Die Forderung nach finanziellen Kaufanreizen für Elektroautos kommt immer wieder, zuletzt von Elon Musk bei seinem Besuch in Deutschland. Nun hat das International Council on Clean Transportation (ICCT) eine interessante Studie dazu herausgebracht, mit teilweise überraschenden Ergebnissen.
Denn die Analyse der unabhängigen Forschungsorganisation berücksichtigt nicht die reine Fördersumme von Elektroautos, sondern den Endpreis, den der Kunde am Schluss bezahlen muss. Der ICCT nimmt dazu unter anderem auch die Mehrwertsteuer in seine Berechnung auf, die zum Beispiel in Norwegen Teil des Fördermechanismus ist. „Dort werden dem Käufer eines e-up die Mehrwertsteuer und die Zulassungsgebühr komplett erlassen. Im Ergebnis kostet ein Benzin-up in Norwegen 17.643 Euro, die Elektroversion kommt – die üppige Förderung von 6.911 Euro einbezogen – auf 24.048 Euro. Das ist in Europa der geringste Abstand“, schreibt Zeit Online.
In Deutschland beträgt der Unterschied des Benzin-up! zum Elektroauto e-up! satte 15.765 Euro – womit deutsche Kunden mit Abstand am meisten für den kleinen Stromer aus Wolfsburg zahlen müssen.
Am Beispiel der Mehrwertsteuer zeigt der ICCT auf, „wie geizig der deutsche Staat ist“: Der VW e-up! ist demnach zwar zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Das macht jedoch nur magere 200 Euro aus. Der Staat allerdings verdient beim Verkauf eines e-up! über die Mehrwertsteuer zusätzlich 2450 Euro im Vergleich zu einem Benzin-up. „Nach Abzug der 200 Euro Förderung bleiben dem Staat also immer noch 2.250 Euro Gewinn. Deutschland bestraft also faktisch das Elektroauto,“ lautet das harte, aber zutreffende Fazit von Zeit Online.