Bosch-Chef Stefan Hartung bereitet die Belegschaft auf weitere Sparrunden vor. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er: „Es wird weitere Sparprogramme geben – einfach deswegen, weil bis 2030 noch einmal eine große Verschiebung im Bereich des Antriebsmixes im Automobilbau auf uns zukommt.“
Dieser Wandel in den nächsten fünf, sechs, sieben Jahren sei unvermeidlich, weil er struktureller Natur sei. Quantifizieren könne er die Arbeitsplatzverluste noch nicht, so der Chef des größten deutschen Autozulieferers.
Bis Ende 2032 könnten bei Bosch laut Berichten weltweit mehr als 12.000 Jobs wegfallen. In Deutschland sind demnach gut 7.000 Stellen betroffen. Der Großteil soll auf die Zuliefersparte entfallen. Aber auch in anderen Bereichen wie der Werkzeugsparte sollen Stellen gestrichen werden.
Die Autoindustrie steckt angesichts der schwachen Konjunktur in der Krise und leidet unter der mauen Nachfrage – vor allem nach elektrischen Autos. Der Bosch-Boss ist vor diesem Hintergrund gegen ein Verbot von konventionellen Verbrennungsmotoren in der EU im Jahr 2035. Er fordert eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen Abgas-Regeln für Autos. „Ich bin für eine Revision der gesamten Regulierung. Ein hartes Verbot von Verbrennern im Jahr 2035 wird auf der Konsumentenseite große Verwerfungen nach sich ziehen.“
Hartung plädiert auch für Änderungen Blick auf die in diesem Jahr in der EU drohenden Strafzahlungen für Autohersteller, falls die Gesamtemissionen der verkauften Fahrzeuge nicht den vorgeschriebenen Flottengrenzwerten entsprechen. Es sei „gefährlich, wenn wegen der Flottengrenzwerte Automobilhersteller in Europa Strafen zahlen müssen, während an anderer Stelle in der Welt Hersteller Subventionen erhalten“. Das sei eine Gefahr für die europäische Automobilindustrie.
Hersteller und Zulieferer hätten auch auf Maßgabe der Gesetzgeber erhebliche Mittel in die E-Mobilität investiert, die aber von den Verbrauchern nicht wie erwartet akzeptiert werde. „Alle haben Kapazität für E-Mobilität aufgebaut, die Werke stehen. Auch die Zulieferer haben investiert, doch die Investitionen sind gerade nicht ausgelastet“, so Hartung in einem Interview mit Auto Motor und Sport. „Dadurch haben nicht nur wir Überkapazitäten.“
Owl meint
@ Pferd_Dampf_Explosion_E
Elvenpath meint
Ja, da der Westen sich jetzt mit Zöllen gegen chinesische E-Autos abschottet, können wir getrost wieder alles auf den Verbrenner setzen und alles wird gut, gelle?
Mannmannmann, wie kann man so kurzsichtig sein? Und damit meine ich nicht nur die CEOs, sondern auch die Bevölkerung, die sich meist aus ideologischen und egoistischen Gründen gegen E-Autos stemmt.
Mit „Vollgas“ in die E-Mobilität ist der Weg. Alles andere führt mittel- und langfristig in die Pleite. Und auch hier ist es wichtig, dass die Bevölkerung das begreift.
Wenn wir jetzt wieder den Anschluss an die Spitzentechnologien der Zukunft verlieren, wird es das Ende der deutschen Autoindustrie sein. Das sollte jedem bewusst sein, der ohne Not Verbrennerneuwagen kauft.
Duesendaniel meint
Sehe ich genau so.
LOL meint
was ich nicht verstehe, warum ist E-Auto auf ein mal eine Ideologie aber weiterhin auf Verbrenner setzen soll keine Ideologie sein
Elvenpath meint
Den Gegensatz zwischen vernünftigem, faktenorientiertem Handeln und ideologischem Handeln gibt es oft.
Es ist nicht so, dass zwei Gegensätzliche Positionen beide auf Ideologie beruhen müssen.
cacu meint
Weshalb Bosch diese Verunsicherung mit solch einer Aussage nun ebenfalls befeuert, ist mir nicht klar. Bosch will doch Technik fürs Leben.. Ein Leben auf Basis fossiler Energie ist jedoch absehbar.
Bosch – bestätige den wissenschaftlichen Konsens und nutze deine Markenstärke. Kommuniziere zumindest klar, dass die E-Mobilität alternativlos ist. Das würde der deutschen Automobilbranche und der öffentlichen Meinung ein Stück weit helfen anstatt ein totes Pferd zu reanimieren. ..sonst zieht China einem Absatz von bereits 40% E-Mobilität noch weiter an uns vorbei :-(.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und wieder wird dem E-Auto-Markt seine regelmäßige Spritze der Verunsicherung verabreicht, anstelle die Hausaufgaben zu machen. Klar bleiben so die deutschen Unternehmen durch ständiges sich im Kreis drehen auf der Stelle, und das Loch, in dem man versinkt, wird immer tiefer.
Owl meint
Zustimmung! Genau so ist es leider.
Elvenpath meint
Vor allem: Bis 2035 sind es noch zehn(!) Jahre. Wenn sich tatsächlich die Notwendigkeit ergeben sollte, was ich angesichts der rasanten Entwicklung bei E-Autos bezweifele, dann kann man es auch noch kurz vorher ändern.
Mäx meint
Naja als Unternehmen brauchst du ja langfristige Sicherheit.
Wenn du dich auf die Regelung in 2035 einstellst und 2034 wird es kurzfristig geändert, bringt das gar nichts mehr, weil die Investitionen längst getätigt wurden.
Ich würde das aus gegebener Aktualität etwas mit der Abschaltung der AKW vergleichen. Es gab ein Datum, die Betreiber haben sich darauf eingestellt. Kurzfristige Änderungen gehen dann in einen Streckbetrieb über, mehr nicht.
Daher muss man jetzt lobbyieren, in 5 Jahren wäre schon zu viel geändert.
David meint
Was ist denn jetzt die Neuerung gegenüber der letzten Meldung? Er möchte, dass die Regierungen für ihn seinen Job machen. Sonst müsste er sich ja ändern. Mich erinnert das an das Interview mit dem Varta-Chef bei „Geladen“. Das schien sofort der Verbrennerfan durch. So ist das hier auch. Darf man sicher auch privat sein, wenn man als vollgegessener Schwabe lebt. Gefährlich wird’s nur, wenn man aus Versehen an einem Chefposten gekommen ist.
KdFQ meint
„Das schien sofort der Verbrennerfan durch.“
Ja, du bist ja echt ein Blitzmerker. Denkst Du im Ernst, wenn der einen auf Elektroauto gemacht hätte, hätte Varta auch nur einen Cent von Volkswagen bekommen?
Also echt gut, dass du gelegentlich auch helle Momente hast.
KdFQ meint
Alles, was wir von BOSCH kaufen, ist MIC.
In sofern hat für uns jegliches EU-Geschäft keine Relevanz.
„So liebe Gewerkschaft, wir werden keine Mitarbeiter mehr in Europa entlassen.“
„Oh prima, warum denn nicht?“
„Wir haben keine mehr. „
David meint
Warum haben sie denn dann noch eine zuständige Gewerkschaft? Du merkst es anscheinend nicht, aber wenn man nur den Hof gefegt hat, kann man keine sinnvollen Beiträge leisten. Daher sage ich dir: Lass es sein! Guck dir lieber die Amtseinführung mehrfach an. Das ist deine neue politische Heimat und dort wird mit ganz einfachen Parolen gearbeitet. Da wird niemand zurückgelassen. Das ist auch was für dich.
KdFQ meint
Jetzt habe ich auch Dich also soweit: Dir gehen die rationalen Argumente aus. Es bleibt dir nur noch, Teslafahrer rechts einzuordnen und ihnen persönlich irgendwas zu unterstellen.
Das war leichter als gedacht.
David meint
Dass du das Argument, also deinen Logikfehler, gar nicht verstanden hast, wundert mich nicht. Genau deshalb kam ja der Nachsatz.
KdFQ meint
Meinst Du den: Bosch weg, Gewerkschaft weg?
Denk nochmal nach. Hattest wieder Pech beim Denken, das häuft sich in letzter Zeit.