Deutschland ist weltweit eine der führenden Nationen in Sachen Elektroautos. „Wie bitte?“ werden sich manche fragen, angesichts der mageren Verkaufszahlen – aktuell sind gerade einmal knapp 13.000 Stromer in Deutschland zugelassen. Im vierten Quartal 2013, so eine aktuelle Erhebung des Elektroautoindex Evi von McKinsey und WirtschaftsWoche, lag Autoland Deutschland mit nur 2800 verkauften Elektroautos gar auf dem letzten Platz der weltweit wichtigsten Autoproduktionsländer. In Frankreich wurden etwa doppelt so viele, in den USA zehnmal so viele Stromer verkauft. Insgesamt, so McKinsey, wurden seit 2009 weltweit mehr als 400.000 Elektroautos abgesetzt – aber nur knapp fünf Prozent davon in Deutschland.
„Dennoch liegt Deutschland zusammen mit den USA im Evi-Gesamtergebnis auf Platz eins der führenden Elektroauto-Nationen“, schreibt die Wirtschaftswoche. Die Erklärung: Der Evi-Index berücksichtigt nicht nur die Verkaufszahlen im eigenen Land, sondern auch die Produktion. Und mit dem VW e-up!, dem VW e-Golf und dem BMW i3 stammen gleich drei weltweit sehr gefragte Elektroautos aus deutschen Fabriken. Weiterhin fließen in den Evi-Index eine 5-Jahres-Prognose für die E-Fahrzeugproduktion sowie die Zahl der vorgestellten Prototypen nationaler Hersteller mit ein.
In fünf Jahren dürften laut Evi in Deutschland jährlich knapp 440.000 Elektroautos vom Band rollen. Nur Japan räumt der Index mit voraussichtlich 450.000 produzierten Autos ähnlich hohe Zahlen ein. Für die USA werden 360.000, für China 290.000 Fahrzeuge prognostiziert.
Starkstrompilot meint
auch diesmal das Motto: Trau keiner Statistik, die du nicht selbst beauftragt hast. Man ist zwar größter Anbieter, aber fast kleinster Markt. Na prima.
Ob das mit dem Anbieter auch was bringt, muss sich erst noch zeigen In amerikanischen Foren lachen sie sich kaputt über die deutschen Elektroautos, bei denen Preis und Reichweite gegenläufig sind. Wer BMW will, fährt nicht i3.
Außerdem finde ich, die gelbe Diagonale sollte in einem Kreisbogen durch das Diagramm laufen, so dass die Märkte in der Mitte wie USA, Japan und Frankreich die besten sind. Denn das sind sie auch.
Was bedeutet eigentlich Reifegrad? Was ist an deutschen E-Autos reif? Es sind Neuentwicklungen ohne wirkliche Erfahrung in der Praxis. Da ist noch gar nichts reif. Die amerikanischen, japanischen und französischen Hersteller hingegen haben Fahrzeuge in der 2. oder sogar 3. Generation. Verfügen also über deutlich mehr Erfahrung und Reife.
Euer Starkstrompilot
ecomento.de meint
Deutschland auf Platz 1 ist schon etwas fraglich, Japan hätte dort aufgrund des langjährigen und erfolgreichen Hybridangebots wohl eher hingepasst.
Aber kann Tesla auch Großserie? Das Model S ist ohne Frage das bessere Auto im Vergleich zum i3 und den restlichen (nicht existenten…) deutschen E-Autos, aber war es eventuell nur ein Glücksgriff? Auf deutschem Verarbeitungsniveau befindet es sich wohl noch nicht, dass es in den USA dennoch besser ankommt als 5er, E-Klasse, Panamera & Co. sollte den deutschen Herstellern aber zu denken geben…
Doch während deutsche Hersteller viel Geld verdienen, verbrennt Tesla aktuell noch viel Kapital. Das mag sich – hoffentlich – in ein paar Jahren ändern, wirklich nachhaltig ist das Unternehmen aber noch nicht.
Fazit: Die deutsche Autoindustrie hat nach wie vor großes Potenzial was das Elektroauto angeht, verkauft sich aber immer noch weit unter Wert – so interpretieren wir zumindest den Evi-Index.
VG
ecomento.de