Bosch-Chef Stefan Hartung fordert, die milliardenteuren Strafzahlungen für Automobilhersteller, die die verschärften CO2-Flottenziele der EU nicht einhalten, abzuschaffen. Die europäische Autoindustrie werde durch diese Vorgaben benachteiligt.
„In anderen Regionen der Welt gibt es diese Strafen so nicht. Im Gegenteil, es gibt eine Förderung der Hersteller“, sagte Hartung im Interview mit der Zeitschrift Auto Motor und Sport. „Das hat Konsequenzen im Weltmarkt. Die Frage muss man sich dann schon stellen: Ist das mit den Strafzahlungen richtig? Ich sage Nein.“
Hersteller und Zulieferer hätten auch auf Maßgabe der Gesetzgeber erhebliche Mittel in die E-Mobilität investiert, die aber von den Verbrauchern nicht wie erwartet akzeptiert werde. „Alle haben Kapazität für E-Mobilität aufgebaut, die Werke stehen. Auch die Zulieferer haben investiert, doch die Investitionen sind gerade nicht ausgelastet“, so Hartung. „Dadurch haben nicht nur wir Überkapazitäten.“
Hartung macht sich dafür stark, dass EU und Bundesregierung neu darüber nachdenken, wie die CO2-Emissionen des Verkehrs gesenkt werden können. Die Politik könne dafür sehr viel tun, sie habe ja auch dazu beigetragen, dass sich die Märkte entsprechend verhalten. Der Bosch-Boss wünscht sich, dass der sozialen Marktwirtschaft wieder mehr Freiheiten zugestanden werden.
„Wir müssen uns sehr wohl auch die Kraftstoffseite anschauen“
„Jedes Mal, wenn ich durch eine Vorgabe in dieses System des freien Wettbewerbs eingreife, muss ich mir im Klaren darüber sein, dass ich das als Regulierer nur in meinem Regulierungsumfeld tun kann. Ich kann nicht aus Europa heraus versuchen, die Welt zu regulieren, das wird nicht gehen“, sagte Hartung. „Es wird vor allen Dingen nötig sein, in der Regulierung noch mal drüber nachzudenken, wie wir fundamental die CO2-Emissionen im Verkehr senken können. Das heißt, wir müssen uns sehr wohl auch die Kraftstoffseite anschauen – also was ist mit HVO100- Kraftstoff, was ist mit anderen CO2-reduzierten Kraftstoffen und wie kann ich sie vielleicht steuerlich begünstigen? So viel teurer sind sie meist gar nicht. Und die überwiegende Zahl der Fahrzeuge kann diese problemlos tanken.“
Um im internationalen Wettbewerb nicht unter die Räder zu kommen, müsse sich Deutschland als Volkswirtschaft und in seinen Fähigkeiten darauf fokussieren, den richtigen Beitrag zu leisten. Es gehe nicht nur darum, dass wir selbst klimaneutral werden. „Wir müssen einen Beitrag leisten zur CO2-Freiheit der Welt. Das ist die entscheidende Frage unserer Zeit. Deutschland hat bei der Bewältigung dieser Aufgabenstellung eine sehr große Chance – wenn es sich auf seine Stärken fokussiert“, so Hartung.
„Wir sind gut im Autobau und in der Softwareentwicklung, können aber nicht alles selbst machen und müssen mit anderen Regionen zusammenarbeiten. Andere Dinge dagegen müssen wir hier machen und leistungsfähig in den Markt bringen“, erklärte der Manager. Darin sehe er auch weiterhin die große Chance für Deutschland, auch im globalen Wettbewerb mit China, den USA und anderen Regionen. „Unsere Ausgangssituation ist gut, wir haben sehr gut ausgebildete Menschen und eine hohe Lebensqualität“, so Hartung. „Wirtschaftlich müssen wir aber wettbewerbsfähig bleiben, damit wir für talentierte Menschen und visionäre Investoren attraktiv bleiben. Wenn uns das gelingt, werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein.“
Mike meint
Kommt mir vor wie: Der Chef der Diebesbande verlangt, dass die Strafen für Diebstahl abgeschafft werden. Kannst du dir nicht ausdenken.
bs meint
Natürlich kann man die Flottenstrafe abschaffen. Machen wie es doch einfach pro Auto und zwar in Absolute Zahlen der Energieverbrauch. Auch bei Elektroautos, wobei Strom nach Strommix bewertet wird unter Berücksichtigung, dass diese vermehrt aus PV Geladen werden und zudem Netzdienlich sind und die Urbane Welt Lufttechnisch und Akustisch entlasten. Dazu auch gerne die Städte die Freiheit geben, Verbrenner generell zu verbieten. Ziel ist doch klar: wir wollen weniger Ausstoß (und Lärm) generell und insbesondere in den Städten.
Die Ampelkleber für Autos wobei eine 8 L SÜV ein Grüner Ampel bekommt und der 4 L Polo manchmal ein Gelber Auskleber sollte man auch gleich einstellen. Verbauch ist Verbrauch, egal ob das 2,5 T SÜV ein effizienteren Motor hat. Der Polo ist einfach sparsamer und damit Grüner.
lanzu meint
Es ist schon ein wenig traurig, wenn HVO angeführt wird. Ohne Ergänzung, welche Energiequelle dahinter stecken soll, ist Unsinn. Reststoffe werden dadurch nicht mehr, dass man sie in HVO umwandelt, sie werden nur woanders abgezogen. Mehr Pflanzenöle herzustellen bringt bekannte Probleme. Es ist einfach nur der Versuch mit Unsinn Verwirrung zu stiften, um das eigene Geschäft einige Zeit weiter zu treiben.
Es gibt natürlich Alternativen zu reinen Strafzahlungen. Man könnte auch ein Bonus/Malus-System einführen oder reine Subventionen. Aber an den Zulassungen anzusetzen lässt sich nicht effektiv durch die Wirkung der CO2-Steuer ersetzen, damit man nachher nicht mit einer unpassenden Flotte dasitzt und wieder die Beschwerden hat (die aktuellen Flottengrenzwerte waren vermutlich zu unwirksam, dass es trotzdem Beschwerden geben wird, aber immerhin weniger als sonst).
Mäx meint
Fest steht doch, die Regelung stand lange genug fest um umzusteuern.
Die letzte Verschärfung wurde nicht von den Grünen beschlossen, sondern unter GroKo und auf EU Ebene unter Führung der CDU (vdL, 2019).
Schon deutlich vorher war eine notwendige Reduzierung bekannt (seit 2012 oder 2015 gibt es die Flottengrenzwerte schon! Ebenfalls GroKo).
Was man machen könnte, ohne anderen vor den Kopf zu stoßen wäre eine Verrechnung von 2025 und 2026.
2025 wären die Förderungen in Deutschland planmäßig sowieso entfallen, da kann man sich ohnehin nicht mehr drauf stützen.
So könnte man Minderleistern eine Chance geben mit 2026 noch der Strafzahlung zu entgehen, für alle anderen die es auch so einhalten ändert sich nicht wahnsinnig viel.
MichaelEV meint
In China und in verschiedenen Bundesstaaten der USA gibt es ähnliche Mechanismen. Und im Vergleich zu UK sind die CO2-Flottengrenzwerte der EU ein Kindergeburtstag!
Wie hat hier jemand die Tage naiv behauptet, z.B. Renault würde mit der regelmäßigen Thematisierung nicht die Strafen in Frage stellen. Natürlich tun sie das!
Es ändert aber rein gar nichts. Aus dem Werkzeugkasten der Verkehrswende sind die CO2-Flottengrenzwerte für die Autohersteller ein Segen, denn sie erzwingen eine Antriebswende und stellen nicht das Auto an sich in Frage, bringen den Altherstellern im neuen Markt einen immensen Wettbewerbsvorteil.
Und was man mit CO2-Flottengrenzwerten und THG-Quote nicht im Vorfeld regelt, wird die CO2-Bepreisung nüchtern und eiskalt später einsacken.
Yoshi meint
Dafür sind die Preise für CO2 in China geradezu lächerlich gering (unter 10$/Tonne).
Das Thema Klima wird für die Chinesen zum Steigbügelhalter um in vielen Bereichen den Weltmarkt zu dominieren.
Mäx meint
Und daher alles was mit Thema Klima zu tun hat einstampfen und weiter Verbrenner bauen?
Was ist denn da die Zukunftsperspektive?
Wenn man das erkannt hat müsste man doch um so stärker daran arbeiten dies aufzuhalten…und da das Klima keine Pause macht kann man da wohl nicht ansetzen…also muss man das ändern was man ändern kann.
Eine Alternative wäre ja eFuels zu entwickeln die konkurrenzlos günstig wären…damit hätte man die BEVs aus China im Sack.
Scheint aber als ob das irgendwie nicht mehr der Physik vereinbar wäre…
Yoshi meint
Mäx, in absehbarer Zeit sind wir 10 Mrd Menschen, mit insgesamt steigenden Wohlstand.
Die schlechte Nachricht: den Klimawandel halten wir nicht mehr auf, so gerne wir es wollen.
Die gute Nachricht: die Welt geht nicht unter. Die Menschen aus den Landstrichen die unbewohnbar werden müssen wir aufnehmen, und dafür braucht es jede Menge Geld.
Das für Maßnahmen zu verpulvern, die ggfs 0,1 Grad weniger Erwärmung bringen, ist Kopf in den Sand stecken.
In 30 Jahren werden alle aufwachen und bestellen, trotz Green Deal ist es ganz schön warm geworden.
ZastaCrocket meint
@Yoshi: Den Klimawandel halten wir nicht mehr auf??? Dabei noch steigender Wohlstand bei 10 Mrd. Menschen??? Darf ich Dich mal ganz ernsthaft fragen, was Du beruflich machst bzw. was Dein professioneller Hintergrund/Ausbildung ist, der Dich hier zu diesen absurden Aussagen bringt?
Ich meine die Frage wirklich ernst, weil ich gerne wissen möchte, ob ich Deine Aussagen in Zukunft noch ernst nehmen muss.
Bzgl. Deines Alters würde ich vermuten ziemlich alt, oder aber ziemlich jung.
Yoshi meint
Hey Zasta, ich würde sagen eher jung bis mittelalt. Habe lange in der QS in der Automobilbranche gearbeitet, Hintergrund ist BWL.
Darf ich dich wiederum fragen, ob meiner Aussage zum Bevölkerungswachstum und dem steigenden Wohlstand in Schwellenländern inkl. damit verbundenem Konsum falsch ist?
Wir lagen letztes Jahr schon 1,6 Grad über Mitte des 19. Jahrhunderts und der Peak Co2-Ausstoß wird wenn’s gut läuft vielleicht in 4-5 Jahren erreicht. Um 1,5 Grad zu halten müssen wir nicht auf null Emissionen, sondern negativ werden.
Das mir das gefällt sage ich nicht, es ist nur die unschöne Wahrheit. Welchen Teil des Kommentars kannst du (mit Fakten) widerlegen?
Mäx meint
Ich verstehe deinen Ansatz nicht.
Ich stimme ja überein, dass wir das Klima nicht zurückdrehen können.
Auf Migrationsströme muss man sich vorbereiten.
Und die einzige Lösung dafür ist Geld anhäufen mit einem „Weiter So“ und damit die Problematiken verschlimmern?!
Da hab ich wohl irgendwie ein Problem mit…ob das jetzt schlimm ist weiß ich nicht.
Yoshi meint
Mäx, aus meiner Sicht ist das Problem ganz einfach:
Mit dem Geld, was wir hierzulande für Klimaschutz ausgeben könnten wir woanders jetzt noch wirklich was bewirken. Statt den Euro 6 Diesel von der Straße zu holen und dem Vertriebler seinen Dienstwagen zu subventionieren könnte man in Gegenden mit viel Sonne endlich lokale Solarparks aufbauen und den ungefilterten Ausstoß von verbrannter Kohle mindern. Projekte Gegend versandung, Hochwasserschutz, örtlichen Bauern Saatgut für hitzeresistente Pflanzen Sponsoren.
Aber dafür sind wir nocht bereit. Unser gutes deutsches steuergeld hat in der EU zu bleiben. Lieber bekommt der Haushalt mit 100k Einkommen noch was zur PV dazu.
Wen ein Bev nicht einschränkt der kauft sich eins, aber da hört der Wille zur Veränderung auf, bei mir ja auch. Fast niemand ist bereit, einen wirklichen einschnitt im Lebensstandard zugunsten der (weltweiten) Umverteilung hinzunehmen. Und an diesem Egoismus (auch meinem) wird es scheitern, frühzeitig sinnvolle Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Also um deine Frage zu beantworten: ja, jetzt Geld anhäufen, denn wenn die Menschen vor der Tür stehen haben wir keine Wahl mehr, ob wir es ausgegeben wollen.
Aus meiner Sicht ist das nicht schön, aber es wird so kommen.
MichaelEV meint
„Mit dem Geld, was wir hierzulande für Klimaschutz ausgeben könnten wir woanders jetzt noch wirklich was bewirken.“
Das ist deinerseits auch nur eine pure Spekulation, dass damit mehr bewirkt würde. Faktisch entscheiden würde es nur ein globaler einheitlicher CO2-Preis.
Und dein Weg würde umso mehr populistisch ausgeschlachtet (Stichwort „Radwege in Peru“).
Mäx meint
@Yoshi
Ist ja eine schöne Idee, aber du bist doch für pragmatischere Politik.
Wie willst du den blauen Wählern denn verklickern was Michael anspricht.
Das wird komplett ausgeschlachtet und dann haben wir weder das eine noch das andere erreicht.
Alternativ können wir die Alternativen zu den Fossilen so günstig wie möglich herstellen und die Technologie den aufstrebenden Nationen zur Verfügung stellen, damit erst gar nicht die große Abhängigkeit entsteht.
Egosimus: Ja da gehe ich mit; die Menschen sind leider nicht bereit etwas von ihrem Lebensstandard aufzugeben. Und sei es nur gefühlt.
Für Hausbesitzer mit festem Stellplatz ist es ja fast keine Umstellung.
Wieder ein Kommunikationsproblem der Grünen übrigens, die das ganz klar benennen was passieren muss.
Aber was ist die Lösung? Nach mir die Sintflut Jauptsache die nächsten 30 Jahre gehts noch einigermaßen?
Da lehnt sich die Jugend gegen auf und alles was uns einfällt ist: Einsperren und diffamieren(„die Jugend hat keine Lust mehr zu arbeiten“).
Yoshi meint
„Die Jugend“, also die 16-29-jährigen, haben aber bei der Europawahl so gar keine Auflehnung dagegen gezeigt, die haben bekanntermaßen zum größten Teil blau und auch erheblich gelb gewählt. Genauso wie mein Vorschlag populistisch ausgeschlachtet würde, wird es eben auch das Verbrenner „Verbot“ oder ein Tempolimit.
Leider habe ich auch keinen konkret.umsetznaren Lösungsvorschlag, nur fehlt mir on top noch dein Optimismus.
Mäx meint
Ich meinte mit auflehnen vor allem die die sich mehr politisch engagieren als zur Wahl zu gehen, sprich FFF oder „Klimakleber“(< kein Fan davon, Bärendienst).
Zur Europawahl: Ja die blauen hatten bei den 16-24 jährigen die höchsten Gewinne, die größte Zustimmung hat blau aber bei den 35-44 Jährigen.
Grün hat am meisten verloren das stimmt.
Aber es wird auch zu 28 Prozent andere gewählt. Das gute ist bei der Europawahl, dass du nicht nur aus den 5 Standardparteien wählen kannst und deine Stimme trotzdem was wert ist.
Ich habe auch keine der Standardparteien gewählt, habe aber eine Partei unterstützt die der grünen Fraktion angehört.
Bisschen Optimismus muss man sich einfach bewahren sonst ist das Leben so dunkel :)
MichaelEV meint
Hier geht es ja um die CO2-Flottengrenzwerte. Da ist in China meinem Verständnis nach die Regel, dass man bei fehlenden NEV Credits keine Verbrenner mehr verkaufen darf. Also eher die extremste Ausgestaltung!
Es gibt einiges zur Auswahl im Werkzeugkasten:
-marktwirtschaftlich im Vorfeld regeln (CO2-Flottengrenzwerte u.ä.)
-marktwirtschaftlich im Jetzt regeln (CO2-Bepreisung, THG-Quote u.ä.)
-Verbote (z.B. Zulassungsverbote, Einfahrverbote)
-Förderung (den zu nahe 100% antizipierbaren zukünftigen Lösungen gezielt zur Marktdurchdringung verhelfen; aktive Wirtschaftspolitik, mit der China uns die Butter vom Brot nehmen will)
China benutzt den gesamten Werkzeugkasten. Und CO2-Bepreisungen richten sich am CO2-Budget (steht bei China wesentlich besser dar) und der Zielerreichung aus. Damit gibt es in Europa höhere CO2-Preise als in China.
Bisher macht China bei BEVs eher einen wesentlich besseren Job als wir, obwohl es bei uns dringlicher ist.
ID.alist meint
Ich wiederhole es noch einmal, die EV-Befürworter haben sich damals kein Gefallen getan, an dem Tag als die in der CO2 Diskussion eingestiegen sind.
HVO100 und die ganzen anderen „regenerativen“ Kraftstoffe, wenn Sie nicht gerade mit gefälschten Chinesischen Zertifikate, mögen CO2 arm sein, weil viel davon regenerativ ist, aber den ganzen restlichen Dreck was Jährlich tausende von Menschen tötet, wird beim Verbrennen von regenerativen Kraftstoffe weiter in die Luft gepumpt.
EVs erzeugen lokal weder CO2 noch andere giftige Gase.
EselAusWesel meint
Wenn deutsche Firmen gut im Autobau und Softwareentwicklung wären, würden die nicht ständig herumheulen, Subventionen bekommen zu wollen. Es wird der deutschen StartUp-Kultur gut tun, wenn so behebige Dinosaurier wie Bosch untergehen. Dann ist da Platz für Innovation, ohne dass man gegen so einen Quasi-Monopolisten agieren muss.
Stromspender meint
Werter Herr Hartung,
komisch, in China akzeptieren die Autofahrer die Elektroautos. Nur halt kaum mehr welche aus Europa. Woran das liegt? Keine Ahnung, wo doch gerade Deutschland die mit weitem Abstand weltallerbesten Autos baut…
(kann Spuren von Sarkasmus enthalten…)
Stromspender meint
Sorry, sollte eigentlich ein neuer Kommentar werden …
Yoshi meint
Sagen wir mal so, in China wird ein Grossteil per Zulassungslotterie zum Bev gezwungen und kann extrem günstig eins kaufen. 30% der Neuzulassungen heißen unter diesen Bedingungen „Akzeptanz“?
Future meint
Nein, es gibt keinen Zwang zum NEV oder BEV in China. Man muss nur weniger lang auf die Zulassung warten. Warten muss man aber in beiden Fällen. Die Methode ist schon ziemlich gut und gleichzeitig können die Kommunen in China die Anzahl der Neuzulassungen grundsätzlich steuern, damit es nicht noch voller wird auf den Straßen.
Fred Feuerstein meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Peter meint
Die üblichen Gazetten werden aber die Schlagzeile haben, um beim Michel weiter Stimmung pro Verbrenner zu machen.
Peet meint
Er sagt schon richtig, wir müssen die CO2 Emissionen im Verkehr drastisch senken. Warum er dann als Lösung HVO anspricht, statt CO2 freie Elektroautos ist nicht nachvollziehbar.
Yoshi meint
Weil die nicht ausreichend viele Konsumenten kaufen und stattdessen lieber eine überhaupt nicht co2-freie Lösung wählen. Träumen kann man viel, wenn die Realität anders aussieht nutzt auch die Werbung für BEVs nichts
MichaelEV meint
Warum soll das Problem an der Stelle beim Konsumenten liegen? Die CO2-Flottengrenzwerte würden Preise (intern oder extern ausgelagert im Pooling) erzwingen, zu denen Konsumenten zuschlagen (z.B. bei Preisparität).
Das Problem liegt bei den Altherstellern, die der Aufgabe trotz der Kompensationsleistung für BEVs durch die CO2-Flottengrenzwerte nicht gewachsen sind und daran scheitern.
Yoshi meint
Und wenn sie trotz Preisparität nicht zuschlagen, sondern freiwillig draufzahlen oder das alte Auto behalten – mal an dieses unvorstellbare Szenario gedacht?
Ewig wird das nicht gehen, weil man irgendwann Ersatz fürs alte Auto braucht – 5-10 Jahre Zeit lassen sich aber locker verplempern.
MichaelEV meint
Das ist ja nur eine Fantasterei. Da wo die Preisparität nahe ist (z.B. BMW i4, dem meistverkauften Auto der Welt 2023) wird diese Träumerei schon mit Fakten widerlegt.
Außerdem ist es so eine Schwarz/Weiß-Denke: Es muss für alle passen, ansonsten passt das für gar keinen.
Die Zielsetzung ist weiterhin gering. Es kann viele geben, die abwarten oder draufzahlen wollen und es braucht nur einen relativ kleinen Part, der zuschlagen muss.
Yoshi meint
In der Preisklasse des i4 haben die Konsumenten aber tendenziell Eigenheim oder festen Stellplatz.
Wenn sich an der Ladesituation hier im Ort nichts ändert, dann bin ich sowie einige meiner Nachbarn bereit, mehr Geld auszugeben um nicht die 12 km zur nächsten DC-Säule zu fahren, oder für AC in den Nachbarort.
Zumindest in NRW gibt’s auch in orten unter 5000 Einwohnern Wohnblöcke zur Miete, und weder Aldi noch Lidl haben hier eine Ladestation.
Mäx meint
Ich verstehe wieder nicht.
Wer sagt, dass sich daran nie etwas ändern wird?
Natürlich hat noch nicht jeder Dorf Aldi eine Ladesäule, weil da halt nur 1x im Monat wer vorbeikommt.
Aldi Süd hat ~2000 Filialen, und aktuell 544 CCS Anschlüsse selber. Dabei unberücksichtigt ob EnBW oder ein anderer Anbieter was gebaut hat.
Mit zwei Anschlüssen pro Säule wären wir bei einer Abdeckung von 13,6%.
Wie gesagt, ohne Berücksichtigung ob beim Edeka nebenan vielleicht eine Ladesäule steht.
Im Bestand sind wir irgendwo bei unter 5% und davon laden mit Sicherheit die meisten zuhause.
Also ich sehe da aktuell keine Unterdeckung.
Yoshi meint
Mäx, wenn sich das ändert und in den unteren Preisklassen Parität herrscht, wird sich auch das Kaufverhalten ändern. Parität bedeutet aber nicht, dass du ein Auto mit 200 km wltp hingestellt bekommst, un den Preis zu realisieren.
MichaelEV meint
„Wer sagt, dass sich daran nie etwas ändern wird?“
Das ist der eine wesentliche Punkt.
Der andere ist wieder diese Schwarz-/Weiß-Denke:
-Nur Premium-Kunden haben Eigenheim/festen Stellplatz, alle anderen nicht.
-Wenn für mich die Lademöglichkeit nicht passt, dann passt es für niemanden.
Die Realität sieht natürlich anders aus.
Und bei der Ladeinfrastruktur gibt es eine hohe Überdeckung, für viele passt es und scheitert aktuell eher am Preis (was bei Preisparität beim Autokauf sowieso an Relevanz verliert).
MichaelEV meint
„Parität bedeutet aber nicht, dass du ein Auto mit 200 km wltp hingestellt bekommst, un den Preis zu realisieren.“
Es bedeutet aber auch nicht, dass alle 500 oder 800km WLTP brauchen. Jeder hat einen individuellen Use Case (wieder Thema Schwarz-/Weiß-Danke). Und wenn dieser daraus besteht das Auto nur im Umkreis von 100km zu benutzen, dann reicht für diesen Fall eine Preisparität bei einem 200km WLTP-Fahrzeug.
Peter meint
Die Konsumenten wurden medial gezielt verunsichert. Die Kampagne läuft ja schon ein paar Jahre. Sicher gibt es bestimmte Teilgruppen, für die die e-Autos momentan noch nicht so 100% passen. Es gibt aber auch Teilgruppen, die die es sehr gut passt. Die werden aber totgeschwiegen. Und natürlich liegt es (auch) an der Modellpalette.
Jörg2 meint
„Warum er dann als Lösung HVO anspricht, statt CO2 freie Elektroautos ist nicht nachvollziehbar.“
Er wird in sein Warenlager geschaut haben, was vom Hof muss.
Andy meint
Na ist doch klar. Weil Bosch dann weiter seine Dino-Verbrennertechnik wie Einspritzpumpen, Düsen, Zündkerzen, Motorsteuerungen etc. verkaufen kann. Bosch ist ein tatsächlich behäbiger und risiskoscheuer Koloss, der selbstzufrieden seine Zukunft verspielt. Aus Solartechnik ausgestiegen, Akkufertigung erst gar nicht eingestiegen, usw. Mal sehen, wie lange das noch gutgeht…
David meint
Der Bosch-Chef will mal wieder die ganze Welt ändern, weil er sich und seine Firma nicht ändern möchte. Es soll bitte alles so weitergehen wie früher. Damit ich mich einfach an die Kasse setzen kann, wie früher.
banquo meint
Vielleicht sollte sich Bosch über die globalen Klimaziele informieren, denen bereits vor 10 Jahren in Paris fast alle Länder dieser Welt zugestimmt haben bevor Bosch der EU unterstellt „Ich kann nicht aus Europa heraus versuchen, die Welt zu regulieren..“
Yoshi meint
Das 1,5 Grad Ziel ist mittlerweile gerissen, u.a.. die Uni Hamburg stuft es als „nicht mehr plausibel“ ein. Das Abkommen kann nicht verbindlich durchgesetzt werden und KEINER der größeren Staaten hat die gesetzten Ziele erreicht.
Wir reden hier nicht darüber ob uns das gefällt oder nicht. Aber offenbar hat der Mann Recht was das angeht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hartung: „Der Bosch-Boss wünscht sich, dass der sozialen Marktwirtschaft wieder mehr Freiheiten zugestanden werden.“
Die Freiheit hat Bosch Mitte 2024 dazu genutzt, mehr als 7.000 Millionen Euro in das Geschäft mit Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik zu investieren und hat dafür Firmen von Johnson Controls und Hitachi übernommen.
Und wenn man sich dagegen im Automobilbereich auf das Fertigmelken der Cashcows (z.B. Diesel-Einspritzpumpen) konzentriert, dann ist das auch unternehmerische Freiheit.
Also warum jammert jetzt Hartung rum, wenn der Abschied aus dem Automobilbereich bereits für alle sichtbar entschieden ist?
Yoshi meint
Jammern gehört nun Mal zum Geschäftsmodell, und wenn noch ein bisschen mehr gejammert wird kann man den Ausstieg aus dem Automobilesektor noch verzögern.
lanzu meint
Da ist der Troll wieder und verzerrt den Inhalt des Übereinkommens von Paris.
Yoshi meint
Hey Lanzu. Kannst du meinen Kommentar mit Fakten widerlegen?
Gibt es eine rechtliche verbindende Möglichkeit, den Inhalt des Abkommens durchzusetzen?
Hat auch nur eine der Industrienationen ihr gesetztes Ziel erreicht?
Falls nichts faktenbasiertes dazu kommt wird der Leser sich denken können, ob du oder der Troll im Recht bist.
THeRacer meint
… wir sollten uns bewusst sein, daß jede 0,1 Grad Erhöhung der globalen Temperatur, diese exponentiell beschleunigt, und uns klimarelevanten und ökologischen Kipppunkten immer schneller immer näher bringt.
Wer trotz solarbasierter, elektrischer alternativer Technologien trotzdem noch in dinosaurische Verbrennertechnik investiert, ist entweder stur, dumm u./oder hat die Schlafmütze über die Querdenkerstirn gezogen. …
banquo meint
An Yoshi-troll: Deine Verdrehungen zur Einhaltung der Klimaziele sind so hohl.. einfach mal nichts schreiben ist aber für dich keine Option.