Um Elektromobilität flächendeckend einzuführen, muss man Stromer auch ohne Kabel laden können, sagt das Start-Up Blue Inductive. Das aus dem Fraunhofer Institut gegründete Unternehmen arbeitet an einem induktiven Ladesystem, welches genau das Wirklichkeit werden lassen soll.
Das elektromagnetische Induktionssystem von Blue Inductive ist die derzeit schnellste kabellose Ladetechnologie. Ein BMW i3, ein Smart ED oder auch Renault ZOE können z.B. in unter einer Stunde komplett geladen werden. Die Technik hat eine Effizienz von bis zu 95 Prozent – ähnlich wie eine Ladestation mit Kabel.
Auch kostenmäßig soll sich die induktive Ladestation in einer ähnlichen Größenordnung befinden wie derzeit genutzte Ladesäulen mit vergleichbarer Ladeleistung.
Die Ladetechnik funktioniert ähnlich wie bei einer elektrischen Zahnbürste oder auch im Induktionsherd. Die Ladestation verfügt über eine Sende- und das Fahrzeug über eine Empfangsspule, um die Energie aufzunehmen, welche mit Hilfe eines Magnetfeldes übertragen wird.
Johannes Mayer, einer von insgesamt vier Gründern sagt, dass er oft gefragt wird, ob das magnetische Feld gefährlich für Menschen sei. Ist es nicht, man könne auch während des Ladevorgangs sorglos in seinem Auto sitzen bleiben, so Mayer.
Mögliche Anwendungen für kabelloses Laden
Die vier Gründer des jungen Start-Ups sehen zahlreiche Anwendungen für kabelloses Laden in der Zukunft. So erleichtert die Induktion etwa die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs, wie das Berliner E-Bus-Projekt bereits unter Beweis stellt. Auch für Taxis wäre es ein lohnendes System.
Langfristig kann sich Blue Inductive auch „Ladespuren“ auf Autobahnen oder anderen viel befahrenen Straßen vorstellen. Hier würden Elektroautos während der Fahrt kabellos „aufgetankt“.
Ein weiterer Anwendungsbereich sind mobile Transporteinheiten, wie etwa Gabelstapler o.ä., die immer häufiger elektrisch und autonom fahren und ebenfalls geladen werden müssen. „Ein selbstfahrendes Fahrzeug sollte auch selbständig laden können“, so Johannes Mayer.
Nightrunner meint
Hoffentlich bekommt Tesla von bald Wind, dann wird man das 2017/2018 erscheinende Model 3 bereits kabellos laden können. Wenn die deutsche Automobilindustrie das umsetzen soll, wird es wohl nicht realisiert werden, da sich diese für die Infrasstruktur nicht zuständig fühlt und die Bundesregierung wird alles erst mal 5 Jahre testen wollen.
Christoph meint
Warum muss man kabellos laden können? Man konnte auch noch nie kabellos tanken!
Daran liegt es also nicht, dass sich die E-Mobilität so schwer tut.
Es liegt daran, dass die Infrastrukur
A) nicht einheitlich umsetzen lässt (statt Typ2 wird CCS erfunden, um andere „auszusperren“ zB)
B) einfachste Dinge,w ie das Laden am Arbeitsplätz in Deutschland eine enorme Hürde sind weil die Bürokratie, die damit einhergeht der WAHNSINN ist.
C) Viele Hersteller immernoch zu verhalten sind.
Wenn man nahezu überall ca. 600 km/h in den Akku laden könnte, wäre doch alles gegessen.
Eine Reichweite von 300 km reicht doch allemal aus, für die meisten.
Nur ein sehr sehr kleiner Prozentsatz knallt 500 km am Stück um nach einer kurzen WC-Pause gleich wieder 500 km zu fahren.
Bernd meint
Weil Menschen faul sind.
Ich hatte schon einige die ich überzeugen konnte sich bei der Neuwagensuche auch mal ein E-Auto zu testen.
Einige sind heute glückliche Elektrofahrer, aber grad bei schlechtem Wetter zuhause erst noch das Kabel einstecken ist vielen schon zu „blöd“.
Carport passt halt nicht überall hin…