Die Renault Group hat mit François Provost seit Juli einen neuen CEO und Vorsitzenden. Ob und wie er die Strategie seines Vorgängers Luca de Meo wesentlich ändern wird, muss sich noch zeigen. Laut einem Topmanager des Unternehmens wird auf jeden Fall die Elektrifizierung weiter im Fokus stehen.
Renault werde sein Engagement für Vollhybrid- und Elektroautos beibehalten, Plug-in-Hybride sollen keine große Rolle spielen, berichtet Auto Express unter Berufung auf Renaults Direktor für Vertrieb und Betrieb Ivan Segal. Die Franzosen würden sich „an den Plan halten“ und den Käufern „den richtigen Antrieb“ anbieten, anstatt sie mit zu viel Auswahl zu verwirren.
Segal ist von der Renault-Strategie überzeugt: „Der Vollhybrid auf der einen Seite und das Elektroauto auf der anderen. Wir wissen nicht, wie schnell sie sich entwickeln werden, aber wir wissen, dass hier das Wachstum stattfinden wird.“ Bei Elektroautos sei die Erwartung an das Wachstum zunächst höher gewesen. Mit einem „ausgeglichenen“ Portfolio könne man nachhaltig in die Zukunft gehen.
„Wir wissen, dass sich die Vorschriften ändern können, aber wir glauben, dass wir den richtigen Antriebsstrang und die richtige Produktpalette haben, um stabil und ausgewogen zu sein, je nachdem, was beschlossen wird, oder wie sich die Nachfrage entwickelt“, so der Manager.
Den Markt für Plug-in-Hybride sieht Renault laut Segal in Europa nicht so schnell wie den für Vollhybride wachsen. Letztere halte das Unternehmen deshalb für das bessere Angebot an Kunden, die vom Diesel nicht direkt auf ein Elektroauto umsteigen wollen. „Wir glauben, dass Vollhybrid für unsere Kunden weltweit einfach ist.“
Das Flaggschiff des Unternehmens, das SUV Rafale, bleibt wahrscheinlich das einzige Plug-in-Hybrid-Angebot von Renault. „Wir glauben, dass PHEV für bestimmte Anwendungen mit einer großen Anzahl von Kilometern eine gute Lösung in Bezug auf den Verbrauch sein kann“, erklärte Segal. „Aber im Großen und Ganzen halten wir an unserem Plan fest. Zwei Beine: Vollhybrid auf der einen Seite, Elektroauto auf der anderen.“
Bei rein elektrischen Autos will der französische Hersteller weiter aufrüsten. Aktuell läuft vor allem der neue Kleinwagen Renault 5 gut. Ein weiteres junges Batteriemodell ist der kompakte Renault 4. Als Nächstes soll der neue Twingo als Vollstromer eingeführt werden.
Mary Schmitt meint
Renault hat gute Ansätze im Gegensatz zu Stellantis, aber beide wirken in der neuen Welt der BEV und dem langsameren Übergang dahin noch etwas ratlos. Zumal sie finanziell beide in Schwierigkeiten sind und so nicht die Mittel für einen großen Umbau haben.
EVrules meint
Wo ist Renault in Schwierigkeiten, die operative Marge ist positiv (sogar besser als bei der VAG) und der der Absatz wächst.
Woher kommen diese eigenartigen Behauptungen, wo entweder kein Wissen oder schlimmer noch bewusste Falschbehauptungen gestreut werden?
Egon Meier meint
Keine Plug-In-Hybriden?
Das ist schlecht für die Flottenkunden und ihre Mitarbeiter v.wg. geltwertem Vorteil.
EVrules meint
Für Flotten und Dienstwägen gibt es vollelektrische Fahrzeuge, da gibts auch eine bessere Anrechnung des Geldwertenden Vorteils.