Drei von vier Managern der Automobilindustrie gehen davon aus, dass steigende Zinsen, Inflation und Energiepreise ihr Geschäft 2023 nachteilig beeinflussen werden. Die große Mehrheit ist dennoch optimistisch, in den nächsten fünf Jahren profitabel wachsen zu können (83 %). Das hat eine Umfrage der Unternehmensberatung KPMG unter mehr als 900 Vorständen und Geschäftsführern bedeutender Unternehmen der Autobranche in 30 Ländern ergeben.
Große Besorgnis äußern die Branchenexperten hinsichtlich der Versorgung mit Rohstoffen und Komponenten – vor allem Halbleitern, Elektrostahl und Leichtbaumaterialien -, die für die Steigerung der Kraftstoffeffizienz und der Batteriereichweite von hoher Bedeutung sind. Über die Hälfte ist hier „sehr“ oder gar „extrem besorgt“.
Zwei von drei Befragten sind der Ansicht, dass die Rückverlagerung von Produktionsstätten aus Schwellenländern zurück in die Industriestaaten für die Lieferkettenstrategie „sehr“ oder gar „extrem wichtig“ ist (65 %). Über die Hälfte der Experten meint zudem, dass ihr Unternehmen „sehr“ oder „extrem wahrscheinlich“ in den kommenden Jahren strategisch unbedeutende Geschäftseinheiten abstoßen dürfte (55 %). Das sind deutlich mehr als noch vor einem Jahr (45 %).
82 Prozent der Befragten glauben, dass Elektroautos in den nächsten zehn Jahren auch ohne Subventionen weit verbreitet sein werden. Allerdings sind die Führungskräfte weniger optimistisch, was die Verbreitung von Vollstromern weltweit bis 2030 angeht: Im vergangenen Jahr bewegten sich die Prognosen noch zwischen 20 und 70 Prozent, jetzt liegt das Gros der Antworten nur noch zwischen 10 und 40 Prozent.
Die Zuversicht, auch ohne Subventionen eine Kostenparität zwischen Verbrenner- und Elektrofahrzeugen erreichen zu können, steigt: Etwa drei Viertel der Manager gehen davon aus, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge im Jahr 2030 nicht mehr teurer sein werden als Verbrenner (72 %). Als Marktführer im Bereich Batterie-Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt sieht die Mehrheit der Befragten Tesla, knapp gefolgt von Audi und BMW. Auf Platz 4 folgt Apple, das vor einem Jahr noch Platz 9 belegte.
Uneinigkeit herrscht bei der Frage, wer dann bei den Ladesäulen die Nase vorn hat. 22 Prozent der Befragten glauben, die Versorger seien hier am besten positioniert. Mit jeweils 16 Prozent folgen gleichauf unabhängige Netzbetreiber, Ölfirmen sowie Autohersteller und -händler.
Die meisten Manager (80 %) gehen davon aus, dass die Fahrleistung eine „sehr wichtige“ oder „extrem wichtige“ Rolle beim Fahrzeugkauf darstellt. An zweiter Stelle vermuten sie das Thema Datenschutz/Datensicherheit (74 % Zustimmung). Gleichauf mit jeweils rund 70 Prozent liegen niedrige Emissionen, das Markenimage und ein angenehmes Fahrerlebnis. Acht von zehn Experten gehen davon aus, dass 2030 die meisten Autokäufe online abgeschlossen werden.
Wachstumsmarkt Versicherungen & Abos
Großes Wachstumspotenzial besitzt nach Meinung der Experten der Versicherungsmarkt. So sind 90 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich die Hersteller erfolgreich im Versicherungsmarkt betätigen werden – sei es im Rahmen einer Partnerschaft mit einem Versicherer (46 % Zustimmung) oder durch den Verkauf von Fahrer- oder Fahrzeugdaten an ein Versicherungsunternehmen (44 %).
Auch die Möglichkeit, künftig durch monatliche Abo-Gebühren für Softwareleistungen oder andere Angebote zusätzliche Einnahmen zu generieren, scheint den meisten Branchenfachleuten eine realistische Option zu sein. Etwa zwei von drei Befragten sind „sehr“ oder „extrem zuversichtlich“, dass Kunden bereit sind, entsprechende Abogebühren zu bezahlen.
Envision meint
Naja, Strompreis muss fallen, Benzinpreise steigen, schon läufts mit den BEV’s.
Aktuell war die Entwicklung leider zuletzt genau in die falsche Richtung, was vermutlich leichten Knick verursachen wird, aber z.B. die immer noch sehr attraktive 0,25 Regel wird hoffentlich weiter ordentlich günstige Firmenwagen in den Markt drücken.
Skeptiker meint
Potentielle Kunden sind ebenso wenig optimistisch was ein bezahlbares praktisches e-Auto bis 2030 angeht.
Gerry meint
Gibts doch schon…
E-corsa, e-208, e-Dacia, e-up, zoe, ioniq, id3 u.s.w. 👍
Wer die von 2020-2022 gekauft hat musste dank Förderung nicht viel mehr als für ein Verbrennermodell bezahlen.
Und hat jetzt die deutlich niedrigeren Betriebskosten.
andi_nün meint
Also gibts ab 2023 keine bezahlbaren mehr, hatte der Skeptiker doch recht.
Gerry meint
…naja wenn man sieht was durchschnittlich für Neuwagen in D ausgegeben wird, dann gibts durchaus noch bezahlbare E-Modelle 👍.
Aber so günstig wie in 2020-2022 wirds wohl nicht mehr…😳.
Glück gehabt wer rechtzeitig umgesattelt hat.
Peter Wulf meint
schaut mal bei Tesla Model 3 und Y die sind seid dem 13.01.2023 um einige tausend € billiger geworden .
Einfach mal bei Youtube informieren und nicht in den deutschen Motorsportzeitungen.
E- Autos kann man in großer Auswahl online bestellen!
hu.ms meint
Genau so ist es. Gilt übrigends auch für PV-anlagen oder wärmepumpen.
„Der frühe vogel…“.
Jetzt bei der hohen nachfrage sind logischerweise die preise gestiegen.
MAik Müller meint
FALSCH Eautos waren auch 2020-2022 ultra teuer.
Die große Masse immerhin 48 Mio Fahrzeuge dürfte vor 2020 gekauft worden sein.
Da waren Auto deutlich günstiger. Zudem wurden zwischen 2020-2022 fast keine Eautos verkauft (Anteil unter 1% im Bestand) !
peter Wulf meint
Wartet mal ab !
in 2023 werden ca. 50 verschiedene E Klein und Mittelklassewagen aus Asien und Rest der Welt Deutschland überfluten.
Die ersten Schiffe sind schon unterwegs.
Der „Künstliche E-Fuel und Diesel“ den die deutsche Verbrennerindustrie ankündigt
wird mind. 5€ /Liter kosten und sehr viel Strom zur Erzeugung benötigen.
Till meint
„Die meisten Manager (80 %) gehen davon aus, dass die Fahrleistung eine „sehr wichtige“ oder „extrem wichtige“ Rolle beim Fahrzeugkauf darstellt.“
Ich kenne genau eine Person (Mann Ü 50) für den die Fahrleistungen eine große Rolle spielen. Für alle anderen mir bekannten Nutzer und Nutzerinnen steht Praktikabilität, Platz im Innenraum, laufende Kosten, dann eventuell noch Design und Anhängelast eine große Rolle. Bei den Fahrleistungen ist man in der Regel mit einer Vmax von 160km/h und unter 10 sec von 0-100 zufrieden. und das kann fast jeder E-PKW.
Zum restlichen Inhalt der Managermeinung wurde hier schon Alles gesagt.
MAik Müller meint
@Till fast alle haben im URLAUB gar keine Lust auf LANGES LADEN!!!!!!!!
Das ist ein wesentlicher Punkt. Vmax und Beschleunigung sind unwichtig.
C. Getto meint
„ weniger optimistisch, was die Verbreitung von Vollstromern weltweit bis 2030 angeht“
Wen wundertˋs, es gibt ja fast keine preisgünstigen für die breite Masse erschwinglichen Modelle, sondern fast nur diese überteuerten, übermotorisierten und ökologisch schwachsinnigen SUVs und Luxuslimousinen!
Mike meint
„Acht von zehn Experten gehen davon aus, dass 2030 die meisten Autokäufe online abgeschlossen werden.“
Für viele Kunden ist ein Autokauf kein Spontankauf wie z.B. auf Amazon oder Ebay, auch nicht bei Leasing/Miete. Ich bin davon überzeugt, dass viele das Auto anschauen, anfassen, sich reinsetzen wollen – und dann auch den Vertrag beim Händler vor Ort unterzeichnen. Je widerwärtiger, also auch länger, dabei AGBs werden (insbesondere mit Hinblick auf Preisanpassungsklauseln, die wohl bald höchstrichterlich gekippt werden), umso höher wird die Hürde beim Unterzeichnen.
Flo meint
Händler werden weniger werden und das eine schliesst das andere nicht aus.
Tim Leiser meint
Also als wir das Model Y gekauft haben, war das nach einer Probefahrt. Wir haben uns anschließend mit einem Mitarbeiter unterhalten, Fragen gestellt und uns in andere TESLAs zum Vergleich gesetzt. Wir haben dann direkt bei ihm bestellt. Das heißt in dem Fall, er hat mit uns einen Account erstellt und wir haben uns durch die Bestellmaske geklickt. Das hätten wir genau so gut zu Hause machen können. Für die Statistik macht es aber keinen Unterschied. Es war eine (betreute) Online-Bestellung.
Letztlich ist es doch sogar zum Vorteil für den Kunden, wenn man nach einer Probefahrt und der Möglichkeit Fragen zu stellen in Ruhe zu Hause überlegen und dann bestellen kann, ohne, dass ein Verkäufer mit dem Bleistift wedelt. Denn für den ist der Verkauf wesentlich wichtiger, weil er mit seinem Namen verbunden ist.
MAik Müller meint
@Tim Leiser alles Klar du hast 50000€ für ein brauchbares Auto ausgegeben das trotzdem noch Kompromiss im Urlaub hat.
Das kann die breite Masse nicht!
elbflorenz meint
2030: Marktführer bei BEV’s Tesla, knapp!? gefolgt von Audi und BMW. Dann kommt Apple???
Oida – was is’n des für ein Holler? Sind die „Manager“ alle auf der Weihnachtsfeier um kurz nach 23:00 Uhr befragt worden …
elbflorenz meint
P.S. Morgen beginnt die
Guangzhou-Auto-Show …
Vielleicht sollten diese „Manager“ – wenn sie halt wieder nüchtern sind – Mal dahin schauen … da sehen sie dann schon wer in 2030 Marktführer ist …
Frank von Thun meint
Na ja, Deutschland ist nicht die Welt. Damit ist Tesla Marktführer, gefolgt von BYD.
Die Rohstoffpreise gehen runter und die Fertigung wird dank Gigapres (2 statt 172 Teile) günstiger, wenn Tesla diese Vorteile weiter gibt, bekommen sicherlich einige Anbieter Schluckauf.
Thomas meint
In 2030 werden weder BYD, noch SAIC oder Geely unter den Top4 der größten Hersteller genannt…. Der durchschnittliche Automanager hat sich in den letzten Jahren nicht unbedingt mir Ruhm bekleckert, was seine Zukunftsprognosen angeht. So ist wohl auch diese Glaskugelumfrage zu werten. ;-)
David meint
Ich glaube auch, das sind aus Versehen Kaninchenzüchter auf ihrer Weihnachtsfeier befragt worden. Datenschutz ist z.B. niemandem auf der Welt wichtig, außer ein paar Lehrern in Deutschland. Wo ist denn VW? Oder Hyundai? Tesla und Apple sind doch jetzt schon nicht mehr relevant.
Tt07 meint
David, der sich die Welt macht wie sie ihm gefällt…
Entweder sind die Ersteller der Studien nicht glaubwürdig und daher die Umfrage ohne Relevanz (wenn VW schlecht abschneidet) oder aber – wie in diesem Fall – sind die Befragten dumme Kaninchenzüchter.
PS: ja wo ist denn VW….?
hu.ms meint
VW fällt unter dem neuen CEO Blume dorthin zurück, wo alle anderen etablierten auch werkeln:
Gerade so die eu-co2-vorgaben erfüllen und mit stinkern möglichst viel verdienen.
hu.ms meint
Und noch keine nachhilfe: Audi gehört zum VW-konzern. Genauso wie porsche.
GrußausSachsen meint
Was wirklich nicht relevant ist sind ihre (verbalen) Ergüsse.zum Thems Elektrmobilität. Und um ihrem ego zu schmeicheln. Sie sind der ungekrönte König der Irrelevanz menschlicher Arroganz.
Alles Gute für das jahr 2023. Kaufen Sie einen Tesla und alles wird gut.
elbflorenz meint
Tesla ist nicht mehr politisch korrekt … ;-))
Kursziel übrigens 14€ …
David meint
Das soll heißen, Arroganz ist für mich nicht wichtig? Zusatzfrage: Welche Arroganz außer menschlicher kennst du noch? Aber ich will dir die Hand reichen, ich werde mir eine Tesla-Aktie kaufen, wenn sie ein Pennystock ist.
Tesla-Fan meint
David, was du glaubst solltest du mit einem Geistlichen besprechen aber nicht hier als „gefühlten Fakt“ posten.
andi_nün meint
Stimmt, VW ist bei Batterieautos noch nicht relevant und wird es 2030 auch nicht sein. Traurig, aber die Realität.
Frank von Thun meint
Habe ein Model drei.
Alle Anderen sind wahlweise zu teuer oder zu schlecht. Preiserhöhungen sind heute absolute Umsatztöter.
ECar meint
@David: Dank dem neuen CEO Blume wird VW 2030 nichts mehr zu bieten haben. Unter Diess wäre VW eine ernstzunehmende Konkurrenz zu Tesla geworden.
hu.ms meint
Ernstzunehmende konkurrenten sind doch alle anderen BEV-hersteller zusammen.
Der tesla-marktanteil bei BEV in europa ist inzwischen auf 14% gesunken und wird die nächsten jahre durch das weiter stteigende modellangebot anderer voraussichtlich einstellig.
Kommt davon, wenn man keine modelle bringt, die in diesem teil der welt (dem weltweit zweitgrössten BEV-markt) wirklich gefragt sind.
M3 werden seit 2017 gebaut und das MY ist technisch identisch – nur mehr blech und glas. Automatisches einparken wurde gecancelt und robo-taxi-versprechungen erwiesen sich als fake.
alupo meint
Der FUDavid hat natürlich auch nicht mitbekommen, dass das Model Y im November das am meisten verkaufte Auto (alle PKW) in Europa war.
Im September übrigens auch.
Und ich denke, das schafft das MY auch im Dezember.
Und das, obwohl das MY deutlich teurer ist als alle anderen Monatsgewinner dieses Jahr.
Es gibt eine gute Chance dafür, dass das Model Y in 2023 das weltweit meist verkaufte Auto sein wird. Musk hatte nur angemerkt, dass das MY in 2023 das umsatzmäßig meistverkaufte Auto werden könnte und die mengenmäßige Krone erst in 2024 erklimmt.
Die Zahlen in Deutschland sind übrigens auch sehr gut :-).
hu.ms meint
Was rausgesucht wo tesla noch gut aussieht ? Einzelmodel und einzelmonat ?
Wie wäre es mit YTD 2022 und hersteller in europa ?
Sagt einiges mehr aus, was die käufer bevorzugen.
Ökoman meint
„Als Marktführer im Bereich Batterie-Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt (2030) sieht die Mehrheit der Befragten Tesla, knapp gefolgt von Audi und BMW. Auf Platz 4 folgt Apple, das vor einem Jahr noch Platz 9 belegte.“
Apple?? Allen Ernstes? Das mit dem iCar hört man schon seit 5 Jahren, ohne dass irgendwas passiert wäre. Da fragt man sich, wo die vielen Vorschusslorbeeren herkommen…
Mercedes, Polestar, VW, Nio und Co. dann unter ferner liefen? Kann ich mir im Moment nicht vorstellen.
Gerry meint
…ist ja nur eine Umfrage.
Vermutlich sind viele von den Managern Ei-Phone-Nutzer 😂.
Und wo bleiben die chin. Hersteller ?