Tesla hat erneut der öffentlichen Wahrnehmung von „Reichweitenangst“ den sprichwörtlichen Mittelfinger gezeigt, als gestern zwei Model S nach einer Fahrt quer durch die USA triumphierend in New York eintrafen.
Die beiden Elektroauto-Limousinen waren drei Tage vorher in Los Angeles gestartet und nutzten für ihre rund 5575 Kilometer lange und 76 1/2 Stunden dauernde Reise ausschließlich die unternehmenseigenen Supercharger-Ladestationen.
Eine Anfang des Jahres geschlossene Lücke des Supercharger-Ladenetzwerkes zwischen den Küsten Nord-Amerikas machte die Reise in dieser Form überhaupt erst möglich. Damit existieren in den USA mittlerweile 73 Stück der Model-S-Besitzern kostenlos zur Verfügung stehenden Schnellladestationen, die das populäre Elektroauto in ca. 30 Minuten für rund 270 weitere Kilometer fit machen können.
Das Supercharger-Ladenetzwerk wird laufend erweitert, bietet allerdings momentan noch keine flächendeckende Versorgung der wichtigsten Direktrouten innerhalb der USA an. Der Model-S-Konvoi musste daher für die Rekordfahrt nach New York einen Umweg in Richtung Norden der USA in Kauf nehmen. Die für die Fahrt insgesamt notwendigen 76 1/2 Stunden werden sich also in Zukunft dank zusätzlicher Supercharger-Stationen noch einmal deutlich reduzieren – Tesla plant bis zum Jahr 2015 98% der USA mit seinen Ladestationen zu versorgen.
Doch die Rekordfahrt dürfte nicht nur Teslas Ruf als Hersteller der derzeit besten langstreckentauglichen Elektroautos untermauert, sondern auch erneut die Wetterfestigkeit des Tesla Model S belegt haben: Bei seiner Fahrt durch den US-Bundesstaat Colorado zeigte der Stromer aus Kalifornien, dass selbst Minusgrade und Schneefall seiner Langstreckentauglichkeit nichts anhaben können. Auch den im Anschluss in Illinois auftretenden – von dichtem Nebel und Schneematch begleiteten – Eisregen meisterten beide Elektroautos laut dem Tesla-Blog ohne Mechanik- oder Software-Probleme.
Teslas Road Trip durch die USA war nicht das erste Mal, dass ein Model S sich auf den Weg quer durch Nord-Amerika machte. Diese Ehre gebührt Jill und John Glenney, die dieselbe Reise bereits eine Woche vorher absolvierten. Die beiden fuhren jedoch eine etwas längere Strecke und brauchten daher auch länger als das offizielle Tesla-Team. Dafür fuhr das Vater-Tochter-Gespann aber auch ohne Begleitung eines zweiten Model S sowie die zwei (Verschwörungstheoretiker aufgepasst) Unterstützungsfahrzeuge, die Tesla bei der Rekordfahrt mit dabei hatte.
http://youtu.be/IJSzSdrI-14
Die offizielle Story gibt es auf dem Tesla Motors Blog.
MrT meint
Also: bei 270 km für 30 min laden waren sie 10h laden, bleiben 66h, gibt einen Schnitt von über 80 km/h oder 50 MPH für 5575 km Strecke. Viel schneller wird das bei den Speedlimits gar nicht mehr werden in USA. So toll ich das alles finde, es ist einfach mal das spezifische Tankverhältnis (Dauer pro Reichweite) mit der heutigen Anzahl Zapfsäulen zu multiplizieren, dann wird klar, wieviele Steckdosen mehr notwendig werden, als es heute Zapfsäulen gibt. Wenn wir das auf die Rolle kriegen, dann los!
ecomento.de meint
Die Frage ist, ob wir in Deutschland überhaupt ein derart dichtes Ladestationen-Netzwerk wie es Tesla für die USA plant brauchen. Wir hören in Deutschland von immer mehr Elektroauto-Fahrern, dass diesen im Prinzip die Infrastruktur zu Hause sowie am Arbeitsplatz für den Alltag ausreicht..
VG
ecomento.de
Starkstrompilot meint
was soll man dazu noch sagen? Ich für meinen Teil zahl mich lieber dumm und dämlich, riskiere das Weltklima, verpeste mit havarierten Tankern die Meere und Küsten, zettel Kriege um Öl mit Tausenden Toten an und hinterlasse eine Ökokatastrophe nach der andern, bevor ich ein elektrisches Auto fahre und das Fahren auch noch gratis ist, weil die Sonne keine Rechnung schickt.
Irgendwann werden die nachfolgenden Generationen mit dem Finger auf das 20. Jht zeigen und sich kopfschüttelnd fragen, was die damals eigentlich geritten hat.
Euer Starkstrompilot
P.S.: Wie heißt es immer: ‚Die Zeit der billigen Energie ist vorbei!‘. Stimmt, jetzt beginnt die Zeit, in der Energie umsonst ist.
ecomento.de meint
Was soll man zu diesem Kommentar noch sagen? Tief ironisch, aber sehr gut :-)
VG
ecomento.de