Auch wenn die Spritpreise zuletzt wieder leicht gesunken sind – das Tanken bleibt teuer. Die Preissprünge an der Zapfsäule werden der Elektromobilität in Deutschland zusätzlich Schwung geben. Das legt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom nahe.
Laut der Auswertung besteht aktuell in jedem achten Haushalt (12 %) die Überlegung, sich in den kommenden zwei Jahren ein Elektroauto anzuschaffen. Damit ist dieser Anteil gegenüber Januar 2022 – also der Zeit vor dem Ukraine-Krieg – weiter gestiegen, als es noch 10 Prozent waren. Gefragt danach, ob die Überlegungen zur Anschaffung eines E-Autos in Zusammenhang mit den gestiegenen Benzinpreisen stehen, antworten 8 Prozent mit „Ja, voll und ganz“. Bei 15 Prozent steht dies teilweise in Zusammenhang, bei 71 Prozent bestand die Überlegung bereits zuvor.
„Deutschland will schon bald unabhängig von russischen Ölimporten sein und muss perspektivisch ganz auf fossile Energien verzichten. Das kann nicht gelingen, wenn weiterhin mehr als 40 Millionen konventionell betriebene Pkws über unsere Straßen rollen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.
„Zugleich sind die hohen Preise an der Tankstelle für Verbraucherinnen und Verbraucher zur Belastung geworden“, so Rohleder weiter. „Wir brauchen daher einen schnellen Ausbau der E-Mobilität, der Ladeinfrastruktur und der intermodalen und digitalen Mobilität insgesamt. Umweltfreundliche und smarte Fahrzeuge auf Straße und Schiene sowie digitale Plattformen, die alle Verkehrsmittel vernetzen, werden künftig eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie wir uns fortbewegen.“
Drei Viertel der 1003 Befragten (75 %) wünschen sich eine stärkere Förderung von digitalen Angeboten für eine komfortablere und umweltfreundlichere Mobilität in Deutschland. 72 Prozent sagten, dass Elektromobilität jetzt stark gefördert werden muss.
Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) gab es zum 1.1.2022 rund 618.500 zugelassene Autos in Deutschland mit ausschließlich elektrischer Energiequelle. Hinzu kommen 566.000 Plug-in-Hybride. Beide Zahlen sind zuletzt stark angestiegen. Insgesamt waren zum Stichtag 43,3 Millionen Pkw auf private Halter zugelassen, die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen ist noch mit Benzin- oder Dieselmotor unterwegs.
Dagobert meint
Beim Zweitwagen wäre ich einem BEV nicht grundsätzlich abgeneigt aber V2H sollte endlich Standard sein, dann könnte ich mir bei der PV-Anlage den Speicher sparen. Die wollen für 10 kWh doch tatsächlich 10.000€ haben, völlig bekloppt. Seit Corona und Home-Office steht der Zweitwagen eh die meiste Zeit hier in der Garage. Könnte z.B. ein Dacia Spring mit seinem >20 kWh Akku V2H wären das zwei Fliegen mit einer Klappe.
Artur meint
Das ist nicht bekloppt, sondern liegt daran, dass Tesla und die anderen Hersteller den Markt leer kaufen.
Herbs meint
Warum verkaufen die Batteriehersteller (zB CATL) ihre Zellen dann nicht lieber an Speicherhersteller, wenn die Preise das besser sind? Dann würde das Level nach deiner Logik doch wieder angepasst.
Holger meint
Da haben Sie aber ein sehr teures Angebot erwischt, das geht auch aktuell noch deutlich (30%) günstiger bei top Komponenten.
Dagobert meint
Ein lieferbarer 10kWh Speicher mit Einbau noch dieses Jahr für 7.000€? Ich verbuche das mal unter „Geschichten aus dem Märchenland“.
elbflorenz meint
Überlegen kann man das sicherlich. Man kann es sich sogar vornehmen. Nur umsetzen kann man es nicht.
Denn 12% der deutschen Haushalte entsprechen ca 4,4 Mio BEV’s in 2 Jahren … die gibt’s weder neu noch gebraucht …
Tommi meint
Das ist erstaunlich wenig. Aber das liegt vermutlich daran, dass die meisten Gebrauchtwagen kaufen und da das Angebot noch sehr dünn ist. Es wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Neuwagenkäufer sich für ein Elektroauto interessieren.
andi_nün meint
Warum soll das erstaunlich wenig sein?
Der allergrößte Teil der Haushalte erwägt für die nächsten 2 Jahre überhaupt keinen Autokauf. Und 12% innerhalb der kommenden 2 Jahre sind vermutlich mehr, als das Angebot überhaupt hergibt.
Vi meint
Und was wird mit dem e auto nach 8 Jahren. Wer kauft das gebraucht. Wie lang ist die Lebensdauer dieses Akkus? Die Strompreise werden dan natürlich auch noch in die Höhe schießen. Von wo kommen die Akkus? Reinste Propaganda.
MAik Müller meint
Jeder will ein günstiges und möglichst WARTUNGSFREIES Auto.
Das ist mit den Akkuautos am besten umsetzbar.
Wenn die Anschaffungskosten endlich mal weiter fallen werden 100% Eautos verkauft.
Mike meint
Die Preise werden allerdings bei hoher Nachfrage und noch geringem Angebot erst einmal nicht sinken.
Herbs meint
Ich bezweifle, dass Wartungsfreiheit bei der Anschaffung von Neuwagen ein wichtigeres Kriterium ist, als Design, Marke und Fahrverhalten.
Neuwagen haben meistens neue Besitzer, wenn es zur Wartung kommt. Und wer 30.000-50.000€ für ein Auto ausgibt, dem ist wahrscheinlich nicht so wichtig, ob er nach 3 Jahren ein paar hunderter für eine Inspektion ausgeben muss.
vi meint
Bedenklich. Der Strompreis wird in den Himmel schießen und der günstigste Tesla ist seit Jahren 60.000 € andere auch nicht viel günstiger… niemand hat interesse Preise zu senken wenn die absahnen können. Wartungsfrei sind die auch nicht,das ist ein Märchen…