Bundeskanzler Olaf Scholz ist „fest davon überzeugt, dass wir etwas gegen den menschengemachten Klimawandel tun müssen“. Das sagte der SPD-Politiker in der ZDF-Sendung Klartext. Bis zum Jahr 2045 müsse Deutschland ein klimaneutrales Industrieland sein. Die Bundesrepublik soll dann also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als auch wieder gebunden werden können.
Die Weltbevölkerung werde weiter wachsen, die Menschen in heute armen Ländern wollten Wohlstand erreichen, so Scholz. Das sei mit fossilen Ressourcen nicht möglich. Auch deshalb sei es wichtig, dass Deutschland klimafreundliche Technologien vorantreibe, die solche Länder nutzen könnten – zum Beispiel Elektroautos.
Deutschlands Noch-Kanzler bekannte sich auch zur Zukunft des Landes als Industriestandort. „Es muss Stahl aus Deutschland geben, aber klimaneutral“, sagte er. „Es muss Chemie aus Deutschland geben. Aber klimaneutral heißt mit mehr Strom und Wasserstoff.“
Scholz warnte vor einer Abkehr von der Elektromobilität, das würde Arbeitsplätze vernichten. „Wir müssen diesen Weg jetzt zu Ende gehen“, sagte er. Deshalb sei er dagegen, der Automobilindustrie in der EU Strafzahlungen für verfehlte CO2-Werte aufzuerlegen. Das Geld müsse investiert werden. Neue und billigere E-Wagen seien zu erwarten. Er sei sicher: „Bis 2030 ist der Durchbruch geschafft.“
Um den Absatz anzukurbeln, kann sich der SPD-Politiker laut früheren Äußerungen im Februar die Wiedereinführung eines Kaufananreizes vorstellen. „Ich kann mir einen Kaufanreiz für in Deutschland hergestellte Elektrofahrzeuge gut vorstellen. Noch besser wäre ein einheitlicher Anreiz für ganz Europa. Deutsche Autos werden ja in ganz Europa hergestellt, gerade die günstigeren im europäischen Ausland – in Tschechien, in Polen, in Spanien oder in Portugal“, so Scholz.
Gerry meint
Na mal schauen ob er sich nach der Wahl noch erinnert. Er ist doch so vergesslich 😄.
EV1 meint
„Deshalb sei er dagegen, der Automobilindustrie in der EU Strafzahlungen für verfehlte CO2-Werte aufzuerlegen. Das Geld müsse investiert werden“
Es wird dadurch nicht mehr investiert, sondern lediglich höhere Dividenden ausgeschüttet.
Die Gewinne sind nach wie vor betrachtlich und die Kassen der OEMs sind gefüllt vom Verbrennerverkauf.
Ossisailor meint
Das Jahr 2025 hat bei BEV sehr dynamisch angefangen, nicht nur in D. Sobald die Medien statt über nachlassende Verkäufe wieder über steigende Nachfrage schreiben (können), verstärkt sich das Interesse auch. Dazu tragen auch neue attraktive Modelle verschiedener Hersteller bei, zumindest bei denen, die was Neues entwickeln.
David meint
Der Scholz sollte lieber gegen die Elektromobilität reden. Denn die Leute sind tendenziell neigt, das Gegenteil von dem zu glauben, was er sagt.
Gasbremse meint
Klar erkannt!
Envision meint
So ist es, gestern verwies er stolz darauf EINEN! Abschiebeflieger nach Afghanistan – in seiner Amtszeit (und kurz vor Wahlen im Osten) geschafft zu haben und schwupps, heute der zweite kurz vor der nächsten Wahl, in den Irak – ein Macher.
Mäx meint
Herzlichen Glückwunsch, du hast die Diskussion erfolgreich zurück zur Migration geführt.
Gibt ja aktuell wirklich kein wichtigeres Thema als das…zumindest gefühlt…und wir wissen alle das gefühlte Fakten wichtiger sind als alles andere.
SEDE meint
OFF Topic
was hat das mit Elektroautos zu tun?
Horst Krug meint
Eines ist sicher wer nichts kauft wer nichts hat wer nichts konsumiert wer kein Auto fährt. Tut was Gutes. Wer arm ist in Germany der ist ein guter. Ich bin mal gespannt in drei oder vier Jahren wenn die CO2 Steuer beim Sprit um 0,40 € steigt was dann in der Politik und auf dem Straßen los ist. Klar, mein Tesla ist davon nicht betroffen. Allerdings ist die THGquote, die aus der CO2 Steuer kommt höchst in transparent und langsamer könnte es nicht gehen.
Libertador meint
– THG-Quote kommt nicht aus der CO2-Steuer.
– Im ETS2 ab 2027 gibt es einen Zielpreis bis 2030 von 45 € (2020 Preise), dh aktuell ca. 56 €. So hoch liegt aktuell bereits der deutsche CO2-Preis. Es ist demnach bis 2030 keine besondere Steigerung zu erwarten. Danach hängt es davon ab, wie erfolgreich E-Autos und Wärmepumpen die Verkehrs- und Gebäudeemissionen in der EU gesenkt haben.
B.Care meint
Danke, für die Aufklärung.
Tudor Niki meint
Und sie glauben der Strom kommt aus der Steckdose? Bis 2030 werden 50 Cent prognostiziert.
Wegfall der Einspeisevergütung nach EEG schon 2026. Zwangsabschaltung von PV Anlagen bei privaten.
Lanzu meint
Bei mir zu Hause kommt der Strom aus der Steckdose, ja.
Steffen meint
Jein. Zielpreis sagt nicht unbedingt viel aus. Das funktioniert nur, wenn wir gut CO2 einsparen bis dahin. Aber sind wir mal ehrlich, es funktioniert doch vorne und hinten nicht und mit zunehmend rechtspop. Regierungen in Zukunft noch weniger. D.h. dann können es auch schnell mehr als 45 € sein…
„Deutschland kann seinen existierenden Emissionshandel fortführen, wenn dieser zu höheren Preisen führt als das neue EU-System. Wie hoch dieser Preis soll, ist allerdings eine viel diskutierte Frage. Die EU strebt einen Preis von 45 EUR/t CO2 an. Dieser soll realisiert werden, indem bei Überschreitung weitere Zertifikate auf den Markt gebracht werden. Doch anders als im aktuellen deutschen System ist die verfügbare Menge an Zusatzzertifikaten begrenzt. Ist die Marktstabilitätsreserve (MSR) erschöpft, hat die Kommission ihr Pulver verschossen und kann der Steigerung der Preise nur noch zusehen, weitere Maßnahmen sind nicht vorgesehen. Insofern hängt es von der Schnelligkeit ab, in der Europa sich fossilfreien Technologien zuwendet, wie teuer ab 2027 die Tankfüllung oder das Heizgas werden. Das bedeutet: Je zögerlicher eingespart wird, um so höher fallen die Preise aus, und um so steiler ist in den Jahren ab 2027 der weitere Anstieg.“
Quelle ist allerdings schon knapp 2 Jahre alt, aber auch in letzter Zeit habe ich Experten von deutlich höheren Preisen reden hören.
https://recht-energisch.de/2023/04/25/jetzt-ist-er-da-der-eu-ets-ii-ab-2027/
SEDE meint
Uhii, das habe ich aber anders in Erinnerung.
Im Jahr 2025 stieg der Preis auf 55€.
Im Jahr 2026 wird der CO₂-Preis innerhalb eines Korridors von 55 bis 65 Euro liegen.
Ab dem Jahr 2027 wird sich der CO₂-Preis im Rahmen des europäischen Emissionshandelns frei auf dem Markt für Emissionszertifikate bilden, indem Emissionszertifikate an die Verkäufer von Brennstoffen versteigert werden.
Heute liegt der Preis bei Rund 78€, und es können auch im Jahr 2027 100€ und MEHR abgerufen werden. Es kommt auf das Angebot und die Nachfrage an.