China gilt als größter Automarkt des nächsten Jahrzehnts. Die Volksrepublik will dies dazu nutzen, ihre Industrie zum führenden Anbieter von Elektroauto-Technologien zu machen. Neben der finanziellen Unterstützung von Käufern und Herstellern setzt die Regierung dabei auf eine staatliche Regulierung der Branche.
China teilte vor wenigen Tagen mit, in diesem Jahr die Normierung von Elektroauto-Technik in den Fokus zu stellen, unter anderem bei Ladelösungen, dem Batteriedesign und dem Energieverbrauch. Die chinesischen Normen und Richtgrößen für reine und teilelektrische Autos sollen auch außerhalb des asiatischen Landes vorangetrieben werden. Mit Hilfe seiner stetig zunehmenden E-Auto-Produktion will China bei Standardisierung eine Führungsrolle einnehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Experten in China haben den Mangel an Normierung als eines der größten Hindernisse für den Durchbruch von Elektroautos in den Massenmarkt identifiziert. So haben einige Landesregierungen eigene Normen eingeführt, um regionale Firmen vor der Konkurrenz zu schützen. Neben einem konzertierten Vorgehen der einheimischen Autoindustrie drängen chinesische Politiker auf eine landesweite Standardisierung, um eine sichere und kosteneffiziente automatisierte Produktion zu gewährleisten.
In China wurden 2017 777.000 Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge verkauft – 53 Prozent mehr als im Vorjahr und weltweiter Rekord. Für 2020 werden zwei Millionen Verkäufe anvisiert. Die staatlichen Fördermaßnahmen umfassen dazu ab nächstem Jahr erstmals eine verbindliche Elektroauto-Quote, die sukzessive erhöht wird.
uwe meint
Noch Mal zu Continental:
Universal verwendbar und mit bis zu 150 km Reichweite laden in 5 Minuten!!!
hier ist der Link:
https://www.continental-corporation.com/de/presse/pressemitteilungen/allcharge-loesung-von-continental-macht-elektroautos-fit-fuer-jede-ladetechnik-63852
uwe meint
Die deutschen (vor allem Mercedes, aber auch BMW, VW und Co.) sind in China finanziell und mit Entwicklung beteiligt – und die Chinesen bei den deutschen.
Das wird sich alles regeln.
Die nächsten 7 Jahre werden aber sehr kritisch. Nicht nur wegen der Chinesen. Die halten sich mit ihren Preisen (siehe BYD) noch einiger Maßen im Rahmen der deutschen Wettbewerber.
Es ist die Modellflut der alternativen Anbieter, die den Schlafmützen und Schildbürgern der deutschen Hersteller so richtig was vormachen.
uwe meint
Das Stecker-Problem hat sich bald erledigt.
Continental hat ein Universal-Ladesystem entwickelt. Alle Autos können an allen Säulen laden. Wird schon nächstes Jahr verkauft.
nils meint
Wer will findet Wege (China).
Wer nicht will, findet Gründe (Deutschland).
Traurig und beschämend für uns.
Rainer Zufall meint
Protektionismus wird das chinesische Stichwort der nächsten Jahre werden, nicht Umweltschutz, schon gar nicht Menschenrechte.
stefan meint
Hoffentlich achtet China auf die Zukunftsfähigkeit der Normung, also: bidirektional, ein- bis dreiphasig, weiter Regelbereich für Lastmanagement (jede Phase einzeln!) und sicheres Wiedereinschalten nach Lastabwurf.
Toll wäre noch ein definierter Bauraum für ein Akkuwechselsystem einschließlich Balancing im Wechselpack und ein wirklich barrierefreies Freischalten und Zahlen z.B. mit Giro- und Kreditkarte (GiroPay).
In 8 1/2 Monaten ist ja wieder Weihnachten, da darf man doch träumen ;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Früher waren die Deutschen führend in Sachen Technik, Normierung und Standardisierung (DIN) und konnten sich mit diesen vernünftigen Regeln und deren hochkarätigen technischen Umsetzung in vielen Märkten gut behaupten.
Jetzt macht die China die Regeln und die deutschen Automobilbauer sind auf der Verliererstraße; wahrscheinlich wissen sie es noch nicht. Die großen Erfolge des VDA-Clubs basierten in den letzten 10 Jahren überwiegend auf dem guten Absatz in China. Doch mit der 10%-Quote für E-Autos, die bereits ab nächstem Jahr gilt, verteuert die (totalitäre) chinesische Regierung die deutschen Importe, da bei Nichterfüllung finanzieller Strafen fällig werden. Was sollen die Deutschen denn auch liefern? Ausser Ankündigungen und heißer Luft haben sie nichts zu bieten.
Da macht es den Chinesen auch nichts, wie vor kurzem angekündigt, die Importzölle für PKW zu senken, um eine großzügige Marktöffnung zu simulieren. Aber das Geld holen sie sich über die Strafen der E-Quote alles wieder rein.
Die Deutschen sind sich auch zu fein, eigene Batteriezellen herzustellen; lohnt sich ja nicht. Klar, wenn man wartet bis der Zug abgefahren ist (Werk Kamenz wurde immer wieder ohne jedes strategisches Denken an- und abschaltet), hat man hier verspielt: Die Chinesen verzeihen nichts. Über die Zellenfertigung werden sie steuern, wer zu welchem Preis und in welcher Menge beliefert wird und dafür sorgen, dass die Gewinne in China entstehen.
Es sieht nicht gut aus und die Grundstückspreise im Stuttgarter Raum werden in 10 Jahren ganz schön unter Druck geraten.
150kW meint
„Jetzt macht die China die Regeln und die deutschen Automobilbauer sind auf der Verliererstraße“
Nur komisch das die Chinesen auch nach VDA genormte Batterie-Zellen liefern.
„Da macht es den Chinesen auch nichts, wie vor kurzem angekündigt, die Importzölle für PKW zu senken, um eine großzügige Marktöffnung zu simulieren.“
Richtig, weil die Förderbedingungen weiterhin hauptsächlich chinesischen E-Autos vorbehalten sind. Damit haben sie den Markt gut genug abgeschottet.
Die Zellen für die deutschen Autos werden hauptsächlich in Osteuropa durch koreanische Hersteller gefertigt.
Nebenbei hat der chinesische Protektionismus erst dazu geführt das Samsung und LG ihre in China gebauten Zellen in China nicht los werden und sie nach außerhalb von China verkaufen müssen.
Mini-Fan meint
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Düsentrieb meint
Die Chinesen machen es uns vor. Da wird abgewogen, entschieden und gehandelt.
In DE dagegen eine Scheindiskussion die davon ablenken soll, dass man eigentlich nicht will. Aber die Chinesischen Autos werden von Jahr zu Jahr besser u.a. in Qualität und Design, kommen die halt nach DE…
Schnuppi meint
Ob die China-Autos von Jahr zu Jahr besser werden, bleibt meiner Meinung nach abzuwarten. Die Borgward-Einführung auf dem deutschen Markt läßt auch schon wieder länger auf sich warten. Wo dran wird´s liegen?
McGybrush meint
Nur will halt jeder SEINEN Standard an der Er verdient und nicht den Standard von anderen. Das das Problem.
Apple wil einen einheitlichen Stecker und das USB Konsortium will auch einenen Stecker. Aber bitteschön immer nur seins und nicht das der anderen.
Deswegen wird‘s Weltweit einheitlich denke ich mal nicht funktionieren.
Der Statistiker meint
Sehr gut –> also entweder CCS oder Chademo weg! wer braucht denn zwei DC-Standards?
Fritz! meint
Andersherum gesagt sind es zum Glück nur 2 Lösungen und nicht 7. Wobei sowohl die Chinesen als auch die Amis für CCS, bzw. DC einen anderen Stecker haben.
Leonardo meint
Zwei ist nicht viel gegenüber:
Diesel, Benzin, Super, Super Plus, E10, V-Power, Utimate, LPG, CNG,……….
Der Statistiker meint
Ähmmm, das sind aber jetzt unterschiedliche Produkte und Produktsorten. Hat nichts mehr der „Ladetechnologie“ zu tun.
Das müsste man mit den unterschiedlichen Ladeströmen und der Ladespannung vergleichen. Die Ladeprotokolle etc. sind ja auf den Stecker, also auf die Hardware gebunden.