Des Deutschen liebstes Kind: Knapp 44 Millionen Autos sind heute auf Deutschlands Straßen unterwegs – so viele wie nie zuvor. CosmosDirekt hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa die Bedeutung und Nutzung des Autos für die Deutschen en Detail untersucht. Die Studie zeigt unter anderem, welchen Stellenwert das Auto für die deutschen Autofahrer hat und wie sie mit dem Thema Sicherheit beim Fahren umgehen.
Die Studienergebnisse zeigen, dass mehr als ein Drittel der deutschen Autofahrer (35 Prozent) das Auto als Statussymbol sehen. Damit liegt das Auto auf Platz zwei und nur knapp hinter Haus bzw. Wohnung mit 38 Prozent. Bei den jüngeren Befragten zwischen 18 und 29 Jahren belegt das Auto sogar Platz eins auf der Liste der persönlichen Statussymbole (64 Prozent).
Das Auto in Deutschland
Deutsche träumen von deutschen Automarken
Unter den Traumautos sind mit 67 Prozent vor allem deutsche Marken vertreten: In der Gunst stehen vorrangig Modelle von Audi mit insgesamt 18 Prozent, gefolgt von BMW mit 15 Prozent. Jeder zehnte Autobesitzer hierzulande schwärmt für einen Mercedes (elf Prozent), einen Porsche (elf Prozent) oder einen VW (zehn Prozent). Gut ein Drittel (36 Prozent) hält es für realistisch, sich den Wunsch auf vier Rädern tatsächlich einmal leisten zu können. 54 Prozent gehen davon aus, dass ihr Traumauto auf ewig ein Traum bleiben wird.
Oldtimer vor allem für junge Autofahrer attraktiv
Über alle Altersgruppen hinweg – die deutschen Autofahrer mögen es gehoben: Jeder zweite von ihnen (51 Prozent) gibt an, die (obere) Mittelklasse besonders attraktiv zu finden. Dazu zählen zum Beispiel der BMW 5er, der Audi A6 und die Mercedes-Benz E-Klasse. Insbesondere in der jüngeren Altersgruppe spielen Stilfragen eine große Rolle: 59 Prozent fahren vor allem auf Sportwagen ab und mehr als einem Drittel haben es Oldtimer angetan (38 Prozent). Unter den 30- bis 44-Jährigen sind auch Geländewagen bzw. SUV sehr begehrt (41 Prozent).
Besitz eines eigenen Autos immer noch sehr wichtig
Ein eigenes Auto zu besitzen, ist für 55 Prozent der Befragten sehr wichtig. Es zeigt sich jedoch, dass diese Bedeutung abnimmt, je größer der Wohnort ist: Für 20 Prozent der Autofahrer einer Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern ist es weniger wichtig oder unwichtig, ein eigenes Auto zu besitzen. Für 65 Prozent der Auto fahrenden Bewohner von ländlichen Ortschaften ist der Besitz indes sehr wichtig.
Gefahrenquellen auf vier Rädern
Jeder dritte Befragte gibt zu, es mit Geschwindigkeitsbegrenzungen ab und an nicht so genau zu nehmen (33 Prozent), 15 Prozent fahren sogar häufig schneller als vorgeschrieben. Auch der Sekundenschlaf ist eine ernst zu nehmende Gefahr: Nahezu jeder Dritte gibt an, schon einmal kurzzeitig am Steuer eingeschlafen zu sein (30 Prozent), bei den Männern sind es 41 Prozent. In Sachen Straßenverkehrsordnung (StVO) räumt jeder Sechste ein, seine Kenntnisse der Verkehrsregeln auffrischen zu müssen (16 Prozent).
Nicht ohne meine Freisprechanlage
Vorbildlich und kaum zu glauben: 71 Prozent der Autofahrer geben an, nie ohne Freisprechanlage während der Fahrt zu telefonieren. Und 21 Prozent geben vor, das Mobiltelefon selten ans Ohr zu nehmen. Zwei Prozent tun dies nach eigener Aussage häufig.
Connected Car
PS schlägt Konnektivität beim Autokauf
Auch mobile.de hat in einer aktuellen Umfrage mit Hilfe von TNS Infratest interessante Details erfahren. Demnach erkennen die Deutschen die Vorteile vernetzter Fahrzeuge, so dass allmählich onlinebasierte Dienste im Auto zum Kaufkriterium werden. Die Mehrheit zieht momentan aber noch die Motorleistung der Konnektivität vor. Zudem wollen die Deutschen ihre Fahrzeugdaten nicht mit jedem teilen. Ein Drittel lehnt dies sogar grundsätzlich ab.
„Auch wenn Konnektivität heute schon zahlreiche Vorteile für Autofahrer bietet, kommt sie als Kaufkriterium noch nicht an die Motorleistung ran“, sagt Malte Krüger, Geschäftsführer von mobile.de. Zwei Drittel aller Befragten (67,5 Prozent) würden nicht zugunsten von Connected Services auf Motorleistung verzichten. Immerhin 12,6 Prozent erachten Motorleistung und Onlineanbindung aber schon als gleich wichtig. Fast jeder Zehnte (8,7 Prozent) hält die Konnektivität des Fahrzeugs sogar für wichtiger als die PS-Zahl. „In Zukunft wird die Relevanz von vernetzten Technologien beim Autokauf kontinuierlich wachsen“, so Krüger.
Nur fünf Prozent der mehr als 1000 Befragten nutzen bereits Connected Services im Auto oder planen die Anschaffung eines Connected Cars. Etwa jeder Zehnte (8,9 Prozent) hat sich damit beschäftigt, erachtet die Möglichkeiten von Konnektivität im Auto aber noch nicht als kaufentscheidend. Für die überwiegende Mehrheit ist das Thema beim Autokauf bisher nicht relevant: 37 Prozent der Befragten haben sich noch nicht damit auseinandergesetzt, fast die Hälfte (46,2 Prozent) findet die Fahrzeugvernetzung momentan noch uninteressant.
Fahrzeugsicherheit ist wichtigster Aspekt bei Connected Cars
Die Befragten erkennen bereits das grundsätzliche Potenzial, auch wenn sich die Konnektivität noch nicht als wichtigstes Kaufkriterium durchgesetzt hat. Befragt nach den essenziellen Aspekten der Fahrzeugvernetzung herrscht große Einigkeit: Vier von fünf Umfrageteilnehmern (80,6 Prozent) sehen den größten Nutzen im Bereich Sicherheit, etwa durch einen automatisch abgesetzten Notruf. Mehr als drei Viertel (79,8 Prozent) versprechen sich eine Zeitersparnis, beispielsweise indem das Auto einen Stau im Voraus erkennt und alternative Routen ermittelt. Für die 14- bis 29-Jährigen ist dies sogar der wichtigste Aspekt (91,0 Prozent).
Mehr als die Hälfte aller Befragten (55,0 Prozent) erhoffen sich eine Kostenersparnis durch an die Fahrweise angepasste Versicherungstarife oder Spritspartipps. Vor allem für die jüngere Generation spielt mit 17 Prozent der Zugriff auf Musikstreamingdienste, eine Integration von Social Media oder Wi-Fi im Auto eine Rolle. Hier trennen sich die Digital Natives von der älteren Generation. Nur 8,9 Prozent der über 60-Jährigen bezeichnen dieses Feature als wünschenswert, bei den 14- bis 29-Jährigen sind es immerhin 31,2 Prozent.
Datenfreigabe ja – aber nicht für jeden
Connected Services setzen voraus, dass das Fahrzeug mit seiner Umwelt kommuniziert. 43,8 Prozent der Befragten wären entsprechend bereit, Fahrzeugdaten an Versicherungen zu übermitteln, wenn dadurch Prämien sinken würden. Ebenso viele (43,6 Prozent) stimmen einem Datenaustausch mit Werkstätten zu, um schnellere Fahrzeugdiagnosen und notwendige Reparaturen zu ermöglichen. 38,9 Prozent könnten sich vorstellen, Daten an andere Verkehrsteilnehmer zu senden, um beispielsweise vor Stau zu warnen.
Etwa ein Drittel der Befragten (31,9 Prozent) möchte grundsätzlich keine Fahrzeugdaten teilen. Bemerkenswert ist, dass in Ostdeutschland die kategorische Ablehnung deutlich geringer ausfällt als im Westen der Republik (25,2 Prozent vs. 33,4 Prozent).
Komplexe Anwendungen überfordern Autofahrer
Erst kürzlich hat eine Umfrage im Auftrag von mobile.de ergeben, dass zwei Drittel (64,5 Prozent) der Deutschen sich Schulungen zu modernen Fahrzeugfeatures im Auto wünschen. Nur knapp 18 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie absolut vertraut im Umgang mit komplexen Fahrzeugtechniken sind.