Daten von mehr als 8000 Elektro- und Plug-in-Hybridautofahrern über einen Zeitraum von vier Jahren stecken in einer umfassenden Studie des EV Projects in den USA. Das Wall Street Journal hat diese Daten in grafischer Form nun veröffentlicht und bietet somit interessante Einblicke in die Gewohnheiten von Autofahrern, die ökologisch unterwegs sein wollen.
Die Zahlen sind nicht nur für den Zeitungsleser interessant: Auch Politik, Energiewirtschaft und Autohersteller werden ihre Schlüsse aus den Daten ziehen und in künftige Entscheidungsprozesse über Elektromobilität und Infrastruktur mit einbeziehen.
Enorme Wachstumsraten
Elektroautos machen zwar auch in den USA erst etwa ein Prozent aller Fahrzeugverkäufe aus, doch die Wachstumsraten sind enorm, teilweise verdoppeln und verdreifachen sich die Zahlen von Jahr zu Jahr. Allein im ersten Halbjahr 2013 wurden in den USA fast 50.000 Elektro- und Plug-in-Hybridautos verkauft. Wenig verwunderlich ist, dass die meisten Stromer und Teilzeitstromer vor allem im Sonnenstaat Kalifornien zugelassen werden; er gilt weltweit als eine der herausragenden Modellregionen für alternative Antriebe und nicht nur wegen dem Kreativstandort Silicon Valley als besonders empfänglich für neuartige und innovative Ideen und Konzepte.
Die Studie zeigt auch, dass Elektroautofahrer im Vergleich weniger fahren. Manche vermuten, dass dies aus Angst vor der geringen Reichweite geschehe. Andere meinen, dass Elektroautobesitzer generell ökologischer denken, und deshalb längere und unnötige Strecken häufiger vermeiden.
Wohlhabende Elektroauto-Fahrer
Interessant ist, dass Elektroauto-Fahrer überdurchschnittlich wohlhabend sind. Fast 80 Prozent der US-Elektroauto-Fahrer verfügen über ein Einkommen von mehr als 100.000 Dollar. Dabei wäre Elektromobilität in den USA eigentlich für jedermann erschwinglich: Dank generell niedrigerer Fahrzeugpreise und Zuschüssen in Höhe von umgerechnet bis zu 10.000 Euro kostet beispielsweise der Nissan LEAF in Kalifornien nur noch etwa 17.000 Euro.
Vor allem für Energieversorger ist der Teil der Grafiken interessant, in dem es darum geht, wann Elektroauto-Besitzer ihre Fahrzeuge laden. Die Kurve steigt bis etwa 21 Uhr steig an, fällt dann zunächst, und springt Mitternacht plötzlich auf den Höchstwert. Genau dann, wenn Versorger günstigeren Nachtstrom anbieten.