Geely, einer der größten Autohersteller Chinas, will noch in diesem Jahrzehnt fliegende Autos zur Serienreife bringen. Das erforderliche Know-how hat sich die Volvo-Mutter kürzlich mit dem Kauf des US-Unternehmens Terrafugia gesichert. Das Ziel von Terrafugia, in knapp anderthalb Jahren ein serienreifes Flugauto zu bauen, dürfte mit der Übernahme wieder an Fahrt gewinnen.
Terrafugias Erstlingswerk „Transition“ ähnelt einem traditionellen Kleinflugzeug und benötigt weiter eine Start- und Landebahn. Für 2023 ist die Markteinführung eines rein elektrischen Modells vorgesehen, das der Bezeichnung Flugauto auch wirklich gerecht wird. Einen Ausblick darauf, wie der innovative Stromer aussehen wird, hat Terrafugia 2015 mit Konzept TF-X gegeben. Der für den Massenmarkt konzipierte Flugtransporter mit Stummelflügeln und Schwenkrotoren soll vollautomatisch fliegen und vertikal starten und landen können.
Flugautos seien ein „unheimlich spannender Sektor“, erklärte Geely-Chef Li Shufu seinen Zukauf. Terrafugia habe das Zeug dazu, die „Mobilität, wie wir sie derzeit verstehen, zu verändern“. Dass es Geely ernst mit seinen Plänen für ein Flugauto ist, zeigt der neu ernannte Chef von Terrafugia: Chris Yaran war früher als Geschäftsführer des Hubschrauberherstellers Bell tätig. Auch soll die Zahl der beschäftigten Entwickler zuletzt verdreifacht worden sein.
Pamela meint
Kann ich mir gut vorstellen für das Überfliegen von unbewohntem, unzugänglichem Gelände.
Ansonsten bin ich da in Bezug auf Verkehr bei Elon Musk:
„I love floors“
Anonym meint
Nettte Idee und nette Spielerei – mehr aber für nächsten 10 Jahre wohl nicht.
Wenn man sich anschaut, wie schwer sich die Sicherungs- und Zulassungsbehörden mit kleinen „Drohnen“ tun, will ich mir nicht den Bürokratischen Aufwand vorstellen, der abgearbeitet sein muss bevor so ein Projekt eine Geenehmigung für den Massenmarkt bekommt!
In der Luft gibt es gar keine Infrastruktur! Aktuell bewegen sich sich Autos, in klar definierten Kooridoren (Straßen) mit klar defnierten Regelen (Verkehrszeichen, StVO etc.) – in der Luft würde doch zu beginn völlige Anarchie herschen. Da wird dann nicht mehr nur links und rechts überholt sondern auch oben und unten. Wie oft da wohl mal einer aus dem „Toten Winkel“ kommt möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Genau so, wenn mal was kaputt geht. Ein Auto rollt einfach aus oder fährt mal in die Leitplanke oder einen Baum (wenn es schlimm kommt) – Ein Flugauto stürzt auch direkt mal auf den Wochenmarkt oder ein Einkaufscentrum (ohne, dass dies ein terroristischer Anschalg ist).
Das Gefahrenpoteitial ist so viel größer, der „Ebene“ auf der sich der Verkehr bewegt so viel größer (unterschiedliche Flughöhen, nicht alle fliegen auf der selbern „Straße“ sondern in der Regel genau Richtung Ziel) – eh das alles rechtlich und versicherungstechnisch auf natioanler und internationaler Ebene geklärt ist – werden noch Jahrzehnte vergehen.
Leider.
Thomas meint
„… werden noch Jahrezente vergehen.“ – Ich wette dagegen ;-)
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/dubai-volocopter-lufttaxi-meistert-jungfernflug-a-1169937.html
Autonome Flugdrohnen haben ein riesen Potential. Man benötigt keine teure Infrastruktur, die repariert werden muss. Man hat eine zusätzliche Dimension, ist nicht auf 3 Autobahnspuren begrenzt. Man entlastet damit Straßen. Autos (auch menschbetrieben) und autonome Flugdrohnen können parallel existieren. Man kann Pakete, Pizzen, Sushi, Geschenke zustellen. Diese großen Trampoline für Kinder, die manche im Garten haben .. runde Fläche mit Sicherheitsnetz 3 m hoch. Das kann eine Start/Landefläche sein. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste Software für ein autonomes Auto oder eine autonome Flugdrohne schreiben, ich würde sagen zweiteres ist leichter ;-) ich muss ein Gerät von A nach B fliegen lassen, dabei eine Route um geschützten Luftraum finden, Vögeln und anderen Flugobjekten ausweichen (Sensoren helfen mir dabei), Wind und Wetter, Akkustand beachten. Bei völligem Systemausfall zündet ein Notlandefallschirm. Schon heute gibt es Fotodrohnen für 1500 Euro die ne paar hundert Gramm schwere Kamera tragen, die autonom startet und landet. Allzu kompliziert ist das nicht … natürlich wird Deutschland hier nicht der Vorreiterrolle spielen („German Angst + Bürokratie“), aber der Druck wird irgendwann so hoch werden, das auch in Deutschland einzuführen, wenn man sieht wie ordentlich das anderswo funktioniert. Und ja – es werden bei diesem Prozess Unfälle passieren und Mensch + Tier verletzt – auf lange Sicht aber viel, viiel weniger als derzeit ..
Ich hoffe (und wünsche mir) dass ich mir 2030 ne Drohne zu vertretbaren Preisen bestellen und bei einem Weizenbier den Flug zum Biergarten genießen kann.