Die Technologieberatung BearingPoint hat die Studie „Trendbarometer Elektromobilität: Einmal E-Auto, immer E-Auto?“ veröffentlicht. Der Umfrage zufolge ist knapp jeder fünfte Deutsche schon einmal mit einem Elektroauto oder Plug-in-Hybridfahrzeug gefahren, bei den 25- bis 34-Jährigen bereits jeder vierte. Jeder dritte davon geht beim nächsten Autokauf davon aus, sich für eine der beiden Fahrzeugarten zu entscheiden.
Die BearingPoint-Umfrage macht deutlich, dass die eigene Erfahrung mit einem E-Auto eine wichtige Rolle für die Wahl des zukünftigen Pkw spielt. Während allgemein nur 18 Prozent der insgesamt 2016 Befragten davon ausgehen, beim nächsten Autokauf ein Elektroauto zu erwerben, sieht es bei der Gruppe der E-Auto-Kenner – also denjenigen, die schon mal elektrisch gefahren sind – etwas anders aus: Hier geht jeder Dritte davon aus, beim nächsten Autokauf ein E-Auto oder einen Plug-in-Hybrid auszuwählen. Jeder Fünfte aus dieser Gruppe würde in Zukunft gar kein Auto mehr kaufen.
„Das Erlebnis E-Auto zu fahren, hinterlässt Eindruck. Unter den Menschen, die schon mal ein E-Auto gefahren sind, will sich ein erheblicher Anteil auch ein solches Fahrzeug kaufen. Ausgehend von einem Anteil der E-Autos von nur ca. 14 Prozent an den Gesamtzulassungen in Deutschland 2020 haben reine Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride damit noch ein enormes Wachstumspotenzial“, kommentiert BearingPoint-Autoexperte Stefan Penthin die Ergebnisse.
Die rein batteriebetriebenen Fahrzeuge liegen mit 42 Prozent bei den befragten potenziellen E-Modell-Käufern in der Gunst fast gleichauf mit den Plug-in-Hybriden mit 44 Prozent. Unter denjenigen, die sich ein Elektrofahrzeug anschaffen wollen, nennt eine Mehrheit von 55 Prozent ökologische Aspekte als Hauptgrund. Steuerliche Gründe sind nur für 20 Prozent entscheidend. Weitere Gründe sind Innovation und Fahrgefühl mit jeweils 8 Prozent.
Volkswagen-Konzern besonders beliebt
Bei den Befragten, die davon ausgehen ein Elektroauto zu kaufen, steht der Volkswagen-Konzern hoch im Kurs: 35 Prozent könnten sich vorstellen, ein Auto der Marken VW, Škoda und Seat zu kaufen, gefolgt von der Volkswagen-Tochter Audi mit 25 Prozent. Knapp dahinter findet sich BMW mit 23 Prozent. Tesla landet in der Umfrage mit 19 Prozent auf dem vierten Platz, Mercedes-Benz (14 %) nur auf Platz 6. Hier spielen laut BearingPoint auch die Anschaffungspreise eine Rolle, so könnte sich unter den Spitzenverdienern in der Umfrage jeder zweite vorstellen, einen Tesla zu kaufen, gefolgt von Mercedes mit 34 Prozent.
Diejenigen der 2016 Befragten, die sich gegen den Kauf eines Elektroautos oder Plug-in-Hybriden entscheiden, gaben als Hauptgründe den hohen Preis (29 %), eine zu geringe Reichweite (28 %) und unzureichende Lademöglichkeiten (24 %) an.
„Der wesentliche Grund für den Wechsel zur Elektromobilität liegt nicht – wie insbesondere dem Plug-in-Hybrid häufig nachgesagt wird – in der reduzierten Dienstwagenbesteuerung oder der Innovationsprämie. Vielmehr sind es ökologische Aspekte, die für die Mehrheit der E-Auto-Käufer im Vordergrund stehen“, so Penthin. „Für diejenigen, die sich den Kauf eines reinen E-Autos nicht vorstellen können, wird trotz aktueller Kaufprämien weiterhin der hohe Preis sowie die zu geringe Reichweite und die fehlende Infrastruktur genannt. Für diese Zielgruppe bleibt derzeit nur der Hybrid als Einstiegsdroge für das neue, elektrische Fahrgefühl. Wir werden dann sehen müssen, ob die Hybride tatsächlich auch überwiegend elektrisch gefahren werden.“
Walter Wilhelm meint
Wenn das alte E-Auto nach maximal 10 Jahren mal entsorgt werden muss, und der Besitzer für ein paar hundert Kilo Akku-Sondermüll zur Kasse gebeten wird, dann werden vielen E-Auto Fans noch ordentlich die Augen aufgehen. Genau für die Ladekosten, denn wer glaubt dass das Laden immer so günstig wie momentan ist, ist ein unverbesserlicher Träumer. Denn der Staat wird sich die Steuern die er durch die Mineralölsteuer verliert, auf den Strompreis beim Autoladen aufschlagen. Da geh ich jede Wette ein.
M. meint
Warum sollte das E-Auto nach 10 Jahren entsorgt werden müssen?
Warum sollte ein Akku mit 80% Restkapazität Sondermüll sein und nicht ein gefragtes Batterieelement für einer 2nd Life Speicher, bevor er nach weiteren 10 – 20 Jahren ins 98% Recycling geht – also wertvoller Rohstoff ist?
Wissen Sie auch nicht. Da gehe ich jede Wette ein.
Alupo meint
Da wette ich sehr gerne dagegen.
Noch nie wird es einfacher sein mit dem Geld verdienen (es liegt offensichtlich wirklich auf der Strasse) , dagegen wären selbst Teslaaktien nur zweite Wahl.
Aber ich denke dass es zu der Wette nie kommen wird, zumal eine Wettschuld dann auch keine gerichtlich einklagbare Forderung wäre.
Aber mal Fakten: Ein Akku ist niemals Sondermüll denn er besteht zum größten Teil aus teuren Metallen. Und die liegen im Akku in deutlich höherer Konzentration vor als in der Erde selbst. Daher ist es immer deutlich billiger die Rohstoffe vorsortiert und bereits konzentriert aus dem Akku zu holen als aus der Erde.
Außerdemhalten die Akkus in eAutos deutlich länger als 10 Jahre. Das wird seit Jahren schon bewiesen.
Aber melde Dich für die Wette. Ich gehe mit, und zwar gerne auch „sehr hoch“.
Ti Ko meint
Das heißt also 50% der Befragten mit eAuto Erfahrung möchten weiterhin einen Verbrenner. Wenn die Befragten dann tatsächlich vor der Kaufentscheidung stehen, dürften noch ein paar Prozente hinzukommen (Anschaffungspreis, Ladenetz, Reichweite, etc.)
Makh Ee meint
Das Problem bei solchen Umfragen ist, dass es dabei nur um hypothetische Kaufentscheidungen geht. Steht man dann wirklich vor der Entscheidung ein neues Auto zu kaufen, wird sich dann oft doch gegen das Elektroauto entschieden, bspw. aufgrund fehlender Ladeinfrastruktur, die einen den E-Alltag ermöglichen würde. Der Verbrenner hat derzeit einfach die Nase vorn, wenn es um Bequemlichkeit geht. In 2 min vollgetankt, Reichweite bis zu 1000 km.
Allerdings sollte man den aufkommenden Umweltgedanken nicht vernachlässigen, da Nachhaltigkeit mittlerweile in der Gesellschaft (glücklicherweise) einen hohen Stellenwert genießt und teilweise sogar der Bequemlichkeit vorgezogen wird.
Sebastian meint
Aus Bequemlichkeit setze ich (eigenes Haus und Garage allerdings vorhanden) beim nächsten Auto auf ein E-Auto. Nie wieder eine extra-Fahrt zur Tankstelle. Die 2 Minuten an der Tankstelle sind oft 15 Minuten mit Hinfahrt, Bezahlvorgang und Rückfahrt. Die etwas längeren Pausen bei den 3 bis 4 längeren Autoreisen im Jahr stören mich weniger. Für diese Fahrten nehme ich eh viel Zeit mit.
Mike meint
Ja, die German Angst, dass irgendwas nicht perfekt funktioniert, wurde durch die Medien geschuert und verfehlt ihre Wirkung nicht.
Fitz Carraldo meint
Ja, das trifft es ganz gut. Angst, dass irgendwas nicht geht. Angst, dass man zwingend den Kombi braucht, um 1x im Jahr Gartenabfälle wegbringt. Angst, das man 1x im Jahr Fahrräder transportieren muss. Fairerweise muss natürlich das Nutzungsprofil anschauen, ich bin mir aber sicher, dass beim Grossteil irrelevante Nutzungskonzepte zur Entscheidung beitragen. Mein Vaddr musste sich auch dringend noch vor 3 Jahre an seine B-Klasse eine Anhängerkupplung nageln lassen, Nutzung bis heute: 2x Gartenabfall.
Wir gurken seit Mai 2020 mit einem i3 durch die Gegend. Selbst der 190cm Tannenbaum hat reingepasst. Die Nachbarn staunen teilweise nicht schlecht, was wir alles im i3 laden können. Vorher hatten wir einen GLK und einen A1, beide sind verkauft, beide vermissen wir nicht. Für den Urlaub mieten wir uns für die Zeit ein grösseres Auto, das gleiche für grössere Transporte (falls nötig, bisher 1x). Ist am Ende günstiger, wenn man alle Kriterien wie Finanizierung, Kapitalbindung, Versicherung und laufende Kosten anschaut. Für den regelmässigen Aktionsradius reichen die 150-180 km im i3 locker aus. Man muss halt sein Nutzungsprofil kennnen, analysieren und sich wirklich überlegen, was mache ich überhaupt mit dem Auto.
Monika Schedl meint
„Tanken“ bei meinem eAuto dauert 10 Sekunden. 5 Sekunden Anstecken und 5 Sekunden Ausstecken. Was Bequemeres und Schnelleres gibt es nicht. Ich habe schon seit einem Jahr keine Tankstelle mehr von innen gesehen und musste auch keine Tankstelle anfahren.
Ach ja: fast vergessen hätte ich, dass ich täglich noch 10 Sekunden zum Nachdenken aufwenden muss, um mir darüber im Klaren zu werden, was am nächsten Tag ansteht und ob ich „nachtanken“ muss.
Bevor die Negativkommentare kommen, möchte ich noch ergänzen, dass meine tägliche Fahrleistung bisher nie höher als 120 km/ Tag war.
Martin Lehmann meint
Nach 5 Jahren Tesla Model S habe ich mir gerade wieder einen Diesel gekauft! Warum? Tesla ist aufgrund des Ladenetzes mit akzeptablen Preisen, der hohen Reichweite und der Schnelladung derzeit das einzige praxistaugliche Fahrzeug. Blöd nur, dass die tolle Technik des Tesla oft Aussetzer hat und nach Ablauf der Garantie daher sehr viel Geld kostet weil laufen etwas kaputt ist. Wie man z. B. einen VW ID 4 mit gerade mal 160 km Reallife Reichweite kaufen kann um dann bei Ionity 80 Cent/kWh zu zahlen ist mir ein Rätsel. Nio et7, Lucid AIR sind noch nicht verfügbar. Daher würde es jetzt erst einmal wieder ein Verbrenner. Hätte ich mir auch nicht vorstellen können.
Franz Bauer meint
Das finde ich auch mal interessant eine solche Stimme zu hören. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sich das nicht beim Diesel wiederholt.
Meine Erfahrung ist hier eine Andere, gerade bei deutschen Marken, Nach 4 Turboladerschäden, Zahnradschaden an der Nockenwelle und Getriebeprobleme (allesamt von deutschen Herstellern) in der Familie der letzten 7 Jahre, hatte ich die Schn… voll. Da alles recht kurz nach der Garantie auftritt bin ich dann auch zu einem Koreaner mit deutlich längeren Garantielaufzeiten gegangen, und das bisher zur Vollsten Zufriedenheit.
Die Frage ist nur, ob es sich auszahlt die Marke zu wechseln und bei einem qualitativ hochwertigeren Fahrzeug aber mit mehr Risikobauteilen besser fährt.
Wie gesagt, ich drücke die Daumen.
Würde ich heute ein Verbrenner kaufen wäre es einer ohne Turbo mit Benzin und nicht als Direkteinspritzung mit Hubraum mehr als 2l. Die Dinger halten noch und sind vermutlich sauberer als alles was heute als Moderner Diesel verkauft wird.
Gustav Elektroleit Gans meint
Ernsthaft? Wird hier über eine 5 Jahre alte Umfrage berichtet, oder habe ich was überlesen?
hghildeb meint
Da bin ich auch erst stutzig geworden. Aber 2016 ist anscheinend die Anzahl der befragten Personen, nicht die Jahreszahl.
ElektroMat meint
Das ist wie immer bei Änderung der Gewohnheiten. Das wird solange beim alten Stiefel gehalten bis nicht mehr geht.
Sobald der Diesel/Verbrennerverfechter wo hin fahren will wo es dann heist:“mit deiner Karre darfst hier nicht durch/rein“.
Sobald die ersten Städte Verbrennerfrei sind (Wie in Holland/Belgien geplant) gibts nur die Frage muss ich dort rein fahren, wenn ja dann wird sich die Meinung schlagartig ändern.
Als Fahrer von E muss ich sagen die Vorteile des E-Antriebs sind größer als sich so mancher Verbrennerfahrer vorstellen kann.
three e's meint
das ist doch bestimmt kein Bild von VW?!
ecomento.de meint
BMW! Korrigiert.
VG | ecomento.de
AlBundy meint
ach, sehen doch alle gleich aus, hihi.
Kleiner Spaß, hier ist ja sonst nur wenig los.