslastung gibt es mit mehr BEVs und schlaueren Konzepten.
South meint
Egal wie der Zugang, also welche App, Ladekarte oder Bankkarte. Alle müssen nahezu da gleiche an der gleichen Ladesäule zahlen. So zumindest habe ich den Begriff „angemessener Preise“ oder „Preise regulieren“ verstanden. Also preislich ist dann Roaming, Adhoc Laden oder was auch immer das nahezu gleiche…. und das ist auch gut so.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Markt ausser Kraft gesetzt wäre, denn wie hoch der Preis an der Säule ist, legt tatsächlich noch der Ladesäulenbetreiber fest. Er darf nur nicht die Kunden, die nicht seine App benutzen deutlich benachteiligen.
South meint
@MichaelEV. Also jetzt lies doch bitte erstmal durch. Das geht überhaupt nicht am Thema vorbei und du springst da hin und her. Einmal soll dem Kunden der günstige Preis verloren gehen, einmal der Anbieter damit nicht leben können, dann die Mischkalkulation…die ein Teil der Fixkosten nicht deckt. Und. Ja, ein Fixkostenblock, den nur der externe Kunde trägt, wäre ja eine Diskriminierung.
Aber alles geschenkt. Prinzipiell erhöht dies schlicht die Transparenz des Marktes. Deshalb lädt erstmal keiner mehr oder weniger ein Auto und verschiebt auch nicht die Marktmacht zwischen Anbietern oder zwischen Kunden und Anbietern und der Markt funktioniert auch noch.
Es soll ja eben nur nicht der externe Ladekunde benachteiligt werden, damit das Laden für die Kunden erleichtert wird. Da sollte auf Dauer mehr Kunden bringen… was ja auch die Betreiber freuen sollte….
Besser-BEV-Wisser meint
Der verrechnete roaming-preis unter den Anbietern sollte sich nicht nach dem ad-hoc Preis richten. Sondern an deren günstigstem kWh-preis im Abo.
Oder Industriestrompreis + regulierter Infrastruktur Zuschlag. Wie bei den netzgebühren.
Dann würde mehr Wettbewerb entstehen.
Meiner Einer meint
Was bei den Stromladestellen fehlt ist ein diskriminierungsfreier Zugang. Man stelle sich die aktuelle Situation bei den BEV-Ladestationen einmal übertragen auf die Tankstellen vor.
Da gäbe es einen Aufschrei.
Es ist Zeit für mehr Wettbewerb und diskriminierungsfreien Zugang bei den Ladestationen.
Meiner_Einer meint
Ist Dir kein eigener „Name“ eingefallen?
ID.alist meint
Neue Ladestationen, und wie immer gibt es bei allen Regelungen Bestandsschutz, haben ein diskriminierungsfreier Zugang. Jeder darf den Ad-hoc Preis bezahlen, meistens ohne Probleme.
So funktionieren auch Tankstellen, aber wenn Du mit eine Shell oder ähnliche Karten ankommst, bezahlst Du ein paar Cents weniger pro Liter für den Treibstoff.
Und ich habe noch keinen Aufschrei gehört.
lanzu meint
Das Problem sind auch nicht ein paar Cent, sondern dass die Unterschiede deutlich größer sind. Das sind 50% Aufschläge für Adhoc-Laden:
EnBW: Adhoc 89 Cent/kWh und mit App 59 Cent/kWh
EWE Go: Adhoc 79 Cent/kWh und mit der App 52 Cent/kWh
ID.alist meint
Ich schätze mal es ist alles ein Balanceakt zwischen Überregulierung und Verbraucherschutz. Aber ja, die aktuellen lächerlichen Ad-hoc Preisen, die nur existieren um lächerliche Roaming-Preise zu rechtfertigen sind eher schädlich für den Hochlauf der E-Mobilität.
Interessant, woanders in Europa müssen sich die Betriebe auch an die gleiche Regelung, und dort gibt es, soweit ich gesehen habe, eher moderate Ad-hoc Preisen, die man auch mit eine Kredit- oder Debit-Karte bezahlen kann.
Aber ab März gibt es Opa Merz, und dann wird alles besser, vorausgesetzt die Bierdeckeln gehen nicht aus. ;-)
Besser-BEV-Wisser meint
Leider kennt er sich mal überhaupt gar nicht mit der Elektromobilität aus…
Mäx meint
Ja ab März gehts mit Merz wieder vorwärts im Land.
Genauso wie ab Januar in den USA.
Endlich kein links-grüner-woke-Wahn mehr
Drill-Drill-Drill Baby und kein umweltschädigender Abbau von Lithium oder Kobalt aus Kinderhänden.
Schöne neue Welt
Yoshi meint
Frag dich mal warum.
Thema Nr. 1 ist für die meisten Wähler immer noch, was am Monatsende im Geldbeutel bleibt.
Ist zumindest für die unteren Einkommensklassen auch verständlich, wenn du in dem Dispo musst weil deiner Waschmaschine kaputtgeht ist das erst mal deine Prio 1.
Die wirtschaftliche Lage ist nicht schuld der Ampel. Man hat aber einen Aufschwung wie im den 50er Jahren durch grüne Technologien und Ausgleich der Mehrkosten durchs Klimageld versprochen. Beides ist nicht gekommen. Stattdessen wird weiter an der Preisschraube für fossile Energie gedreht.
Ist doch klar, dass Merz und co leichtes Spiel haben, wenn sie damit werben die Schraube zurückzudrehen.
Wenn er nicht liefert, wird’s 4 Jahre später dann wahrscheinlich wieder die Spd.
South meint
Quatsch und sogar eine üble populistische billige Stigmatisierung von armen Menschen. Nach der Logik hätte die Partei die Linke viel mehr Stimmen bekommen müssen.
Natürlich gibt es sehr arme Menschen, aber die aller, allermeisten Menschen, handeln richtigerweise weder privat, noch beim Wählen so kurzfristig, wenn sie nicht unbedingt müssen. Die meisten armen Menschen sind keine schma roz igen Rum har zer wie sie gerne populistisch dargestellt werden. Im Gegenteil und zwar aus dem eigenen Umfeld, arme Menschen können kein Chaos aushalten und kommen gerade so über die Runden und sind eben genau nicht die typischen blau oder dunkelrot Wähler….
Yoshi meint
Zitat aus der Taz von letztem Monat:
„Gescheiterte Politik der Grünen
Es gibt mehr als den Klimawandel
Die Grünen sind selbst schuld an ihrer Krise. Sie müssen sich auf eine Politik der Reform konzentrieren, ihr Fokus auf die Klimakrise reicht nicht.“
Wäre das von mir gekommen hätte man es als unerträgliche rechte Hetze hingestellt. Kleiner Realitätscheck für dich und deine Freunde: die linkeste aller großen Tageszeitungen mit Countdown zur Klimakatastrophe auf der Startseite lässt kein gutes Haar an der grünen Politik der letzen Jahre.
Wenn ich das geschrieben hätte wäre sofort wieder „blau-braun“ gekommen.
Werden die Tanz-Redakteure jetzt als rechte Schwurbler abgestempelt? Alles andere wäre doch nicht einfach genug.
Yoshi meint
Und hör bitte mit deinem eigenen Umfeld auf, Erfahrungen aus meinem eigenen Umfeld tust du doch schließlich auch als anektdotische Evidenz ab. Gerade unter den afd-wählern ist ein großer Anteil einkommensschwacher, bei den Grünen sieht es genau anders herum aus.
Was du schreibst ist somit nachweislich 100% falsch – mal wieder.
Sag bescheid wenn ich mir die Mühe machen soll Quellen dazu herauszusuchen, aber die möchtest du ja eh nur sehen wenn sie dein Weltbild bestärken.
Yoshi meint
Du kannst ja sehr leicht googeln, welche Parteien von einkommensschwachen und einkommensstarken Bürgern gewählt werden. Dein Umfeld zählt nicht, genauso wie du meinst neulich nicht hast zählen lassen.
South meint
In deiner Welt gibt es nur Grün = Teuer. Ergo. Damit müssen alle armen gegen Grün sein. Aber arm bedeutet nicht automatisch, kurzfristig und dooof…
72% der Arbeitslosen haben 2021 lt. Statista weder dunkelrot und noch blau gewählt. Übrigens mal davon abgesehen ist das Wahlverhalten, weniger Einkommen, weniger wird gewählt…. übrigens habe davon 17% Grün gewählt.
Das hat mit dem billigen von Trump abgekupferten populistischen Satz… „Thema Nr. 1 ist für die meisten Wähler immer noch, was am Monatsende im Geldbeutel bleibt.“ Nix zu tun…
Das bestätigt nur erneut deine Weltsicht, die du uns auch noch als „erhellend“ verkaufen willst … Brrrr… einfältig und hält dann genau noch die anderen für dooof….
Yoshi meint
South, dann lass uns einfach schauen was im Februar an dem Wahlurnen passiert. Die Menschen wollen ja keine vermeintlich einfachen kurzfristigen Lösungen. Wenn Rot-Grün links mehr als 50% der Stimmen holen hattest du Recht, wenn Schwarz-Blau-Gelb-Violett mehr Stimmen holen hatte ich recht.
Ganz ohne Wertung, ob man das Ergebnis nun gut findet oder nicht.
Alles andere ist bis dahin Spekulation.
Deal?
South meint
Hihihihi. Ich hätte mehr Konkretisieren müssen. Deine Weltsicht ist noch naiver. Alle schauen nur auf Geldbeutel = und Grün = Teuer = liegt an grüner PARTEI = kommt nicht an die Regierung = keine grüne Politik…usw….
Wenn es denn ein Trost sein sollte, eine rot-grüne Regierung oder erneute Ampel wäre eine Überraschung, ob die Kette dann so kommt. Eher unwahrscheinlich, vielleicht eine Verzögerung, alles andere würde uns schlicht ruinieren. Denn Grün ist nicht teuer, sondern verschiebt die Probleme nur auf die nächste Generation, die das dann nicht mehr bezahlen könnte.
Zumindest eine Statistik aus meinem Bekanntenkreis reicherst du an. Ich habe selten einen cleveren Typen getroffen, der gegen Maßnahmen für den Klimawandel war.
Yoshi meint
Ich habe auch selten einen cleveren Typen getroffen, der gegen Maßnahmen für den Klimaschutz ist.
Ich habe aber eine Menge clevere Typen getroffen, bei denen die Bereitschaft dafür aufhört sobald man dafür bezahlen muss.
Einen 40k-verbrenner gegen ein zu Hause geladenes 40k-Bev bedeutet weder Einschränkung noch draufzahlen.
Wen aus den unteren Einkommensklassen aus deinem Bekanntenkreis interessiert das Klima denn so sehr, dass er auf Urlaube verzichtet und seinen Alltag mit einer 10 Jahre alten Zoe bestreitet?
Ich tippe mal, die Tendenz geht gegen null oder? Ehrliche Antwort bitte.
MichaelEV meint
Die Entwicklung ist: grün = günstig, fossil = teuer.
Und die „einkommensstarken“ Grünen-Wähler haben diesen Status aufgrund von Wissen und richtigen Entscheidungen.
So läuft es dann halt weiter, die grünen Wähler mehren ihren Wollstand durch Wissen und richtige Entscheidungen. Und andere stecken im Hamsterrad fest und verlieren durch schlechte Entscheidung immer mehr Wohlstand.
Und die populistischen Lügengeflechte fallen dem Absender irgendwann vor die Füße. Bei Heizungen von Technologieoffenheit und einer Zukunft von Gasheizungen reden (und damit Bürger in die Falle locken), mittlerweile bekommen lokale Gasnetze ein EoL in nicht allzu ferner Zukunft verpasst (kein Gasnetz = keine Gasheizung) und in der Zwischenzeit führen die Kosten geteilt durch immer weniger Menge zu immer höheren Netzentgelte für das Gasnetz.
Yoshi meint
Michael, wie verhält es sich denn mit den Netzentgelten für Strom? Die steigen durch den Ausbau auf ein dezentrales Netz enorm.
Wenn die Sonne scheint ist Strom umsonst ist genau so eine falsche Verallgemeinerung wie die Beispiele, die du anführst.
MichaelEV meint
Schon alleine beides vergleichen zu wollen ist vollkommen daneben. Die Mengen im Gasnetz werden rapide zurückgehen, die Mengen im Stromnetz werden sich vervielfachen.
Natürlich wird sich vieles dezentral abspielen (=weniger Netzebenen involviert => wenig Netzentgelt). Das bedeutet ja aber nicht, dass sich ansonsten weniger in den übergeordneten Ebenen abspielen wird.
Parallel sind Unmengen an Speichern im Zulauf, die die Auslastung der Netze glätten werden. Und es wird variable Netzentgelte geben, die die Auslastung signifikant erhöhen.
Netzentgelte im Gasnetzte werden langfristig durch die Decke gehen, die Netzentgelte im Stromnetz werden deutlich sinken.
MichaelEV meint
„Sondern an deren günstigstem kWh-preis im Abo“
Würde dazu führen, dass es keine günstigen Preise im Abo mehr geben würde. Für Vielfahrer und Laternenparker also exakt der Weg, um die Situation erheblich zu verschlechtern.
„Oder Industriestrompreis + regulierter Infrastruktur Zuschlag. Wie bei den netzgebühren.“
Der Infrastruktur-Zuschlag würde euch die Sprache verschlagen. Da die Ladesäulenbetreiber bisher eher noch keine Gewinne machen, wird der „Zuschlag“ ein tatsächlicher Zuschlag auf die jetzigen Preise sein.
Wie das auch zu mehr Wettbewerb führen soll wird wohl keiner beantworten können. Bei Netzentgelten wird dieser Weg nur gewählt, weil es naturgemäß keinen Wettbewerb geben kann.
Besser-BEV-Wisser meint
EnBW macht 30% Gewinn mit der ladesparte.
Tesla ebenso.
MichaelEV meint
„EnBW macht 30% Gewinn mit der ladesparte.“
Bitte die Quelle nennen!
Und worauf bezieht sich „Gewinn“ überhaupt, welche Kosten sind inkludiert und welche explizit ausgeschlossen?
eBikerin meint
Woher weisst du das? Zu EnBW finde ich nichts, und Tesla gibt die Ladesparte nicht seperat an. EM hat mal gesagt, dass er 30% Marge (nicht Gewinn) anstrebt. Aber wie gesagt in den Geschäftsberichten findet man da nix
MichaelEV meint
Ich hab den letzten Geschäftsbericht von EnBW überflogen und dort ebenfalls nichts gefunden.
Vielleicht sind die 30% erfunden, vielleicht beinhalten diese aber auch nur einen Teil der Kosten oder beziehen sich ggf. auch nicht nur isoliert auf die Ladesparte.
Finden kann man z.B. eine alte Prognose von EnBW: „Geschäft mit Ladeinfrastruktur erst ab 2030 gewinnbringend“
Nochmal das kleine 1×1 als Nachhilfe: Ein Infrastrukturentgelt analog dem Netzentgelt addiert alle Kosten zusammen, schlägt eine festgelegte Rendite drauf und teilt durch die abgesetzte Menge (natürlich rückblickend). Mit diesem Infrastrukturentgelt resultiert das Geschäft der Ladesäulenbetreiber definitiv und verbrieft mit dem festgelegten Gewinn.
Solange Ladesäulenbetreiber gar keinen (oder nicht genug) Gewinn machen, ist das Infrastrukturentgelt zwangsläufig TEURER!!! als jetzige Preise.
Und das dadurch Wettbewerb erzeugt wird ist nur eine Träumerei. Der Ladesäulenbetreiber hat einen fixierten Gewinn (solange im Nenner keine 0 steht) und „Wettbewerb“ gibt es damit erst recht nicht.
Diese Form der Bepreisung sieht ja auch keinen Wettbewerb vor, weil es explizit in den Fällen genutzt wird, wo es ein natürliches Monopol und sowieso gar keinen Wettbewerb gibt (z.B. beim Stromnetz).
Besser-BEV-Wisser meint
Schaut mal im YouTube Kanal von Michael Schmitt B.E.N
Neuestes Video über EnBW, ab min 2:30.
Dort wird eine EnBW Folie gezeigt: 44 mio umsatz, 6,4 mio gewinn.
eBikerin meint
Ohje Besserwisser – die Folie zeigt den Gesamtumsatz von EnBW – EnbW macht ein bisschen mehr als Ladesäulen. Und selbst dann sind es nur 14,5%.
Sorry aber wenn man das nicht versteht ….
Mäx meint
Junge junge junge…
Du hast also keine Zahlen explizit für das Ladeseäulengeschäft und setzt die Gesamtmarge einfach auch da an.
Dazu: Das Ergebnis was er da verkündet ist EBITDA, also vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte > Höhere Zahlen sehen eben schöner aus.
EBIT war dann schon „nur“ noch 3,3 Mrd.€ und der Konzernüberschuss 1,5 Mrd.€, Adjusted 2,8 Mrd. > Marge 3,3%, Adjusted 6,3%
2024 YTD 26,7 Mrd. Umsatz, EBITDA 4,3 Mrd., EBIT 3 Mrd. und Konzernüberschuss 1,5 Mrd.
> Marge 5,6%
MichaelEV meint
Also alles wie bisher. Aufgrund mangelnden Verständnisses unterstellt man den CPOs Gewinne, die aber gar nicht existieren (zumindest konnte die bisher niemand nachweisen).
Mit „beziehen sich ggf. auch nicht nur isoliert auf die Ladesparte“ war zumindest noch Hoffnung verbunden, dass man halbwegs versucht die Zahlen für das Segment Ladeinfrastruktur herauszufiltern. Einfach nur die Gesamtzahlen von EnBW zu verwenden ist einfach nur grotesk.
eBikerin meint
Michael auch wenn ich dir gerne recht geben würde – nein es ist nicht grotesk – es ist schlich und einfach dämli… und Mathe war auch nix.
Aber leider bin ich das hier langsam gewöhnt. Aber gut wenn man sich das Video anschaut, dann weiss man ja woher der Wind weht.
Besser-BEV-Wisser meint
Ja, ich hab die ursprüngliche Quelle nicht mehr gefunden.
Für Tesla ist das Ladegeschäft rentabel. Obwohl die Preise günstiger sind als bei Enbw.
Und auch Aldi wird ist nicht bekannt dafür Geschäftsfelder mit Verlusten zu akzeptieren.
Deshalb ist die Unterstellung das Enbw da Fette Gewinne einfährt nicht aus der Luft gegriffen.
eBikerin meint
Wo fangen wir an? Tesla – ob und wie viel Gewinn die Ladesparte macht weiss man nicht, da Tesla dies nicht extra ausweist.
Aldi akzeptiert also Verluste – sollen das alle machen? Dann gibts bald keine Ladesäulen mehr. Sollte einem irgendwie klar sein.
Und doch deine Behauptung EnBW würde fette Gewinne einfahren ist eben aus der Luft gegriffen – EnBW sagt selber dass sie 2030 damit Gewinn machen wollen. Und worauf beziehst du dich? Auf ein populistisches Video in dem eine „geleakte“ Präsentation gezeigt wird – ist aber halt leider nur der offizielle Geschäftsbericht 2023 – sieht man sogar am Link im Video.
MichaelEV meint
Tesla ist absolut nicht mit EnBW und Co. vergleichbar. Auch wird das Lade-Segment meines Wissens nicht speziell aufgeschlüsselt, auch diese Aussage ist nur eine Spekulation.
Aldi hat bzgl. der Parkplätze EDA-Kosten und braucht unterm Strich keine Gewinne (da eine Form von Marketing). Würde Aldi damit aber Gewinne schreiben würden bei den Aldi-Parkplätze keine 2 Ladepunkte stehen (Süd, Aldi Nord hat sowieso kaum was bis nichts), sondern viel mehr.
Also alles nur reine Mutmaßungen. Solange man die Gewinne nicht belegen kann, kann man auch nicht davon ausgehen, dass diese da sind. Erst recht kann man nicht von „fetten Gewinnen“ reden.
Z.B. bei Fastned ist die Sache eindeutiger und hier wurde bisher noch nie ein Gewinn erzielt.