Die Unternehmensberatung Accenture hat analysiert, wie sich neue Technologien und neue Wettbewerber auf etablierte Anbieter aller Branchen auswirken. Das Fazit: Fast zwei Drittel der großen Unternehmen (63 Prozent) sind heute bereits von einer sogenannten Disruption betroffen, mehr als vier von zehn Unternehmen (44 Prozent) zukünftig davon bedroht.
„Disruption findet kontinuierlich statt und man kann ihr nicht entkommen. Die gute Nachricht lautet aber, dass sie vorhersehbar ist”, so Thomas Meyer, Geschäftsführer von Accenture Digital in Deutschland. „Führungskräfte müssen sich im Klaren darüber sein, in welcher Phase der digitalen Umwälzung ihr Unternehmen sich befindet und wie schnell der Wandel vonstattengehen könnte.”
Accenture untersuchte für seine Studie unter anderem die Präsenz und den Erfolg der neuen Herausforderer in den jeweiligen Branchen und wie stark die etablierten Marktführer bei finanzieller Performance, operativer Effizienz, Innovation und Abwehrmöglichkeiten gegen die Disruptoren aufgestellt sind. Auf Basis dieser Analyse wurde ein „Disruptability Index“ erstellt, der die Anfälligkeit von Unternehmen und Branchen für digitale Umwälzung und die dahinter stehenden Muster aufzeigen soll.
Die Automobilbranche kommt beim Accenture „Disruptability Index“ auf einen mittleren Wert. Unternehmen in dieser Phase wird geraten, „permanent Innovationen hervorzubringen“. Dabei empfehle es sich, zweigleisig zu fahren: Zum einen sollte das Angebot für bestehende Kunden deutlich stärker um innovative Angebote erweitert werden. Zum anderen gelte es, „aggressiv in verwandte oder bisher außen vor gelassene Marktsegmente vorzudringen“. Für Autohersteller kommt hier etwa der Wandel zum Mobilitätsdienstleister in Frage.
Die Hersteller sind Accenture zufolge stärker als die Zulieferer, Händler oder Reifenhersteller der Automobilindustrie von Disruption betroffen. Ihr Geschäftsmodell wird durch ständige Disruption durch Zukunftstrends wie Car- und Ridesharing oder autonomes Fahren stärker verändert und bedroht. „Wer die digitale Umwälzung als Unternehmen nicht einfach nur überleben möchte, sondern in dem Moment, wenn sie eintritt, gut aufgestellt sein will, sollte sein Kerngeschäft transformieren und in diesem weiter wachsen. Gleichzeitig gilt es aber, den Aufbau neuer innovativer und skalierbarer Geschäftsmodelle voranzutreiben”, so Accenture-Manager Meyer.
Leotronic meint
Anders gesagt: Wer zu spaet kommt den bestraft das Leben.
Dieselfahrer meint
Die machen Spass: Disruption findet kontinuierlich statt. Ach was. Vor 30 Jahren sprach man von der „ever increasing speed of change“. Das einzige, was offensichtlich extrem stabil und nicht “ disruptierbar“ ist, ist das Geblubber über Veränderung.