Die Förderung des Bundes für das Elektroauto-Carsharing-Projekt RuhrautoE ist ausgelaufen. Kein Verlust, der leicht zu verschmerzen wäre – immerhin handelte es sich um 1,15 Millionen Euro über die letzten 18 Monate. Initiator Ferdinand Dudenhöffer kämpft nun der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zufolge um neue öffentliche Gelder, um das Carsharing-Angebot weiterzuentwickeln. Er hofft auf zwei weitere Jahre Förderung in ähnlicher Höhe, danach sollte RuhrautoE endgültig rentabel sein.
Sollte nochmals Geld vom Bund kommen, solle das Angebot zügig weiterentwickelt werden. Andreas Allebrod vom Partner Drive-CarSharing GmbH kündigte laut WAZ an, man werde dann schnell weitere 30 Fahrzeuge auf die Straße bringen. Auch solle das Angebot flexibler werden. Bislang müssen Nutzer den Wagen wieder dort abgeben, wo sie ihn angemietet haben.
Mittlerweile sind im Fuhrpark von RuhrautoE auf 52 Elektrofahrzeuge vieler verschiedener Hersteller unterwegs. In den acht Städten, in denen RuhrautoE verfügbar ist, sind aktuell 1500 private Nutzer registriert – etwa dreimal so viele wie noch Ende 2013. Hinzu kommen Firmen, die die Elektroautos zeitweise angemietet haben.
RuhrautoE ist neben Essen in folgenden Ruhrgebietsstädten aktiv: Bochum, Oberhausen, Mülheim, Gelsenkirchen, Dortmund, Bottrop, Duisburg. Als nächste Städte sollen Dinslaken und Unna hinzukommen.
Torsten meint
Ich dachte, dass der Betrieb bereits verlustfrei funktioniert. Das sagte der Herr D. in einem vergangenen Interview. Wozu dann weitere Fördergelder? 58 Autos in 18 Monaten bezahlt zu bekommen ist mehr als jede andere Carsharing-Initiative. Das kann man auch Wettbewerbsverzerrung nennen. Aber klar, es geht ja gar nicht darum, Gewinne zu erzielen, es soll ja nur e-Auto fahren für jedermann möglich sein.
ecomento.de meint
Der von uns zitierte Artikel ist diesbezüglich etwas widersprüchlich, zum einen heißt es am Anfang
„…gab sich jedoch zuversichtlich, dass es eine weitere Finanzspritze in ähnlicher Höhe über zwei Jahre geben könnte. Danach soll Ruhrauto-E auf eigenen Füßen stehen.“
dann aber abschließend
„Sollte die Finanzspritze des Steuerzahlers ausbleiben, ‚dann machen wir trotzdem weiter, aber eben langsamer‘, so Allebrod. Das Projekt rechne sich bereits.“
Wir interpretieren das so, dass zwar bereits Geld verdient wird, die geplante Expansion damit aber nicht stemmbar ist und eventuell eingestellt werden muss.
VG
TL | ecomento.de